Fluconazol, Candida, Resistenz, Pilzvermehrung,

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... Normalerweise vermehrt sich Candida albicans ungeschlechtlich, durch Zellteilung. Morschhäusers Arbeitsgruppe hat jetzt herausgefunden, dass resistente Pilzzellen in Gegenwart von Fluconazol auf geschlechtliche Fortpflanzung umschalten können. In diesem Fall verschmelzen die Zellen über spezielle Fortsätze und vereinigen ihr Erbgut. In den Nachkommenzellen werden verschiedene Resistenzmechanismen neu kombiniert, und diese werden noch unempfindlicher beziehungsweise hoch resistent gegen Fluconazol.

„In unseren Untersuchungen fanden wir heraus, dass sich bei Behandlung mit Fluconazol die Zellen durchsetzen, die die vorteilhaften Resistenzmerkmale behalten haben“, sagt die Erstautorin Christina Popp. Fluconazol selektiert nicht nur auf Resistenzmutationen, sondern könne gleichzeitig zu Veränderungen im Erbgut führen, die den normalerweise asexuellen Pilz „paarungskompetent“ machen und es den Zellen erlauben, individuell erworbene Resistenzmechanismen zu kombinieren und dadurch hochresistente Nachkommen zu erzeugen.

Damit hat die Wissenschaft neues Wissen über die Resistenz an der Hand, das für die Entwicklung besserer und neuer Medikamente hilfreich sein und zur Überwindung von Resistenzen beitragen kann.

Morschhäuser vermutet, dass die hier beschriebenen Resistenzmechanismen nur ein Beispiel dafür sind, wie sich Candida albicans in seinem Wirt verändern kann. Als nächstes will sein Team darum untersuchen, ob auch andere Formen der Anpassung auf ähnliche Weise dazu beitragen, dass sich der Pilz erfolgreich in unterschiedlichen Wirtsnischen etablieren kann. ...
https://idw-online.de/de/news710319

Wenn also der Pilz gar nicht verschwinden will trotz Behandlung mit Fluconazolen, sollte überlegt werden, ob der Pilz nicht längst resistent ist gegen eine solche Behandlung ...

Grüsse,
Oregano
 
Hi, Oregano
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluconazol
-Für systemische Mycosen benötigt man schon immer nicht dieses Zeug vom Hausarzt sondern eine Spezialklinik mit Kombiinfusionen.
-Für Hautmycosen äusserlich jederzeit.
-Für die bei uns allen bekannten Darmmycosen, Candida albicans, halte ich Fluconazol für einen Kunstfehler.
Im Darm sorgt eine Milieuänderung, die durch eine von Grund auf geänderte Lebensweise und Ernährung, Pilzfeindliche Diät, usw. siehe das wiki, für Abhilfe.
Grüße, die Bizzi
 
Hallo Bizzi.

Wie sieht denn diese Behandlung mit Kombiinfusionen aus?
Welche Mittel meinst du?
Es ist aber auch klar, dass du halb tot sein musst bevor die so was machen, wenn es sich um Echinocandine handelt.

Ich laufe seit Jahren mit Candida Glabrata rum und es interessiert niemanden obwohl ich schon gezeichnet bin.

Deutschlands Ärzte lassen einen eher verrecken.


Lg
 
Hi Alesund
Ehrlich gesagt denke ich an schwersterkrankte Leute auf Intensiv.

Die Patienten erkranken oft schwer, verbunden mit hohem Fieber und einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Die Diagnose von systemischen Pilzinfektionen ist eine Herausforderung.
Hier hast Du das Problem-gesicherte Diagnose.
https://deximed.de/home/b/infektion...en/pilzinfektionen/pilzinfektion-systemische/

https://www.aerztezeitung.de/medizi...ilzinfektionen-haeufiger-bisher-vermutet.html
-Es gibt ein Mittel welches nur einige Ärzte kennen und bei AIDS verschrieben werden kann. Da brauchst Du ein sehr gutes Vertrauensverhältniss zu Deinem Internisten.
Ausserdem:https://de.wikipedia.org/wiki/Candida_glabrata
Ein häufiger Phänotyp und möglicher Virulenzfaktor von C. glabrata ist eine intrinsische Resistenz[11] gegen Azole, d. h. die am meisten verschriebenen Antimykotika-Medikamente. Diese Stoffe, inklusive Fluconazol und Ketoconazol, sind in 15–20 % der Fälle nicht wirksam gegen C. glabrata. Mit Miconazol treten diese Probleme derzeit nicht auf.[12] Während man früher annahm, dass dieser Organismus eine „angeborene“ Immunität gegen die Arzneistoffe besitzt, ist es richtiger, dass er einen weiterentwickelten Widerstand gegen die Medikamente besitzt. C. glabrata ist empfindlich auf polyene Medikamente wie Amphotericin B und Nystatin, zusammen mit variabler Empfindlichkeit für 5-Fluorcytosin und Caspofungin. Die systemische Gabe von Amphotericin B ist wegen des beträchtlichen Nebenwirkungsspektrums ein letztes Mittel, da es oft den geschwächten Patienten töten kann.
Grüße, die Bizzi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bizzi.

Wie kommst du darauf zu behaupten Fluconazol wäre ein Kunstfehler?

LG
 
Hallo Alesund
-Weil ich gerne mit grossen Worten um mich werfe.
Es ist dasselbe wie mit dem Heliobakter pylori. Man weiss, dass der Heli gegen Clarythromycin zu 30 % resistent ist und verordnet es trotzden samt Omeprazol und Metronidazol. Erst wenn das ( Hammer ) nicht hilft und man dieses später dann aufgrund der bleibenden Symptome bemerkt, dann wieder Nachweistest, dann wird Amoxicillin statt Clarythro gegeben eventuell in einer 4-er Kombi mit Wismut. Man belastet also die Patienten unnötig mit einer schweren Antibiose und schiebt eine 2.te nach.
-Genauso die Azolantimycotika: Bloss dass hier der Patient nicht nur etwas Magenbeschwerden hat und auch meistens nicht mehr soviel Zeit, die unnütz verschwendet werden kann mit resistenten Wirkstoffen.
-Darmmykosen und Scheidenpilze: Man schiesst nicht mit Kanonen auf Spatzen. Es gibt verträglichere Mittel und die Ursachen sollten gefunden und eleminiert werden. Hier ist immer noch Nystatin beim Darm das schulmedizinische Mittel der Wahl. Bei Scheidenpilz gibt es doch andere wirksame Mittel. Also in meiner Jugend haben wir die Döderlein Bakterien reingeschoben und zur Not auch ein Joghurttampon. Hat auch geholfen.
Bei systemischen Mykosen haut man nicht wahllos mit einem so resistenzgeschwächten Mittel drauf, wenn die Diagnose nicht genauestens gesichert ist. Das ist meine Meinung. Da es Dir ja anscheinend rel. gut geht und Du nicht auf der Intensivstation liegst, wäre diese Diagnose zu überprüfen.
Oregano hat die Thematik eigentlich gut aufgeführt.
Grüße, die Bizzi
 
Hey Bizzi.
Steck du eine Woche in meinem Körper.
Du springst von der Brücke.
Es geht nicht um Vaginalpilz und Darmmykose bei mir.
Mir geht's ähnlich wie Chrise aus dem Mastzellthread.

Ich wollte nur wissen wieso du so was über Fluconazol schreibst.
Und das solltest du mal mit dem Professor der Infektiologie der MH Hannover ausdiskutieren.

Spätestens dann weisst warum kaum einer seine Pilze los wird.

Lg
 
Spätestens dann weisst warum kaum einer seine Pilze los wird.
Hallo Alesund,

ich schätze, Du weiß auch (bedauerlicherweise), warum Pilze so schwer loszuwerden sind? Könntest Du hier etwas mehr darüber schreiben?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo.

Ich hatte mich verschrieben.
Ich meinte warum KEINER seine Pilze los wird.

Es wird viel "Dünnes" über Pilze geschrieben, aber am meisten ärgert es mich, wenn einfach Sprüche raus gehauen werden.
Wenn jemand negative Erfahrung mit Fluconazol (dem Kunstfehler) hat, dann würde ich sie gerne lesen.

Mir hat der Prof. der Infektiologie der MHH Hannover (Das ist das Krankenhaus in das Chrise81 geht) geschrieben, dass ich bei Candida 100mg Fluconazol morgens und abends nehmen soll, wenn ich z.B. einen Pilz in der Blase habe.
Und wenn das nicht wirkt Itraconazol 200mg mit Cola zur besseren Resorption.

Er sieht es offenbar nicht als Kunstfehler, und ich habe es schriftlich!

LG
 
Da Candida Glabrata nicht mit Fluconazol zu killen ist, habe ich es nicht angewendet.

Aber der schlaue Herr Professor hat offensichtlich überlesen, das es sich um Glabrata handelt.

Das wäre seine Therapie bei Albicans was ja nicht verkehrt ist.

Und ja...Ich kenne eine Ärztin, die damit ihren Albicans in der Blase erfolgreich bekämpft hat.

Ich soll laut meiner Oberärztin der Urologie in einem anderen Krankenhaus Voriconazol bekommen.
Die war des Befundlesens mächtig.

Lg
 
Siehe Betrag 1
Normalerweise vermehrt sich Candida albicans ungeschlechtlich, durch Zellteilung. Morschhäusers Arbeitsgruppe hat jetzt herausgefunden, dass resistente Pilzzellen in Gegenwart von Fluconazol auf geschlechtliche Fortpflanzung umschalten können. .....In den Nachkommenzellen werden verschiedene Resistenzmechanismen neu kombiniert, und diese werden noch unempfindlicher beziehungsweise hoch resistent gegen Fluconazol.
-Wenn Du resistente Erreger mit absehbar unwirksamen Wirkstoffen behandeln willst, dann nur zu. Ich weiss, dass ärztliche Richtlinien da keinerlei Hemmung kennen. Ich weiss auch dass das für mich zumindest ein -Kunstfehler ist. Unsere Hausärztin habe ich hinausbegleitet als sie Mama mit dem Clarythromycin ( Heliobakter) behandeln wollte, weil der eben zu 30 % resistent ist.
Informiere Dich mal über Nebenwirkungen von Azolen und Imidazolen, bevor Du hier riskierst, durch eventuell unwirksame Medikamente schwer belastet zu werden. Aber bitte, wenn Du das willst, des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Grüße, die Bizzi
 
Vielleicht sollten wir erst mal die Begriffe "Systemmykose/Organmykose (oder auch Blutmykose)" + "gestreute Mykose" unterscheiden.

Bei mir hat der Pilz auch schon vor Jahren gestreut, sprich sich im gesamten Binde/Unterhautgewebe festgesetzt, aber trotzdem scheine ich nicht an einer Blutmykose zu leiden, da ich weder hohes Fieber habe, noch aus sonst einem Grund auf der Intensivstation liege!?
Es gibt da also anscheinend noch eine Barriere zwischen den beiden Stadien.
Und meiner Meinung nach liegt da genau das Problem - die Schulmedizin kennt diesen Unterschied nicht.
Soll heißen, wenn man nicht "aus dem letzten Loch pfeift", und kurz vor´m Abnippeln ist, zieht die Schulmedizin eine Streuung nicht Erwägung - schon gar nicht, wenn man keine schwere Grunderkrankung hat.
Und da sie diese Streuung nicht in Erwägung zieht, bekommt man auch keine system. Antimykotika verschrieben - schon gar nicht "das gute Zeug", soll heißen "Echinocandine".

Das beschriebene Symptom, nämlich dass der Pilz unter Fluconazol aggressiver wird, kenne ich auch bei mir.
Man merkt zwar (eine Zeit lang) dass der Pilz dadurch angegriffen und auch dezimiert wird, aber irgendwann stagniert diese Besserung, und das Beschwerdebild eskaliert dann sogar noch.
Bei mir zeigt sich das durch schwere Entzündungen im Bereich der Lippen.
Der Pilz scheint dann anscheinend in die Hyphenform zu wechseln, in der er wenig bis gar nicht durch Fluconazol angegriffen wird, und in dieser auch noch anscheinend jede Menge Mykotoxine (Candidalysin) produziert.
Man müsste also, bspw. durch Kombination mit einem anderen Mittel, den Pilz daran hindern, in die Hyphenform zu wechseln, und auch daran Fluconazol, durch die erwähnten Pumpen, wieder aus sich heraus zu befördern.

Ich habe schon einige Mittel ausprobiert, wie etwa die Blutverdünner, oder auch ASS oder Diclofenac, bei denen auch allen eine deutliche Wirkung zu verspüren ist, aber zu einer kombinierten Einnahme habe ich mich noch nicht durchringen können.

Möglicherweise ist das ja ein Weg: https://www.symptome.ch/threads/gentamicin-fluconazol.140541/
 
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