Gibt es einen veganen Fundamentalismus?

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Nicht hier, sondern in einem anderen Forum über Vegetarismus und Veganismus ist mir aufgefallen, daß eine normale mir allein angemessen erscheinende Diskussion zur Thematik unter Abwägung der Vorteile und Nachteile, damit auch der Risiken dieser Ernährungsweise, ausgeschlossen, weil unerwünscht ist, dies derart extrem, daß man entweder von einem "bornierten fundamentalistischen Veganismus" oder von einem "bornierten veganen Fundamentalismus" sprechen könnte, dies etwa dergestalt, daß Vegetarismus lediglich als eine unvollkommene Durchgangsform zur Vollendung in der Form des "perfekten Veganismus" angesehen wird. Als "perfekter Veganismus" sei das Selbstverständnis bezeichnet, daß sich vegan nicht nicht nur auf die Ernährung, sondern auch auf die Kleidung einschließlich des Schuhwerks bezieht. Vegane sind stolz darauf, daß sie zu den (wenigen) Auserwählten gehören, denen es gelungen ist, "perfekt vegan" zu leben, weshalb sie meinen, ein Recht darauf zu haben, auf alle anderen - einschließlich der Vegetarier - herabzuschauen.

Hier sei gefragt, ob anderen Entsprechendes aufgefallen ist: Vermag jemand die oben dargestellten Beobachtungen zu bestätigen?

Alles Gute!

Gerold
 
Ich habe vor vielen Jahren vegan gelebt, als es noch sehr schwer war, überhaupt vegetarisch zu leben. In einem damaligen Forum diskutierten Veganer, Vegetarier und wenige Fleischesser. Im großen und ganzen friedlich. Aber die Diskussionen außerhalb mit Verwandten und Bekannten waren teilweise schwierig. Zum einen war bei manchen ein leichter Drang, andere zu bekehren, zum anderen wurden die Vegetarier und Veganer von den Fleischessern immer "belächelt" und blöd angesprochen. Das bedingt sich dann gegenseitig. Das sind dann gewisse gesellschaftsdynamische Prozesse, würde ich sagen, wie z.B. auch teilweise zwischen Radfahrern und Autofahrern.

Jetzt, wo es viel mehr Veganer gibt und es da auch mehr Vernetzung und damit Abgrenzung gibt, kann ich mir da gut vorstellen, dass es mehr Veganer gibt, die sich für bessere Menschen halten als Vegetarier. Aber es sind mit Sicherheit nicht alle.

Im übrigen, perfekt sind auch die Veganer nicht, es gibt noch extremere Lebensformen (wenn man es darauf anlegt).

Viele Grüße
 
Hallo Gerold,
diese Frage ist sehr schwer zu beantworten.
Laut Wikipedia ist Fundamentalismus:
Fundamentalismus ist eine Überzeugung, Anschauung oder Geisteshaltung, die sich durch ein kompromissloses Festhalten an ideologischen oder religiösen Grundsätzen kennzeichnet und das politische Handeln bestimmt.

Ich denke mal, ideologische oder religiöse Grundsätze sind an sich nicht schlecht, darauf fußt auch irgendwo unser Menschenbild, unser Grundgesetz usw.
Deshalb ist der Veganismus als Weltanschauung auch nicht schlecht, meiner Ansicht nach sogar sehr gut.

Problematisch dabei ist wohl das Wort "kompromisslos", denke ich.

Nur was heißt kompromisslos? Welche Kompromisse müssen durch einen von etwas Überzeugten eingegangen werden, um NICHT als fundamentalistisch zu gelten?
Genau hier liegt doch der Knackpunkt.

Ich selbst versuche vegan zu leben und kenne auch diverse Veganer.
Die meisten von ihnen schließen Kompromisse, wo sie von ihrer veganen Geisteshaltung abrücken.
Z.B. bei lebenswichtigen Medikamenten.
Da kenne ich keinen Veganer, der sagen würde, er würde ein lebenswichtiges Medikament nicht nehmen, da es an Tieren getestet wurde.
Dennoch bin ich gegen Tierversuche, denn es gibt bessere Methoden, um Medikamente zu testen und ob die Medikamente wirklich so oft nötig sind, ist wieder ein ganz anderes Thema.

Anderes Beispiel:
Zu Hause esse und koche ich nur vegan, weil es kein Problem für mich ist.
Auswärts esse ich auch mal vegetarisch, weil es sich oft anders nicht einrichten lässt, oder wenn meine Familie für mich extra vegetarisch kocht. Das mache ich meistens deshalb, um meine Familie nicht vor den Kopf zu stoßen, weil sie sich wegen mir doch viel Mühe macht, und wenigstens vegetarisch kocht, wenn ich komme.
Trotzdem tut es mir dann weh, dass ich in dem Moment gegen meine Überzeugungen handle.
Da bin ich (noch) nicht konsequent genug.

Noch ein Beispiel:
Würde mich ein Tier angreifen, ist es meiner Meinung nach legitim, mich zu wehren.
Schließlich gibt es ja auch die Notwehr, wenn ein Mensch mich angreift, und das ist auch gut so.
Oder wenn ich verhungern müsste, weil es außer tierischer Nahrung nicht mehr gäbe, dann würde ich vermutlich auch ein Tier essen.

Zu deiner Feststellung, Veganer würden sich für die besseren Menschen halten und auf andere herabschauen:

1. Wie kommst du darauf? Hat dich jemand herablassend behandelt? Wie machst du das fest, dass die Person sich für den besseren Menschen hält? Könnte es (vielleicht) sein, dass die Person von ihrem Handeln nur sehr überzeugt ist, sich aber gar nicht für eine bessere Person hält (nur meine Vermutung, kann aber auch falsch sein). Waren das viele Veganer, mit denen du schlechte Erfahrungen gemacht hast? Es gibt auch viele, die nicht in Foren schreiben, und ich habe nicht den Eindruck, dass sie Nicht-Veganer herablassen behandeln

2. Ich glaube, sich für einen besseren Menschen zu halten ist eine grundsätzliche Charaktereigenschaft, unabhängig davon ob Veganer oder nicht.
Es gibt auch Christen und Moslems, die sich für besser als die anderen halten.
Sogar teilweise Protestanten und Katholiken.
Auch der Rassismus basiert darauf.
Fundamentalistisch kann also vermutlich jede Haltung sein, wohl auch der Veganismus...

Eine Gegenfrage:
Sind wir Europäer (zumindest die meisten Länder) bessere Menschen, weil wir die Todesstrafe nicht haben? Und diejenigen die sie anwenden (USA, China usw.) sind das die schlechteren Menschen?
Wäre es dann richtig, auf die Menschen, die die Todesstrafe anwenden, herabzuschauen?
Oder wie sollte man sich besser verhalten? Wäre es falsch oder richtig, die Länder mit der Todesstrafe davon zu überzeugen, die Todesstrafe abzuschaffen? Würde man sie dann missionieren?

Sind wir Europäer fundamentalistisch, weil wir es ablehnen, Menschen zu töten?
Immerhin gibt auch gewisse Gründe dafür, warum ein demokratisches Land wie die USA in manchen Bundesstaaten die Todesstrafe befürwortet.

Ich glaube, offener Austausch über Vor- und Nachteile einer veganen Ernährung kann nur gut sein.
Bei jeder Ernährungsform, also auch der veganen, gibt es Punkte, die es zu beachten gibt.
Vielleicht sogar Gefahren?

Austausch soll ja dazu dienen, über den eigenen Standpunkt nachzudenken und eventuell zu interessanten Schlüssen zu kommen.

Mir fällt auch immer mehr auf (oder war das schon immer so??), dass die meisten in eine Diskussion reingehen mit dem Ziel, den anderen von seinem Standpunkt zu überzeugen.
Das Ziel sollte aber eigentlich sein, offen reinzugehen, und es auch mal in Erwägung zu ziehen, von seinem Standpunkt abzurücken.
Das Thema Veganismus ist aber sehr emotionsgeladen. Es geht ja um Lebewesen, die ihr Leben lang leiden und auf Grausamste getötet werden. Die Vorstellung tut weh.
Deshalb ist es denke ich so schwer, dabei einen kühlen Kopf zu bewahren, vielleicht kannst das verstehen, Gerold?

Die Ernährung ist beim Veganismus aber nur ein Teilaspekt.
Es ist in der Tat eine Weltanschauung.
Für mich bedeutet das auch, keinem Lebewesen mehr Schaden anzutun als nötig.
Egal ob Mensch, Tier oder Pflanze.
 
Tierfan
Danke für diesen ausführlichen Beitrag zu meiner eingangs formulierten Fragestellung. Tatsächlich bin ich in einem anderen Forum über vegetarische bzw. vegane Ernährung weit überwiegend einer derart engen Haltung begegnet, daß ich mir erlaubt habe, hier von einem "veganen Fundamentalismus" zu sprechen. Dies habe ich hier ausschließlich mit der Absicht eingebracht, herauszufinden, ob möglicherweise andere in der Begegnung mit Vegetariern bzw. Veganen entsprechende Erfahrungen gesammelt haben oder nicht.

Alles Gute!

Gerold
 
Hallo, hier wird Tierliebe über eine möglicherweise vom Veganismus abweichende optimale Ernährungsform gestellt.

Wenn man halt einen Faktor ganz nach oben setzt, und diesen nicht in Harmonie, sondern extremst höher wie die anderen setzt (z.B. Faktor Tierliebe gegen Faktor Mineralstoffe gegen Faktor Gifte gegen Faktor roh/gekocht gegen Faktor "Schnellessen/Einfachessen" gegen Faktor soziale Anpassung, usw.), dann eckt dies ziemlich leicht an, und kann auch viel eher falsch sein.

Die Frage, ob man Andere auch von seiner perfekt gefundenen Ernährungsform überzeugen muss, wird auch gesellschaftlich unterschiedlich bewertet (wobei hier auch von Abwerten , nicht nur von Überzeugen die Rede ist).


Ich habe es in eigenem Familienkreis (ach Du Schreck!) erlebt, dass meine wirklich völlig ausgewogene Ernährung (nach Faktor Gifte, dann Faktor Mineralstoffe, und natürlich Faktor Geld und Faktor "roh" wenn es geht) dermaßen bekämpft wurde als ungesund (also rein Wald-Wiesenernährung- das Übliche halt, als Non-plus-Ultra, und brotlose bzw. körnerlose Ernährung als ungesund, bzw. Rohernährung wo es Sinn macht als UNMÖGLICH (es blieb nicht allein beim Reden...).


Natürlich bin ich auch tierlieb, suche aber trotzdem noch nach einem insgesamten Optimum, und wäre da für eine gute Lösung sicherlich offen (z.b. gesunde Tiere zu haben, die wild im Wald leben dürfen, und noch gesund von alleine sterben, und somit verzehrfähig wären).

Oder dass man soviel Hitze mit neuen TEchniken erzeugen kann, oder nur in der Hitze lebt, dass die wärmende Qualität des Fleisches im Winter nicht mehr notwendig ist. Denke, ohne Fleisch kann man sich wirklich sehr schwer insgesamt gesund ernähren, das Defizit der Veganer und Vegetarier kommt halt nicht so stark raus wie eine moderne 0-8-15-Ernährung.

Unter dem Blickwinkel meiner Erfahrung mit Ausgrenzung durch andere Ernährungssichten erscheint mir die Vegan-Vegetarierdiskussion (mit Verurteilung der Vegetarier) ziemlich kindisch, wobei ich das angestrebte Extrem des Veganismus schon viel, viel ernster nehme. Ehrlich gesagt habe ich mich mit normalem Veganismus noch nie richtig beschäftigt, mir erscheint da die Sonderform Fruganertum viel eher als wegweisend (aber vllt. doch lieber mit Würmern, wegen dem Eisen-und B12-Mangel und so)
 
Ich habe es in eigenem Familienkreis (ach Du Schreck!) erlebt, dass meine wirklich völlig ausgewogene Ernährung (nach Faktor Gifte, dann Faktor Mineralstoffe, und natürlich Faktor Geld und Faktor "roh" wenn es geht) dermaßen bekämpft wurde als ungesund (also rein Wald-Wiesenernährung- das Übliche halt, als Non-plus-Ultra, und brotlose bzw. körnerlose Ernährung als ungesund, bzw. Rohernährung wo es Sinn macht als UNMÖGLICH (es blieb nicht allein beim Reden...).

Offensichtlich findet sich auf beiden Seiten Fundamentalismus. Nachdem es sich nach meiner Erfahrung als sinn- und zwecklos erwiesen hat, mit Fundamentalisten zu diskutieren, vermag man sich jegliche Belastungen allein dadurch zu ersparen, daß man diese schweigend bei ihren Überzeugungen läßt.

Alles Gute!

Gerold
 
Hallo Wissen ist Macht!
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag.

Meiner Meinung nach geht es beim Veganismus nicht nur um Tierliebe. Es geht auch um Umweltschutz (Ressourcenverschwendung) und soziale Gerechtigkeit (Stichwort Nutzung großer Flächen z.B. in Südamerika zum Anbau von Tierfutter).
Bei der Suche nach der optimal gesunden Ernährungsform darf ja meiner Meinung nach nicht nur die eigene Gesundheit eine Rolle spielen, man sollte doch auch immer im Auge behalten, ob man dadurch Schäden anrichtet.
Deshalb finde ich es auch nicht gut, wenn Veganer oder Nichtveganer für die eigene Gesundheit exotische Früchte usw. von weit her einfliegen lassen, da setze ich lieber auf Heimisches, ohne den Anspruch auf absolute Perfektion ;)

So wie du es schreibst könnte ich es mir auch wahrscheinlich vorstellen, dass also ein Tier glücklich und frei lebt und nach dessen natürlichem Tod ich es dann essen könnte.... eventuell eine Lösung, ich weiß aber nicht, ob ich nach so langer Zeit noch ein Tier essen könnte, ist aber ein anderes Thema.

Mich würde interessieren, welche Mineralstoffmängel oder andere Mängel die Veganer haben, da ich natürlich wegen meiner eigenen veganen Ernährungsform ein Interesse daran habe, nicht in irgendein Ungleichgewicht zu rutschen.

Ich hoffe, diese Diskussion an dieser Stelle und in diesem Thread ist ok??
Ansonsten eröffne ich dazu vielleicht einen neuen Thread.

Bei B12 schreibt unter anderen Dr. Mutter, dass sowohl Chlorella, die Nori-Alge und Hefeprodukte ausreichend viel B12 (und zwar kein Pseudo) haben.

Eisen:
Diverse Pflanzen haben ausreichend 3wertiges Eisen, welches mit genügend Vitamin C gut aufgenommen werden kann. Ich halte momentan meinen Eisen /Ferritin Spiegel gut, ohne tierische Produkte (bis auf wenige Ausnahmen).

Komischer weise hatte ich als Kind immer einen Eisenmangel, obwohl ich täglich Fleisch und Wurst aß.
Ich vermute, das lag an dem hohen Konsum von schwarzem Tee mit Zucker, obwohl ich mal gelesen habe, dass Tee und Kaffee nur die Aufnahme von 3wertigem Eisen behindern sollen...

Dass es AUCH fundamentalistischen Veganismus gibt, sowie jedwede Überzeugung fundamentalistisch sein KANN (Religion, Konfession usw.), ich denke darüber sind wir uns einig...

Mich würde es aber interessieren, was genau am Veganismus an sich extrem sein soll?
Ich meine nicht das Bekehren, Missionieren oder wie man das bezeichnen mag (anderes Thema), sondern ist der Veganismus per se extrem?
 
Mich würde es aber interessieren, was genau am Veganismus an sich extrem sein soll?
Ich meine nicht das Bekehren, Missionieren oder wie man das bezeichnen mag (anderes Thema), sondern ist der Veganismus per se extrem?
Sofern ich dies richtig sehe, hat dies seine Ursache darin, daß Vegane meinen, sich allein durch diese Ernährungsweise gesund erhalten zu können, was sich als ein Irrtum erweist. Auch bei einer konsequent veganen Ernährung vermag man es niemals auszuschließen, aus der Umwelt Gifte und Schwermetalle aufzunehmen, weshalb sich begleitend eine konsequente Gift- und Schwermetallausleitung als unabdingbar erweist. Soweit ich dies bisher wahrzunehmen vermochte, ist diese Betrachtungsweise in veganen Kreisen verpönt.

Alles Gute!

Gerold
 
Hallo Gerold,
danke für die Aufklärung.
Ich glaube aber nicht, dass es "die veganen Kreise" gibt.
Leute, die sich vegan ernähren, sind breit gestreut und auch da gibt es diverse Strömungen und Untergruppen
Z.B. gibt es die veganen Rohköstler, vegan paleo (was sehr schwer ist meiner Meinung nach), Frutarier und wahrscheinlich noch andere, die ich nicht kenne.

Ich selbst und auch andere Veganer die ich kenne meinen auch, dass die Aufnahme von Giften sich heutzutage so gut wie nicht vermeiden lässt, egal wie man sich ernährt. Ich halte begleitende Gift- und Schwermetallausleitung auch für unabdingbar.
Es ist jedoch auch so, dass durch viele vegane, rohköstliche Lebensmittel (Kräuter, Gräser, Gemüse usw.) sehr viel aus dem Körper ausgeleitet werden kann, und ich denke, wenn man nicht zu stark vergiftet ist, mögen diese Lebensmittel an sich im Einzelfall ausreichen, um erfolgreich zu entgiften.

In meinem Fall ist das leider nicht so, da ich durch Amalgam und andere Zahnmetalle und wurzelbehandelte Zähne so viel abbekommen habe, dass da schon stärkere Geschütze aufgefahren werden müssen (DMSA, EDTA, MSM usw.)

Somit meine ich kann man nicht sagen "Veganer meinen..."
Es gibt nicht "den Veganer".
Die Veganer sowie die Nichtveganer sind so unterschiedlich, wie der Rest der Bevölkerung auch.

Liebe Grüße
Tierfan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde bei dieser Diskussion auch unbedingt aufpassen, dass man jetzt Leute zu sehr in Schubladen und "Kreisen" (also Subkulturen) zuordenet. Mir kommt jetzt nämlich so vor, als würde das passieren und das finde ich nicht notwendig und ehrlich gesagt auch störend für eine funktionierende Gesellschaft. Denn solch eine Kategorisierung geht immer mit "wir" und "die anderen" einher. Und das ist niemals gut.
Denn schließlich kategorisieren wir auch nicht Leute, die sich low carb ernähren oder zuckerfrei jetzt auch nicht in ihre eigene Spalte. Vor allem wenn es jetzt ums Essen auswärts geht. Nein, wir akzeptieren einfach, dass sie sich anders ernähren und ich finde, diese Sichtweise sollten wir auch auf Veganer übertragen. Soll jeder essen was er will! Und das hat nichts mit fundamentalismus zu tun.
 
Hallo Itoh und Gerold!

Ich nehme an, dass ihr bei euren letzten Ausführungen auf den Freiheitsgedanken anspielt.
Da stimme ich euch selbstverständlich zu, auch ich möchte mein Leben frei gestalten und bin heilfroh, dass ich in einem Land lebe, wo ich im Vergleich zu vielen anderen Ländern sehr viele Freiheiten habe.

Ich möchte euch jedoch fragen, ob ihr der folgenden Aussage zustimmen könnt:

“Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt“.

Dieser Satz ist ziemlich bekannt, und wird in sehr vielen Lebensbereichen angewendet.
Seid ihr damit einverstanden?

Ich finde ja, dieser Satz lässt sich wunderbar auf das Schädigen von Menschen, Tieren und der Umwelt anwenden.

Mich würde es interessieren, ob ihr das auch so seht, dass die persönliche Freiheit eines Menschen dort aufhört, wo er unnötigerweise einen Menschen, ein Tier oder die Umwelt schädigt.

Falls ihr das nicht so seht, dann wäre es schön, wenn ihr mir ein paar Argumente liefern könntet.

Liebe Grüße
Tierfan
 
Ich möchte euch jedoch fragen, ob ihr der folgenden Aussage zustimmen könnt:
“Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt“.

Der unten notierte Satz sei durch einen weiteren ergänzt: "Ich bin nicht bereit, die Lasten zu tragen, die sich aus den Entscheidungen anderer Leute ergeben."

Alles Gute!

Gerold
 
Ich möchte euch jedoch fragen, ob ihr der folgenden Aussage zustimmen könnt:
“Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt“.
Dieser Satz ist ziemlich bekannt, und wird in sehr vielen Lebensbereichen angewendet.
Seid ihr damit einverstanden?

Ich finde ja, dieser Satz lässt sich wunderbar auf das Schädigen von Menschen, Tieren und der Umwelt anwenden.

Mich würde es interessieren, ob ihr das auch so seht, dass die persönliche Freiheit eines Menschen dort aufhört, wo er unnötigerweise einen Menschen, ein Tier oder die Umwelt schädigt.

Hallo liebe Tierfan,

Dein Zitat finde ich außerordentlich spannend, fast so spannend, dass man daraus ein eigenes Thema aufmachen könnte.

Aufgrund der Hitze werde ich mich erst einmal ziemlich kurz fassen; und möchte Deine Frage

ich möchte euch jedoch fragen, ob ihr der folgenden Aussage zustimmen könnt:

“Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt“.
zunächst einmal mit "Jein" beantworten; da ich momentan wie folgt darüber denke:
Zunächst einmal blutet mir ebenso das Herz bei der Vorstellung, dass man der schreienden Tier-Mutti ihr Kind wegnimmt und tötet; damit der Mensch das zarte Lämmchen verspeisen kann.

Persönlich bin ich auch nicht für die Tötung der Tiere; esse aber Fisch, da ich sonst noch weniger Energie-Potential habe.

Mein Verhalten ist jetzt nicht unbedingt Deiner Frage dienlich, möchte aber anmerken, dass das "Fressen und gefressen werden" so von der Natur vorbestimmt ist.
Ich meine, die Natur gibt uns für fast alles eine Antwort.
Deswegen könnte man kurz und knackig sagen, der Mensch, der ein Teil dieser Natur ist, möge das essen, was ihm bekömmlich und förderlich für seine Gesundheit erscheint; gleichzeitig aber genauer hinschauen, wie man fühlende Wesen am wenigsten dabei quält oder schädigt. Dafür wurden wir mit einem Verstand ausgestattet.
Zurück nochmals zum Fisch: Wenn das Tier sich aufgrund der Pflanzen- Nahrung schwach fühlt und es sieht mich und weiß, das nach Verspeisung meiner Sorte es ihm besser geht, ist nachvollziehbar wie dieses handelt - und so ist halt die Natur.
Und wenn man den Aspekt "Freiheit" in die Natur mit einfließen lassen möchte, gibt es diese dann - ohne dieses "fressen und gefressen werden - nicht. . .


Soweit ersteinmal und liebe Grüße von Kayen
 
Persönlich bin ich auch nicht für die Tötung der Tiere; esse aber Fisch, da ich sonst noch weniger Energie-Potential habe.
Indem meiner Frau und mir die Schwermetallbelastung von Meeresfisch (v. a. Quecksilber) bewußt ist, hüten wir uns vor jeglichem Meerestierkonsum.

Alles Gute!

Gerold
 
Indem meiner Frau und mir die Schwermetallbelastung von Meeresfisch (v. a. Quecksilber) bewußt ist, hüten wir uns vor jeglichem Meerestierkonsum.

Alles Gute!

Gerold

Hier könnte man auch differenzieren, wenn man denn möchte:)

https://www.bfr.bund.de/cm/343/exposition_mit_methylquecksilber_durch_fischverzehr.pdf

https://www.ages.at/download/0/0/3e...e_von_Quecksilber_ueber_Lebensmittel_2_BF.PDF

Fischführer - Nicht jeder Fisch sollte auf den Tisch - Bio Ratgeber Bio-Ratgeber - Das Bio Portal

Beste Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Aussage aus der ersten Quelle genügt mir: "In Fisch liegen 80 - 100 % des Gesamtquecksilbers als Methylquecksilber vor."

Alles Gute!

Gerold


Diese Aufrechnung aller Fischarten ist genauso unsinnig als wenn ich schreiben würde

in "Fisch" liegt nur ein Anteil von 1,8 %; (bezogen auf z.B. nur Kabeljau)

Man(n) sollte dann schon differenzieren.


Beste Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tierfan: Ich lebe ebenso nach dem Prinzip. Was ich nicht möchte, was man mir antun würde, füge ich keinem anderen Lebewesen zu.

Die meisten verdrängen das, dass wir eben denkende Wesen sind, die bestens ohne Tierkonsum leben können. Ebenso fällt den meisten das Reflektieren schwer. Früher hab ich das öfters erlebt (heute nicht mehr, ich diskutier mit keinem mehr), steht einer vor dir. Erzählt einem, wie unabdingbar tierischer Konsum ist, wie gesund. Irgendwann später durch Zufälle erfährt man dann von der Dialyse desjenigen, Konsum von allen möglichen Pillen gegen die so genannten Wohlstandskrankheiten , verzweifelten Arzt-und Krankenhausbesuche.

Auch die angeblich gesund lebenden mit Biotierzeugs, erkrankten in meinem Umfeld recht schnell. Wer diesen Preis zahlen will, soll es tun. Ist halt irgendwie Karmaausgleich und fair.
 
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