... Es ist bekannt, dass auch die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem
Aspirin das Risiko für schwere Blutungen erhöhen kann. Allerdings war bisher kaum untersucht, wie eine Langzeittherapie mit niedrig dosiertem Aspirin die Risiken für einen Eisenmangel und eine Anämie erhöhen.
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Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (
WHO) spricht man von einer Anämie, wenn die Hämoglobin-Konzentration bei Männern unter 120 g/L und bei
Frauen unter 110 g/L sinkt. Man schätzt, dass nach dieser Definition weltweit etwa 30 Prozent der Menschen im
Alter von 75 Jahren oder älter anämisch sind.
Anämie bei älteren Menschen wird am häufigsten auf einen Eisenmangel (15 bis 20 Prozent), auf medizinische Begleiterkrankungen (einschließlich Nierenfunktionsstörungen) und/oder auf Entzündungen (zum Beispiel Anämie bei chronischen Krankheiten) zurückgeführt. Bei etwa einem Drittel der Fälle bei älteren Menschen ist jedoch die Ursache für die Anämie nicht bekannt.
Okkulter Blutverlust durch ASS
Eine Ursache für das Auftreten einer Anämie könnte ein okkulter Blutverlust sein, der im Rahmen einer Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS, bekannt unter dem Markennamen Aspirin®) auftritt.
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Das heißt, das Risiko für eine Anämie stieg durch die Behandlung mit niedrig dosiertem Aspirin um 20 Prozent.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren hatte die Hämoglobin-Konzentration bei den Probanden in der Placebogruppe im Schnitt um 3,6 g/L abgenommen, wohingegen sie in der ASS-Gruppe um 4,2 g/L abnahm.