Geistergeschichten mit wahrem Hintergrund

Rota

in memoriam
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22.07.08
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Hallo, Ihr Liebhaber guter Geistergeschichten.

Im Winter sitzt man doch lieber zu Hause in der warmen Stube und so haben sich seit vielen Jahren Geschichten angesammelt.

In der Familie meines Mannes gibt es diese Geschichte aus Niederbayern. Wilhelm Dieß schildert genau diese Geschichte auch.
Vier Bauern sitzen nach der Abendmesse noch etwas auf der Bank vor ihrem Haus und sehen den Pfarrer daherkommen. Sie denken sich nichts dabei, er kommt ja immer auf diesem Weg.

Der Pfarrer schaut die Vier aber nicht an, geht an ihnen vorbei durch das geschlossene Gartentürl und ist verschwunden. Sie erkennen ziemlich schnell, daß das sein Geist war. Am anderen Tag haben sie dann erfahren, daß der Pfarrer genau zu der Stunde aus dem Leben gegangen ist.

Bemerkenswert an der Geschichte ist, daß Vier Leute gleichzeitig die Erscheinung haben.


Rota
 
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Meine zweite Geschichte

Unsere Enkeltochter hatte vor Jahren Kontakt zu einer Gruppe die sich um den Tisch gesetzt hat um Geister zu rufen und sich mit denen unterhielt..

Wir waren entsetzt als wir erfuhren, daß diese erwachsenen Menschen das damals 11 jährige Mädchen als Medium benützt hatten.

Wie ich die Familie unserer Tochter wieder einmal besucht habe, hat mir die Kleine erzählt, daß sie vor Tagen in der Nacht, als sie vom Klogang ins Bett zurück wollte, über einen am Boden liegenden Mann gestolpert sei. Verängstigt hätte sie sich im Bett verkrochen, ohne die Eltern zu wecken.

Als sie aber dann am Morgen aufstand, war der Mensch nicht da.
Später stellte sich heraus, daß der direkte Nachbar in der Nacht in seiner Wohnung gestorben war. Die Kleine war lange sehr verstört und wollte nur noch bei ihren Eltern schlafen.

Den Mitgliedern der Gruppe, die die Sitzungen abhielten wurde untersagt, das Kind noch einmal mit solchen Dingen zu belasten.Die "Sitzungen" der Gruppe wurden abgebrochen. Vielleicht finden sie auch jetzt nur wo anders statt.

Rota
 
Unsere Enkeltochter hatte vor Jahren Kontakt zu einer Gruppe die sich um den Tisch gesetzt hat um Geister zu rufen und sich mit denen unterhielt..

Wir waren entsetzt als wir erfuhren, daß diese erwachsenen Menschen das damals 11 jährige Mädchen als Medium benützt hatten.

Hallo Rota!
Das ist psychischer,seelischer ritueller Missbrauch! :

Verängstigt hätte sie sich im Bett verkrochen, ohne die Eltern zu wecken.
Die Kleine war lange sehr verstört und wollte nur noch bei ihren Eltern schlafen.

Ich hoffe, die Verantwortlichen wurden hart bestraft und das Mädchen hat Menschen an der Seite, die ihm helfen diese Seelenvergewaltigung zu verarbeiten.
Wie geht es ihr heute?

Liebe Grüße von Felis
 
Hallo Felis,

Da kennst Du die " Kontrollorgane" nicht.
Da passiert gar nix, das findet alles unter Stillschweigen über die Mißstände statt. Sogar ein Priester war da beteiligt. Er hat Taufen für Erwachsene mit Geisterbeschwörungen veranstaltet.
Diesen Mann hat sein Orden aber dann hinausgeworfen, als es publik wurde.

Wir haben einmal an einer solchen Messe teilgenommen, ohne zu wissen, was uns da erwartet. Weil eben unser Enkelkind betroffen war. Dabei hat der Priester in piepsiger "Fremdstimme" zelebriert. Der Täufling hat dann "brav" ein vom hl. Geist besetztes Verhalten gespielt.

Uns wurde regelrecht schlecht bei dieser Zeremonie, sodaß wir den Ort des Geschehens frühzeitig verlassen haben. Nach Berichten hat das Ganze dann noch Stunden gedauert.

Rota
 
Ach ja, liebe Felis,
Zum Glück hat unsere Tochter (die Mutter) einen klaren Verstand und ist sehr
vorsichtig und umsichtig mit dem Kind gewesen. Der Mann, der das alles eingebrockt hat ist aus dem Kreis ausgeschieden und lebt heute ein ganz normales und "ungeistiges" Leben.

Unser Enkelkind ist seit Jahren mit einem guten Mann liiert, und hat jetzt selber eine Tochter, die zum Glück den Mund am rechten Fleck hat und sofort sagt, wenn ihr was nicht paßt.

Heiraten will sie erst mal nicht, sie hat eine Priesterallergie zurückbehalten. Und ihr Partner, der Rußlanddeutscher ist, hätte schon gerne eine richtig große Hochzeit nach Familientradition.

Also, der Schatten ist lang, den solche Verirrungen in Glaubensfragen wirft.

LG Rota
 
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Besessenheit - Besetzung

Hallo,
zum Thema Besetzung

vor einer halben Ewigkeit machten mein Mann und ich eine Italienfahrt. Um eine Pause einzulegen besuchten wir Freunde in Innsbruck. Bei meinem Mittagsschläfchen erwischte es mich ganz brutal.

Im Dämmerschlaf erlebte ich ein schreckliches Gemetzel mit Gestalten, die schienen, einem mittelalterlichen Film entsprungen zu sein. Ich fürchtete mich sehr und versuchte verzweifelt dem Traum zu entrinnen. In einem anschließenden Gespräch mit unserer Freundin erfuhr ich dann, daß es nicht mir alleine so ergangen war. Oft wird ihr berichtet, daß Menschen in dem Kämmerchen so träumen.

Die Geschichte die mir dann erzählt wurde machte mich sehr betroffen.

Das Haus der Freunde steht auf dem Berg Isel, wo eine grauenhafte Schlacht stattgefunden hat. Es hat viele Tote gegeben und deshalb vermutlich auch viele unerlöste Seelen. Ich konnte den Traum tagelang nicht loswerden. Bis ich in einer Meditation mit schöner Musik aus einer Bach'schen Passion den Seelen gute Wünsche geschickt habe. Ob das angekommen ist weiß ich nicht, aber mich haben sie seither in Ruhe gelassen.

Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Heiraten will sie erst mal nicht, sie hat eine Priesterallergie zurückbehalten. Und ihr Partner, der Rußlanddeutscher ist, hätte schon gerne eine richtig große Hochzeit nach Familientradition.

Also, der Schatten ist lang, den solche Verirrungen in Glaubensfragen wirft.

Hallo Rota!
Das kann ich mir gut vorstellen, dass sie auf Geistliche allergisch reagiert bis heute. Und siehst du, mit dem Partner ist es deswegen schwierig bei der Vorstellung, wie die Hochzeit aussehen soll. Ich weiß von Russlanddeutschen, wie wichtig Tradition ist. Das hat ja auch etwas sehr Schönes. Hoffentlich können die beiden das gut lösen.

Liebe Grüße von Felis

PS: wie erklärst du dir selbst denn die Phänomene rund um deinen Traum in diesem Zimmer?
Meinst du, es sind "hängen gebliebene Seelen" oder in gewisser Weise Energien, Vibrationen, die sich nach wie vor - wie soll ich sagen - als Info dort aufhalten? Spooky! :)
Du wusstest gar nichts vorher von diesen Geschehnissen? Oder hast du irgendwo in irgendeiner Weise evtl doch davon gehört?
 
Hallo Fellis

Zu meinem Traum.

"hängen gebliebene Seelen trifft es tatsächlich am ehesten."

Man muß sich nur vorstellen, was für ein Gemetzel bei so einem Zusammenstoß passiert.

Da trifft es so manchen Teilnehmer eiskalt und sehr schnell, ohne daß er vorher seinen Frieden mit sich und seiner Vergangenheit herstellen kann.
Unerlöste Seelen und daß sie spuken und umherirren, das kennt man aus allen möglichen Völkern und Kulturen. Deshalb sind ja Seelengottesdienste so tröstlich, weil sich dann die Verwandten und Freunde richtig verabschieden können. Ich bin sicher, daß das den Weg frei macht für ein friedliches Weiterkommen im Jenseits.

Meinst du, es sind "hängen gebliebene Seelen" oder in gewisser Weise Energien, Vibrationen, die sich nach wie vor - wie soll ich sagen - als Info dort aufhalten? Spooky! :)

Du wusstest gar nichts vorher von diesen Geschehnissen? Oder hast du irgendwo in irgendeiner Weise evtl doch davon gehört?[/QUOTE]

Ich wußte wirklich nichts von diesen Geschichten. Bis wir nach meinem Traum dann mit den Freunden über solche Themen geredet haben.

Lb. Grüße
Rota
 
Hallo Roter,

es gibt schon merkwürdige Sachen in dieser Welt.
Vor Jahren berichteten vier Jugendliche in der SuperIllu darüber, wie sie sich um einen Tisch gesetzt haben, um Geister zu befragen. Nach ihrer ersten Frage klopfte es laut am Tisch und sie spürten eine eisige Kälte.
Sie sagten: "Nie wieder würden wir solche Sachen machen - es war Gänsehaut pur."

Wir hatten in unserem Ort eine Geschäftsfrau, die immer drei Tage bevor jemand starb, einen Sarg auf dem
Dach des jeweiligen Hauses sah. Sie litt sehr darunter und bekam Depressionen. Eines Tages vertraute sie sich meiner Mutter an. " Mit dieser Gabe bin ich bestraft fürs ganze Leben", sagte sie.

Liebe Grüße
Rawotina
 
Hallo zusammen!


Man muß sich nur vorstellen, was für ein Gemetzel bei so einem Zusammenstoß passiert.

Da trifft es so manchen Teilnehmer eiskalt und sehr schnell, ohne daß er vorher seinen Frieden mit sich und seiner Vergangenheit herstellen kann.

Rota, da gäbe es ja noch sehr viel mehr. Erster Weltkrieg, zweiter Weltkrieg. Wie viele schrecklichste Gräueltaten geschahen da...
Wie mag es kommen, dass die einen uralte Vibrationen, Erscheinungen, Szenen wahrnehmen, und andere "jüngere"- ob es davon abhängen mag, welchen "Kanal" man im Inneren auf Empfang gestellt hat?

Ich wußte wirklich nichts von diesen Geschichten. Bis wir nach meinem Traum dann mit den Freunden über solche Themen geredet haben.
Ja.

Wir hatten in unserem Ort eine Geschäftsfrau, die immer drei Tage bevor jemand starb, einen Sarg auf dem
Dach des jeweiligen Hauses sah. Sie litt sehr darunter und bekam Depressionen. Eines Tages vertraute sie sich meiner Mutter an. " Mit dieser Gabe bin ich bestraft fürs ganze Leben", sagte sie.

Hallo Rawotina!

Was wurde aus der armen Frau? Weisst du das? Konnte ihr jemand helfen?
Ich habe versucht mir das vorzustellen.
Einen Sinn ergäbe es, wenn es um Menschen ginge, die einem nahe stehen und etwas bedeuten. Es wäre eine Art Vorbereitung auf das Schlimmste. Eventuell auch um etwas zu verhindern.
Da sie es aber bei anderen Menschen ebenso hatte ...wäre ich in der Situation, würde ich mich fragen, was ICH mit dem Tod, mit dem Sterben und dem Übergang zu tun habe, dass ich Särge auf Dächern sehe. Welche Ängste, welche Anmahnungen, welches Thema...
Und warum ich Särge sehe, welchen Bezug gerade zu diesem "Bild".
Andere sehen weiße Vögel. Oder Lichter. Wieder andere wohl den Sensenmann.
Es mag Vorhersehen sein, das sogar sicher.
Aber ob das, was wir sehen, wenn wir etwas sehen, nicht ganz direkt mit einem eigenen Thema zu tun hat?

Ich denke schon. Von daher: was wurde aus der armen Frau, die sich bestraft für das Leben fühlte von dieser "Gabe"....
Was konnte sie lösen?

Liebe Grüße von Felis
 
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Hallo Felis,

die arme Frau ist früh gestorben. Dieses "Sehen" hat sie wohl nicht verkraftet. Es ist ja auch
belastend.

In der Osnabrücker Zeitung stand mal, dass viele Menschen bei Vollmond ein graues Männchen sehen.
Das fand ich auch eigenartig.

Liebe Grüße
Rawotina
 
Hallo.
ich, ein Mensch mit klaren Vorstellungen - nicht gläubig, was viel schwieriger ist, da man Probleme nicht deligieren kann und übernaürlichen Kräften abgewandt- lag auf der Intensivstation im Koma. Die Ärzte riefen meine Angehörigen zusammen um sich von mir zu verabschieden. Niemand glaubte, dass ich den Zustand überleben würde....
Eine asiatische Schwester kümmerte sich um mich. Da mich ihre Herkunft interessierte, fragte ich nach ihren Wurzeln. Die Auskunft war kanpp : Südkorea, kleines Dorf in den Bergen, viel Schnee und in den Wintern, oft eingeschlossen. Ihr Name war Lee (Lie)., sie lebte schon viele Jahre in D.....
Am nächsten Tag kam sie in mein Zimmer. Ich begrüßte sie mit "Hallo Frau Lie, schön Sie wieder zu sehen". Sie wurde blass, drehe sich auf dem Hacken um und stürmte aus dem Zimmer. Ich war völlig verwirrt. Was hast Du falsch gemacht, was ist da los? Kurze Zeit später kam die Oberschwester mit der Frage: " Was zum Teufel haben sie mit Schwester Lee gemacht? Die ist heute von der Gyn zu uns delegiert worden aber weigert sich hier zu bleiben weil ein Teufel (also ich!) hier sein Unwesen treibt".
Ich habe Schwester Lee nie wieder gesehen. Sie aber stammte tatsächlich aus Süd-Korea und lebte als Kind in einem kleinen Dorf in den Bergen mit viel Schnee im Winter....
Heute denke ich, dass ich ein Gespräch unter Schwestern am Tag zuvor gehört hatte, eine andere rationale Erklärung habe ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo James!

Heute denke ich, dass ich ein Gespräch unter Schwestern am Tag zuvor gehört hatte, eine andere rationale Erklärung habe ich nicht.
Du meinst damit, dass Schwester Lee am Tag vorher einer anderen Schwester erzählt hat, dass sie aus Korea kommt, einem Ort an dem manchmal viel Schnee liegt und man tagelang abgeschnitten ist - und, dass Du das mitgehört hast....
Warum dann aber diese Schreckreaktion der Schwester Lee?
Sie hätte sich doch dann selbst auch eine rationalere Erklärung geben können, in etwa:" Oh, das hat er gestern wohl mitgehört. Komapatienten verstehen ja wohl einiges.."
Sie ist aber davon gerannt, James, als hättest du ein Tabu gebrochen mit deinem Wissen um ihren Namen.
Und selbst wenn Schwestern im Zimmer nebenan nur ihren Namen erwähnt hätten "Morgen kommt die Lee" oder so ähnlich, woher dann die Details in deinem Denken bezüglich ihres Heimatortes?

Liebe Grüße von Felis
 
Hallo.
ich, ein Mensch mit klaren Vorstellungen - nicht gläubig, was viel schwieriger ist, da man Probleme nicht deligieren kann und übernaürlichen Kräften abgewandt-

Dafür geistert bzw. spukt die Schwester Lee aber ganz schön lange in Deinem Geiste herum:D
Zudem wundert mich die Aussage des "Teufels" da viele bzw. die meisten Koreaner dem Won Buddhismus/Konfuzianismus angehören und für diese Situationen doch eigentlich einen erweiterten Blickwinkel haben müssten.

Schade, dass die Reaktion nicht abschließend geklärt werden konnte; aber ich vermute ganz stark, dass die Schwester Lee irgendwann verstehen wird oder bereits jetzt versteht, woher Dein Wissen entstammt und nichts teuflisches ansich hat.
Wobei man darüber getrennt philosophieren könnte, ob ein Teufel überhaupt das Böse darstellt.;)

Liebe Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich kenne ja nur die Aussage einer Schwester, nachdem ich fragte, was wohl mit Schwester Lee los war als sie aus meinem Zimmer stürzte. Ob sie Teufel, Zauberer oder böser Geist von sich gegeben hat weiß ich nicht wirklich. Teufel wurde mir übermittelt.
Aus dem Zustand im künstl. Koma sind mir viele Dinge stark in Erinnerung geblieben. In den 5 Wochen wusste ich nie was Realität oder böser Traum war. Ein Zeitgefühl hat man nicht. So wähnte ich mich am Anfang in einer Tiefgarage der Stasi, bewacht von Robotern. Später war scheinbar mein Bett hochkant aufgestellt und ich war darin festgeschnallt. Hören konnte ich fast immer, mich aber weder bewegen (auch nicht die Augen, die in verschiedene Richtungen blickten) noch verständlich machen. Am Schlimmsten empfand ich nach den Wochen der Intubation als die Beatmung eingestellt wurde. Die Muskulatur hatte sich so weit zurück gebildet, dass man sich vom Erstickungstod bedroht fühlte und mühsam um genügend Sauerstoff kämpfte bis sich die Muskeln wieder aufbauten. Gespräche mit "Leidensgenossen" ergaben, dass schon 1 Woche reicht um den Effekt deutlich zu spüren.
 
James, das hört sich einfach schrecklich an.
Total ausgeliefert...
Wie lange mag dich das verfolgt und belastet haben?!

Liebe Grüße von Felis
 
Die Sorgen, die mich drückten gingen in eine ganz andere Richtung. Nach 5 1/2 Monaten Krankenhaus war ich als Selbständiger mit mehreren Angestellten so gut wie pleite. Da hat man die gesamte Geschichte verdrängt. Das flackerte erst einige Jahre danach wieder hoch als sich die Lage klärte.
 
Besessenheit - Besetzung

Bis ich in einer Meditation mit schöner Musik aus einer Bach'schen Passion den Seelen gute Wünsche geschickt habe. Ob das angekommen ist weiß ich nicht, aber mich haben sie seither in Ruhe gelassen.

Nicht ganz,
Man muß nur lange genug in den Erinnerungen kramen, dann fallen einem noch mehr solche Geschichten ein.

In Rom haben wir einmal die Katakomben besucht, was mir damals schon bei dem Gedanken allein unangenehm war.
Also hinunter in die Katakomben und ein paar Schritte darin gemacht, hat mir schon gereicht. Die Luft dort unten hatte eine unbeschreibliche Leere in sich, vielleicht fühlt es sich so an, wenn man im Weltraum außerhalb der Erde schwebt. Ich mußte da wieder raus, unbedingt.
Ich bekam nähmlich zunehmend das Gefühl, daß unzählige lange Finger an meinem Gewand zogen und mein Gehirn fühlte sich an, als wäre es Pudding. Ich bekam einen Begriff davon, wie sich Menschen in Kulturen fühlen, die noch einen Totenkult betreiben, der sie von solchen Plätzen fern hält. Heute genügt es mir, wenn ich an Menschen nur denke, die mir einmal lieb und teuer waren, damit ich ihnen Ehre erweise. Obwohl ich direkt gegenüber von einem Friedhof wohne, bin ich viele Jahre dort nicht mehr spazieren gegangen. Eigentlich seitdem einmal eine Freundin zu mir gesagt hat, daß man kleine Kinder nicht auf den Friedhof mitnehmen sollte.

Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
In Rom haben wir einmal die Katakomben besucht, was mir damals schon bei dem Gedanken allein unangenehm war.
Also hinunter in die Katakomben und ein paar Schritte darin gemacht, hat mir schon gereicht. Die Luft dort unten hatte eine unbeschreibliche Leere in sich, vielleicht fühlt es sich so an, wenn man im Weltraum außerhalb der Erde schwebt. Ich mußte da wieder raus, unbedingt.
Ich bekam nähmlich zunehmend das Gefühl, daß unzählige lange Finger an meinem Gewand zogen und mein Gehirn fühlte sich an, als wäre es Pudding.

Hallo Rota!
Wenn man sich die Katakomben auf Bildern anschaut, dann überkommt einen, zumindest mich - schon dieses Gefühl, das du beschreibst. Ich bekäme da unten starke Beklemmung, weil es so drückend wirkt.
Die hätte ich aber vorher schon...das weiß ich.
Da kommt dann das Wissen um das, was da alles liegt noch dazu.
Ich denke, bei den Katakomben muss man nicht einmal hellfühlig sein, um da unten in Zustände geraten zu können.
Die römischen Katakomben verbreiten mit ihren dunklen, engen Gängen ein so unheimliche wie faszinierende Atmosphäre. Auch berühmte Kirchenväter wie der heilige Hieronymus konnten sich ihr nicht entziehen. Im 4. Jahrhundert besuchte er zusammen mit seinen Freunden sonntags die Gräber der Apostel und Märtyrer: „Wir traten in die Gänge ein, die tief in das Innere der Erde gehauen, mit Gräbern übersät und so dunkel waren, dass sich darin das prophetische Wort zu bewahrheiten schien: Lebend sollen sie hinabfahren ins Totenreich. Das spärliche Licht, das von oben zu uns drang, vermochte die Dunkelheit etwas zu mildern; die Helligkeit war aber so schwach, dass man meinte, sie stamme eher aus einer Ritze als aus einem Lichtschacht.“ Noch heute sind die Katakomben dunkel und feucht. Besucher müssen auf jeden ihrer Schritte achten.
https://www.g-geschichte.de/plus/die-katakomben-roms/

Heute genügt es mir, wenn ich an Menschen nur denke, die mir einmal lieb und teuer waren, damit ich ihnen Ehre erweise. Obwohl ich direkt gegenüber von einem Friedhof wohne, bin ich viele Jahre dort nicht mehr spazieren gegangen. Eigentlich seitdem einmal eine Freundin zu mir gesagt hat, daß man kleine Kinder nicht auf den Friedhof mitnehmen sollte.
Da kann ich dich beruhigen. Mein Sohnemann und seine Oma, meine Mutter, gingen oft miteinander dort hin. Säckchenweise Kastanien, Blätter und "Wind in den Haaren"- Frisuren war alles, das sie mitgebracht haben.:)
Nie gab es auch nur irgendetwas Ungutes von dort.
Für mich sind und waren Friedhöfe schon immer Orte, an denen ich viel Leben gefunden habe. Zahlreiche Tiere. Eichhörnchen. Vögel. Schöne Schmetterlinge. Eidechsen.
Nachts wollte ich dort nicht sein, auch wegen der seltsamen (lebenden) Männer, die dort bei uns schon unterwegs waren.


Liebe Grüße von Felis
 
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