Krebsprävention und Früherkennung
Liebe Sofie, lieber Gerold
Im Video, das ich mal in etwa einem Dutzend Szenen durchgescrollt habe,
scheint es tatsächlich vor Allem um Prävention, also das Vorbeugen zu gehen.
Die allereinfachste Massnahme wird aber nicht mal erwähnt:
Nicht Rauchen, von frühen Jahren an!
Damit liessen sich ein volles Drittel aller Krebserkrankungen vermeiden.
[zyn]Auch gut ist mehr Saufen, denn wer weniger alt wird, hat auch weniger
Krebs, denn das Hauptrisiko für eine Krebsdiagnose ist und bleibt das Alter.[/zyn]
Nun muss man aber unterscheiden zwischen Krebs und Diagnose.
Bei einem Drittel aller Männer um 25 findet man bei einer Autopsie
Prostatakrebs, bei 80-Jährigen bei fast Allen. Aber Krebs braucht Jahre
und Jahrzehnte, bis aus der einen mutierten Zelle ein diagnostizierbarer
Tumor entstanden ist. Was man dann findet, ist eigentlich schon das
Endstadium der Entwicklung. Deshalb braucht man nicht nur Prävention,
sondern auch Früherkennung, da Krebs besser zu heilen ist, wenn
er noch klein und vor allem noch nicht metastasiert ist.
Vier Krebsarten dominieren die Statistik übermächtig,
weswegen ich mich im Folgenden mit diesen Vieren befasse:
Bei Lungen- und Darmkrebs kann man das Risiko gut mit Prävention
verringern, weil Ursachen bekannt und vermeidbar sind:
Lungenkrebs: Nicht rauchen!
Darmkrebs: Abwechslungsreich und bunt essen!
Bei Brust- und Prostatakrebs ist das nicht so klar mit der Prävention.
Daher soll die 'Früherkennung' greifen.
Prostatakrebs: Regelmässige PSA-Messungen ab dem 45 Altersjahr.
Brustkrebs: Mangels geeignetem Marker wird mittels Mammographie
nach Knoten gesucht.
Früherkennung ist das aber nicht, denn wenn das PSA erhöht oder
im Röntgenbild ein Knoten gefunden ist, ist die Krankheit nur
etwas weniger weit fortgeschritten, als wenn der Knoten tastbar wird,
sei das in der Brust, oder eben beim "Fingern" (DRU) der Prostata
beim Hausarzt oder Urologen.
Die Wirkung der Früherkennung ist deshalb in den Krebsstatistiken
nur knapp nachweisbar. Mein Beispiel mit vorbildlichen PSA-
Messungen ab dem 50sten Altersjahr zeigt warum:
Fünf Jahre später ergaben die Messungen einen Treffer, aber zu
diesem Zeitpunkt waren die Metastasen bereits jahrelang gestreut.
Jetzt, 8 Jahre und viele Therapien später sind die im Begriff,
mich umzubringen.
Einige Mitbetroffene mit weniger aggressiven Tumoren können
gerettet werden; Um die geht es. Weitere bekommen eine Diagnose
für einen Krebs, der sie nie und nimmer umbringen würde ...
Daher Früherkennung nur im Einzelfall nach Aufklärung über die
Folgen.
Prävention hingegen kennt keinerlei Risiken, denn
gesund leben macht Spass!
Nur wirkt das zwar gut gegen Lungenkrebs und andere Raucherkrebse,
leidlich gegen Darmkrebs, aber kaum gegen Brust- und Prostatakrebs.
Und nur wenig gegen Hirn-, Knochen- und Sonstnochwaskrebs.
Leider.
Hvielemi