Sprechproblem

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05.07.16
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Hallo. Ich leide seit etwas mehr als 3 Jahren an einem Sprechproblem. Die Zunge dreht sich beim Oeffnen des Kiefers nach rechts, ebenso der Unterkiefer. Diagnose der Aerzte: oromandibuläre Dystonie (keine Spasmen). Das Sprechen fällt mir unter Anspannung schwerer. Bei geschlossenem Mund liegt die Zunge ganz normal und entspannt. Alles begann in einer sehr erschöpften Phase, ich fühlte mich wie ein Hamster im Rad. Ich lief und lief kam nicht vom Fleck und konnte auch das Rad nicht stoppen. Es geht mir seit einem Jahr (50 % arbeitsunfähig geschrieben) diesbezüglich wieder viel besser, aber das Sprechproblem ist geblieben. Botox hatte mir das Schlucken stark erschwert, ebenso haben Medikamente das Sprechen noch mühsamer gemacht, so dass ich alles immer wiederholen musste. Im Moment nehme ich nur Vitamin B1 und bekomme B12 gespritzt. Die Neurologen wissen auch nicht weiter. Mein Bauch sagt mir, dass meine "Krankheit" heilbar ist. Leider finden die Aerzte die Ursache (noch) nicht. Es gibt (sehr seltene) Phasen, in den ich fast normal sprechen kann :)
Darum habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wieder gesund zu werden. Gibt es jemanden, der die selbe Krankheit hat und mir allenfalls weiterhelfen könnte?
 
Hallo Gladiole,

wie alt bist Du?
Hast Du noch andere Beschwerden? Welche?
Es gibt eine Krankheit, die selten ist, bei der man u. a. die Zunge nicht richtig bewegen kann und gerade unter Stress das Sprechproblem schlimmer wird. Aber da hat man meistens auch noch andere Beschwerden.
Daher frage ich nach weiteren Beschwerden wie andere neurologische Störungen, wie psychiatrische Probleme, wie internistische Probleme?
Ist Deine Leber schon mal auffällig gewesen?

lg
margie
 
Hallo Gladiole,

hast Du schon überlegt, zu einer Logopädin zu gehen?

Grüsse,
oregano
 
Liebe Margie. Danke vielmals für die schnelle Rückmeldung. Ich bin 62 Jahre alt. Psych. Probleme habe ich keine. Vor dem Beginn des Sprechproblems hatte ich immer wieder Infekte (Nebenhöhlen, Kiefer, Unterleib, Blasenentzündung teils blutig). Nebst der Nasen-, Kieferhöhle habe ich es im Griff. Ich stellte vor gut 3 Jahren eines Tages fest, dass ich den Buchstaben "r" nicht mehr richtig aussprach, dann das "s", dann begann ich zu lispeln. Dies stellte nur ich fest. Dann nach einer erneuten Antibiotikaeinnahme (Bactrim) im April vor 3 Jahren wegen eines erneuten Unterleibinfekts wurde das lispeln immer stärker, so dass ich dann den Arzt und anschliessend einen Neurologen aufsuchte. CT, MRI, Logopädie, Physio, Chiropraktik, Kinesiologie, TCM etc., alles habe ich bisher ausprobiert - erfolglos. Vor einem Jahr spritze man mir Botox ins linke Kiefegelenk und je beidseits in den Zungenmuskel. Resultat: verbessert hatte sich kaum was, nur das Schlucken wurde dann fast unmöglich, somit auch das Essen. Als letzten Versuch verschrieb man mir vor einem Monat Lyrica, was leider das Gegenteil bewirkte mit heftigen Nebenwirkungen.
Was meinst Du wegen der Leber? Ich stelle fest, dass ich nach einem Glas Wein noch schlechter sprechen kann. Bei "normalen" Dystoniepatienten ist es umgekehrt, sie können besser sprechen.
 
Hallo Origano
Ja, ich habe das über einen längeren Zeitraum gemacht. Das Positive war, dass ich beim Singen höhere Töne hervorbrachte als vorher. Das Sprechproblem blieb. Ich denke, dass auch die Kraft in der Stimme durch die Logopädie etwas stärker wurde, so dass ich weniger schnell ermüdete mit Sprechen. Im Moment habe ich von keinem Arzt eine Verordnung erhalten. Warum auch immer.
 
Hallo Gladiole,

willkommen im Forum. :)

Unter extremen Stresssituationen entstehen quasi als Nebeneffekt öfters Sprechprobleme.

Manchmal wird die Zunge ganz schwer und wie Blei, mag sich kaum mehr bewegen und die Sprache wird undeutlich und verwaschen. Warum hat man Dir Botox gegeben und wie?

Seelischer Stress setzt sich nicht nur in unserer Seele fest, sondern auch in den Nervenbahnen, Organen, Knochen und der Muskulatur.

Wie sieht es mit der diesen enormen Stress auslösenden Situation heute aus?

Welche Symptome hast Du noch außer dem Sprechproblem (Schmerzen, Verspannungen, Blase, Niere, Darm, Verdauungsstörungen, verändertem Schlaf etc.)?

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Gladiole,


ich fragte nach dem Alter, weil bei der Krankheit, die ich meine und die ich selbst habe, es meist so ist, dass die Betroffenen im jungen Erwachsenenalter neurologische Probleme entwickeln. Dazu können auch Sprechprobleme gehören.

Es ist eine Leberkrankheit, die zu einer chronischen Vergiftung mit Kupfer führt. Sie heißt M. Wilson (Kupferspeicherkrankheit). Kupfer ist ein Schwermetall und schädigt die Nerven und den gesamten Organismus, vor allem die Leber, aber auch die Nieren, Herz, das Gehirn etc.

Es gibt wohl auch Fälle, wo man die Krankheit erst mit 60 oder später diagnostiziert. Aber das sind dann eher Ausnahmen.
Allerdings soll die Dunkelziffer bei 2 Dritteln liegen, so dass unter diesen unerkannten Fällen immer wieder Einzelfälle sind, die erst sehr spät diagnostiziert werden.

Interessant ist, dass Du den Buchstaben R erwähnst, den Du nicht richtig sprechen kannst. Ich selbst habe mit dem Buchstaben R enorme Probleme, von Kindheit an.

Ich weiß nun nicht, ob Du diese Krankheit haben kannst, zumal Du offenbar sonst keine eindeutigen Hinweise dafür hast.
Es wäre schwer, in Deinem Fall Dich richtig darauf zu untersuchen, denn Infekte verfälschen die dafür relevanten Werte sehr.
Diese sind Coeruloplasmin und Serum-Kupfer, die meist bei der Krankheit erniedrigt sind. Ob sie aber im fortgeschrittenen Alter das immer noch sein müssen, ist die neben der Verfälschung durch Infekte die weitere Frage.


Als diese Symptome begannen, hast Du außer dem Bactrim noch andere Medikamente eingenommen?
Könnte es evtl. auch medikamentenbedingt sein?
Du hattest Infekte. Welche anderen Antibiotika bekamst Du dabei?
Z. B. können die Antibiotika der Chinolone (Gyrasehemmer) wie Ciprofloxacin, Levofloxacin (Tavanic) auch zu neurologischen Problemen führen.


Nebenhöhlen, Kiefer, Unterleib, Blasenentzündung teils blutig
Damit habe ich auch Probleme:
Chronische eitrige Nebenhöhenentzündung, kürzlich blutige Blasenentzündung und laufend Schmerzen vor allem im Unterleib. Wobei bei mir aber auch noch andere Gründe dafür bestehen können. Ich bin wegen der Bauchbeschwerden derzeit auf der Suche nach der genauen Ursache.


Mmh, mehr fällt mir im Augenblick nicht dazu ein.


lg
margie
 
Hallo Tarajal. Danke vielmals für Deine Teilnahme. Botox wurde gespritzt, um die Zunge und den Muskel, welcher den Kiefer nach rechts schiebt beim Oeffnen des Mundes, zu lockern.
Ich habe starke Nacken-/Schulterverspannungen und hatte vor einem Jahr einen Bandscheibenvorfall im 5. LW. Mit Schmerzmitteln kam das wieder relativ gut, habe aber öfter morgens noch Schmerzen beim Aufstehen. Bin momentan in einer Physiobehandlung. Ich bewege mich viel und gern an der frischen Luft um die Rückenmuskulatur zu stärken.

Den seelischen Stress habe ich schon noch, halt wie es in der jetzigen wirtschaftlich schwierigen Situation als Mitinhaber einer KMU und einigen MA eben so ist. Im grossen und ganzen geht es mir gut, nebst dem Sprechproblem. :)
 
Hallo Margie. Danke vielmals für die Rückmeldung. Neben Bactrim habe ich nur das Divigel (Hormonersatz), welches ich schon seit 12 Jahren nehme. An die anderen Antibiotika kann ich mich nicht erinnern. Ich müsste nachschauen. Der Arzt negiert vehement einen Zusammenhang mit Medikamenten.

Komisch ist, dass ich bei Anstrengung (schnell gehen oder die Treppe hoch springen, hoher Puls) sehr Mühe habe zu sprechen.

Der Neurologe hat als letzte Möglichkeit noch die Leberuntersuchung angeordnet (Kupferspeicherkrankheit). Er meinte, dass dies in meinem Alter eher unwahrscheinlich sei und die Symptome nicht dafür sprächen.

Ich hoffe immer noch auf "Doktor Zufall". Vielleicht liegt die Ursache in meiner Wirbelsäule? Beckenschiefstand, kürzeres Bein, Nackenverspannungen etc. etc.

Lieben Gruss
Gladiole
 
Sorry, dass ich so dumm nachfrage, aber ich kenne mich mit den Kürzeln nicht so gut aus und ich bin ehrlich gesagt auch zu faul um erst nach den eventuellen Erklärungen zu suchen. ;)

Also bitte was ist "Mitinhaber einer KMU und einigen MA"?

Liebe Grüße tarajal :)
 
Okay, wie gesagt sorry der Nachfrage. :)

Physiotherapie ist schon mal sehr gut, wie oft warst Du bereits dort und wie oft gehst Du jetzt noch hin?

Warst Du auch schon mal beim Osteopathen?
Gerade auch Verspannungen der Nacken-/Halsmuskulatur sind dort in sehr guten Händen.

Hast Du außer, dass Du nur noch zu 50 % arbeiten kannst, etwas verändert, damit Dein Stresslevel deutlich sinkt?

Ist der Stress bei Dir nur auf den beruflichen Bereich begrenzt, oder setzt er sich zusätzlich in Deinem Privatleben fort?

Wurde bei der TCM ausschließlich mit Kräutern gearbeitet, oder auch mit Akupunktur, Moxa, Shiatsu oder anderen Methoden und über welche Diagnose (Zunge, Puls etc.) wurde vorgegangen?

Deine häufigen Infekte weisen auf ein angeschlagenes Immunsystem hin, daher meine nächste Frage:

Wie ernährst Du Dich angefangen vom Frühstück über die Zwischenmahlzeiten bis hin zum Abendbrot und was und wieviel von was trinkst Du so am Tag?

Wie ist Deine Verdauung (Farbe, Form, Häufigkeit, Konsistenz, Blähungen)?

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Gladiole,


Der Neurologe hat als letzte Möglichkeit noch die Leberuntersuchung angeordnet (Kupferspeicherkrankheit). Er meinte, dass dies in meinem Alter eher unwahrscheinlich sei und die Symptome nicht dafür sprächen.
Hast Du denn Leberprobleme?
Er hat schon Recht damit, dass bei dieser Krankheit man auch solche Probleme haben kann wie Du sie hast. Nur haben das die meisten viel früher.
Aber es gibt immer wieder Ausnahmen von der Regel.

lg
margie
 
Hallo Gladiole!
Ich komme gerade vom Neurologen. Der hat mir das MRT von der HWS erklärt. Bei mir ist alles altersbedingt o.k., bzw. verschlissen. Das heißt zwar, ich habe keinen Bandscheibenvorfall, aber so an manchen Stellen eine Vorwölbung.
Ich kann mir vorstellen, das die Vorwölbungen dann doch auf den Nervenstrang in der Wirbelsäule drücken. Mal mehr mal weniger, je nach Belastungssituation. Falsche Bewegungen / Haltungen sind die direkten Auslöser. Ich kann mir auch vorstellen, wenn entzündliche Prozesse laufen, dass auch die Vorwölbung dort verdickt sein kann und nicht nur das betroffene Organ.

Ich hatte auch mal kurz Sprachprobleme und konnte kurzzeitig nicht mehr lesen. Ich meine bei mir kam es von der belasteten HWS. Seitdem ich an der besseren Haltung im Alltag arbeite, ist es erfreulicherweise nicht mehr aufgetreten, und Migraine hatte ich seitdem auch nicht mehr.

Ich würde mir an deiner Stelle vom Physiotherapeuten deine optimale Haltung für verschiedene Situationen zeigen lassen (Auto fahren, Schreibtischarbeit, schlafen, Radfahren, ...) und dann immer mal wieder die Haltung annehmen. Für mich ist das eine isometrische Übung.

Alles Gute
Earl Grey
 
Zuletzt bearbeitet:
ich konnte eine Weile "nicht so wirklich" sprechen,
könnte es sein, dass ich unter dystonie leide?
kann nicht sagen oromandibuläre dystonie zu haben.
würde vielleicht eine einseitige Gesichtslähmung bei mir annehemen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Margie. Von Leberproblemen weiss ich nichts. Ich denke, dass der Neurologe einfach alles ausschliessen möchte. Ich bin auch zuversichtlich, dass meine Leber gesund ist.

Liebe Grüsse
Gladiole
 
Hallo Earl Grey. Danke für den Tipp. Ich werde die Therapeutin mal drauf ansprechen.

Lieben Gruss
Gladiole
 
Hallo Tarajal. Diese Dinger habe ich alle schon abgeklärt. Was ich möchte, ist jemanden finden, der die gleichen Symptome hat wie ich und mir sagen kann, was daraus gemacht wurde. Vielleicht gibt es auch jemanden, der einen solchen Patienten kennt.

Ich habe in der Schweiz gesucht und niemanden mit den gleichen Symptomen gefunden. Vor gut 2 Wochen habe ich bei der Deutschen Dystoniegesellschaft nachgefragt und bekam nicht mal eine Antwort....

Lieben Gruss
Gladiole
 
Hallo Gladiole,

oh pardon, das kann ich natürlich nicht wissen.

Für Sprachstörungen mit Buchstabenausfällen bis hin zum lispeln kann es sehr verschiedene Ursachen geben und sie müssen nicht alle sofort und direkt nachvollziehbar sein.

In der Homöopathie, der Ozontherapie, den Bachblüten und in den Schüsslersalzen findet man dort ebenso gut Hilfe wie in der Hypnose.

Meine weiteren Fragen galten der Eingrenzung.

Zumindest kann ich das aus meiner Erfahrung mit mehreren Betroffenen sagen.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Tarajal. Danke für Deine Rückmeldung. Ist sehr lieb gemeint, aber ich habe mit diesen Mitteln auch keinen Erfolg gehabt. Ich habe schon so vieles ausprobiert, alles erfolglos. Mein grösster Wunsch ist, dass man einfach (vielleicht durch Zufall) die Ursache findet und dann heilen kann. :)

Lieben Gruss
Gladiole
 
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