Mein Freund hat ADHS...wie kann ich ihm helfen?

Themenstarter
Beitritt
02.03.10
Beiträge
114
Hallo zusammen,

ich habe von der Mutter von meinem Freund erfahren, dass er hyperaktiv bzw. ADHS hat. Er war auch in Kindesjahren in Therapie.
Jetzt wo sie das erwähnt hat, ergeben mir manche Verhaltensweisen endlich Klarheit. Er ist oft sehr chaotisch, ist fanatisch in sein Hobby und hasst es, still zu sitzen. Er ist ein toller Partner, ich liebe ihn über alles, aber ich mache mir auch Sorgen um ihn und möchte natürlich versuchen, ihm so gut es geht eine Stütze zu sein, seine Verhaltensweisen verstehen und darauf eingehen.
Ich habe ihn nicht auf sein Problem angesprochen, da seine Mutter das nicht möchte. Er will davon angeblich nichts wissen.
Habt ihr vielleicht Ratschläge für mich, wie ich mich näher mit diesem Thema beschäftigen kann bzw. worauf ich achten muss bei manchen Verhaltensweisen. Will ihn ja auch nicht bevormunden....

Danke im Voraus!

lg
Sunny
 
Seine Kräfte & Talente brauchen feine Hilfe.

Wie Du siehst und fühlen kannst, sind besonders sensible, geniale Kräfte und Talente in ihm in ständiger, oft gesteigerter Unruhe. Ich habe mich als Ich-kann-Schule-Lehrer viele Jahre mit der Lösung dieser Probleme befasst.
Fühle mal rein, ob die betroffenen Geistes- und Seelenkräfte a) satt und zufrieden und glücklich oder b) am Verhungern, getrieben und unglücklich sind! Wonach hungern und dürsten sie? Wie kann ihr Hunger und Durst gestellt werden?
Du siehst, ich sehe weder den Menschen noch seine Kräfte für abnorm an. Abnorm ist nur, wie wir mit ihnen umgehen. Und das fängt schon damit an, was wir denken + fühlen + ausstrahlen. Strahlen dringen überall durch. Was denkt der Freund? Was denken alle? Was strahlen alle aus und in ihn hinein? Ruhe, Frieden, Achtung, Respekt, Interesse an der Güte der Kräfte,.....? Alle strahlen doch ständig das aus + ein, was sie NICHT haben wollen. Das könntest DU anfangen, zu ändern. Dann gibt es ein konkretes Beispiel für eine konkrete Wirkung.
Du änderst Dein Sendeprogramm ganz bewusst und gezielt für eine andere Wirkung. Und Du sendest zuerst einmal Dir selbst dazu alles, was Dich gut und stark macht.
Das kann der Freund dann im Experiment nachmachen.
Ein ganzes Buch kann ich Dir hier nicht reinschreiben aber ich empfehle Euch Coués kleines Buch über Autosuggestion, das es für ein paar Franken in jeder Buchhandlung gibt. Da steht alles drin, was für die Lösung nötig ist. Es ist aber so einfach, dass man es gerne überliest. Man sollte ab und zu wieder in dieses Buch schaun.
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
 
Seine Kräfte & Talente brauchen feine Hilfe.

Hallo Franz Josef Neffe,

danke für deinen Beitrag. Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen.
Leider ist es derzeit so, dass ich nicht so wirklich mit seiner Situation umgehen kann oder vielmehr ist es so, dass die Beziehung leidet. Sie leidet, weil für ihn sein Hobby an erster Stelle steht und er da alles reinsteckt was er an Kraft hat.
Sollte dies ein Zusammenhang mit ADHS sein, so kann ich um ehrlich zu sein, besser damit umgehen, da es für mich somit eine Erklärung gibt.
Ich verstehe dann, dass er dieses Hobby mehr braucht als andere Menschen, um sich besser zu fühlen und gedanklich frei zu sein.
Leider fühle ich mich manchmal vernachlässigt, wenn er dann mehrere Tage nicht da ist und nehme dies direkt persönlich, obwohl er mir sagt, dass er mich liebt.
Er wird dies auch niemals ganz abstellen, was ich aber auch nicht verlange.
Ich versuche nur gerade einen Mittelweg zu finden, mit dem wir beide leben können, da ich derzeit nicht glücklich bin. Ich fühle mich durch dieses Extreme in eine Ecke gestellt und nicht liebenswert. Das passiert unbewusst, weil ich das Gefühl habe, nichts kann ihn in seinem Leben mehr Freude machen, als sein extremes Hobby.
Da ist alles andere unwichtig. Ich dachte erst, es wäre einfach "nur" Egoismus, aber es scheint wohl eher so zu sein, dass er durch seinen Drang nach Freiheit bzw. Hobby einfach nicht anders kann.
Mir wurde bereits geraten, mich zu trennen, obwohl ich meinen Freund über alles liebe und er auch immer eine Stütze mit meiner Krankheit war.
Doch ich weiß nicht, ob ich diese Kraft habe, ihn zu unterstützen, da ich immer das Gefühl habe, ich sollte ihn ziehen lassen, damit er glücklich ist.
Es ist ein Teufelskreis und ich habe die Hoffnung nicht verloren, dass wir das zusammen schaffen......

lg
 
Hilf Dir selbst, ......

Wie wäre es, wenn Du a) weiterhin genau hinschaust und b) Dir endlich glaubst, was Du siehst?
Er machnt die Fehler und Du interpretierst das als Deine Schwäche, da besorgst DU Dir das Leid, nicht er.
Nicht die Beziehung leidet sondern DU.
Und Du leidest nicht weil er ein Hobby hat sondern weil DU dieses Hobby über Dich und Dein Leben stellst.
Du redest Dir seine Fehler schön, weil Du Angst hast, ALLEIN gelassen zu werden. Da müsstest Du Dich endlich voll MIT DIR beschäftigen und MIT DIR EINS werden.
Du fühlst Dich nicht nur vernachlässigt, Du bist vernachlässigt. Total. Und er macht Dir genau das nach, was Du ihm vormachst: Du vernachlässigst DICH. Und er sopiegelt es Dir.
Die gute Frau denkt an sich selbst ZUERST.
Wenn DU dafür sorgst, dass es DIR GUT geht, dann hat er es mit einer Frau zu tun, der es gut geht. Was könnte ihm Besseres passieren?
So hat er es mit einem Häufchen immer größer werdenden Elends zu tun. Ist das attraktiv = anziehend?
Wenn jemand sagt, dass er liebt, aber das Gegenteil tut, dann "spricht weißer Mann mit gespaltener Zunge". Das muss gar nicht absichtlich sein, aber wie soll es ihm jemals bewusst werden, wenn das nie klar auf den Tisch kommt?
Was soll Euch beiden ein Mittelweg helfen, bei dem keiner je das bekommt, was er sich ersehnt?
Du wirst in die Ecke gestellt und nicht geliebt und schreibst so als ob die Ursache dafür sei, dass DU nicht gut genug bist. Er behandelt Dich schlecht und Du redest Dir dafür ein, dass DU schlecht bist - kann man sich Probleme noch intelligenter groß und immer noch größer machen?
Wie soll man Dich lieben, wenn Du Dich selbst nicht liebst?
Wenn ich die Bilanz aus Deinem Schreiben ziehe, dann liebst Du nicht den Freund sondern die Propleme, die er Dir bereitet. Was tätest Du, wenn Du sie nicht hättest? Was tätest Du, wenn Du Deine große Güte erkennst, Dich mit ihr aufrichtest, entfaltest, wächst und die großartige Frau wirst, die Du bist?
Offenbar hab Ihr beide Angst vor Eurer eigenen Entwicklung. Ihr habt Euch in die Schwächen des anderen verliebt, weil die Euch näher vorkommen als die viel wichtigere Beziehung zu Euch selbst.
Einer von Euch beiden solle endlich seine Hausaufgaben machen und lernen, sich selbst zu lieben und seinen guten Kräften treu zu sein, sie voll zu entwickeln und für sie zu sorgen. Dann kann es der andere von ihm abschauen und nachziehen - oder weiter Babyrunden drehen.
Wenn Ihr eine Chance habt, dann ganz sicher nicht durch das Aushungern der eigenen Kräfte und Talente.
Im Grunde sagt Dir Dein Geist doch eh permanent, worum es geht - und ihm auch. Ihr werdet beide noch wachsen, um erwachsen zu werden. Ihr habt das ganze Leben vor Euch. Warum nicht mit ihm leben?
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
 
Deine Worte sprechen Bände. Ich danke dir dafür.
Ich sehe ein, dass ich zu mir selbst finden muss. Ich hatte eine schwere Zeit und wir fangen uns gegenseitig auf. Er hat mir nie irgendwas von ADHS erzählt. Ich habe es ja durch seine Mutter erfahren. Er will es nicht wahr haben. Ich liebe nicht seine Probleme. Da wir uns nicht jeden Tag sehen ist es schwer, sich richtig kennenzulernen. Dabei sind wir fast ein Jahr zusammen. Ich frage mich, wieso sein Hobby die Prioritäten einer Beziehung übersteigen. Wieso ihm Zeit mit seinem Hobby soviel wichtiger ist als mit mir. Ein Hobby sollte keine Konkurrenz sein, das sehe ich ein.
Nur ich bin ein Mensch, der gerne Zeit mit seinem Partner verbringt. Gemeinsam lachen, gemeinsam weinen. Gemeinsam das Leben meistern.
Ich gebe zu, dass ich nicht gerne alleine bin.
Ich sollte lernen mich selbst zu lieben. Trotzdem fühle ich mich alleine, wenn er dann ein paar Tage weg ist. Ich wünsche mir einen Partner, der auch seine Freizeit gerne mit mir verbringt bzw. auch gerne mit mir Urlaub macht.
Ich gebe zu, dass in der Woche keine Zeit ist für sein Hobby, da er lange arbeiten muss. Ich will ihm auch nichts verbieten. Seinen Freiraum sollte jeder haben. Nur dass die Hälfte des Urlaubs mir gilt, die andere seinem Hobby...das ist für mich nicht zu verstehen. Da sind die Prioritäten irgendwie versetzt.
Er hat mir gesagt, er wird das niemals so stark eingrenzen können, wie er es jetzt schon tut. Damit muss ich nun leben, ob es mir passt oder nicht.
Ich weiß einfach gar nicht mehr was ich machen soll. Ich fühle mich so verloren. Ich frage mich, ob es normal ist, dass der Partner mal ein paar Tage nicht bei seinem Partner sein möchte um seinem Hobby nachzugehen.
Ich höre immer wieder, dass Paare in den Urlaub fahren. Gemeinsam wegfahren. Für mich bleibt in seinem Leben nicht viel Zeit.
Ich möchte kein Leben nebeneinander.
Ist es denn "normal", dass der Partner die Hälfte des Urlaubs nicht zusammen verbringen möchte? Er würde mich ja mitnehmen, was ich ja schon mal positiv finde. Nur wäre mir dabei langweilig und das bringt ja beiden Parteien nichts. Die Folge wäre wieder, dass ich unglücklich bin....was läuft hier nur verkehrt.
Würde ich mich selbst lieben....klar ist das ein wichtiger Punkt im Leben ohne den eine Beziehung nicht funktionieren kann...doch würde ich trotzdem traurig sein, dass er nicht da ist und zwei Tage kriege ich schon selbst rum um mich zu beschäftigen...aber wozu habe ich einen Partner, wenn er nicht da ist.
Andere reden immer, wieso lässt er dich alleine? Ihr seid doch erst so kurz zusammen. Wieso möchte er lieber weg, anstatt mit dir zusammen zu sein? Das tut so verdammt weh. Dadurch zweifle ich natürlich auch...ob das alles so richtig ist und ob die Toleranz meinerseits bereits seine Grenzen überschritten hat aus Liebe zu ihm und mich eigentlich totunglücklich macht....
 
Einfluss

Erwartest Du nicht, dass er Dir Kraft gibt - und vernachlässigst, Dir selbst Deine Kräfte zu stärken?
Wenn Du mit Deinen Kräften so umgingest, dass es ihnen gut ginge bei Dir und sie prächtig gedeihen, das würde anziehend auf fremde kräfte wirken. Wenn diese fremden Kräfte aber sehen, dass es Deinen Kräften schlecht geht und Du Dich immer noch lieber um andere Kräfte kümmerst als um Deine, meinst Du, das macht Dich interessant für sie?
Stell Dir vor, ich könnte mit meinen eigenen Kräften nicht umgehen und sie wären in einem desolaten Zustand: Würdest Du mich dann mit Deinen Kräften üben lassen, was ich mit meinen nicht kann???
Es führt kein Weg daran vorbei: Wer Einfluss auf andere bekommen will, muss erst einmal in sich selbst was einfließen lassen.
Das Zeug dazu hast Du.
Guten Erfolg also!
Franz Josef Neffe
 
Mein Freund lässt seine schlechte Laune immer an mir aus....

Hallo zusammen,

ich bin etwas verzweifelt. Ich bin seit über einem Jahr mit meinem Freund zusammen und mir fällt öfters auf, dass er seine schlechte Laune an mir auslässt. Ich sage ihm dann, dass er sich zügeln soll und seine Laune nicht an mir auslassen soll. Er sagt dann, dass es ihm leid tut, dass er mich schlecht behandelt hat und dass er daran arbeiten wird. Er hätte nur eine ständige Unruhe und Unzufriedenheit. Ich habe schon daran gedacht, ob er vielleicht nicht glücklich ist mit mir, aber er meint, dass es auf keinen Fall etwas mit mir oder der Beziehung zu tun hat.
Trotzdem leide ich darunter. Ich habe ständig im Unterbewusstsein das Gefühl, dass er mich erniedrigt durch sein Verhalten und es verletzt mich sehr.
Er merkt das erst, wenn es zu spät ist und ich anfange zu weinen.
Gestern war es soweit, dass ich mich schon gefreut habe, wieder zurück zu fahren, damit ich diese Laune einfach nicht ertragen muss. Es macht mich unglücklich, immer das Ventil seiner Launen zu sein und ständig zu denken, dass es mit mir zusammenhängt.
Ich weiß von seiner Mutter, dass er ADHS hat, er das jedoch nicht einsieht und deshalb habe ich ihn nie auf das Thema angesprochen. Er hat es mir letztes WE erzählt, dass er wegen Hyperaktivität in Therapie war als Kind und Wutanfälle hatte. Wenn ich mir etwas über ADHS durchlese, dann sehe ich sehr viele Paralelen. Ich will ihn auch nicht aufgeben, ich liebe ihn ja.
Aber ich bin der Meinung, er braucht Hilfe. Er hat zwar ein Ventil, dass ihn auslastet (Hobby), aber er fixiert sich so sehr darauf, dass es schon eine Sucht ist und er die Beziehung vernachlässigt. Mittlerweile habe ich mich an den Zustand gewöhnt, dass er den Urlaub lieber mit dem Hobby, als mit mir verbringt. Ich versuche halt mir mein Leben selbst schön zu machen und das ist auch sehr wichtig. Trotzdem leidet mein Selbstwertgefühl, wenn ich trotzdem immer wieder merke, dass nur allein das Hobby ihn glücklich macht und wenn er bei mir ist, nur schlechte Laune an den Tag legt.
Ich bin einfach hilflos und weiß nicht, wie ich mit der jetzigen Situation umgehen soll. Die Panik steht schon in seinen Augen, wenn ich meinen Rucksack packe und wir uns für einen oder zwei Tagen nicht sehen..heute Morgen meinte er, er könnte verstehen, wenn ich nicht mehr wiederkomme.
Aber das war nicht wirklich ernst gemeint. Er merkt auf jedenfall, dass es nicht richtig ist, wie er mich behandelt, trotzdem kommt er nicht dagegen an und das bringt mich zur Verzweiflung, weil ich einfach nichts für ihn tun kann.

Wie kann ich mit seinen Launen am besten umgehen und meint ihr ich solle ihm raten, sich Hilfe zu holen oder mich besser aus dem Thema raushalten, wenn es für ihn so unangenehm ist? Ich habe Angst, dass er sich dadurch nur noch von mir distanziert und das Hobby nur noch als Erfüllung sieht, das ihn nicht daran erinnert, dass er in Wirklichkeit ein Problem hat, dass im Alltag in einer Beziehung echt zur Last werden kann.

Bin dankbar für jeden Vorschlag!

lg
Sunny
 
Ich würde ihm empfehlen zu einem Homöopathen zu gehen, aber mit Dir, da ADHS Betroffene sich kaum richtig wahrnehmen.... Am besten kann eine Bezugsperson helfen die Selbstwahrnehmnung zu korrigieren, wenn der Behandler einverstanden ist.Bei extrem schlampigen, die Chaos hinterlasen wäre Sulfur gut, bei denen die gerne laute Musik hören Tarentula, es gibt aber je nach Fall noch andere.
 
Oben