Eisenwerte, Interpretationshilfe

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10.351
liebe sine,

ich kenne jemandem, von dem ich blutwerte mit der frage auf hämochromatose bekommen habe.
kannst du mir bitteschön helfen beim interpretieren?
ich habe das einfach noch nicht im griff.

es sind normale blutwerte:

ferritin: 71.0 ng/ml (ref.: 50.0 - 300; optimaler bereich: 100 - 200 ng/ml)

transferrin: 1.90 g/l (ref.: 2.00 - 3.80)

transferrin-sättigung: 38% (ref.: 15 - 50)

eisen: 18.1 mikromol/l (ref.: 7.0 - 26.0)

es wäre echt nett von dir, wenn du mir damit helfen könntest!

viele liebe grüsse von deiner shelley :wave:
 
@ sine; magst du helfen?

Liebe Shelley.
Ich bin gerade vom Urlaub zurück und habe beim Durchstöbern des Forums deine Anfrage gefunden.
Kannst du bitte noch Geschlecht und Alter der betroffenen Person posten?
Liebe Grüsse, Sine
 
@ sine; magst du helfen?

liebe sine,

sie ist weiblich und 30 jahre alt.
warum ist das wichtig zum wissen?
früher seien solche werte auch schon nicht ganz okay gewesen.
eisen und transferrinsättigung seien gerne zu hoch gewesen.
es bestand aber auch schon eisenmangel.

komische sache.

kann das transferrin auch zu tief werden, wenn im körper eiweissmangel besteht?

viele liebe grüsse von deiner shelley :wave:

p.s.:

wie war es in deinen ferien?
wo ward ihr?
herzlich willkommen zurück!
und dankeschön, dass du schon gleich ins forum kuckst und dass du mir antwortest!
 
Hallo Shelley.
Danke für die liebe Begrüssung!
Wir haben im Urlaub Frankreich, Deutschland und Holland heimgesucht :D
Nun zu deiner Frage:
Frauen, die ihre Menstruation haben, können trotz Hämochromatose niedrige Ferritinwerte haben, daher meine Frage.
Nun sind die Werte deiner Freundin nicht besonders auffällig und zum Thema Eiweissmangel kann ich dir leider keine Auskunft geben.
Vielleicht können Pita, Margie oder sonst jemand auch noch eine Einschätzung abgeben?
Liebe Grüsse, Sine
 
Der Ferritinwert ist entscheidend. Sie hat also einen Eisenmangel, wênn auch nicht sehr stärken. Müdigkeit, Gereiztheit, Schlappheit könnte aber allenfalls davon kommen
 
Hallo Beat.
Je nach Labor findet man oft unterschiedliche Grenzwerte.
Mit einem Ferritinwert von 71 sollte sich eine junge Frau meiner Meinung nach putzmunter fühlen.
Ich würde diesen Wert nicht als leichten Eisenmangel bezeichnen, obwohl das Labor in diesem Fall den optimalen Bereich zwischen 100 und 200 angibt.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine

Ich sehe es nicht genau so. Stimme zwar zu, dass sich eine frau bei diesem Ferritinwert recht gut fühlen könnte. Wenn die Frau jedoch einer der genannten "Beschwerden" hat, bzw sich eben nicht putzmunter fühlt, könnte es sehr wohl am relativ tiefen Ferritinwert liegen.
 
hallo ihr beiden lieben,

aber was auffält ist ja transferrin, welches klitzeklein zu tief ist.
ferritin ist ja eigentlich noch im rahmen...
und warum ist die transferrinsättigung okay?
und eisen ist ja auch gut...

ich verstehe das alles nicht...

gibt es einen sichereren test für hämochromatose?

viele liebe grüsse von eurer shelley :wave:
 
Hallo Shelley

Ich sehe keinerlei Hinweis das diese Frau an Hämochromatose leidet im Gegenteil. Die Werte sind sicher genug.
Ferritin ist meines Erachtens eben nicht im Rahmen sondern tief. Es ist nicht so tief das dringend etwas gemacht weden muss, aber so tief, dass wenn diese Frau die genannten Symptome hat, mittels Eiseneinnahme diesen wahrscheinlich entgegenwirken würden.
Da jedoch Transferrin etwas tief ist, wird die obige Aussage relativiert. Tiefes Transferrin zeigt eine Entzündung an.
Möglicherweise hat die Frau eine (ganz) leichte Entzündung, weshalb sie auch leicht zu tiefe Ferritinwerte hat, was gut gegen die Entzündung ist.
Diese Vermutung müsste anhand des atientenzustandes und dessen Symptome etc aber überprüft und allenfalls korrigiert werden.
 
lieber beat,

vielen dank für deine antwort!

jetzt komme ich besser draus und kann damit was anfangen.

:)

da wäre also floradix oder so nicht schlecht?
ich werde das mal weiterleiten alles.

ich wusste halt nicht, was ferritin, und was eisen ist. und dann noch dieses transferrin und diese sättigung... kompliziert das alles...

vielen danke ihr beiden!

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Shelley

Du fragst nach einem sicheren Test für Hämochromatose. Ein Gentest bringt in rund 85% der Verdachtsfälle eine sichere Diagnose.

Für Deinen Fall scheint mir aber folgende Aussage völlig genügend:
Der Nachweis einer Eisensättigung >60% bei Männern oder >50% bei Frauen als Parameter für eine HH besitzt eine Sensitivität von 90%.
Eine Plasmaferritinkonzentration >400ng/l bei Männern und 300ng/l bei Frauen erhärtet die Diagnose einer Eisenüberladung.
Ferritin ist das Speichereisen - im Gegensatz zu Beat bin ich der Meinung, dass dieses infolge einer Infektion erhöht sein kann.

Eisen ist das Eisen im Serum. Aus diesem und dem Transferrin (Trägerprotein von Eisen) wir die Transferrinsättigung (Eisensättigung) errechnet.

Ich finde die genannten Werte völlig ok. Man bedenke, dass sie eben auch relativ "sensibel" auf ev. Infektion oder die Ernährung der Tage vor der Blutentnahme reagieren können.

Falls Du Laborwerte nachlesen möchtest:
laborbefunde_liste 1

Liebe Grüsse
pita
 
Floradix finde ich super, wenn sie Anzeichen der genannten hat.
Sollte sie eine Entzündung haben, soll sie vorläufig bis die Entzündung weg ist, nichts nehmen.
 
Hallo Shelley,

also ich würde bei dem Ferritin-Wert nicht von einem Eisenmangel sprechen, denn sonst müßte das Transferrin erhöht sein. Es ist aber erniedrigt.
Aber die Frage nach dem Eiweiß im Körper könnte berechtigt sein.
Dazu eine Fundstelle, in der auf Proteinverluste hingewiesen wird.
Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn ein 24h-Urin auf Eiweißausscheidung im Urin gemacht würde.

Transferrin

erniedrigtes Transferrin:
[FONT=Arial, Arial, Helvetica]akute Entzündungsreaktion (Anti-akute-Phase-Protein à Transferrin ist bei Entzündungen erniedrigt!)[/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]Tumoren[/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]Proteinverluste (renal, enteral)[/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]Leberzirrhose[/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica]www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/h/Haemochomatose.htm[/FONT]




Und hier noch eine weitere Fundstelle, zu den Gründen für das erniedrigte Transferrin:
Transferrin - Wikipedia
Zu einer Erniedrigung des Transferrinspiegels kommt es bei chronischen Entzündungen, Tumorerkrankungen, Eisenüberladung oder einer Hämolyse

Die hier genannte Hämolyse halte ich für etwas, an das man denken sollte. Aber auch eine chronische Entzündung käme in Frage, dann wäre aber auch das Ferritin "falsch" erhöht.
Transferrin und Ferritin sind akute-Phase-Proteine, das erste fällt ab, das zweite steigt an bei akuten Entzündungen.

Gruß
margie
 
Da der Transferrinwert nur knapp zu tief ist, bezweifle ich eine hämolyse bzw wenn doch, dann liegt es an der erwähnten Entzüdung, oder wegen immologischen Problemen.
 
liebe pita,

vielen dank für deine informationen!
ich verstehe alles immer besser.

:)

die sache ist sehr interessant.


lieber beat,

vielen dank für deine informationen und ratschläge!
floradix würde sie eh manchmal nehmen, wenn sie mens hat, weil dann hätte sie auch manchmal zu wenig roten blutkörperchen. da würde sie mit floradix mehr kraft bekommen.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
liebe margie,

das ist ja interessant!

danke für deinen beitrag!

ich habe da in einem link von dir etwas gelesen:

Transferrin

Physiologie:

Transportprotein für Eisen:
mit geringerer Affinität werden auch Spurenelemente wie Chrom, Kupfer, Mangan und Zink gebunden

jetzt ist ja so, dass beat (war es beat?) sagte, dass transferrin zu tief ist, wenn man eine entzündung im körper hat.

nun meine überlegenden fragen dazu:

heisst das also, dass wenn man eine entzündung im körper hat, dass dann das transferrin runter geht?
wenn man zu wenig transferrin hat, hat man also zu wenig bindungsstoff für chrom, kupfer, mangan und zink?
kann dann also weiter ein chrom-, ein kupfer-, ein mangan- und ein zinkmangel entstehen?
kann durch den zinkmangel nicht auch zu wenig vitamin b6 aufgenommen werden?
hiesse das dann also nicht, dass kryptopyrrolurie nichts anderes als eine chronische entzündung im körper ist?

das also nur meine überlegungen.

sollte ich die auch in's kpu-forum setzen?

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
hallo beat,

ich werde mal fragen, ob hämolyse schon getestet wurde.
ich weiss auch nicht, ob sie eine chronische entzündung hat.

viele grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Shelley

floradix würde sie eh manchmal nehmen, wenn sie mens hat, weil dann hätte sie auch manchmal zu wenig roten blutkörperchen. da würde sie mit floradix mehr kraft bekommen
Klar, dann ist das Eisen noch tiefer. Geht es Ihr auch besser wenn sie es nimmt, wenn sie die Mens nicht hat.

heisst das also, dass wenn man eine entzündung im körper hat, dass dann das transferrin runter geht?
Das heisst, dass es gut möglich ist, dass man dann eine hat, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
lieber beat,

das heisst also; nicht jede entzündung vertieft das transferrin. - ? - *nachdenk*

doch mich interessiert irgendwie trotzdem der zusammenhang:
entzündung - transferrin - kpu

denkst du, dass da kein zusammenhang stehen könnte?

eigentlich müssten dann aber sämtliche kpu-betroffene zu wenig transferrin, bzw. eine entzündung im körper haben.

mit dem floradix muss ich nochmals nachhacken.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Shelley

das heisst also; nicht jede entzündung vertieft das transferrin. - ? - *nachdenk*
Würd es eher umgekehrt sagen, tiefes Transferrin könnte auch eine andere Ursache haben. Und wenn eine Entzündung dioe Ursache ist, könnte es erst noch eine relativ harmlose kleine sein.

entzündung - transferrin - kpu
denkst du, dass da kein zusammenhang stehen könnte?

denke eher nicht, aber schliesse es nicht aus, da man aber auch Zinkmangel haben kann, ohne an KPU zu leiden.

eigentlich müssten dann aber sämtliche kpu-betroffene zu wenig transferrin, .. haben.
Stimmt, wenn es so ist. Müssten sich mal 10 KPU Betroffene darauf untersuchen lassen. Wenn es dann wirklich (fast) alle haben, müsste man dies dann als möglich betrachten und weiter untersuchen.
 
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