Wer bin ich und was ist mit mir los?

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02.11.11
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Hallo Zusammen

Erstens möchte ich sagen; dass ich nicht genau wusste wo mein Thema einzustellen. Ich dachte ich stelle mein Thema hier ein weil es alles ein wenig ist.

Erstens: zu mir, ich werde dieses Jahr 32, männlich, Single, arbeite und wohne im gleichen Dorf, also kurzer Arbeitsweg. Bin aber nicht in diesem Dorf aufgewachsen wo ich jetzt wohne, habe also keinen Bezug zu diesem Ort und auch nichts was mich hier hält.

Zweitens: ich bin wegen der Arbeit hierher gezogen und das ist auch das einzige was mich noch hier hält. Seit einiger Zeit gefällt mir meine Arbeit nicht mehr so gut, was meine Arbeitskollegen auch schon bemerkt haben. Da ich hier keine Freunde habe, habe ich keine Möglichkeit mit jemanden zu reden. Meine Chefin meinte letztes Jahr zu mir, dass ihr mein Zustand nicht gefällt und ich doch ein Psychologe aufsuchen sollte. Habe ich gemacht, aber mir hat die Art dieser Psychologin nicht gefallen, habe mich auch sehr unwohl gefühlt. Ich habe daraufhin auch nicht weitergemacht und dieses Thema eines Psychologen abgehackt.

Da ich beruflich weiterkommen will, nehme ich jetzt die Leistungen eines Coach in Anspruch. Auf diesen freue ich mich auch schon. Da ich das Gefühl habe, dass mich das wirklich hilft und weiterbringen will.

Jetzt zum eigentlichen Problem. Heute hatte ich das Gespräch mit meiner Chefin, ihrem Chef und der Personalchefin. Zuerst lief eigentlich alles gut und sie offerierten mir, dass sie die Kosten für den Job-Coach zur Hälfte zahlen. Was für mich super OK ist aber nicht selbstverständlich. Hätte ich sowieso genommen und selber bezahlt. Aber und jetzt kommts. Die Personalchefin meinte, dass ich trotzdem zum Psychologen soll. Dieser Satz hat mich total zurückgeworfen und das vor allen Chef's, ich fühlte mich total gedemütigt.

Was soll ich jetzt, einen Psychologen auch noch in Anspruch nehmen? Zusätzlich zum Job-Coach? Kostet ja alles viel Geld. Die letzte Psychologin kostete mich CHF 200.00 / 1.5 Stunden. Ist ziemlich viel Geld! Und wo soll ich den richtigen Psychologen finden?
 
Hallo tom,

ich kann mir aus dem , was Du schreibst, nicht wirklich ein Bild machen von Deiner Problematik, denn es scheint eine zu geben. Sonst wäre wohl Deine Chefin nicht auf die Idee gekommen, Dich zum Psychologen schicken zu wollen?

Könntest Du ein bißchen genauer erzählen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo,

mir ist auch nicht ganz klar, wo dein Problem genau liegt.
Wer bin ich und was ist mit mir los?
Darauf bist du garnicht wirklich eingegangen. klingt nach Identitäts-Krise. Durch den Umzug und die Einsamkeit ausgelöst?

Zum Thema Psychologe: Ich finde es gut, dass Du Chefs hast, die Dir Chancen einräumen und Dich nicht gleich los werden wollen! das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.
Blos, weil Dir die erste Psychologin nicht zugesagt hat und Du Dich unwohl fühltest, heisst es noch lange nicht, dass es nichts für Dich ist. Psychologen sollten gut ausgewählt sein. Man darf mehrere Probetermine bei versch. Psychologen in Anspruch nehmen, bevor man sich entscheidet. Zumindest in D und als Kassenpatient. Diese sollten auch in Anspruch genommen werden und dabei gut auf sein Bauchgefühl hören. Nicht jeder Psychologe passt zu jedem Menschen! Es ist wichtig für eine erfolgreiche Therapie, dass man den sich passenden Psychologen findet. Sonst ist es vergeudete (Selbst)Liebesmüh!

lg, laudanum
 
@Oregano: Ich wollte keine Story schreiben die niemand lesen wollte, darum habe ich es ziemlich kurz gefasst. Nun um ein wenig auszuholen. Ich bin vor zwei Jahren hierher gezogen wegen meiner Arbeit. Zuerst habe ich 10 Jahre in Zürich gearbeitet und jetzt in einem Vorort von Luzern. Am Anfang hat mir eben die Arbeit noch Spass gemacht. Aber mit der Zeit fand ich sie mehr langweilig als etwas anderes. Meine Arbeit ist für mich keine Herausforderung mehr, jeden Tag das gleiche, ich weis morgens schon was der Tag bringt und Abends frage ich mich was ich eigentlich gemacht habe. Gehe morgens arbeiten, komme abends nach hause, essen, schlafen. Tag für Tag! Manchmal habe ich echt keine Lust mehr arbeiten zu gehen, ich finde auch das meine Arbeit nicht wirklich viel Sinn macht. Die meisten meiner Arbeitskollegen interessieren sich auch nicht was ich mache. Weis es hald wirklich nicht interessant ist. Zudem sitze ich den ganzen Tag in einem Einzelbüro, habe kaum Telefone und kaum Mails die ich beantworten muss. Dieses Gefühl der Lustlosigkeit, nicht gebraucht zu werden, Sinnlose Arbeit verrichten, an einem Ort wohnen wo ich niemanden kenne hat mich mit der Zeit immer mehr trauriger gemacht. Auch konnte ich es nicht mehr überspielen wie sich es die meisten bei der Arbeit wünschen. Also merkten es die meisten, dass etwas nicht stimmte. Nach einem Gespräch mit der Chefin meinte sie, dass es vielleicht besser ist, dass ich einen Psychologe aufsuche.

Wieso sollten Sie mich entlassen, meine Arbeit leidet auf keiner Weise darunter. Und Kundenkontakt habe ich ja auch keinen, dass sich jemand beschweren würde.

Zu meinem Titel: Ja wer bin ich und was ist mir mir los? Das frage ich mich einfach jeden Tag. Ich habe oft das Gefühl, dass alle wissen wer sie sind und welches Ziel sie im ihrem Leben haben. Aber ich nicht, ich habe kein Ziel!
 
Wieso sollten Sie mich entlassen, meine Arbeit leidet auf keiner Weise darunter. Und Kundenkontakt habe ich ja auch keinen, dass sich jemand beschweren würde.

ok, dann anders: Ich finde es sehr schön, dass Deine Chefin sich gedanken um Dich macht und sich um Dein Wohlergehen sorgt...und Dich nicht als reines Arbeitstier sieht, hauptsache es funktioniert. Ist einfach keine Selbstverständlichkeit mehr, dass der mensch selbst im Vordergrund steht.

Sinnkrise wäre dann ein Ausdruck, der Dir besser gefällt, als Identitätskrise?
Eine Veränderung würde Dir gut tun, ob ein Psychologe dabei hilft, ich weiß es nicht. In einem Dorf ist es möglich über vereine usw. Kontakt zu knüpfen. Hast Du darüber mal nachgedacht?

lg, laudanum
 
Ja nun, Tom, ich denke, man braucht keine großen Worte machen wie Sinn oder Ziel des Lebens oder wer man ist oder so, denn es gibt in jedem Alter aktuelle Ziele bzw. Aufgaben. Eine Freundin? Hobbys? Etwas sparen? Eine sympathische "Arbeit" ist auch ein Ziel. Wenn Dir die Arbeit nicht gefällt, suchst Du halt eine andere. Ich kenne Leute, die haben sogar den Beruf gewechselt, weil der "alte" nichts für sie war. Das ist relativ normal, denn wir stellen uns die Dinge immer anders vor, als sie dann sind.

So ist das Leben. Es serviert uns ein Problem nach dem anderen. Man kann die Probleme anpacken, und man kann es sein lassen. Wenn man es sein lässt, was soll sich denn dann entwickeln?

Also nimm die Schaufel und schmeiß paar Kohlen auf den Rost und nimm Fahrt auf.

:daumendrueck:

Gruß
dshudshu
 
ok, dann anders: Ich finde es sehr schön, dass Deine Chefin sich gedanken um Dich macht und sich um Dein Wohlergehen sorgt...und Dich nicht als reines Arbeitstier sieht, hauptsache es funktioniert. Ist einfach keine Selbstverständlichkeit mehr, dass der mensch selbst im Vordergrund steht.

Sinnkrise wäre dann ein Ausdruck, der Dir besser gefällt, als Identitätskrise?
Eine Veränderung würde Dir gut tun, ob ein Psychologe dabei hilft, ich weiß es nicht. In einem Dorf ist es möglich über vereine usw. Kontakt zu knüpfen. Hast Du darüber mal nachgedacht?

lg, laudanum

- Ja, dass hatte ich bei meinem letzten Arbeitgeber. Dem war nur die Arbeit wichtig. Der Mensch nicht.
- Identitätskrise? Ja, darum auch wer bin ich?
- Verein ja sicher, aber ich muss mich auch dafür interessieren. Aber bis jetzt habe ich nichts gefunden was mich auch wirklich interessiert. Und nur einem Verein beitreten damit man in einem ist, bringt ja auch nicht viel, oder?
 
Ja nun, Tom, ich denke, man braucht keine großen Worte machen wie Sinn oder Ziel des Lebens oder wer man ist oder so, denn es gibt in jedem Alter aktuelle Ziele bzw. Aufgaben. Eine Freundin? Hobbys? Etwas sparen? Eine sympathische "Arbeit" ist auch ein Ziel. Wenn Dir die Arbeit nicht gefällt, suchst Du halt eine andere.

Gruß
dshudshu

ja Ziele habe ich schon, aber die letzte Psychologin sagte mir, dass diese Ziele auch zu hoch sind. Mein grösstes Ziel war ein eigenes Haus.
Freundin habe ich keine, hätte gerne eine! Und so ein schlechter Kerl bin ich auch wieder nicht ;)
Hobby habe ich nur eines, darauf konzentriere ich mich meistens.
 
Naja, es bringt Kontakt, Abwechslung und evtl neue Freunde, Beschäftigung und so. Ein bisschen gefallen sollte es Dir natürlich schon...Langeweile hast du schon genug! Verein ist eine Idee, ich kenne Dein Dorf nicht, vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten. Als ich letztes Jahr die Einsamkeit nicht mehr ertrug (ich wohne aber in einer Großstadt, dort kann man auch sehr einsam sein...) habe ich mich einem urbanen Gemeinschaftsgarten angeschlossen. Sonne, draußen, Gärtnern (super Beschäftigungstherapie, wie ich übrigens finde!), Menschen, Gemeinschaft...so habe ich schon am ersten Tag meine neue beste Freundin kennengelernt, eine Affaire abgeschleppt, Sonnenbrand bekommen und ne Menge Spaß gehabt! Ich war den Sommer über fast jeden Tag dort.
Von alleine wird keine Veränderung eintreten. Die Abwechslung und neue Freunde klingeln nicht an der Türe! Jetzt im Winter vermisse ich den Garten arg und der soziale Kontrakt ist wieder arg geschmälert, aber nicht mehr so doll wie davor! Ich freue mich auf den Frühling, dann wird wieder ge(r)ackert :) Hat bei mir auch lange gebraucht, bis ich etwas gefunden habe für mich. Bis dahin musste ich aus- und durchhalten.

Identitätskrise? Ja, darum auch wer bin ich?

Es gab mal einen Spruch, den ich in einem Buch gelesen habe. Habe den genauen Wortlaut vermutlich nicht mehr drauf, aber es ging ungefähr so:

Du musst Dich selbst verstehen, damit Andere Dich verstehen können.
Wenn Andere Dich verstehen, dann kannst Du Dich selbst verstehen.

Wir Menschen brauchen den sozialen Kontakt, den Austausch, um uns zu begreifen. Andere Menschen als unser Spiegel.

Wer bist Du also? Was macht Dir denn Spaß, wofür interessierst du Dich?
Weisst du das derzeit? Ziele sind wichtig, aber vielelicht fängst Du besser erstmal mit einer Art "Bestandsaufnahme" an? Vielleicht hilft auch eine Liste, wo Du für Dich aufzählst, was Deine Träume sind, deine Wünsche. Egal, wie unrealistisch sie sein mögen oder unnahbar. Hast du derzeit Träume und Wünsche bzw. bist Du Dir darüber übnerhaupt im Klaren, welche das sind? manchmal hilft auch ein Bewusst werden.

Ein anderes Zitat, welches ungefähr so geht:
Wer keine Träume mehr hat, stirbt!

Träume erhalten uns am Leben.

lg, laudanum
 
ja Ziele habe ich schon, aber die letzte Psychologin sagte mir, dass diese Ziele auch zu hoch sind. Mein grösstes Ziel war ein eigenes Haus.
Freundin habe ich keine, hätte gerne eine! Und so ein schlechter Kerl bin ich auch wieder nicht
Hobby habe ich nur eines, darauf konzentriere ich mich meistens.

Man erklärte mir neulich, dass große Ziele wichtig sind, aber sie dürfen nie die kleinen Zwischenziele überdecken, so dasss man sie nicht mehr sehen kann.
Wer nur noch das große, zu hoch gesteckte Ziel (derzeit) vor Augen hat, wird schnell aufgeben und resignieren. Weil es nicht sofort zu erreichen ist. Sorry, nochmal ein Zitat :D

Der Weg ist das Ziel!

Was für ein Hobby hast Du?
Freundin kommt ganz bestimmt. Nicht verzagen :) Aber die klingelt eben auch nicht an Deiner Tür.

lg, laudanum
 
Ja vielleicht sollte ich ja wirklich mal eine Bestandsaufnahme von mir machen und aufschreiben wofür ich mich interessiere und was mir alles Spass macht. Danke, dass ist ein guter Tipp.

Mein Hobby ist fotografieren. Ich mag es sehr in der Natur zu sein und Objekte zu suchen die mir gefallen und ich fotografieren will. Manche Fotos zeige ich dann auch gerne im Internet.
 
Huhu Tom,

das klingt gut mit dem Fotografieren!!!
Möglicherweise wäre darüber etwas übers Dorf machbar? Ich mache mir mal Gedanken darüber...

Bei der bestandsliste kannst Du ja 3 Spalten machen

Was ist (Interessen usw)

Was wünsche ich mir

was soll sich verändern, gefällt mir nicht?

Viel Erfolg!

lg, laudanum
 
Hallo Tom,

aus Fotos kann man auch Fotobücher machen. Für die Bekannten. Und wenn Du die besten Fotos mit etwas mehr Text umgibst (Du hast ja keine schlechte Schreibe) entsteht vielleicht sogar ein Bildband. Macht natürlich irre Arbeit.

Viele Grüße
Baffo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
aus Fotos kann man auch Fotobücher machen. Für die Bekannten. Und wenn Du die besten Fotos mit etwas mehr Text umgibst (Du hast ja keine schlechte Schreibe) entsteht vielleicht sogar ein Bildband. Macht natürlich irre Arbeit.

Ja daran habe ich auch schon gedacht. Aber will ja auch, dass es jemand anschaut. Oder dann einfach mal für mich zum mir selber aufzeigen was ich bis jetzt alles gemacht habe. Übrigens verschicke ich jedes Jahr Kalender an meine Familie von meinen Fotos. Im Büro hängt auch einer.

Meine Fotos kann man auch unter folgendem Link ansehen:
Flickriver: Photos from SwissPhoto - Thomas Giger
 
Na wer solche Bilder machen kann, Tom, braucht doch keinen Psych... !

Aber ich würde mich weniger mit den Bildern und mehr mit dem cash abgeben. Ich bekomme laufend Mails, wie schnell man ein Milliönchen machen kann. Ich glaube das sogar, aber ich verstehe zu wenig davon. Bei Dir ist das anders. Und das Haus ist dann auch gleich da. ;)

Gruß
dshudshu
 
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