Hallo Lemmie,
helfen kann ich Dir - mindestens im Augenblick - noch nicht. Aber ich kann Dir Mut machen: Schließlich sind schon ähnlich chaotische Krankheitsbilder aufgeklärt und auf den Weg zur Heilung gebracht worden. Jedenfalls spricht nichts dafür, daß Du an dieser Erkrankung sterben wirst (obwohl ich Deine Todesangst gut verstehen kann.)
Kann sein, daß Kundigere als ich zu Deinen Symptomen schnell die richtigen Ideen haben. Allerdings vermute ich, daß es gut wäre, wenn Du etwas mehr von der Vorgeschichte erzählen würdest: über frühere Erkrankungen, dann über Veränderungen in Deinem Lebensumfeld, in allen Umstanden, die Dich betreffen.
Relevant könnte sein, wie Du Dich ernährst (ob es irgendwelche Zusammenhänge gibt zwischen Nahrungsmitteln und Beschwerden), wie der Zustand von Zähnen und Kiefer ist, in welchem Maß Du umzingelt bist von Strahlungsquellen (Schnurlostelefon, WLAN, Handy - einschließlich der Wohnungsnachbarn, Sendemast vorm Fenster, evtl. TETRA in Betrieb genommen, funkbasierten Heizkosten- und Stromzählern?), ob sich die Möblierung Deiner Wohnung verändert hat (dieselben Fragen in bezuig auf Deinen Arbeitsplatz), welche Krankheiten in Deiner Familie vorkamen, wie die Beziehungen zwischen Dir und Deinen Mitmenschen sind oder sich entwickelt haben; dasselbe für Deine Arbeitssituation.
Abscheinend bist Du überwiegend von Neurologen untersucht worden. Internistische Untersuchung (v.a. endokrinologisch) schiene mir ähnlich wichtig.
Leider kann Borreliose durch die gängigen Antikörper-Untersuchungen nicht ausgeschlossen werden; bei Verdacht sind Lymphozytentransformationstests (LTTs) angezeigt.
Ich würde nach Möglichkeit keine Diazepine nehmen - die können abhängig machen und haben auch sonst Nebenwirkungen. Nach meinen Erfahrungen ist das alte Anxiolytikum Opipramol (Insidon Tropfen - nicht die Dragees, weil die Titandioxyd enthalten) gut wirksam und vergleichweise harmlos.
Wichtig zu wissen wäre u.U. auch, wie Du krankenversichert bist.
Dein Profil hier im Forum ist nicht gerade besonders informativ. Zum Beispiel würde ich gern - obwohl man das bei einer Dame eigentlich nicht tut - nach Deinem Alter fragen.
Schön, daß Du schreibst, daß Du gern lachst, wenn es Dir gut geht. Versuch doch mal, zu lächeln, auch wenn es Dir schlecht geht. Am Anfang ist das vollkommen unecht, klar - aber nach einer Weile (mit etwas Geduld) kann der Reflex funktionieren und Du lächelst echt. Das kann Heilung fördern. - Du kannst auch "Affirmationen" für Dich erfinden: "Auch wenn es mir jetzt schlecht geht, liebe ich mich selber und vertraue auf meine Lebenskraft", zum Beispiel. Du brauchst das nicht zu glauben; Du brauchst einen derartigen Satz nur immer wieder hörbar und ausdrucksvoll auszusprechen.
Ich wünsch Dir Durchhaltevermögen und Geduld. Vielleicht - nach allem, was Du beschreibst - wird es auch etwas Heroismus brauchen. Laß auf keinen Fall zu, daß ein Weißkittel an Dir rumpsychologisiert. (Das tun sie gern, wenn ihnen nichts mehr einfällt.) Du bist m.E. auch absolut kein psychiatrischer Fall.
Alles Liebe und herzlichen Grüß
Windpferd
PS: Natürlich schreibe ich als medizinischer Laie - nicht als Ersatz für einen Arzt.