Üblicherweise wird medikamentös therapiert, wobei Kupfer bindende Chelatbildner, wie das D-Penicillamin, verabreicht werden. Durch die Behandlung wird das Kupfer gebunden und zur Ausscheidung gebracht, wodurch langfristig eine Senkung des Kupferspiegels in den meisten Geweben erwirkt wird. Wenn das berechnete freie Serumkupfer im Normbereich liegt, was in aller Regel eine mindestens sechs- bis zwölfmonatige Therapie bedeutet, schließt sich eine Erhaltungstherapie an, in der versucht wird, die ausgeglichene Kupferbilanz aufrecht zu erhalten.
Dazu werden ebenfalls Chelatbildner verabreicht, allerdings niedriger dosiert als bei der Initialtherapie. Alternativ ist die Behandlung mit Zinksalzen möglich, die in der Darmmukosa die Bildung von Metallothioneinen induzieren. Es handelt sich hierbei um Proteine, die ebenfalls Kupfer binden, so dass das mit der Nahrung aufgenommene Spurenelement gar nicht erst in den Körper gelangt, sondern mit abschilfernden Darmzellen nach wenigen Tagen mit den Faezes wieder ausgeschieden wird. Die Behandlung mit Zinksalzen, die im Allgemeinen gut verträglich ist, eignet sich nach Huster auch zur Initialbehandlung bei Menschen mit asymptomatischem Morbus Wilson. Die Zinksalze können außerdem mit D-Penicillamin kombiniert werden, doch sollte die Einnahme wegen der chelatbildenden Wirkung des D-Penicillamins stets zeitversetzt erfolgen.
Der Therapieerfolg ist beim Morbus Wilson direkt mit der Compliance der Patienten verknüpft. Daran aber hapert es nicht selten, was vor allem durch mögliche Nebenwirkungen des D-Penicillamins (Nierenschädigung, Störung der Hämatopoese) bedingt ist. Treten gravierende Begleitreaktionen auf, so ist nach Aussagen des Wissenschaftlers auf eine Behandlung mit Zinksalzen umzusteigen. Alternativ kann auch mit Trientine behandelt werden, einem Wirkstoff, der ebenfalls als Chelatbildner fungiert und Kupfer im Serum bindet.
Ob eine kupferarme Diät ratsam ist, ist bislang umstritten. Bei dieser Diät wird auf besonders kupferhaltige Nahrungsmittel verzichtet. Dazu gehören unter anderem Innereien, Nüsse, Pilze, Vollkornprodukte, Kakao, Schokolade und Meeresfrüchte. Den Patienten wird außerdem geraten, bei der Zubereitung der Speisen auf Kupfergeschirr sowie Keramiken mit kupferhaltigen Glasuren zu verzichten. Ebenso ist Vorsicht auch bei Nahrungsmitteln geboten, die üblicherweise in Kupferkesseln zubereitet werden, zum Beispiel gebrannte Mandeln. Klar aber ist, dass eine solche Maßnahme alleine als Behandlung des Morbus Wilson keinesfalls ausreichend ist...