Wissen nicht weiter...

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22.02.10
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Hallo alle zusammen!

Vielleicht weiß jemand von Euch einen Rat. Mein Lebengefährte (33) war immer sehr sportlich (Handballtorwart Landesliga, Joggen, Gewichte,...). Seit fast genau vier Jahren kann er aber vor Schmerzen kaum noch Sport machen, nur Schwimmen ist ab und zu noch drin.

Zu seinen Symptomen:

Alles fing an mit
- Schmerzen in der Leiste rechts (Befund: KEIN Leistenbruch, evt. weiche Leiste)
-die Schmerzen weiteten sich auf das ganze rechte Bein bis runter zur Ferse aus
-vor allem hat er auch Schmerzen im Iliosakralgelenk

Mittlerweile dazugekommen sind (logisch, nach so langer Zeit Schmerzen und Fehlhaltung):

-Rückenschmerzen
-extrem starkes Zittern

Es wurde Schulmedizinisch zu ziemlich alles abgeklärt. Heraus kam, dass er einen Morbus Scheuermann hat und ein Enchondrom im Kreuzbein hat. Woher das kommt, weiß keiner. Wegen der Schmerzen war er für 5 Tage stationär in einer orth. Klinik. Die haben das Gelenk infiltriert. In seinem Befund steht allerdings: psychosomatisch. Kein Wort zu dem Enchondrom und was man dagegen tun sollte. Auch keine Anleitungen, was man für den Morbus Scheuermann tun kann. Ich finde das sehr merkwürdig. Denkt ihr, wir sollten noch einmal einen Termin beim Oberarzt ausmachen zur Besprechung? Ach ja, den Oberarzt hat er übringens nie zu Gesicht bekommen.

Parallel ist mein Freund schon lange in Physiotherapie und geht auch zu einem Ostheopathen. So kann er durch den Alltag kommen. Aber das ist ja auf Dauer keine Lösung. Er merkt, dass es ihm nach Entgiftungen besser geht, aber das hält nicht lange. Die Therapeuten sind auch ratlos, es ist, als müssten sie bei jeder Sitzung wieder von vorn anfangen.

Hinzu kommt die große psychische Belastung. Vor allem macht meinem Freund das Zittern Sorgen. Er hat inzischen richtig Angst. Ich verstehe ja die Ärzte, die Psychosomatisches vermuten, aber doch bitte nur als Folge und nicht als Ursache.

Habt ihr eine Idee (Borreliose war auch Ohne Befund)?

Lieben Dank,

Verena
 
Hallo Verena,

das ist ja keine erfreuliche Geschichte, und ich kann gut verstehen ,daß Ihr Euch Sorgen macht.
Die Aussage "psychisch" würde ich ganz schnell vergessen; es gibt ja genügend konkrete Punkte, die man sich anschauen könnte.

Beziehen sich die Enchondrome auf den Bereich der langen Röhrenknochen und des Stammskelettes, muss zunächst die Art des Enchondroms analysiert werden, Liegen kalzifizierende Enchondrome vor, so wird – im Falle einer Beschwerdefreiheit – keine Therapie angestrebt. Der Patient beobachtet sich selbst und kommt einmal jährlich zu einer Röntgenkontrolle. Liegen andere Enchondrom - Formen in diesem Bereich vor, so wird in der Regel eine Kürettage und eine Spongiosaplastik durchgeführt.

Liegt ein dringender Malignitätsverdacht, findet in der Regel eine sofortige Enchondrom-Entfernung statt.

Im Rahmen der Enchondrom-Entfernung erfolgt zunächst ein Schnitt im Tumorgebiet durch die Haut und in die über dem Knochen liegenden Strukturen. Schließlich öffnet man die Kortikalis (= äußere, harte Schicht des Knochens) um den Tumor über diesen Zugang auszuschaben. Um sicher zu gehen, dass auch die letzten Reste des ansässigen Tumors entfernt werden konnten, wird nach dem Ausschaben das Tumorgebiet azusgespült.

Da der Tumor innerhalb des Knochens lag kann es sein, dass nach der operativen Entfernung des Enchondroms (z.B. in der Hand) ein sehr großes „Loch“ innerhalb des Knochens übrig bleibt. In solchen fällen entnimmt man an anderer Stelle Knochengewebe, um es im ehemaligen Tumorgebiet wieder einzusetzen und das entstandene Loch somit aufzufüllen.

Diese Transplantation findet in der Regel nur noch recht selten statt, da man mittlerweile wissenschaftlich beweisen konnte, dass in vielen Fällen der Körper den entstanden Hohlraum im Knochen durch eigenständig neu gebildetes Knochengewebe auffüllen kann.

Somit kann man sagen, dass eine Transplantation nur noch dann durchgeführt wird, wenn der Knochen durch das Enchondrom schon sehr stark beschädigt wurde und seins Stabilität somit stark reduziert zu sein scheint.
Enchondrom

Ist denn über eine solche Operation überhaupt schon gesprochen worden? Die ist sicher nicht ohne Risiken, und wahrscheinlich muß man sich sehr gut umhören, wer da Übung hat (evtl. mal bei Dr. Gumpert nachfragen), aber man sollte wenigstens informiert werden.

Der Morbus Scheuermann Morbus Scheuermann deutet ja auch auf eine Fehlsteuerung der Knochenbildung, Wirbelbildung und der ganzen Zusammenhänge hin. Da wären Fachärzte wirklich wichtig.

Welche Art von Entgiftungen macht er denn? Hat er Amalgamfüllungen? Hat er sonst neurologische Probleme, die evtl. auf Gifte zurückgeführt werden könnten, und die auch das Zittern erklären könnten?
Wie Du siehst, gibt es viele Ursachen für Zittern. Es wäre gut, sich diese Ursachen einmal anzuschauen und langsam auszuschließen, was so gar nicht in Frage kommt:

KRANKHEITEN, BEI DENEN EIN TREMOR AUFTRETEN KANN

Hereditäre (erbliche), degenerative (Verfall, Rückbildung oder Entartung) oder idiopathische (ursächlich bisher unbekannte) Erkrankungen
Parkinson'sche Krankheit, pallido-nigrale Degeneration, olivo-ponto-zerebellare Atrophien, striato-nigrale Degeneration, Morbus Wilson, progressive Pallidumatrophie, Huntington-Krankheit, benigne hereditäre Chorea, Morbus Fahr (familiäre Form), paroxysmale dystone Choreoathetose, familiärer Intentionstremor, Lipofuszinose, Dyssynergia cerebellaris myoclonia, Ataxia teleangiectasia, Dystonia musculorum deformans, Dystonie mit Tagesschwankungen, Torticollis spasmodicus, Meige-Syndrom, essentieller Myoklonus und Tremor, essentieller Tremor, hereditärer Kinn-Tremor, aktionsinduzierter Tremor wie Schreibtremor, Stimm-Tremor, Golfer-Tremor ("yips") sowie Tremor der Lachmuskulatur, Klinefelter-Syndrom.

Zerebrale (Gehirn-)Erkrankungen unterschiedlicher Ursache
Entzündungen und Infektionen wie Multiple Sklerose, Neurolues, HIV-Infektion, FSME, Windpocken, Masern, Pocken, Typhus sowie Raumforderungen: Tumore, Zysten, Hämatome, AV-Malformationen, Insulte, Hirntrauma

Metabolische (Stoffwechsel-)Erkrankungen
Hyperthyreose, Hyperparathyreoidismus, Magnesium-Mangel, Hypokalzämie, Hypokalämie, Hypoglykämie, Leberfunktionsstörungen (chronische hepatozerebrale Degeneration), portosystemische Enzephalopathie, Nierenfunktionsstörungen, Vitamin-B12-Mangel

Periphere Neuropathien
Charcot-Marie-Tooth, Roussy-Levy-Syndrom, chronisch entzündliche Neuropathie, Guillain-Barré-Syndrom, Gammopathie, Malabsorptions-PNP, sympathische Reflexdystrophie, PNP bei Diabetes mellitus, Urämie, Porphyrie, spinale Muskelatrophie

Toxine
Nikotin, Quecksilber, Blei, Kohlenmonoxid, Mangan, Arsen, Cyanid, Naphthalene, Alkohol, Phosphor, Toluene, DDT, Lindan, Kepon, Dioxin

Medikamente
Sympathomimetika (z. B. Adrenalin), Bronchodilatoren, Theophyllin, Koffein, Tein, Dopaminergika sowie zentralwirksame Substanzen wie Neuroleptika, Reserpin, Tetrabenazin, Metoclopramid, Antidepressiva (besonders trizyklische), Lithium, Kokain, Alkohol. Ferner Steroide wie Progesteron, Antioestrogen, Adrenocorticosteroide. Außerdem: Valproat, Antiarrhythmika, Schilddrüsenhormone, Zytostatika, Immundepressiva u. a.

Sonstige Ursachen
Emotionen wie Angst und Stress, Muskelermüdung, Unterkühlung, Trauma in der Peripherie (Hände, Füße), sympathische Reflexdystrophie, Medikamentenentzug, Alkoholentzug, Kokainentzug, psychogener Tremor u. a.

Nach D. Deuschl und B. Koester
Zittern (Tremor)

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal vielen Dank für deine Antwort.

Über eine mögliche OP ist nie gesprochen worden. Es hieß immer (vom Hausarzt z.B.): damit leben Sie einfach. Du denkst also, wir könnten mal zu Dr. Gumpert nach Frankfurt, um uns Rat zu holen? Ist er gut?

Zu weiteren nervlichen Symptomen: außer dem Zittern ist bislang nichts auffällig. Die Liste der nervlichen Erkrankungen ist ja wahnsinnig lang, und das ist auch unser Problem. Wo anfangen? Zu wem gehen? Mein Freund war einmal beim Neurologen. Der hat nichts feststellen können. Die Untersuchung war aber auch nicht sehr genau. Er hat wohl nur geprüft, wie er das Gleichgewicht halten kann und seine Reflexe in den Beinen geprüft.

Entgiftung hat er mit HEEL -Präparaten gemacht. Er könnte das wahrscheinlich noch genauer erklären, aber ich hoffe Du hast Verständnis, dass ich hier schreibe; er macht sich schon genug Gedanken.
 
Hallo Verena,

ich kenne nur die Seite von Dr. Gumpert und finde sie sehr informativ. Mehr kann ich zu ihm nicht sagen.
Ich weiß nur, daß ich am Thema dranbleiben würde und mich überall umhören würde, wer etwas zu diesem Thema sagen kann. Du könntest ja einfach mal eine Email dorthin schicken.

Gruss,
Uta
 
Ja, das stimmt wohl. Ich kenne das Forum und habe vor einem Jahr schon einmal dorthin geschrieben, aber bis dato keine Antwort erhalten. Ich probiere es noch einmal.

Danke!
 
Scheuermann-Krankheit ? Wikipedia kann man kaum was machen. Symptom-unterdrückung, Reparatur eben, ist nur oft nur ein Nebenbefund und muß keine Probleme machen.

Das Entstehen von psychosomatik Symptomen ist bei solchen Beschwerden völlig normal und würde ich wie du auch als Folge von ... und nicht als Ursache betrachten, die Erfahrung in einem kranken Körper hilflos festzusitzen dazu die ratlosen Ärzte, das Erleben sich selbst nicht mehr im Griff zu haben ist heftig.

Gibt es tageszeitliche Schwankungen bei den Kreuzschmerzen?
Zittern z.B nur die Hände, oder bestimmte Muskelpartien gibt es Verspannungen oder ist das Zittern wie bei starkem Frieren am ganzen Körper?
 
Hallo,

danke für deinen Beitrag. Also verspannt ist er vor allem im Nackenbereich, Schultern, etc....hat aber auch einen Schreibtischjob.

Die Schmerzen sind unterschwellig immer da. Seit vier Jahren ohne Unterbrechung. Er hat keine bestimmten Phasen am Tag, wo der Schmerz verstärkt da ist. Das kommt eher immer drauf an, was er gerade tut. Langes stehen bereitet z. B. Probleme, liegen auf der betroffenen rechten Seite,... .

Das Zittern tritt auf, wenn er seine Muskeln anspannt. Hab das mal beobachtet. Also wenn er z. B. seine vom Physio verordneten Bauchmuskelübungen macht (z. B. Situps) und in die Haltephase geht, zittert sein ganzer Oberkörper und sein Gesicht. Wenn er Liegestützen macht, seine Arme. Das ist echt ein heftiges Zittern, wie starker Schüttelfrost. In Ruhe hat er es allerdings nicht.
Das hat er auch erst in letzter Zeit entwickelt. Und noch einmal zur Info: er war lange Sportler, hat also eine gewisse Grundphysis und Stärke.

Meine einfache und am "wenigsten" schlimme Erklärung wäre: durch die Schmerzen ist sein Körper einfach so gestresst, dass er ihm signalisiert: bitte streng dich nicht so an.

Was ist deine Vermutung?
 
Ach ja, und wenn er eine Beinpresse macht, zittern die Oberschenkel. Also: es zittert das, was er belastet nach meiner Beobachtung.
 
Hallo Verena,

aus dem Link oben:
Metabolische (Stoffwechsel-)Erkrankungen
Hyperthyreose, Hyperparathyreoidismus, Magnesium-Mangel, Hypokalzämie, Hypokalämie, Hypoglykämie, Leberfunktionsstörungen (chronische hepatozerebrale Degeneration), portosystemische Enzephalopathie, Nierenfunktionsstörungen, Vitamin-B12-Mangel

Ich finde, daß die möglichen Mängel unbedingt abgeklärt werden sollten, allen voran Magnesium und B12.
Oder ist das schon gemacht worden?

Nimmt Dein Lebensgefährte eigentlich starke Schmerzmedikamente, z.B. Opiate?

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Uta, das ist noch nicht abgeklärt worden! Werden wir veranlassen!

Schmerzmittel nimmt er überhaupt nicht. Er hat mal über drei Wochen Diclofenac genommen, die haben aber null geholfen. Er nimmt nichts ein, damit er zu all seinen Beschwerden ncht noch andere dazukriegt wegen Medikamentennebenwirkungen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Verena,

Du schreibst, daß Borreliose abgeklärt ist. Wie wurde sie abgeklärt? Gerade bei der Borreliose ist die Diagnose sehr schwierig und sollte von einem Borreliose-Spezialisten gemacht werden bzw. von einem guten Labor.
Borreliose ? Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Hilfe, Tipps zu Gesundheit

Gut, daß Dein Lebensgefährte keine Schmerzmittel nimmt. Evtl. könnte hier ein klassischer Homöopath wenigstens lindernd helfen?
Oder auch Akupunktur?

Gruss,
Uta
 
Wie genau die Borreliose abgeklärt wurde, kann ich nicht sagen. Die Untersuchung war aber sehr umfangreich und wurde auch schon dreimal gemacht. Immer negativ. Ich habe meinem Freund aber auch schon gesagt, er soll einfach mal eine Beratungsstelle/Selbsthilfegruppe aufsuchen, um sich Rat zu holen...

Er hat heute seinen ersten Termin bei einem chinesischen Heilpraktiker und Akupunkteur. Mal sehn, was da rauskommt.

Wegen deinem Tip mit der Stoffwechselstörung: Ich habe in Frankfurt einen Endokrinologen (Dr. Happ) ausfindig gemacht. Wären wir da an der richtigen Adresse?

Und: Wegen evt. Muskelerkrankungen habe ich mir eine Liste zukommen lassen. Da gibt es z. B. Muskelzentren in Aschaffenburg und Frankfurt innerhalb der Neurologischen Institute. Ich sehe nur das Problem, dass da immer Überweisungen vom niedergelassenen Neurologen verlangt werde. Wie stelle ich das an? Geht man einfach zum Neurologen und sage dem, er soll einen überweisen?

Liebe Grüße, Verena
 
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