Wie egal ist euch Sex?

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08.04.09
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Immer wieder wird von sexuellen Höhenflügen geschrieben. Aber wie sieht es denn eigentlich wirklich in der Realität aus?
Am Anfang gibt’s ganz viel Euphorie. Beide wollen ganz intensive körperliche Nähe. Die Aufregung ist groß. Ist es für das Mädchen das erste Mal ist vielleicht auch ein bisschen Angst dabei. Wird’s sehr weh tun? Aber natürlich will sie auch.

Dann war es soweit. Je nach Einfühlungsvermögen des Partners war es vielleicht schön, abstoßend, schmerzhaft. Aber vielleicht war es ja auch wirklich schön. Zu großen orgastischen Höhenflügen wird es am Anfang sicher noch nicht kommen, aber Frau weiß ja, dass so was ohnehin sich erst langsam entwickelt. Schon auch in Erwartung von noch mehr suchen beide sexuelle Nähe und die Empfindungen der Frau werden tatsächlich stärker, so dass sie ehrlichen Herzens durchaus sagt, dass es schön ist. Irgendwann gibt’s aber die üblichen Problemchen. Frau will zwar eigentlich, aber sie will nicht so oft wie der Mann. Mann versteht das nicht, „Ich denke, für dich ist es auch schön. Warum willst du denn dann nicht?" Sie versucht ihm klarzumachen, dass sie schon durchaus will, nur eben nur heute keine Lust hat. Mann scheint es unmöglich zu sein, dass zu verstehen, denn Mann will schließlich immer. So geht er davon aus, dass es driftige Gründe geben muss, wenn Frau nicht will. So beginnt eine Endlosdiskussion, die viele Jahre dauern wird.

Anfangs hat Frau noch gelächelt, wenn Mann erst mal die Betten verrückte, wenn man in ein Urlaubsquartier kam, und die Betten auseinander standen. Bald kommt aber die Zeit, wo ihr ein Seufzen entschlüpft. Geht’s denn immer nur darum....? Die Jahre vergehen. Doch, Frau hat durchaus auch öfters Lust auf Bett und Sex. Oft ist es aber so, dass sie eigentlich sich vielmehr nur nach körperlicher Nähe sehnt. Dass sie den anderen spüren will aus einem Kuschelbedürfnis heraus. Dass sie diese Nähe wirklich gern genießen würde. Nur leider ist es kaum möglich, diese Nähe zu genießen, ohne dass das ein Vorspiel zu „mehr“ ist. Können Männer solche Nähe wirklich nicht ertragen, ohne gleich „hochzufahren“?:confused: Wahrscheinlich sind Männer eben so! Nur was tun? Die Lage ist schwierig. Frau hat zum einen ein Bedürfnis nach Nähe, zum anderen hat sie aber inzwischen schon lange festgestellt, dass es viel länger dauert zu diskutieren, warum Frau denn heute gerade nicht will, als das nun einfach zu tun, so lange dauert es schließlich nicht, außerdem ist sie müde, und will eigentlich lieber bald schlafen. So kommt es zu erstaunlichen Phänomenen. Frau ist besonders müde, hat aber keine Lust zu Endlosdiskussionen und versucht das Ganze in gewisser Weise zu beschleunigen. Mann ist zwar ein bisschen erstaunt über die plötzliche Begeisterung aber natürlich auch erfreut. Liebe Männer, das sollte euch zu denken geben, wenn es eine Frau plötzlich sehr eilig hat und scharf auf so was wie ein Quickie ist. Vielleicht ist sie wirklich gerade sehr scharf auf Sex, vielleicht ist sie aber nur hundemüde. Ich möchte nicht wissen, wie viel Männer das schon fehlinterpretiert haben.:D

Die Zeit vergeht. Die Frau wünscht sich sehr ein Kind. Der Lustpegel der Frau steigt wirklich sehr an. Auch in der ersten Phase der Schwangerschaft sind die erotischen Gefühle groß und die Frau empfindet mehr als je zuvor.
Dann ist aber das Kind da und die Frau ist voll in Anspruch genommen von der neuen Aufgabe. Nur weiß sie natürlich, dass sie Mann nicht ewig abweisen können wird. Die Frage steht für sie im Raum, wie lange eine Art Verweigerung geht, ohne dass er dann doch anfängt nach einer anderen zu gucken. Wenn es nach der Frau gehen würde, würde es sicher mindestens ein halbes Jahr Pause oder noch mehr geben. Sie hat aber Sorge, dass Mann seinen Frust auf das Kind überträgt. Das würde neue Probleme bringen und wäre das Letzte, was Frau jetzt gebrauchen kann. Also wird die sexuelle Beziehung wieder aufgenommen. Sie weiß, dass es irgendwie schon immer geht. Sie hat ja durchaus positive Gefühle für ihren Mann, ohne solche wäre körperliche Nähe auch für sie unmöglich. Nur ist ihr Bedürfnis nach dieser Art Sex eigentlich viel kleiner. Aber das ist ja auch nicht neu. Somit kann man jeden Beischlaf mit der großen Überschrift

"Egal"

versehen. Es ist wirklich völlig egal, ob es stattfindet oder nicht. Will er, ist es eben so, will er nicht, lässt man es sein. Es ist nicht schlimm, aber es ist auch nicht in dem Sinn schön. Da die Häufigkeit deutlich die Bedürfnisse der Frau übersteigt ist, hat sie schon lange keine eigene Lust mehr entwickelt. Außerdem weiß sie, dass orgastische Höhenflüge da ohnehin nicht zu erwarten sind sondern eher in stillen Stunden ganz allein.

Das Kind wird größer. Das Abendritual wurde dadurch ergänzt. Erst wird das Kind liebevoll mit einer Geschichte und einem Streicheln über den Kopf ins Bett gebracht, dann geht Frau Zähneputzen und dann findet noch „Egal“ statt, weil sie zu müde ist um zu diskutieren, warum sie heute gerade keine Lust hat.
Dann endlich kann Frau schlafen.

Natürlich ist das alles völlig übertrieben. Oder doch nicht? Ich kann mir kaum vorstellen, dass nicht nur ich sondern auch andere Frauen ziemlich lange Egalphasen hatten und haben. Sicher spielt dabei auch die Überlegung eine Rolle, wie lange man glaubt die bekanntlichermaßen häufiger interessierten Männer hinhalten zu können, ohne dass sie auf dumme Gedanken an andere Frauen kommen. Außerdem sind die Facetten von Zärtlichkeiten für Frauen ja ohnehin viel differenzierter als für Männer. Frauen tauschen natürlich auch mit Kindern Zärtlichkeiten aus, das ist natürlich auch ganz anders. Dann haben sie natürlich das Bedürfnis nach kleinen Zärtlichkeiten, mal ein Küsschen, mal ein Lächeln und einfach nur Kuscheln oder eine schöne Massage ohne "Nachspiel". Dann gibt es eben diese „Egal“-Nähe. Und außerdem gibt es natürlich auch orgastische Höhenflüge. Das ist natürlich das Schönste.

Wie egal ist euch eigentlich "zielorientiertes" Miteinander schlafen?

Viele Grüße von Wunderblume
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wunderblume,

ich bin mir nicht sicher, ob ich als Mann eingeladen bin, mitzureden.
Na egal, ich probier`s trotzdem mal.
Frauen und Männer empfinden Sexualität nicht gleich und besonders gemein ist, dass sie nie die andere Seite durch eigene Erfahrung kennen lernen werden. Deshalb ranken sich um die Sexualität des/der anderen immer Geheimnisse.
Dass Männer mehr Sexualität wollen als Frauen, entspringt im allgemeinen ihrer Biologie – und umgekehrt. Das sollten wir mal als Grundprinzip akzeptieren. Aber Wollen ist natürlich nicht gleich Tun.

Auch Beziehungen sind nicht gleich. Manche sind mehr auf`s Versorgen ausgerichtet (schöner wohnen und essen gegen Sexualität), andere sind nach dem Stadium der Verliebtheit in Routine erstarrt und manche werden zu Liebesbeziehungen. Wenn Liebe die Beziehung bestimmt, wird ein Mann kaum mit seiner Frau schlafen wollen, wenn sie nicht so recht will. Darüber müssen sie nicht rätseln, weil sie auch darüber reden können.

Es mag sein, dass es viel zu wenig Beziehungen dieser Art gibt. Dass Männer und Frauen mehr nebeneinander statt miteinander leben – auch in der Vergangenheit meistens so gelebt haben - dass der Alltag alles erstickt; aber die Vorstellung, dass Frauen - egal – denken, - bringen wir es hinter uns – ist vom Ernüchterungspotential her erschreckend. Aber es mag sein, dass sich das dann Männer selbst zuzuschreiben haben.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Wunderblume,

ich habe keine Kinder und weiß nicht, inwieweit die Entwicklung die du beschreibst, damit zusammenhängen könnte - glaube aber nicht dass es zwingend so sein muss.
Sexuelle Gleichgültigkeit wäre für mich ein Zeichen, dass etwas Grundlegendes in meiner Beziehung nicht mehr stimmt, nämlich die gegenseitige Wahrnehmung und Respekt - ja eigentlich die Liebe.

Es gibt Zeiten, da habe ich seltener Lust als er, wenn ich aber spüre, dass er wirklich großes Verlangen hat, tue ich ihm den Gefallen gerne, weil ich ihn liebe und mich freue, wenn es ihm gut geht. (Mir geht es dann auch besser, denn er gibt sich dann besonders viel Mühe)

Umgekehrt kommt es aber auch bisweilen vor (Gott sei Dank ist nicht immer die Frau die Lustlose!), dann gibt er sich Mühe - nicht immer mit bestem Erfolg. Dann ist es an mir, nicht frustriert zu sein, sondern liebevoll und dankbar.

Wenn beide Partner sich bewusst sind, dass die sexuelle Verbindung jedesmal ein gegenseitiges Geschenk ist und nichts Selbstverständliches, was man mal so eben mitnimmt, kann "egal" kaum passieren, weil man sich selbst und den anderen immer mit Respekt behandelt.

Gruß
mezzadiva
 
:schock:

…egal "Egal" darf nicht egal sein!

Für mich ein Anzeichen um auf die Barrikaden zu gehen…
mit reden, reden, reden…
 
P.S.:
gerade erst hat sich mir der Beitrag von mezzadiva gezeigt,
die die Sache genau auf den Punkt trifft.
Sehr einfühlsam geschrieben und sehr treffend!
Dem seih nicht mehr zuzufügen.

Liebe Grüße
 
Hallo Wunderblume,
egal ist sex nur für den Menschen, der nicht die Freiheit hat, durch die Liebe den Sex zu leben!

Sex ohne liebe ist wie Sonne in der Wüste!

Der Sex in Liebe ist Nahrung, Erfüllung und Labsal zugleich und läßt Flügel wachsen!

Dies berichtet dir ein kranker alter Mann!

Frohe Ostern wünsche ich dir Wunderblume Sternenstaub
 
Hallo an alle,

leider konnte ich ein paar Tage nicht online sein und habe auch im Moment ferienbedingt keine PC-Zeit. Ich werde aber auf jeden Fall noch so bald wie möglich darauf antworten.

Ganz großes Dankeschön erstmal für eure Beiträge.

Bis bald

Wunderblume
 
Ich könnte mir Vorstellen Wunderblume das der Sex, wie er häufig praktiziert wird, etwas forderndes hat, zumindest kann man das so empfinden.

Wie wäre es, wenn man mal den Zwang rausnimmt und einfach versucht die Liebe zu leben. Der Orgasmus ist nicht wichtig, sondern Gefühl sich nahe zu sein und sich selbst zu spüren.

Ich finde das Buch "Zeit für Liebe" von Diana Richardson in dem Zusammenhang recht hilfreich.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Horaz,

natürlich freue ich mich auch sehr über die Meinung von Männern.
Eine Passage finde ich aber von dir etwas missverständlich:
„Dass Männer mehr Sexualität wollen als Frauen, entspringt im allgemeinen ihrer Biologie – und umgekehrt. Das sollten wir mal als Grundprinzip akzeptieren“
Da kommt es aber sehr drauf an, was man unter Sexualität versteht. Eigentlich sind es doch durchaus auch die Frauen, der gern ganz viel körperliche Nähe in Form von Küsschen und Umarmungen wollen. Offenbar meinst du hier aber eher das Finale. Kuscheln will Frau eigentlich immer sehr gern, nur hat sie nicht unbedingt in der Häufigkeit Interesse am zielgerichteten Miteinanderschlafen.
Wie ich aber aus deinem weiteren Text entnehme, meinst du das aber durchaus auch so. Nur klang es zunächst etwas zweideutig.

Mit deiner Anmerkung zum „Versorgen“ hast du wahrscheinlich nicht ganz unrecht. Und wahrscheinlich liegt das eher uns Frauen zu glauben, Männer auch noch in der Hinsicht versorgen zu wollen und bereit zu sein, eigene Interessen zeitweise weniger ernst zu nehmen. Zu den anderen Gedanken kommen ich noch, wenn ich den anderen antworte.


Hallo mezzadiva,

so wie du das aus deiner Sicht geschrieben hast, ist das für mich sehr verständlich. Allerdings klingt das so, als würde ich in einer lieblosen Beziehung leben. Ganz so würde ich das aber eigentlich nicht sehen wollen. Nur was eigentlich ist Liebe? Liebe kann so viel sein. Liebe zu einem Kind hat eine völlig andere Gestalt als zu den Eltern, dem Lieblingsbruder oder einem Partner, in denen man noch in der Phase der Euphorie ist. Ich würde von mir schon behaupten, dass auch ich mit einem ähnlichen Gefühl mit meinem Partner schlief, wenn er mal wieder mehr wollte als ich. Antrieb war für mich ist dann auch lange Zeit ein Liebesgefühl und der Wunsch, dass es ihm gut geht. Ich räume inzwischen ein, dass ich wahrscheinlich zu viel liebte oder jedenfalls mehr als er, sonst hätte ich nicht immer ewig mich rechtfertigen müssen, warum ich denn gerade nicht will, wenn ich gerade nicht wollte. Da war natürlich auch unbewusster emotionaler Druck von ihm dabei „ Dabei wäre es gerade heute so schön....“ Ich kam mir als die vor, wegen der der Abend nun nicht schön werden kann. Inzwischen habe ich die Art und Weise solches emotionalen Drucks aber durchschaut.

Jetzt bin ich etwas abgeschweift.
Nochmal kurz zu deinem Posting Mezzadiva, ich kann dir nur aus meiner Erfahrung heraus ganz sehr raten darauf zu achten, dass das liebevolle Miteinanderschlafen dem anderen zuliebe nicht in Schieflagen kommt, wenn es dir vielleicht längere Zeit mal nicht gut geht, ein eher „zielorientierter“ Mann aber inzwischen daran gewöhnt ist, dass sie dann schon durchaus auch mittut, selbst wenn das Bedürfnis gerade nicht so besonders groß sein sollte, weil sie ihn ja liebt. Lerne spätestens dann beizeiten Nein zu sagen. Jetzt mag es noch ausgeglichen sein, es kann aber Gründe geben, wegen denen es das mal nicht mehr sein könnte. (Kinder, Wechseljahre) .

Hallo an die anderen,
ich antworte euch auch noch, habe aber gerade keine Zeit mehr. Bis bald.

Gruß Wunderblume
 
Erst jetzt komme ich dazu, mal noch ein paar Sätze zu ergänzen.

Hallo Sternenstaub und auch alle andere Schreiber,
Sex ohne Liebe ist tatsächlich mehr als traurig. Ist aber noch etwas Zuneigung vorhanden, ist es schon sehr viel schwerer zu betrachten.
Ich glaube, dass extrem viele langjährige Beziehungen sich mit dem Problem zumindest phasenweise auseinandersetzen müssen, dass Sex in manchen Lebensphasen nicht gar so wichtig ist. Oder für einen von beiden gerade nicht so wichtig ist, sei es weil er sich nicht wohl fühlt oder durch die Geburt eines Kindes sehr in Anspruch genommen ist, bzw. Wechseljahre uva. Betrifft es nur einen, sind natürlich Probleme vorprogrammiert.
In solchen Phasen müssen beide lernen Kompromisse einzugehen. Sicher wäre es am besten, wenn der sexwilligere Partner verständnisvoll darauf verzichtet. Nur wie lange geht das wirklich gut, dass die Beziehung dann nicht doch Schaden nimmt.

Ich habe sicher einen großen Fehler gemacht, irgendwann aufgegeben zu haben, immer wieder erklären zu müssen, warum ich keine Lust habe. Irgendwie hängt das Ganze von vornherein in Schräglage. Das Signal wäre viel schöner zu sagen: Ich will heute !!! :freu:. So wurde immer als selbstverständlich angenommen, dass man natürlich will, weil man sich liebt und nur das Gegenteil musste begründet werden. Irgendwann hat man keinen Nerv mehr dazu. Irgendwie steht der Umkehrschluss im Raum : „Man will heute nicht, also liebt man nicht“. Dabei stimmt das in der Form aber nicht. Man ist einfach nur müde und will eben nicht ganz so oft wie der andere.
Die Situation ist wirklich sehr schwierig, wenn nicht alle Gefühle zum anderen erloschen sind. Ich würde meine Beziehung durchaus als liebevoll bezeichnen wollen. Allerdings nicht in dem üblichen Sinne. Nach 20 Jahren ist man sehr verbunden, wir leben harmonisch miteinander, was ja in vielen Beziehungen gar nicht so einfach ist. Wir haben zwar berufsbedingt viel zu wenig Zeit miteinander aber auch ein paar gemeinsame Interessen. Vielleicht kann man meine ehrlichen Empfindungen eher als sehr freundliche WG oder eine Art liebevolle Geschwisterbeziehung bezeichnen. Wäre die Beziehung schlechter, hätte ich sie gewiss irgendwann gelöst.

Nur ist es aber einfach so, dass nach vielleicht 2000 bis 3000 Mal, die man in den letzten 20 Jahren miteinander geschlafen hat, die sexuelle Spannung einfach dahin ist. Man kennt sich zu gut, da nützt auch reden nichts. Und auch kein Wechsel zu Stellung XY, Reizwäsche oder was auch immer da angepriesen wird. Eine sinnvolle Lösung wäre nur, das völlig einzustellen und mindestens ein Jahr lang völlig abstinent zu sein. Vielleicht kommt dann irgendwann auch mal echte Lust wieder. Nur habe ich da ernsthafte Zweifel, ob so eine lange Auszeit eine Beziehung verträgt. Eine Trennung ist ja eigentlich nicht beabsichtigt.

Hallo Juliette, ich glaube, dass dein Vorschlag mich nicht viel weiter bringt. Eigentlich will ich einfach nur schlafen oder Nähe ohne unbedingt etwas ineinander stecken zu müssen ;)

Als konkrete Frage hätte ich da mal an Männer wir Frauen unter euch:

Was war denn eure längste Auszeit in einer Beziehung? Und wie fühltet ihr euch damit?

Viele Grüße von Wunderblume
 
Hallo Wunderblume,

Ich würde meine Beziehung durchaus als liebevoll bezeichnen wollen. Allerdings nicht in dem üblichen Sinne. Nach 20 Jahren ist man sehr verbunden, wir leben harmonisch miteinander, was ja in vielen Beziehungen gar nicht so einfach ist. Wir haben zwar berufsbedingt viel zu wenig Zeit miteinander aber auch ein paar gemeinsame Interessen. Vielleicht kann man meine ehrlichen Empfindungen eher als sehr freundliche WG oder eine Art liebevolle Geschwisterbeziehung bezeichnen. Wäre die Beziehung schlechter, hätte ich sie gewiss irgendwann gelöst.
wie ist es mit deinem Partner? Geht es ihm ähnlich wie dir?
Sobald beide Partner in dieser Beziehung auf derselben Wellenlänge sind, sehe ich da keine Probleme. Auch nicht bei längeren Auszeiten.
Es gibt auch glückliche Beziehungen ohne Sex, sogar dauerhaft. Nur eben, wie gesagt, es muss für beide Partner absolut in Ordnung und richtig sein.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Hallo Hexe, hallo Wunderblume,

wenn beide Partner das Gleiche wollten, dann wär`s ja einfach!
Aber alle Probleme entstehen doch erst dadurch, dass das eben nicht der Fall ist.
Frauen haben eigentlich mit der Sexualität die Erziehung der Männer zu einem einigermaßen akzeptablen sozialen Verhalten in der Hand. Wenn sie nicht „erziehen“, haben sie die Folgen am Hals. Dann kommt der banale männliche Gedanke „wenn sie nicht mit mir schläft, liebt sie mich nicht“ zu tragen. Frau muss dem Mann, dem das nicht immer klar ist, klar machen, dass Liebe nicht nur „rein-raus“ ist. Sind schlechte Sitten erst eingerissen, ist eine Korrektur nur mit großem und nicht unriskanten Aufwand möglich.

Hinnehmen ist einfacher als Widerstand. Aber Hingabe und Hinnehmen sind zwei sehr verschiedene Begriffe. Männer sind in ihrem einfachen sexuellen Strickmuster manchmal nicht in der Lage Hingabe und Hinnehmen zu unterscheiden. Frauen wissen darüber sehr gut Bescheid.
Egal – ist also die Folge von Hinnehmen. Letztendlich tragen dann beide in ganz unterschiedlicher Form an dieser Bürde.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Hexe,

wie ist es mit deinem Partner? Geht es ihm ähnlich wie dir?

Nein, wenn es ihm ähnlich gehen würde, wäre es ja kein Problem. Ich habe mit viel reden es immerhin dahin gebracht, dass sich die Häufigkeit jetzt etwa auf 1/3 verringert haben dürfte und nun etwa dem bundesdeutschen Durchschnitt entsprechen dürfte. Aber wie gesagt hat auch das schon viel Überzeugungsarbeit gekostet. Das einfachste wäre, wenn durch Alterungsprozesse das männliche Interesse sinken würde ;) . Ich glaube aber, dass Mitte 40 da noch kein gar so rascher Abfall zu erwarten sein dürfte.

Hallo Horaz,
ich stimme dir vollinhaltlich zu.
Wie groß in dem Fall die männliche Bürde ist, wenn auch er spürt, dass sie eigentlich eher nur hinnimmt als hingibt vermag ich nicht zu sagen. Wahrscheinlich denkt er sich, wenn ich ihr das linke Schulterblatt massiert habe, habe ich mir nun schließlich eine Belohnung verdient... oder so ähnlich.

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Schade dass noch niemand der Männer über Erfahrungen berichtet hat über lange männliche Abstinenzzeiten. Das würde mich wirklich sehr interessieren.

Viele Grüße von Wunderblume
 
Hallo Wunderblume,

es ist sehr unwahrscheinlich, dass Männer in dem Zusammenhang denken.
Männer tun sich bekanntlich schwer, zwei Dinge gleichzeitig zu machen :)
Und wenn sie gerade etwas anderes machen ... :)
Im übrigen, wenn ein Mann nicht merkt, dass Frau nur hinnimmt oder nicht in der Lage ist, ihre Begeisterung zu wecken, dann hat er auch nichts Besseres verdient.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Ihr Lieben hier...

nun, ich kann nur soviel sagen, dass ich den Sex über alles liebe....gibt es schöneres? Zumal dann, wenn man einen Partner hat, der sich auch voll und ganz fallen lassen kann und gut auf den anderen eingeht, so wie es eben schon Horaz schrieb. Dann ist es was wundervolles, dass stundenlang im Bauch kribbeln kann und immer wieder genossen werden kann!

Lieben Gruß

Marina
 
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wenn Sex auf einmal nur noch egal ist, sind die Grunde dafür meistens in der beziehung an sich zu suchen. Aus eigener erfahrung weiß ich aber, dass es gar nicht so leicht ist, sich selbst zu gestehen, dass die beziehung vielleicht schon lange nicht mehr so funktioniert, wie sie eigentlich sollte.

Nach 1,5 Jahre beziehung mit meinem Ex hatte ich auf einmal gar keine Lust mehr gehabt mit ihm zu schlafen (tja, es wurde mir eben egal ob wir es tun oder nicht). Ich dachte aber weiterhin, dass ich ihn liebe und habe die Schuld bei mir gesucht. Geführt hat es aber zu nix - wir haben uns getrennt (da kamen aber noch andere Grunde dazu). Als ich dann aber Single war, habe ich kurze Zeit später meinen absoluten Traummann in Zürich getroffen... Wir sind seit 5 Jahren zusammen und ich liebe es mit ihm zu schlafen. Durch ihn habe ich nämlich rausgefunden was mir in meiner anderen Partnerschaft gefehlt hat. Und zwar die Verbindung. Ich meine damit eine tiefe unzetrennliche Verbindung zwischen zwei Menschen, die einander über alles lieben und sich beim Sex zu einer art Einheit verschmelzen.

Und seit dem ich das kennen gelernt habe, weiß ich, dass wenn etwas nicht stimmt, sind definitiv beide an der Lustlosigkeit schuld
 
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Hallo Wunderblume,
ich sehe deinen Vortrag als deine Betrachtung deiner Sexualität. Es gibt schließlich auch Frauen, denen Sex sehr wichtig ist und auch noch nach Geburten bleibt. Wo der Mann öfter Mal fragt: Können wir nicht heute Mal Pause machen, ich bin noch so müde von gestern.:D
Aber das ist nach meinem Eindruck hier nicht der Punkt.

Gleichwohl sicher viele Menschen in einer langjährigen Beziehung Phasen kennen, in denen durch Krankheit oder Schicksalsschläge Mal eine Zeit lang nicht mehr so viel läuft.

Ich würde aber insgesamt vielmehr denken, dass die nachfolgende Aussage die Quintessence deines ganzen Beitrags ist.
Außerdem weiß sie, dass orgastische Höhenflüge da ohnehin nicht zu erwarten sind sondern eher in stillen Stunden ganz allein.
Denn ich finde nichts ist in Sachen Sex auf Dauer frustrierender. :cool: Zumal Du ja ganz klar Bedürfnisse hast.

Ich schreibe jetzt einfach mal, was ich denke.
Ich habe es jetzt so verstanden, dass dein Mann dein erster und einziger Mann ist. Dass ihr Eure Erfahrungen nur über Euch habt.
Und habe den Eindruck, dass er seine Bedürfnisse über deine stellt.
Dass er sehr schlecht mit Nein umgehen kann Und das sofort mit mangelnder Liebe assoziiert.
Dass es ihm dabei aber mehr um seine und nicht um deine Lust geht. Dass Du dagegen deine eigenen Bedürfnisse schon immer hintan stellst.
So ist dein Daraufhinarbeiten auf weniger Sex nach meinem Verständnis mehr ein Daraufhinarbeiten ihm weniger zur Verfügung zu stehen, damit Du weniger oft frustriert bist. Oder verstehe ich das falsch?

Falls das so ist, kann sich das mMn. nur ändern, wenn Du deine eigenen sexuellen Bedürfnisse durchsetzt und ihr Euch gemeinsam auch auf Neues einlasst. Sex, zu deinen Bedingungen und nicht wie er es gerne hätte. Oder nur noch ausnahmsweise.:D
Sex fängt in jedem Fall im Kopf an.;)
 
Ich bin erschreckt darüber, doch anscheinend geht es vielen Frauen so wie dir. Niemals würde ich es soweit kommen lassen das mein Sex zu "EGAL" wird. Anscheinend läuft da von Anfang an einiges schief. Du als Frau hast da klare Grenzen zu setzen, von Anfang an. Es ist dein Körper.

Dein Beitrag erschreckt mich sehr, macht mich gleichzeitig aber auch sehr traurig, denn ich weiss das dies was du hier schreibst in vielen Ehen / Beziehungen so läuft.

Ich würde es nie soweit kommen lassen.
 
Ein Mann der dich Achtet würde niemals Sex von dir fordern wenn du nicht in Stimmung bist. Im Gegenteil. Er würde merken wenn du nicht in Stimmung bist und dich einfach nur in den Arm nehmen. In Einer Beziehung wo geliebt und geachtet wird muss man nicht diskutieren, warum heute keine Lust da ist.

Setze ihn vor einen PC, da soll er sich Pornos anschauen und es sich selber machen. Dann hat er in etwa den gleichen Effekt wie bei Egal.

Wir leben nicht mehr in der Uhrzeit. Dort mussten die Frauen auf drei auf den Bäumen sein oder einen Keuschheitsgürtel anhaben, sonst waren sie drann.

Habt ihr denn eine Gemeinsame Sexualität, oder gibt es seine, an der du manchman eben auch etwas Spass hast. Kennst du deine Sexualität? Kennt er Deine?

Mich würde doch schon sehr wunder nehmen wie euer Sex ausschaut. Immer etwas das selbe? Gibt es da grosse Abwechslung?

Ich habe eine gute Idee für euch. Du machst eine Box mit Zetteln und kleinen Botschaften drin, was dir sehr gefällt beim oder vor dem Sex. Wenn er Sex möchte muss er ein Zettel aus dieser Box ziehen und dies umsetzen was da drauf steht. Da darf aber auch mal drauf stehen er soll sich einen Porno anschauen und es sich selber machen.

So wirst du deine Sexualität entdecken, er wird herausfinden was dir gefällt und zu dem wirst du auch Spass am Sex haben.

Drehe den Spiess mal um, denn nun bist du an der Reihe. Kein Zettel der gezogen und ausführlich erfüllt wird, kein Sex.

Wenn du magst kann ich dir zum Anfang einige Tipps schreiben. Dies aber dann als private Nachricht. Darfst dich also bitte bei mir melden.
 
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Hallo !

Ein interessantes Thema !

Allerdings haben mich die Meinungen zu "typisch männlichem Verhalten" auf Seite 1 doch sehr entsetzt.

Das Problem ist doch wohl, dass viele Leute sämtlichen Klischees Glauben schenken und es als gegeben hinnehmen, dass es so ist.
Dadurch sorgen sie aber selbst dafür, dass es auch tatsächlich so wird.

Und es gibt sehr wohl Männer, die auch körperliche Nähe schätzen und die sogar aus Liebe zu der Frau darauf verzichten würden.
Seltsamerweise kommt es in solchen Beziehungen aber gar nicht erst dazu, dass das nötig wird .... :D

Es ist ein ernstes Thema, keine Frage; aber solchen Meinungen wie dass Männer ja aus biologischen Gründen sowieso mehr Lust auf Sex haben, kann und will ich mich nicht anschließen, weil es nicht stimmt.

Aus biologischer Sicht haben wir auch alle nur Sex, um den Bestand unserer Art zu sichern und nicht weil es uns Spaß macht ...
Es gibt Frauen, die gehen auch von null auf Hundert in ein paar Sekunden.
Und die suchen sich auch Männer nur zum Spaßhaben und machen da auch kein Geheimnis draus.

Und da gibt es sogar einige von.

Und die Frauen, die sich angeblich "typisch männliches Verhalten" bieten lassen, sollten sich an erster Stelle mal fragen, warum sie das tun.
Vielleicht kennen sie es auch nicht anders, weil sie es als normal akzeptiert haben !?
Wie soll denn so eine Frau an eine Sorte Mann geraten, die für sie nicht einmal existiert ?
Ich denke auch, dass beide Schuld sind.
Es ist bequem, bei dem einen zu bleiben und Ausschau nach etwas Besserem zu halten.
Ich habe einen Bekannten, dem erging es so. Wenn "Egal" stattfand, fühlte er sich schlecht. Und reden wollte (oder konnte) sie darüber nicht.
Er hätte es gekonnt.
Er hat sie aber auch nie überredet. Das muss man manchmal gar nicht, denn sie tun ja so, als wäre vielleicht nicht gerade egal, aber "ok".

Nachdem sie dann ein voll eingerichtetes Haus hatte, flog er raus und ein Neuer stand in der Tür.

Blöd ist es für alle Beteiligten. Muss das sein ?

Und wenn viele dieser Pärchen mal ganz ehrlich sind, wussten sie schon recht früh, dass sie nicht zueinander passen.
Aber man wollte es nicht wahrhaben, man war sooo einsam und hoffte, dass "das schon noch werden und sich entwickeln wird".
Ist ja auch zusammen einfacher. Scheinbar.

Man ist eben nicht ehrlich zu sich selbst und traut seinem Bauchgefühl.
Aber das wird einem in dieser Gesellschaft, - zugegebenermaßen, auch recht früh aberzogen.
Nur darf man sich dann eben nicht wundern, wenn der Sex nicht so toll ist.

Lg, Susi
 
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