Ohnmachtsanfälle

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19.12.08
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Hallo,

ich darf mich mal kurz vorstellen: Bin männlich, 55 Jahre alt, fast 190 cm gross, wiege so 85 KG, lebe in Spanien, rauche zuviel und trinke (sporadisch) zu viel und hab da eine Sache, die mir im Moment ziemlich Schiss macht.

Ausser der Kreditkarte (Auslandskrankenversicherung) habe ich keine Versicherung. Hab bis heute versäumt mich in Spanien anzumelden. NIE-Nummer etc.

Kann mich nicht daran erinnern irgendwann ernsthaft krank gewesen zu sein, ausser einer Hepatitis B vor ca. 20 Jahren, die ich mir bei meiner damaligen Lebensgefährtin geholt habe, die diese sich wiederum als Diabetikerin wahrscheinlich an einer Nadel (oder so was) im Krankenhaus eingefangen hat.

Vor ca. 15 Jahren bin im mal im Supermarkt rückwärts umgefallen, plötzliche Ohnmacht, und mit dem Kopf aufgeknallt. Folge: Stundenlanger Gedächtnisverlust.

Dann, zeitnah, hatte ich im Auto wiederum einen Ohnmachtsanfall und erinnere mich nur, dass ich schweissgebadet wieder zu mir gekommen bin.

Das war es dann bis heute, genauer gesagt, bis Oktober dieses Jahres.

Was ich schon seit Jahren manchmal hab sind Blähungen, die dafür sorgen, dass die Gase aufs Herz drücken, was leicht schmerzhaft, aber ansonsten nur unangenehm ist.

Im Oktober d. J. ist es mir dann passiert, dass ich nach dem Aufstehen in der Küche ohnmächtig geworden bin. Bin wohl mit dem Gesicht auf den Boden geknallt. Wiederum so was wie Bewusstseinsverlust. Ist mir an diesem Tag noch dreimal passiert. Habe keine Schweissausbrüche registriert.

Bis 16.12.08 hatte ich wiederum Ruhe und mir auch keine weiteren Gedanken mehr gemacht.

An diesem Tag ging es nach dem Aufstehen wieder los. Bei der ersten Ohnmacht an diesem Tag war ich, wie auch bei den bisherigen sonstigen allein.

Zwei Ohnmachten, oder Anfälle oder was auch immer hatte ich noch an diesem Tag. Hab es jedes Mal gespürt und noch bis zum Sofa geschafft. Meine jetzige spanische Lebensgefährtin war dabei und konnte mir deshalb zum ersten Mal schildern, wie sich diese Anfälle für einen Aussenstehenden darstellen.

Beim ersten Mal: starre Beine, geballte Fäuste, Augen auf. Beim zweiten Mal: Wie gehabt, aber Augen zu. Bin schweissgebadet und ziemlich kaputt wieder zu mir gekommen. Die Anfälle dauerten so jeweils zwei Minuten.

Ich erinnere mich bei den Anfällen so etwas wie Träume gehabt zu haben.

Seit einigen Wochen habe ich auch wieder diesen Druck unter den Rippen (hinter der Brustwarze in Richtung Achselhöhle), den ich schon seit langer Zeit von den Blähungen kenne. Liegt möglicherweise daran, dass ich so was wie eine innere Sperre habe im Bett zu furzen, wenn jemand neben mir liegt.

Seit einigen Tagen habe ich jetzt natürlich so was wie eine leichte Panik, dass es wieder losgehen könnte. Vor allem in der Öffentlichkeit. Dauernd glaube ich Anzeichen zu spüren.

Ich weiss, dass die Anfälle auf einer Unterversorgung des Gehirns beruhen und ich weiss auch, dass es vielfältige Ursachen geben kann. Sehr böse und auch eher harmlose.

Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass ich normalerweise sehr deutlich ausgeprägte, kräftige Adern an Händen und Armen habe. Zum Zeitpunkt der Anfälle sind diese Adern nur noch als kleine, schwache, blaue Striche unter der Haut erkennbar. Auch der Puls ist sehr flach. Habs bisher als Absinken des Blutdrucks definiert.

Was noch zu erwähnen wäre, was mir aber erhebliche Probleme bereitet ist, und das kann ich schlecht in Gegenwart meiner Lebensgefährtin bei einem spanischen Arzt erzählen, dass ich seit einigen Monaten ziemlich regelmässig Cialis einnehme, weil es mit der Ausdauer und Standfestigkeit (wahrscheinlich Alk und Nikotin) nicht mehr so richtig klappt.

Hab bisher eigentlich keine besonderen Nebenwirkungen feststellen können.

Sorry für den langen Text. Für die ein oder andere Meinung, den ein oder anderen Rat oder den ein oder anderen Erfahrungsbericht wäre ich wirklich dankbar. Wie gesagt, hab im Moment wirklich etwas Schiss und keinen Bock, in einer Situation, in der es mir mal wieder seit langer Zeit gut geht, abzukacken.
 
***
Hallo,

ich darf mich mal kurz vorstellen: Bin männlich, 55 Jahre alt, fast 190 cm gross, wiege so 85 KG, lebe in Spanien, rauche zuviel und trinke (sporadisch) zu viel und hab da eine Sache, die mir im Moment ziemlich Schiss macht.
[***].

Hallo Charles,

ich bin weiblich, 60 Jahre alt und grüße Dich. :)

Mein Kompliment, dass du dein Problem konfrontierst und die Signale die dein Körper dir sendet ernst nimmst. Ein bisschen "Schiss haben" kann ein guter Motivator sein.
Das größte Problem was Du momentan hast sind die Ohnmachten, welche manchmal ohne Vorwarnung kommen. Ich bin zwar keine Medizinerin, doch litt ich in meinen jüngeren Jahren auch an Ohnmachtsanfällen, welche eigentlich epileptische Anfälle waren. Wegen schlechten Lebenswandels.
Eines Tages wurde ich an einem Zebrastreifen ohnmächtig und fiel in ein vorbeifahrendes Auto. Ich hatte schwerste Kopfverletzungen und konnte von Glück sagen, dass ich diesen Unfall überlebt habe.
Zu viel Alkohol, unregelmäßige Nahrungsaufnahme, deshalb schwankender Zuckerspiegel, unregelmäßiger Schlaf sowie Schlafmangel generell und negativer Stress.
Deine Potenzstörungen sind eigentlich auch eine Warnung deines Körpers, dass Du dich um dein Herz-Kreislauf-System kümmern solltest. Bei meinem Mann kam zuerst eine jahrelange Impotenz, dann ein Herzinfarkt. Danach hörte er auf zu rauchen. Verzeihe mir, wenn ich so deutlich spreche, aber schließlich bist du ein erwachsener Mann und willst offensichtlich wissen, was Sache ist. Mein lieber Mann lebte noch gut 12 Jahre danach mit einem implantierten Defibrillator.
Wenn Du deine Gesundheit betreffend noch Fragen hast, beantworte ich die gerne.
Wenn Du nicht in der Lage bist, einen Arzt ( evtl. Neurologen für die Ohnmacht) zu konsultieren, weil Du nicht versichert bist, kannst Du trotzdem
eigene Initiative übernehmen. Was damit gemeint ist brauch ich dir nicht auflisten, denn schließlich hast Du ja Internet. Potenzpillen können eine mögliche Arterienverkalkung verschleiern und kontraproduktiv für Dich sein.
Besser das Problem mit veränderter Lebensführung angehen.
Dazu muss Mann sich mit gesunder Ernährung befassen, was ein Lernprozess ist. Wenig Fleisch und viel Gemüse, nicht rauchen, momentan keinen Alk trinken und mit dem Ergometer (Heimtrainer) täglich moderat trainieren.
Nicht draußen in der Natur Rad oder Auto fahren, bis deine Ohnmachtsanfälle geklärt sind. Sollten die Anfälle vom Alkoholmissbrauch kommen, kann ich Dir versprechen, dass Du bald keine Anfälle mehr haben wirst, wenn du abstinent lebst.

Liebe Grüße von Ellen

***

P.S.: Die Blähungen und Verdauungsstörungen sind fast immer ein Zeichen von (für Dich) falscher Ernährung. Möglicherweise hast Du auch eine Zucker bzw. Fruktose-Unvertäglichkeit, die Du ohne Arzt, einfach durch das Weglassen von gewissen Nahrungsmitteln und Zuckerersatzstoffen,
(auch in Wein, Sekt etc.) in wenigen Tagen in den Griff bekommen kannst. Wenn Du dich so ernähst, wie in folgendem LINK vorgeschlagen, wirst Du dich bald besser fühlen. Wahrscheinlich. :daumendrueck:

https://www.fructose.at/pdf/booklets/fruct_unv_1.pdf
 
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Hallo Charles,

bei der Beschreibung Deiner Ohnmachten habe ich auch an epileptische Anfälle gedacht.

Auch die Idee mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten finde ich gut. Es gibt nicht nur die Fruktose-Intoleranz sondern noch ein paar Intoleranzen mehr:
https://www.symptome.ch/wiki/Hauptseite > Ernährung + Allergie + Säure-Basen-Haushalt + Candida

Sonst finde ich die Vorschläge von Ellen sehr gut.
Aber wenn es Dir weiter so gar nicht gut geht, wäre ein Arztbesuch sicher angesagt.
Du hast jetzt viele Jahre den Krankenversicherungsbeitrag gespart; da wird doch vielleicht ein Arztbesuch drin sein?

Grüsse,
Uta
 
Hallo Ellen, Hallo Uta,

ich danke Euch beiden, dass Ihr Euch mit mir so viel Mühe gebt.

Hab schon damit angefangen zu reduzieren, umzustellen, regelmässiger zu essen und mehr (Wasser) zu trinken.

Hab auch wieder angefangen zu trainieren. Mach ich schon lange, lange Zeit. Hab aber in den letzten Monaten fast ganz ausgesetzt, was zur Folge hatte, dass ich mich mehr und mehr körperlich nicht mehr wohlfühlte.

Zum Alkoholkonsum: Es ist jetzt nicht so, dass ich täglich zuviel trinke. Aber die Spanier feiern ja gerne oft und ausgiebig. Ich trinke nie über den Punkt hinweg, der dann wirklich besoffen sein bedeutet, mit Formulierungs- und Gleichgewichtsschwierigkeiten.

Das letzte Mal, dass ich besoffen im Bett lag und sich alles drehte muss Jahrzehnte her sein.

An Epilepsie hat ich natürlich auch schon gedacht, bin mir allerdings nicht so richtig im Klaren, was die Auslöser sein könnten.

Mein Vertrauen in die spanischen Ärzte ist auch nicht unbedingt so toll. Die verschreiben schon beim leichtesten Schnupfen Antibiotika. Dazu kommen noch die Sprachprobleme. Hier genügt es nicht ungefähr zu wissen, wovon gesprochen wird.

Danke für die Links. Ich werde mir diese baldmöglichst ansehen.

Ich wünsche Euch alles Gute.
 
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Hallo Charles,
Wie Uta, kam auch mir Epilepsie in den Sinn. Vor allem bei der Schilderung, wie Deine Partnerin das erlebte.
Ausser den Tip zum Arzt zu gehen, kann ich nur wenig dazu sagen. Es könnte auch ein vorübergehender Kreislaufzusammenbruch sein, aus welchem Grund auch immer. Aber er kommt bei Dir zu häufig vor --- Wenn Dir so etwas beim Autofahren passiert, siehst Du alt aus.
Bring deinen Kreislauf in Schwung ---- mit Sport. Finde irgendwas, das Dir Spass macht und Deinen Puls in die Höhe treibt und mach es regelmässig---- nein nicht das ;-).
Täglich ein bisschen ist effizienter als am Wochenende drei Stunden intensiv. Aber Du solltest dabei ins Schwitzen kommen und den Puls deutlich beschleunigt wahrnehmen.
Wie siehts mit Stress aus? Gesunde Lebensführung?
Heisskalte Wechselduschen am Morgen bringen den Kreislauf in Schwung. Warm beginnen und kalt aufhören. Den kalten Strahl von den Füssen aus nach oben führen. Spring mal morgens nicht gleich aus dem Bett, sondern setzt Dich erst mal an den Bettrand und lass Dir etwas mehr Zeit.
Wenn Du spürst, dass es wieder passiert. Kämpfe nicht dagegen an, versuche auch nicht, noch irgendwohin zu gehen, sondern leg Dich an Ort und Stelle nieder und Füsse hoch.
Jaja, die Raucherei... kein Kommentar.
Was noch zu erwähnen wäre, was mir aber erhebliche Probleme bereitet ist, und das kann ich schlecht in Gegenwart meiner Lebensgefährtin bei einem spanischen Arzt erzählen, dass ich seit einigen Monaten ziemlich regelmässig Cialis einnehme, weil es mit der Ausdauer und Standfestigkeit
(wahrscheinlich Alk und Nikotin) nicht mehr so richtig klappt.
Bin ich ganz anderer Meinung. Du solltest mit Deiner Partnerin darüber sprechen, auch für einen Arzt ist das nichts Neues. Das Thema ist heute enttabuisiert, man spricht darüber. Dass ein Mann jederzeit und immer kann ist eine Illusion. Vielleicht freut sich Deine Partnerin sogar über Deinen Vertrauensbeweis, und darum geht es. Vertrau darauf, dass Deine Partnerin Dich liebt. Cialis hin oder her.

Zantos
 
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