Morphin Entzug, Angst

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08.11.08
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Hallo zusammen

Nach längerer Einnahme von Tramadol und Morphin haben meine Ärztin und ich beschlossen, das Morphin langsam auszuschleichen. Wobei langsam kommt es mir nicht gerade vor.
Ich darf jeden Tag 3x nehmen. Jeden Tag wird aber um 1 Tropfen reduziert. Heute bin ich bei 3x2 Tropfen. Also nicht mehr wirklich viel. Musste heute schon 2x2 nehmen, bis ich mich einigermassen aushalten konnte.
Ich habe riesige Angst vor den nächsten 3-4 Tagen. Ich versuche mich so gut wie möglich abzulenken, jedoch kann ich nicht viel machen. Meine letzte Bauch Operation liegt erst 10 Tage zurück und lange Spaziergänge mit dem Hund kann ich noch nicht machen. Wohnung auf den Kopf stellen auch nicht.

Ich habe schon eine Sucht Vergangenheit. Berauschende Mittel waren bei mir bis vor 3 Jahren ein grosses Thema. Doch aufgrund der starken Schmerzen mussten wir mit den starken Medikamenten beginnen.

Ich habe einfach riesen Angst, dass es die nächsten Tage so weitergeht. Ich kann Nachts fast nicht mehr schlafen. Tigere den halben Tag herum. Bin nervös, angespannt. Ich könnte die Wände raufgehen. Dazu kommt noch eine instabile Persönlichkeitsstörung.

Kann mir jemand mehr sagen über Medikamenten Entzug? Ausser meinem Mann weiss niemand in der Familie davon, doch er ist mir eine sehr grosse Hilfe.

Danke fürs zuhören.

LG Schnuffel
 
Hallo Schnuffel.
Ich kann verstehen, dass du Angst vor dem Absetzen des Morphins hast.
Körperlich ist, es,soviel ich weiss, keine grosse Schwelle mehr, die du übertreten musst. Aber der Kopf sagt etwas ganz anderes...
Es ist zum Beispiel auch bei Methadonpatienten, die das Methadon als Ersatzstoff für Heroin bekommen, das selbe Problem.
Die Reduktion geht flott vorwärts, und kurz vor dem Ziel kommen dann die grossen Krisen. Weil die Angst kommt, sozusagen nackt dazustehen und wieder " ganz ohne " durchs Leben gehen zu müssen.
Fühlst du dich denn von deiner Ärztin gut begleitet?
Ich hoffe, dein Mann kann dich wenigstens unterstützen. Ich kann mir vorstellen, dass dir Massagen gut tun könnten, würde er das machen?
Ausserdem gibt es interessante Studien von Hannes Kapuste. Er hat Heroinabhängige beim Entzug mit Gaben von Mineralstoffen und Vitaminen unterstützt, mit sehr gutem Erfolg!
Da wäre bestimmt auch ein Punkt, wo du ansetzen könntest.
Das ist zwar etwas kurzfristig, denn du solltest, wenn ich das richtig verstehe, in zwei Tagen auf Null sein?
Gerne lesen wir mehr von dir in den nächsten, schwierigen Tagen!
Liebe Grüsse, Sine
 
da gibts nur eins das endgültig hilft.Geht zu Dr.Zobin nach Moskau,der kann euer Suchtpotential manipulieren.Weitere Jnfo www.dr.zobin moskau.
 
Hallo mesa.
Dein Link funktioniert nicht. Dr. Zobin scheint ja sehr umstritten zu sein.
Du kannst gerne ein eigenes Thema zu seiner Methode eröffnen, das ist bestimmt interessant.
Ob es der richtige Weg für Schnuffel sein könnte, kann ich nicht beurteilen.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo, ich habe seit 2006 oxigesic - Morphinpräparat genommen. Meist nur bis zu 60 mg, oft nur 40 mg, da ich die Tabletten immer von meiner Mutter abzweigen musste. Fühlte mich in der Zeit prima, konnte fantastisch arbeiten, hatte gute Ideen, war weder beduselt noch sonst was und konnte nachts schlafen. Jetzt musste meine Mutter wegen einer plötzlich und sehr schnell ausbrechenden Demenz ins Altenheim. Seit Sonntag bin ich ohne und es geht mir sehr schlecht. Vor allem bekomme ich jetzt nach 1 Woche immer noch kaum Luft, muss mich nach 10 Minuten gehen, hinsetze und japse, fühle mich total mies und schlapp, kann nicht arbeiten.
Hatte ich nach einem 6wöchigen Entzug schon mal diese Luftlosigkeit, deswegen habe ich dann auch wieder Oxigesic genommen. Nach 20mg bekam ich wieder normal Luft und konnte wieder alles machen.
Die Ärzte können mir anscheinend überhaupt nicht helfen.
Hat sonst jemand Erfahrung mit ähnlichen Erscheinungen. Kann doch jetzt nicht ewig krankfeiern, bin aber zur Zeit nicht in der Lage zu arbeiten.
Vielen Dank für eure Antworten!
 
Hallo Tanitbaal.
Willkommen im Forum!
Die Ärzte können mir anscheinend überhaupt nicht helfen.
Kannst du uns erzählen, wie die ärztliche Begleitung bis anhin ausgesehen hat?
Wurdest du körperlich untersucht?
Ich möchte einfach mal den Gedanken des psychischen Entzuges ins Spiel bringen:
Körperlich ist ein Drogenentzug unter Umständen recht schnell erledigt.
Der ganze Rest des Menschen sehnt sich jedoch nach wie vor nach der " Geborgenheit" oder dem Wohlbefinden, das die Droge vermittelt hatte.
Und so wird mit allen Tricks versucht, dich wieder zur Einnahme der Droge zu verführen.
Das kann sogar bis in den Schlaf und die Träume hineinspielen.
Ausserdem solltest du dich fragen, ob eventuell Nährstoffdefizite bei dir bestehen. Unaufgedeckte Mängel werden oft mit Hilfe von Suchtmitteln unbewusst selber therapiert, was natürlich nicht der geeignete Weg ist.
Nicht zu vergessen natürlich auch psychische Belastungen, die man mit Drogen ausschalten will.
Nun habe ich dir einige Denkansätze geliefert, in welcher Richtung du dir Gedanken machen solltest.
wenn du mehr über dich schreibst, helfen wir auch gerne dabei!
Liebe Grüsse, Sine
 
Hier ist der Link zum Wikipedia - Artikel: Oxycodon ? Wikipedia

Ein Auszug der vielfältigen Nebenwirkungen:
Daneben kann es bei einer Überdosierung auch zu einer Atemdepression, also der herabgesetzten Ansprechbarkeit des Atemzentrums, und bei extremer Überdosierung zu Atemlähmung kommen.

Weitere Nebenwirkungen (auszugsweise): [4]
Krämpfe der Bronchialmuskeln, Krämpfe der glatten Muskulatur
Dämpfung des Hustenreflexes
Scheinbar hat das Medikament direkten Einfluss auf das Atemzentrum.
Ich frage mich, ob ein Lungenfacharzt dir Übungen zeigen könnte, um die Lungenfunktion wieder zu stärken?

Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo tanitbaal,
wenn Du die Sachen ohne Rezept, bei Deiner Mutter abgezweigt hast und von jetzt auf nachher NICHTS mehr hast, dann kann das sehr übel werden.Das was Du beschreibst sind einfach üble Entzugserscheinungen.Wieso kann Dir kein Arzt helfen?
Das verstehe ich nicht.Hast Du ihnen erzählt wie lange Du das genommen hast?
Du solltest unbedingt einen Arzt aufsuchen, der Dir Schritt für Schritt helfen kann.NIEMALS alleine und ohne Hilfe.

Ich spreche aus Erfahrung,weil ich sowohl eigene als auch ärztlich begleitete
Entzüge hinter mir habe.( Allerdings nicht Morphium).
Bei vielen süchtig machenden Substanzen ist auch Wochen nach dem Entzug
immer noch mit einem Aufflackern der Ängste oder körperlicher Symptome zu rechnen.
Und was ich damals noch nicht wusste ist die Tatsache, dass der Körper sehr viele Mineralien und Vitamine etc. braucht, damit die Symptome abgemildert werden.

Aber ganz arg möchte ich Euch ans Herz legen :Nicht zu schnell entziehen und NIEMALS alleine.

Ich wünsch Dir alles Gute
Blue68
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für eure Anteilnahme. ich bin jetzt den 11. Tag ohne. Bin diese Woche noch krankgeschrieben - natürlich wegen der wirklichen Ursache. Habe jetzt einen anderen Arzt, dem ich alles erzählt habe. Auch dass ich mich total schlapp fühle. Ich schaffe es noch nicht mal 20-25 Minuten an einem Stück zu gehen, ohne mich zwischendurch hinsetzen zu müssen und nach Luft zu japsen. Der Arzt meint, das sei bei mir die Schilddrüse, vergrößert und zwei Knoten, müsste ich schon länger haben und das Morphin habe diese Erscheinungen irgendwie betäubt. Gehe jetzt zur Szintigrafie. Ich hatte 2007 schon mal aufgehört (stationär) und dann 8 Wochen lang diese Schlappheits- und Luftlosigkeitserscheinungen, bis ich es nicht mehr aushielt, dermaßen leistungsunfähig zu sein und wieder angefangen haben, worauf alle Symptome verschwanden und ich wieder total gut und lustvoll arbeiten konnte. Diese Schwächeerscheinungen sind haargenau die gleichen wie vor 2 Jahren, und ich habe Panik, dass das so bleibt. Zufälligerweise wurde vor 2 Wochen ein Ultraschall meiner Schilddrüse gemacht, wo die 2 Knoten entdeckt wurden. - Das hört sich jetzt saublöd an, aber ich wäre überglücklich, wenn es wirklich die Schilddrüse wäre und das Ganze nach entsprechender Behandlung vorbei wäre. Mein Suchtverlangen geht eigentlich - es ist nur der Gedanke da: "Wenn ich jetzt was hätte, wäre ich wieder fit!" - Aber das ist endgültig vorbei und ich kenne glücklicherweise auch niemanden, der etwas besorgen könnte oder sonstige Quellen kennt. Wie gesagt, habe nur echte Panik, dass es vielleicht nicht die Schilddrüse ist, und ich vielleicht zuviel von dem Kram genommen habe und jetzt wirklich bis ans Ende aller Tage nur noch herumkeuche - was ich mir bei meinem Job absolut nicht leisten kann auf die Dauer!
LG Tanitbaal
 
Hallo Tanitbaal.
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Schön, dass du scheinbar einen guten Arzt gefunden hast.
Hier im Forum gibt es eine Rubrik, in der sich alles um die Schilddrüse dreht:
Schilddrüse, Hormonsystem
Dort findest du Unmengen an Informationen.
Liebe Grüsse und erzähl doch bitte, wie es weitergeht!
Sine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sine,
vielen Dank für deine Antwort. Habe jetzt für den 18.8. (früher ging nicht) einen Termin im Röntgeninstitut. Fühle mich weiterhin schlapp mit Herzklabaster, Luftjapsen, Müdigkeit bei gleichzeitigem Aufgedrehtsein. Glücklicherweise hat meine Chefin meine Dienste für nächste Woche umbesetzt. Da ich im Moment sehr viel trouble mit meiner dementen Mutter haben, meinte sie, es wäre gut, wenn ich mich noch etwas erholen würde. (Sie weiß nichts von meinem Missbrauch). Das ist natürlich eine Erleichterung.
Werde dich auf dem Laufenden halten, wie es weitergeht und ob es wirklich die Schilddrüse ist.
Liebe Grüße
Tanitbaal
 
Um die Absetzsymptome beim Morphinentzug zu lindern, gibt man gerne Clonidin. Das ist eigentlich ein Blutdrucksenker (wird heute aber kaum noch zum Bludrucksenken verwendet), er reguliert aber sehr gut das vegetative Nervensystem, so dass man das Morphin eigentlich sehr gut runterdosieren kann und die Begleiterscheinungen erträglich sind.
Frag mal deinen Arzt bzw. Ärztin.

Schöne Grüße
Bianca
 
Hallo Bianca, danke für deinen Tipp, aber leider sind sämtliche Ärzte, zu denen ich im Moment gehen könnte, natürlich für mindestens 14 Tage in Urlaub. Ich bin ja jetzt auch schon 14 Tage runter von dem Zeug, aber meine totale Rappeligkeit und Erschöpfung verschwinden einfach nicht. Vielleicht ist es ja wirklich die Schilddrüse. Im Moment kann ich nur warten, bis mein Arzt wieder da ist. Glücklicherweise habe ich noch eine Woche frei, bis ich wieder arbeiten muss.
Vielen lieben Dank
Tanitbaal
 
Hallo tanitbaal,

bist Du bezüglich der Schilddrüse beim Facharzt (Endokrinologe, Nuklearmediziner) in Behandlung?
Es wäre sicher sinnvoll, hier abzuklären, zumal Du - wie Du schreibst - Knoten hast. Wichtig sind erst mal
- Laboruntersuchungen fT3, fT4, TSH; Antikörper TPO-AK, Tg-AK, TRAK.
- Ultraschall
- wenn notwendig, Szintigramm.

Wenn Du bisher nicht beim Facharzt gewesen bist, dann solltest Du dies unbedingt nachholen und obige Werte machen lassen:).

Liebe Grüsse,
Malve
 
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Hallo Malve,

habe am 18. Aug. Termi für ein Szintigramm - früher habe ich leider keinen Termin bekommen. Danach werde ich alles unternehmen, was man da nur unternehmen kann zur Not auch in eine Fachklinik gehen, haben wir hier in der Nähe ein gute. So blöd es sich anhört, ich hoffe wirklich, dass die Schilddrüse der Urheber für meine körperliche Desolatheit ist, die das Morphin immer überdeckt hat, wie mein Doc meint.
Aber bis dahin muss ich irgendwie sehen, dass ich zurechtkomme - hier ist überall Urlaubsinflation bei den Ärzten und Therapeuten - in zwei Wochen ist mein neuer Arzt wieder da. Der scheint ja wirklich ganz gut zu sein, vor allem ist er jemand, der zuhören kann.
Drück mir die Daumen, dass ich halbwegs durchkomme.

Viele Grüße
Tanitbaal
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Tanitbaal,

ich drücke Dir die Daumen, dass man endlich die Ursache für Deine Probleme findet:).

Es ist wichtig, dass Du zum Facharzt gehst (wie ich vorher schon erwähnt habe); eine Klinik wird hinsichtlich der Schilddrüse wenig nützen - die auf jeden Fall notwendigen Untersuchungen können in der Praxis gemacht werden (bitte ALLE Laborwerte machen lassen und einen Ultraschall).

Liebe Grüsse,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Tanitbaal.
Wie geht es dir mittlerweile?
Mich würde interessieren wie es überhaupt dazu kam, dass du Medikamente deiner Mutter abgezweigt hast.
Bist du generell suchtgefährdet oder hast du versucht, Schmerzen mit dem Mittel zu betäuben?
Liebe Grüsse, Sine
 
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