Das Metabolische Syndrom/ Insulinresistenz

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("Metabolismus" = "Stoffwechsel")

Alle sprechen vom Metabolischen Syndrom, aber keiner kann es genau definieren, meint Dr. Dieterle: "Im Grunde geht es um eine Kombination von verschiedenen Faktoren, die eng mit der Lebensweise zusammenhängen. Dazu gehören Zuckerstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Treten diese gemeinsam auf, spricht man vom Metabolischen Syndrom. Weil es keine eindeutige und einheitliche Definition gibt, lässt sich auch nicht sagen, wie viele Leute davon betroffen sind. Man muss jedoch davon ausgehen, dass 20 bis 30 Prozent der Deutschen ein Metabolisches Syndrom entwickeln."
Diabetes: Grunderkrankung oder nicht?

Nach der alten Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht beim Metabolischen Syndrom die Zuckerstoffwechselstörung (Insulinresistenz und/oder erhöhter Nüchternblutzucker) im Vordergrund. Es ist aber (je nach Definition) auch möglich, dass ein Metabolisches Syndrom vorliegt, ohne dass der Betroffene an einem Diabetes leidet.

Diagnose nach IDF:
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Es gibt einige Definitionen für ein Metabolisches Syndrom. Dr. Dieterle: "Wir verwenden bei uns am Diabeteszentrum die aktuelle IDF (International Diabetes Federation)-Definition. Hierbei muss der Bauchumfang erhöht sein, sowie zwei weitere Faktoren vorliegen":
  • Bauchumfang: Männer >94 cm, Frauen >80 cm
  • Triglyzeride: >150 mg/dl
  • HDL-Cholesterin: Männer <40 mg/dl, Frauen <50 mg/dl
  • Blutdruck: >130/85 mmHg
  • Nüchternblutzucker: >100 mg/dl

https://www.s-hennebach.de/PDF2/BR-online - MTS.pdf
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gesundheit.de - Metabolisches Syndrom
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Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Metabolische Syndrom

Hallo Uta,

freut mich einen Artikel zu Prof Dieterle zu sehn :). Leider kann ich den Link nicht öffnen.Er ist ein äußerst angesehener, geachteter und beliebter Chefarzt bei uns im KH gewesen. Ein Mensch + Arzt trifft man selten in einer Person. Leider ist er vor einigen Jahren in Pension gegangen.
 
Das Metabolische Syndrom

Bei mir funktionieren die zwei Links auch nicht mehr. Ich habe jetzt einen anderen gesetzt, der in Ordnung sein müßte.

Uta
 
Als Insulinresistenz wird die herabgesetzte Fähigkeit der Körperzellen bezeichnet, auf Insulin so zu reagieren, dass der Blutzuckerspiegel sinkt. Da Insulin verschiedene Wirkungen entfaltet, die zur Blutzuckersenkung beitragen, hat man wahrscheinlich auch verschiedene Mechanismen zu gewärtigen, die zu einer Insulinresistenz beitragen. Zentral liegt eine Störung der Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die peripheren Körperzellen vor. Der wichtigste Mechanismus bei der Regulation des Blutzuckers scheint eine Abnahme des insulinabhängigen Glukosetransports aus dem Blut in die Zellen der Muskulatur zu sein.
Auswirkungen
Eine Erhöhung des Blutzuckers (Glukose) führt zu einer Insulinausschüttung aus den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse ins Blut. Das Insulin bewirkt eine Senkung des Blutzuckers durch Erhöhung der Glukoseaufnahme in die peripheren Körperzellen. Wenn dieser Vorgang wegen einer Resistenz der Zellen auf Insulin nur abgeschwächt abläuft, steigt der Blutzuckerspiegel an. Dies macht sich zunächst unter Zuckerbelastung nach Mahlzeiten bemerkbar. Der Glukosebelastungstest erlaubt daher eine frühe Diagnose.
Die Insulinresistenz nimmt unbehandelt im Laufe der Monate und Jahre zu und führt schließlich zu einer dauerhaften Zuckererhöhung im Blut auch bei Nüchternheit; damit hat sich ein manifester Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) entwickelt - mit allen Komplikationsmöglichkeiten und Spätfolgen.
Insulinresistenz - MedicoConsult

Gruss,
Uta
 
Uta!
Zum Thema Diabetes Mellitus oder Typ 2.Vor 2 Jahren habe ich von Dr.Mercola erfahren woher das kommt.Es hat mit der Nahrung zu tun.Zu viel Kolhydrat under langer Zeit gibt andauernd zu hohen Zuckerhalt im Blut,erzwingt hohen Insulinausstoss,ermuedet und verringert die Anzahl der Receptoren in den Zellen sodass sie mehr Insulin anfordern-bis dass System zusammenbricht.In der Lage ist die Krankheit unmittelbar heilbar,max. 1 Woche,unter der Vorraussetzung von radikaler Kolhydratreduktion.Diese Erkenntnis fuehrte in Schweden zu Lchf. Mittlerweile hat sich gezeigt dass diese Kost ueberhaupt zu allgemeiner Gesundheit fuehrt.Mehr kompliziert ist das nicht.
LG Ulf
 
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Das metabolische Syndrom ist durch Übergewicht, Bluthochdruck, einen gestörten Fettstoffwechsel und eine Insulinunempfindlichkeit der Körperzellen charakterisiert. Menschen, die an dem „tödlichen Quartett“ leiden, erkranken häufiger an Diabetes, Herz-Kreislauf- sowie bestimmten Krebs-Erkrankungen. Wie Wissenschaftler um Natalia Rudovich und Andreas F. H. Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung nun zeigen, lässt die Geschwindigkeit, mit der die Leber Insulin abbaut, sehr frühzeitig auf das Risiko für ein metabolisches Syndrom schließen - und zwar unabhängig von anderen Faktoren. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse nun in der Fachzeitschrift Diabetes Care*.

Um mehr über die Stoffwechselprozesse zu erfahren, die dem metabolischen Syndrom und seiner wohl wichtigsten Folgeerkrankung, dem Typ-2-Diabetes, zu Grunde liegen, führten die Potsdamer Wissenschaftler eine große Bevölkerungsstudie** in der Region Berlin/Potsdam durch. Die Forscher untersuchten die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen, den Insulinabbau in der Leber sowie die Insulinsekretion der Probanden. Darüber hinaus erhoben sie Daten zum Alter, Geschlecht, Taillenumfang, Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechsel.

Übereinstimmend mit früheren Untersuchungen belegen die Studienergebnisse, dass ein verminderter Insulinabbau in der Leber in engem Zusammenhang mit verschiedenen Komponenten des metabolischen Syndroms steht, wie beispielsweise der Insulinausschüttung. Wie die Potsdamer Forscher zudem zeigen, weist ein verringerter Insulinabbau in der Leber unabhängig von Übergewicht und Alter der Probanden sehr vorzeitig auf ein beginnendes metabolisches Syndrom sowie eine beginnende Störung des Zuckerstoffwechsels hin.
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Insulinabbau in der Leber lässt auf das Risiko für Stoffwechselerkrankungen schließen

Das ist im Prinzip ja nicht wirklich neu. Aber es zeigt, daß die Ernährung, die Pflege der Leber und noch einmal die Ernährung wichtig sind, wenn man daran denkt, Risikofaktoren für eine Diabetes-Typ2-Erkrankung zu mindern.
Und es macht darauf aufmerksam, daß die Entwicklung einer Fettleber ein Vorzeichen von Diabetes sein kann.

Grüsse,
Oregano
 
Fasten wirkt als Diät-Katalysator
Jede*r vierte Deutsche leidet am metabolischen Syndrom. Bei diesem „tödlichen Quartett“ treten von vier Wohlstandkrankheiten mehrere gleichzeitig auf: Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Diabetes mellitus. Jede davon gilt als Risikofaktor für schwerwiegende Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, beispielsweise Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Die Behandlung zielt darauf ab, Gewicht zu reduzieren und den Fett- und Kohlehydratstoffwechsel sowie den Blutdruck zu normalisieren. Neben Sport verordnen Ärztinnen und Ärzte eine kalorienarme und gesunde Ernährung. Daneben ist häufig auch eine medikamentöse Behandlung notwendig. Welche Effekte die Ernährung dabei auf das Mikrobiom, das Immunsystem und damit auf den Gesundheitszustand hat, ist allerdings nicht vollständig geklärt.
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„Eine Umstellung auf gesundes Essen wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus“, fasst Andras Maifeld die Ergebnisse zusammen. „Geht der Diät eine Fastenkur voraus, verstärkt sich dieser Effekt sogar noch.“
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Mithilfe der Immunphänotypisierung beobachteten die Wissenschaftler*innen, wie sich die Immunzellen der Probanden während der Ernährungsumstellung verändern. „Das angeborene Immunsystem bleibt während des Fastens stabil, während sich das adaptive Immunsystem herunterfährt“, schildert Maifeld. Dabei nimmt insbesondere die Anzahl von entzündungsfördernden T-Zellen ab, während sich regulatorische T-Zellen vermehren.

Mittelmeerdiät ist gut – zusätzlich Fasten ist besser

Anhand von Stuhlproben untersuchten die Forschenden außerdem die Auswirkungen des Fastens auf das Mikrobiom des Darms. Die Darmbakterien stehen in engem Kontakt mit dem Immunsystem. So verstoffwechseln einige Bakterienstämme Ballaststoffe zu entzündungshemmenden kurzkettigen Fettsäuren, die das Immunsystem begünstigen. Während des Nahrungsverzichts verändert sich die Zusammensetzung des Ökosystems der Darmbakterien stark. Dabei vermehren sich vor allem die gesundheitsfördernden Bakterien, was die Blutdrucksenkung fördert. Einige dieser Veränderungen bleiben auch nach erneuter Nahrungsaufnahme. Besonders bemerkenswert: „Bei den Probandinnen und Probanden, die mit einer fünftägigen Fastenperiode in die gesunde Ernährung eingestiegen sind, blieben der Body Mass Index, der Blutdruck und der Bedarf an blutdrucksenkenden Medikamenten dauerhaft niedriger“,
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Lassen die Erfolge einer ballaststoffreichen, fettarmen Ernährung auf sich warten, könnte dies daran liegen, dass sich im Darmmikrobiom zu wenige der Darmbakterien tummeln, die Ballaststoffe zu schützenden Fettsäuren verstoffwechseln. „Die Betroffenen haben oft das Gefühl, dass sich der ganze Aufwand nicht lohnt und fallen in alte Muster zurück“, erläutert die Wissenschaftlerin. Deshalb empfiehlt es sich, eine Diät mit einer Fastenkur zu kombinieren. „Das Fasten wirkt wie ein Katalysator für die schützenden Mikroorganismen im Darm. Die Gesundheit verbessert sich sichtbar sehr schnell, die Patient*innen können ihre Medikation reduzieren oder oftmals ganz auf Tabletten verzichten.“ Das könnte sie dazu motivieren, einen gesünderen Lebensstil dauerhaft beizubehalten.
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Probieren geht über Studieren ! ... ;). Allerdings sollen Diabetiker, die Medikamente und/oder Insulin bekommen, sich mit ihren Ärzten absprechen.

Grüsse,
Oregano
 
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