Rußfilterpflicht für Kaminöfen geplant

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Bund plant Rußfilter-Pflicht für Kaminöfen

Die Kosten einer Ofen-Umrüstung sollen bei etwa 1200 Euro liegen.
Das Ministerium begründet die geplante Filterpflicht mit der Gesundheitsgefahr, die vom Feinstaub ausgeht, wie die "Lübecker Nachrichten" berichten. Holzöfen pusteten mehr Feinstaub in die Luft als alle Dieselfahrzeuge in Deutschland, einschließlich der Lastwagen, zusammen. Die Novelle sieht vor, dass die Schornsteinfeger künftig die Abluft von Holzöfen messen müssen. Erfüllen diese nicht die Grenzwerte, müssen die Feuerstätten mit Filtern nachgerüstet oder stillgelegt werden. Dafür sollen Übergangsfristen bis 2014 geschaffen werden....
univadis

Die Leute, die nur mit Holz heizen, freuen sich über diese Nachricht bestimmt nicht.
Ich schon. Wir wohnen in einer Gegend, wo von allen Seiten der Gestank und Staub der Holzheizungen in der Luft liegt. Bei starkem Nebel kann man die Fenster noch nicht einmal öffnen :mad:. Insofern freue ich mich, wenn Filter eingebaut werden, die da ein Stück Abhilfe schaffen.
Ein anderes Problem wird damit wahrscheinlich nicht abgeschafft: die Leute heizen zum Teil eben auch mit anderen Materialien, die eigentlich verboten sind.

Gruss,
Uta
 
Liebe Uta,

Im früheren London war im Winter die Luft so schlecht, das viele Menschen die nicht aufs Land ausweichen konnten Lungenkrank wurden. Sie sind an einer Staublunge gestorben. Das Thema dürfte also nicht neu sein.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Uta!

Da wäre ich auch froh!
:mad: um mich rum wird auch kräftig geschürt, mit allem, was das Haus so hergibt.
Neulich konnte ich auch nicht lüften - es stank wie die Hölle, das was da bei meinem direkten Nachbarn so aus dem Schornstein rauskam.

Dann bin ich rüber und hab gefragt, was um Gottes Willen er denn da verbrennen würde: Er sagte Papier :rolleyes:
Wer`s glaubt ...
Jedenfalls hat er nach meiner Beschwerde damit aufgehört, und ich konnte dann später doch noch durchlüften.

Lieber Gruss
Karin
 
....
Grundsätzlich dürfen Feuerstätten bis 15 kW Nennwärmeleistung nur mit folgenden Brennstoffen nach § 3 der Kleinfeuerungsanlagenverordnung betrieben werden:

Steinkohle, Steinkohlenbriketts, Braunkohle, Braunkohlebriketts, Brenntorf, Torfbriketts, naturbelassenes stückiges Holz sowie Preßlingen nach DIN 51731. Weiterhin dürfen diese Brennstoffe aber nur verbrannt werden, wenn die Feuerstätte für den Brennstoff geeignet ist. Diese Eignung geht aus der Zulassung bzw. der Aufstellanleitung oder dem Typenschild der Feuerstätte hervor.

Verboten ist es gestrichenes, lackiertes, beschichtetes oder mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz sowie Sperrholz, Spanplatten oder Faserplatten in Feuerstätten unter 15 kW Nennwärmeleistung zu verbrennen.

Generell verboten ist das verbrennen von Papier, Karton, brennbaren Abfällen und Müll. Dieses unverantwortliche, strafbare Handeln gegenüber seinen Mitbürgern - es entstehen dadurch besonders gesundheitsschädliche Luftverunreinigungen und schadstoffbelastete Asche - führt zu einem Nutzungsverbot der Feuerstätte durch die zuständige Aufsichtsbehörde.


Aber auch Holz ist nicht gleich Holz, denn sein Einsatz ist eingeschränkt. Da Holz im frisch geschlagenen Zustand zu feucht ist, darf es erst nach einer trockenen, durchlüfteten Lagerung von 1 bis 3 Jahren (abhängig von der Holzart) mit einer Restfeuchte von max. 20% verbrannt werden....
Der Schornsteinfeger: Ihr Sicherheits-, Umwelt- und Energieexperte

Das Verbot bzw. Wissen darum ist die eine Sache. Ob sich jemand daran hält, eine andere; - leider!
Ein zusätzliches Problem ist, daß viele Holz-Heizer gar nicht genügend Platz haben, um das frisch gelieferte Holz zu lagern und frühestens nach einem Jahr zu verbrennen. Also verbrennen sie es frisch und feucht, was noch mehr Qualm mit sich bringt.

Wir hatten hier am Ort eine Preßspanfabrik. Alle, die dort gearbeitet haben, haben Reste mit nach Hause genommen und verbrannt. Es war unglaublich, welcher Gestank und welcher Dreck damit in die Luft kam. Zum Glück hat diese Fabrik Pleite gemacht.

Noch ein Link: Das Forum - HaustechnikDialog - Heizung, Klima, Sanitär, Haustechnik

Gruss,
Uta
 
Na ja, wie der Schauberger Viktor schon sagte: Schaut wie's gemacht wird und denkt 180° verkehrt herum, so passts.

Vielleicht wäre hier angebracht erst mit dem Aufzuräumen, was neueren Datums ist, und dann Schicht für Schicht zurück zu gehen.

Holz war das erste was verfeuert wurde und es wird auch noch das letzte sein. Wären die ganzen Emmissionen von dem was eigentlich in den Boden gehört und dort eben auch seine Aufgabe hat, nämlich vom Öl nicht, dann wär das Problem mit den Holzheizungen auch keins. Interessanterweise basieren viele "giftige" Anstriche auf dem Erdöl...

In Österreich habe ich einige Schnitzel-Fernheizungen gesehen... also am Holz kann's wohl nicht liegen, vielleicht halt einmal mehr am Menschen selber?
 
Hallo Phil,
meinst Du Pellet-Heizungen?

Pelletheizung: Eine Renaissance des Holzheizens
Als Alternative zu Öl oder Gas setzt sich immer häufiger Holz als Brennstoff für Hausheizungen durch. Mit Omas von Hand befeuertem Holzofen hat dies allerdings wenig zu tun. Vielmehr sind hochmoderne Holzfeuerungsanlagen ähnlich komfortabel wie eine Öl- oder Gasheizung. Besonders Holzpelletheizungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Umweltverträglichkeit: Holz ist ein regional nachwachsender Rohstoff, bei dessen Verbrennung nur soviel CO2 freigesetzt wird, wie der Baum zuvor beim Wachstum gespeichert hat. Moderne Pelletheizkessel besitzen zudem einen hohen Wirkungsgrad und verbrennen sehr emissions- und schadstoffarm.

Brennstoff: In der Pelletheizung werden in Form gepresste Hobel- und Sägespäne, so genannte Holzpellets, verfeuert. Diese Abfallprodukte der Holzindustrie dürfen nicht durch Zusatzstoffe belastet sein und haben einen Durchmesser von sechs und eine Länge von 20 Millimetern. Holzpellets werden unter hohem Druck hergestellt. Dadurch haben sie einen sehr niedrigen Wassergehalt und in Folge dessen einen sehr hohen Energiegehalt.

Einzelofen: Als Zusatzheizung zu anderen Systemen eignet
Details zu Pelletheizung


Wären die ganzen Emmissionen von dem was eigentlich in den Boden gehört und dort eben auch seine Aufgabe hat, nämlich vom Öl nicht, dann wär das Problem mit den Holzheizungen auch keins. Interessanterweise basieren viele "giftige" Anstriche auf dem Erdöl...

Das sehe ich anders. Natürlich sorgen auch Ölheizungen, Benzin usw. für Emissionen, die schädlich sind.
Trotzdem kann Holz für Smog sorgen. Weiter oben kam doch schon das Beispiel von London, das in der Zeit der Kaminheizung bzw. Heizung mit Holz ein einziges schwarzes Loch war, vor allem zu den Heizungszeiten.
Die Pellets sind insofern gut verträglich, weil sie ja bestimmte Bedingungen erfüllen müssen. Anders ist das b ei den vielen privaten Kaminöfen und auch Heizungen, in die alles mögliche und unmögliche gestopft wird.

Gruss,
Uta
 
Das Beispiel London bezieht sich in erster Linie auf das Heizen mit Kohle, nicht mit Holz.
Pellets sind eine Möglichkeit, die andere sind Holzschnitzel, und beispielsweise das Konzept als Fernheizung für weite Teile der Ortschaft.

An einer lokalen Herbstmesse gezeigt bekommen: Es ist wichtig, wie eingefeuert wird, ebenso dass gut gelagertes Holz (z.B. 2 Jahre trocken gelagert) verfeuert wird. Wird das Feuer so aufgebaut, dass es von oben nach unter brennt - tja, das funktioniert tatsächlich - dann geht ein wesentlicher Teil der Gase und des Rauchs durch die Flamme und verbrennt. Und natürlich kein behandeltes Holz und schon gar keine Abfälle und Verpackungen. https://www.bfe.admin.ch/php/modules/publikationen/stream.php?extlang=de&name=de_250422676.pdf

Dann liesse sich die Verbrennung verbessern, z.B. mit einem Eiförmigen Brennraum . https:///www.gellner-ofenbau.at/templates/Film3.html und Gellner Ofenbau.at
Die Inspiration zur Eiform geht auf die Beschäftigung von Viktor und Walter Schauberger mit der Eiform zurück. Die Verbrennung muss so gut sein, dass ein Teil der für den Prototypen berechneten Luftzufuhr zu gemacht werden musste. Verwirbelung - die Natur macht's eigentlich vor.
Eine gute Verbrennung entlässt nicht halbverbranntes wie Rauch oder Russ in die Mitwelt. Es gäbe da schon noch ein paar praktische und sinnvolle Lösungen für unsere Physiker...

Aber lieber tut man's natürlich mit Einschränkungen und Verboten!
Hierzulande werden demnächst Aschenproben aus Holzheizungen entnommen, und wehe, wenn darin was gefunden wird, das da nicht hineinegehört.

Aber eigentlich sollte etwas logisches Denken und gesunder Menschenverstand ausreichen zu erkennen, worauf es beim Feuern mit den natürlichen Holz draufankommt.
 
Leider zeigt die Erfahrung, daß der gesunde Menschenverstand oft zwar von anderen gefordert wird, selbst aber aus Egoismus/Geiz/Nachlässigkeit/dummheit nicht genutzt wird.

Gruss,
Uta
 
Auch bei Pellets gab es schon Skandale mit Behandeltem Holz wie ich mir habe sagen lassen.
Wir haben hier Glück. Einige haben zwar einen Kaminofen. Es wird aber nur vorschriftsmässig geheizt, selten mal eine Ausnahme.
Von daher ist es erträglich verträglich.

Grüsse von Juliette
 
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