Ärztin informiert im Web - 6000€ Strafe

James

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Schade, mir geht es um die Sache. Solches Sammeln von Daten ist doch inzwischen von vielen Plattformen bekannt. Bis hin zu Google und Microsoft...:eek:
 
Wie gesagt, mir tut es auch immer leid, bei sowas nicht mitmachen zu können. Mir ist aber auch unverständlich, dass solche Petitionen überhaupt auf so einer Plattform eingestellt werden. Aber das ist es ja, man stumpft ab, überall wird gesammelt, also kommt es auf das bisschen auch nicht an, so die Argumentation. Schade, dass der Mehrheit der Bevölkerung Datenschutz so egal ist, deswegen haben wir solche Zustände...

Ich halte überhaupt nichts von google, vermeide es, wo es geht, aber ich würde trotzdem eher dort Daten preisgeben als bei change.org, weil es dort auch um die Dimension geht, dass dort Adressen entsprechend politischer Meinungen gesammelt und verkauft werden können und so auch Meinungsbildungsprozesse beeinflusst werden können. Ob dann am Schluss das rauskommt, was man gerne hätte, ist die Frage...

Viele Grüße
 
Wie so oft in solchen Fällen, würde ich gerne unterschreiben, jedoch nicht bei change.org:
https://bigbrotherawards.de/2016/wirtschaft-changeorg

Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis! Ich unterschreibe keine Petitionen mehr, weil ich so etwas schon geahnt habe. Nun habe ich eine Bestätigung. Auf bestem Wege zum gläsernen Menschen. :mad:

BTW: Ändern tun diese Petitionen sowieso nichts, da sie keinerleich rechtliche Verbindlichkeit haben.
 
Ich habe das heute in den Nachrichten gesehen, und das ist ja hier ganz falsch dargestellt. Es geht nur um die eine Zeile, dass man das bei ihr in der Praxis für Geld machen lassen könne, und fällt damit unter das Verbot Werbung zum eigenen finanziellen Vorteil, es gibt da allgemein strenge Gesetze für Ärzte was Werbung und Ähnliches angeht. Sie hat dagegen verstoßen, und fertig. Geht nicht drum, dass man nicht im Internet informieren darf, sondern dass sie als Ärztin keinen finanziellen Vorteil daraus ziehen darf. Diese Gesetze finde ich gut und sinnvoll.

LG Samia
 
Nach meinen Informationenist sie nach einem Gesetz aus dem Jahre 1933 verurteilt worden.

Zitat:
Die Ärztin Kristina Hänel muss eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro zahlen, weil sie auf ihrer Webseite darüber informierte, wie man in Deutschland straffrei abtreiben kann. Dass das andere als "Werbung" klassifizieren, ist schon schlimm genug. Die zuständige Richterin begründete ihr Urteil dann auch noch damit, dass der Gesetzgeber nicht wolle, "dass über den Schwangerschaftsabbruch in der Öffentlichkeit diskutiert wird, als sei es eine normale Sache."


Lieber Gesetzgeber, Schwangerschaftsabbrüche sollten aber eine normale Sache sein.

Die "Pille danach" gibt es seit Kurzem rezeptfrei in der Apotheke. Dieser Entscheidung vorausgegangen ist ein jahrelanger Kampf zwischen Politik, Gesundheitsexperten und Frauenverbänden. Die CDU-Hoffnung Jens Spahn, ohnehin selten weit weg, wenn es um einen markigen Spruch geht, prägte die Diskussion damals mit dem Ausspruch, dass "solche Pillen nun mal keine Smarties" seien. Die Debatte wurde dann schlussendlich zu Gunsten der Frauen entschieden, doch das Spahnsche Muster lebt weiter.

Im Fall der Ärztin Kristina Hänel lässt sich Elisabeth Winkelmeier-Becker, immerhin rechtspolitische Sprecherin der Unions-Fraktion, wie folgt zitieren: Bei einer Abschaffung oder Änderung des Tatbestandes hätte sie Sorge, dass ein Schwangerschaftsabbruch verharmlost werden könnte.

Abtreibung: Urteil gegen eine Ärztin - Kommentar, warum das ein Skandal ist  - SPIEGEL ONLINE
 
Ich weiß aus eigenem Erleben wie einschneidend ein Schwangerschaftsabbruch ist und dass man sich es durchaus nicht leicht macht diesen Weg zu gehen. Wenn aber nach gründlicher Untersuchung man letztlich zu dem Schluß kommt, dass das Kind entweder nicht lebensfähig oder so stark geschädigt ist, dass es nur kurze Zeit unter Qualen leben könnte sehe ich die Sache anders. Trotzdem bleiben vor allem bei der werdenden Mutter psychische Belastungen. Und das gerade hier (Tabu-Thema) erhebliche Defizite gibt, brauche ich nicht zu betonen. Eltern, die das erlebt haben sehen die Sache nicht aus der Perspektive...kurz mal Spaß und Pech gehabt - Abtreiben...egal. Ich weiß, dass die Frauen, die damals mit meiner Partnerin in der Klinik lagen es genau so sahen.
Aber selbst Frauen, die nur von einem "Betriebsunfall" ausgingen, haben nach meiner Meinung das nicht oberflächlich abgetan sondern sind davon ausgegangen ob sie dem Kind wirklich eine fürsogliche Mutter und notwendige Liebe -was für jedes Kind essenziel ist- entgegen bringen können und sich letztlich dafür entschieden. Leicht hat sich das keine gemacht...und auch wenn es einige Ausnahmen geben sollte, darf man daraus nicht auf alle schließen.
 
Ich wundere mich viel eher, dass die Ärztin Allgemeinmedizinerin ist. Wieso bitteschön geht man zu einer Allgemeinmedizinerin um eine Abtreibung vornehmen zu lassen? Ist das nicht eigentlich Sache eines Gynäkologen?
 
Sie berät seit über 30 Jahren Frauen in schwieriger Situation u.A. auch bei Pro Familia.
 
@Samina

nicht jede Meldung in der Presse entspricht den wirklichen Verhältnissen, leider fällt man (ich eingeschlossen) öfters darauf rein. Hier aber haben totalitäre Abtreibungsgegener ihre Hand im Spiel und versuchen ihren Ansichten einen glaubhaften Anstrich zu geben. Ich sehe die Sache so:
Kaum eine schwangere Frau macht sich Gedanken über eine Abtreiung, wenn nicht fundamentale Fakten dagegen sprechen. Jemand, der sagt...nur mal kurz Spaß und Pech gehabt... ist m.E. im Promille-Bereich zu suchen. Es sind ernsthafte Überlegungen und als Betroffene möchte man sich über das Pro und Contra überzeugen. Nach dem § 219a aus dem Jahre 1933 ist aber nur das Contra und nicht das Pro erlaubt und da sehe ich den Knackpunkt. Somit wird Meinungsbildung unmöglich gemacht und das entspricht nicht unserer Kultur und meinem Verständnis von Entscheidungsfreiheit. Wer sollte anderen seine Vorstellungen diktieren...der Konservative, der Sozialist, der Kommunust, der Liberale, der Religöse....? Diktat hat hier nichts zu suchen. Geben wir den werdenden Müttern die Entscheidungsfreihet und vor Allem Möglichkeit sich zu informieren! Wenn Informattion zur Strafsache wird, ist das nicht zu akzeptieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo James,

so ähnlich hab ich das neulich mitbekommen, als ich Deutschlandfunk an hatte (habe nicht den ganzen Beitrag gehört). Da war auch die Argumentation, dass man bei den sonstigen Beratungsstellen nur einseitig beraten wird (wobei ich mal denke, das sind nur die Stellen, wo man den Schein bekommt. ABer man kann ja auch so einem Psychotherapeuten einfach nur zur Beratung und Entscheidungsfindung gehen, zusätzlich zu den Stellen, wo man so einen Schein bekommt).

Viele Grüße
 
: Nach seinen Hartz-IV-Äußerungen attackiert Jens Spahn nun Frauenrechtler - und wirft ihnen vor, eher für Tiere als für menschliches Leben zu kämpfen.

Hallo :)
Männer (wie Spahn) sollten bei Themen, von denen sie offensichtlich keinerlei Ahnung haben, einfach den Mund halten.
Wenn es nach mir ginge, wäre der seinen Posten bereits doppelt los.


Felis :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo :)
Männer (wie Spahn) sollten bei Themen, von denen sie offensichtlich keinerlei Ahnung haben, einfach den Mund halten.
Wenn es nach mir ginge, wäre der seinen Posten bereits doppelt los.


Felis :)

Hallihallo Felis :wave:

ich bin gegen Abtreibung, außer es handelt sich um gesundheitliche Gefahr, wenn das Kind schwer behindert wäre oder das Leben der Mutter gefährdet.

Ich finds schlimm, wenn Frauen abtreiben, weil das Kind grad nicht in den zeitlichen Rahmen passt und legalisierte Abtreibung bedeutet, dass jede Frau abtreiben kann, wie ihr beliebt, Mord aus meiner Sicht.

Hier sind wir glaube ich unterschiedlicher Meinung?

Schöne Grüße
Mara
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, dass es nur sehr wenige Schwangere gibt, die aus -unserer Sicht nach- profanen Gründen abtreiben. Die Entscheidung fällt mit Sicherheit in der Mehrzal nicht leicht und für manche bleibt ein nachhaltiges Trauma zurück. Ausnahmen wird es wie auch bei anderen Dingen immer geben. Deshalb finde ich eine umfassende und tiefgründige Beratung unerlässlich. Als Mord würde ich das nie bezeichnen.
 
Hallihallo Felis :wave:

ich bin gegen Abtreibung, außer es handelt sich um gesundheitliche Gefahr, wenn das Kind schwer behindert wäre oder das Leben der Mutter gefährdet.

Ich finds schlimm, wenn Frauen abtreiben, weil das Kind grad nicht in den zeitlichen Rahmen passt und legalisierte Abtreibung bedeutet, dass jede Frau abtreiben kann, wie ihr beliebt, Mord aus meiner Sicht.

Hier sind wir glaube ich unterschiedlicher Meinung?

Schöne Grüße
Mara

Hallo Mara!
Ja, da sind wir unterschiedlicher Meinung.
Ich sehe das genau wie James.
Ich sehe es nicht als Mord, wohl aber als eine Entscheidung, die an alle Grenzen bringen kann.


Sexismusalarm! Da werde ich zum Thema lieber mal schweigen. ;)

Ja bist du denn wie Spahn? :D
Du hast Recht, ich bin dabei wohl der (Minimal?)sexistin in mir begegnet.

Wenn es nicht o.k. ist, James, dann bitte löschen. :)
Max Joy, schreibe bitte, wenn es dir danach ist und lasse dich von meiner Unsachlichkeit nicht abhalten.

Liebe Grüße von Felis
 
. Als Mord würde ich das nie bezeichnen.

Als was bezeichnest du das James?
Es ist doch ein entstehendes Leben und wenns abgetrieben wird, wird es an seiner Existenz gehindert, somit wirds doch umgebracht.
Deshalb kann ich das nur nachvollziehen bei schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für Kind oder Mutter.

Mütter haben die Möglichkeit das Baby zur Adoption frei zu geben oder in eine Pflegefamilie, wo das Kind eine Chance auf sein Leben hat, wenn die Mutter sich nicht in der Lage fühlt das Kind groß zu ziehen. Außerdem wird es in unserem Staat jeder Mutter ermöglicht ihr Kind auch alleine groß zu ziehen.

Mara
 
Es ist doch ein entstehendes Leben und wenns abgetrieben wird, wird es an seiner Existenz gehindert, somit wirds doch umgebracht.
Das stimmt....
Aber ich würde eine Frau, die einen Schwangerschaftsabbruch unternimmt nicht als Mörderin bezeichnen.
Da sind sie, die Grenzbereiche und das ist auch das, was viele Frauen innerlich sehr belasten dürfte.
 
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