Lebensthemen und Überlebensstrategien erkennen und auflösen

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Als Kind ist man völlig abhängig von den Eltern. Sie bestimmen in großem Maß die Möglichkeiten der Person, sich zu entfalten und Konflikte zu bewältigen. Und zwar durch direkte und indirekte Botschaften, durch Verbote und vor allem durch die mit ihnen gemachten Erfahrungen.
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Als Siebenjähriger konnte Herr M. zu seiner Mutter nicht sagen: „Du spinnst doch wohl. Was kann ich dafür, dass Du schwanger geworden bist?“ Als Kind übernimmt man solche Botschaften und versucht, damit irgendwie fertig zu werden.

Und diese Strategien prägen sich ein, einfach weil sie sich gut bewährt haben.

Herr M. erlebte, wenn er keinen Ärger machte, pflegeleicht wurde, sich hilfsbereit und höflich zeigte, dass seine Mutter und andere Menschen darauf positiv reagierten. Zugleich lernte er früh, Anzeichen von Ärger, Eigensinn oder eigene Bedürfnisse zu unterdrücken.

Als Erwachsener sind uns diese frühen Überlebensstrategien in Fleisch und Blut übergegangen. Wir müssen nicht mehr daran denken oder uns erinnern. Unser Autopilot steuert unbewusst unser Verhalten in den alten Bahnen, wenn eine für uns kritische Situation auftaucht.
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Jeder von uns hat solche empfindlichen Punkte und entsprechende Verhaltensstrategien aus Kindheit und Jugend. Zu den prägendsten Ereignissen gehören zum Beispiel:
- Frühe Trennungen ...
- Krankheiten eines Elternteils
- Mißbrauch und Prügel
- Abwertungen, Beschämungen, ständige Kritik
- Schwere Krankheiten oder Behinderung eines Geschwisters
- Tod eines Elternteils oder Verwandten

Wir tendieren dazu, unbewusste Kindheitserfahrungen im Erwachsenenleben zu reinszenieren. In anderen Kontexten, mit anderen Menschen. Manchmal fällt einem hinterher auf, dass man unangemessen, eben nicht erwachsen, auf etwas reagiert hat. Frühere prägende Situationen und unsere Reaktionen darauf, sind zu unserem Lebensthema geworden.
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Welches dieser 12 Lebensthemen belastet Sie am meisten? Fortbildung. › DER Persönlichkeits-Blog

Mir leuchten diese Argumente und Situationen für späteres Verhalten sehr ein. Die Frage ist, wie ich damit umgehen kann, wenn mir klar wird, welche frühen Strategien und Erlebnisse ich verinnerlich habe und wie ich das ändern kann.

Der Autor empfiehlt Coaching (bei ihm), was sicher ein möglicher Weg ist.
Ich denke, es gibt auch andere Wege.

Grüsse,
Oregano
 
Lebensthemen erkennen Überlebensstrategien erkennen und auflösen

Die Frage ist, wie ich damit umgehen kann, wenn mir klar wird, welche frühen Strategien und Erlebnisse ich verinnerlich habe und wie ich das ändern kann.
Ich denke, es gibt auch andere Wege.
Grüsse,
Oregano

Liebe Oregano,
das denke ich auch, daß es andere Wege gibt.

Ist das nun eine von Dir allgemein gestellte Frage oder interessiert es Dich persönlich?
Entdecken, wer Du wirklich bist.

alles Liebe
flower4O
 
Hallo flower,

ich denke, jeder Mensch kommt irgendwann darauf, daß bestimmte Situationen und folgende Verhaltensweisen sich "seltsam anfühlen", womit ich sagen will: der Mensch wundert sich, warum er manchmal so spontan und unerwartet heftig reagiert, während er bei anderen Gelegenheit durchaus überlegt, beherrscht und "normal" reagiert. Laut Kopp-Wichmann stößt er dann eben auf seine Lebensthemen und frühen Programmierungen, die es lohnt anzuschauen und - wenn möglich - zu ändern bzw. zu löschen.

Insofern betrifft die Frage nach dem "was und wie" selbst immer wieder, aber ich finde sie auch einfach im Zusammensein mit anderen Menschen wichtig.

Grüsse,
Oregano
 
Als Siebenjähriger konnte Herr M. zu seiner Mutter nicht sagen: „Du spinnst doch wohl. Was kann ich dafür, dass Du schwanger geworden bist?“ Als Kind übernimmt man solche Botschaften und versucht, damit irgendwie fertig zu werden.
Hm, warum sollte ein 7-Jähriger das auch fragen?......fragte ich mich, als ich das las.
Voraus geht da noch das:
„Wen haben Sie denn schon mal sehr enttäuscht?, fragte ich ihn dann.


Er wurde sofort bleich, dann rot, und stammelte dann: „Meine Mutter. Meine Mutter habe ich sehr enttäuscht.“
Dann erzählte er, dass er mit sieben Jahren mal eine Fünf in Rechnen nach Hause brachte. Seine Mutter wurde sehr zornig, fing an zu weinen und stieß dann hervor: „Weil Du geboren wurdest, konnte ich nicht weiter studieren. Wenn Du nicht gekommen wärst, wäre ich heute Ärztin!“

Herr M. wusste bis dato nicht, dass dieser eine Satz sein ganzes Leben beeinflusst hatte. Denn daraus wurde für ihn der unbewusste Glaubenssatz: „Ich bin eine Belastung für andere – und muss mir meine Existenzberechtigung erst verdienen.“
Wenn ich mir vorstelle, Oregano, wieviele Frauen und Männer (oder auch Schüler) in allen möglichen, denkbaren Bereichen der Gesellschaft, des Lebens allgemein, uns begegnen und mit uns zu tun haben, wir selber vielleicht mit unseren eigenen Lebensproblemen, ungeklärten und ungelösten Lebensthemen. Ob nun jeder Zehnte, dem ich begegne, oder mehr. Und die sitzen dann in welchen Positionen? Und entscheiden über welche Dinge, oder auch über Personen?

Der Autor empfiehlt Coaching (bei ihm), was sicher ein möglicher Weg ist.
Ich denke, es gibt auch andere Wege.
das denke ich auch, daß es andere Wege gibt.
Nun, woran denkt ihr beide denn dabei, Oregano und flower?

Grüße - Gerd
 
Hallo Zusammen,

Jeder von uns hat solche empfindlichen Punkte und entsprechende Verhaltensstrategien aus Kindheit und Jugend. Zu den prägendsten Ereignissen gehören zum Beispiel:
- Frühe Trennungen ...
- Krankheiten eines Elternteils
- Mißbrauch und Prügel
- Abwertungen, Beschämungen, ständige Kritik
- Schwere Krankheiten oder Behinderung eines Geschwisters
- Tod eines Elternteils oder Verwandten

Das sind für mich die "klassischen" Ereignisse, aus denen eine Bindungsstörung oder Bindungstrauma entstehen kann.

Und wenn ich eines gelernt habe: Über Wissen, Verhalten und Sprache ist dort nicht beizukommen.

Leider kann ich das alles noch nicht in Worte fassen, aber aus diesen Quellen würde ich meine Essenz brauen:

https://gestalttherapieluebeck.wordpress.com/2015/11/15/trauma-trauma/

Blog - Traumaheilung

https://amzn.to/2eVP1IT

https://youtu.be/WU344Ld3dOU

Des Weiteren glaube ich, das der Stress, der aus einem Bindungstraume rührt, die Gesundheit massiv beeinflussen kann.

Alles Gute ihr da draußen...
Haschel
 
Hallo Oregano,
sicher kann man dieses Programm mal ausprobieren, doch man kann eine Lösung auch preiswerter finden. Bei mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn jemand unser Gehirn mit einem Computer vergleicht, denn ein Computer hat keine Gefühle, doch der Mensch empfindet sie sehr wohl und das mit Hilfe seines Gehirns.

https://www.raum-und-zeit.com/r-z-online/bibliothek/gesundheit/koerbler-methode/
Eine Kombination mehrerer energetischer Methoden einschl. Homöopathie und Kinesiologie (z.B. nach Klinghardt oder auch 3in1) ist immer möglich...
Diese Möglichkeit erscheint mir dem fühlenden Menschen viel angemessener. Die Körbler-Methode mit ihrer Symbolik kann uns erkennen lassen, was in uns vorgeht und warum.

Dies führt dann zu einer weiteren Möglichkeit: dem geistigen Heilen bei einem therapeutisch erfahrenen Heiler. In der tiefen Entspannung während einer solchen Sitzung gelangen wir an tief vergrabenes Wissen, das uns im Wachzustand verborgen bleibt. Hier kann eine bestimmte erwünschte oder unerwünschte Verhaltensweise und ihre Ursachen, selbst wenn sie lange zurück liegen, aufgespürt werden. Das Erkennen der Ursache, oft ein vom Kind mißverstandenes Verhalten der Eltern, kann aufgearbeitet und richtig gestellt werden, ebenso erworbene Angewohnheiten. Das Erlebnis wird nicht gelöscht - letztlich bleibt dies ohnehin erfolglos, sondern der Erwachsene versteht jetzt, daß er dem Ereignis als Kind eine falsche Bedeutung beigemessen hat oder sich unangemessenerweise angepaßt hat. Das Problem wird so aufgelöst. Kommt die Verhaltensweise im Alltag dann wieder, ruft man sich das Erkannte in Erinnerung und kann diese Klippe umschiffen. Meist reichen einige Vorgänge dieser Art, um diese Verhaltensweise endgültig abzulegen.

Crano-Sakral-Therapie kann ebenfalls in diesem Sinne eingesetzt werden, weil auch sie mit einer sehr tiefen Entspannung einhergeht. Weitere Möglichkeit sind Meditationen, bei denen man sich das Problem gezielt vornimmt.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,

ich kann Deine Vorbehalte gegen die alpha-S-P verstehen, merke aber aus Deinem Einwand gegen die Formulierung, daß das Gehirn wie ein Computer zu sehen ist, daß Du die Methode nicht kennst.
Ich halte diese Methode trotz einiger kritischer Gedanken trotzdem für sehr hilfreich, zumal man sie mit anderen Methoden (z.B. Familienaufstellung nicht nach Hellinger) sehr gut kombinieren kann. Für mich hat sie außerdem den Vorteil, daß ich mit der "Scheibe" selbst arbeiten kann und keinen oder selten einen Therapeuten brauche, wenn mir gerade ein Thema auf der Seele brennt.

Alpha-Synapsen-Programmierung® - DIEböhms

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Zusammen,

ich möchte moch auch noch einmal melden und als Einwand folgende These einwerfen:
Auch wenn Klopfen bei Traume eine wirkliche und gute Berechtigung hat, so hat es Grenzen, gerade bei Bindungstraumata. Auch und gerade Homöopathie hat m.E. ihre Grenzen bei körperlich gespeichertem Trauma, über das Aufmalen von Zeichen schweige ich lieber.

Warum:
Zunächst muss dieser meist als sehr tiefe Schmerz oder diese tiefe Haltlosigkeit (oder, oder, ...) als solche wahrgenommen werden -> Unterschiedsbildung und dann einer integration dieses Anteils gepaart mit einer neuen Bindungserfahrung. Und diese wird nicht ohne ein zweite Person stattfinden.

Gruß Haschel
 
Bei mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn jemand unser Gehirn mit einem Computer vergleicht, denn ein Computer hat keine Gefühle, doch der Mensch empfindet sie sehr wohl und das mit Hilfe seines Gehirns.
Dort kann man so Sachen lesen wie.......
Als gelernte Programmiererin habe ich eine Methode entwickelt, wie jedermann mit einfachen Mitteln die Synapsen in seinem Gehirn "umprogrammieren" kann.
Der menschliche Geist - vorallem dessen Basis: das Gehirn - funktioniert genauso wie ein Computer.
Und genauso einfach, wie man einem Computer beibringen kann, was er tun soll und welche "Programme" er abarbeiten soll, so kann jeder seine eigene Software im Kopf "umprogrammieren".
Einfach alles einfach?
Hört sich, wie ich finde, sehr einfach an.
.....und das geht munter so weiter:
Das Arbeiten mit dem Flowchart Umprogrammieren Gehirn, löschen des binären Codes, installieren des trinären Codes, installieren einer Firewall
die Bildung neuer Stamm- und Nervenzellen, löschen von destruktiven Hologrammen (z.B. Hologramm für Erfolglosigkeit) installieren neuer Hologramme (z.B. Hologramm für Erfolg).
Das Arbeiten mit den Flowcharts der DNA-MatrixProgrammierung. Wir können auf alle in unserer DNA gespeicherten Seins-Zustände zugreifen und uns genau das heraus suchen was wir brauchen. Die multidiemsionale DNA besteht aus 12 Schichten, die miteinandner interagieren. Die DNA-Matrix ist die andere Hälfte zur Synapsen-Programmierung, da unser Gehirn ständig mit unserer DNA kommuniziert.
Die Programme für die Zeitillusion sind sowohl in unserem Gehirn, als auch in der DNA gespeichert. Da es möglich ist, das Gehirn und die DNA zu programmieren, dann ist auch möglich die Zeitlinien-Programmierungen zu löschen und eine Verbindung zur multidimensionalen Zeit herzustellen.
Zugang zu unbegrenztem Wissen und unbegrenzten Möglichkeiten!
Ehrlich gesagt.......glaube ich alles nicht :cool: Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
ich halte diese Methode trotz einiger kritischer Gedanken trotzdem für sehr hilfreich. Für mich hat sie außerdem den Vorteil, daß ich mit der "Scheibe" selbst arbeiten kann und keinen oder selten einen Therapeuten brauche, wenn mir gerade ein Thema auf der Seele brennt.

Hallo Oregano,

ich schrieb ja auch, man kann es ja mal probieren... ;)

Betreffs "löschen des binären Codes - löschen von destruktiven Hologrammen".
Aus der Reinkarnations-, Craniosakral- und spirituellen Therapie weiß ich, daß einmal im Gehirn oder sonstwo gespeicherte Informationen nicht gelöscht werden können, was übrigens ähnlich auf Computerfestplatten zutrifft - Spezialisten können Gelöschtes wiederherstellen.

Erfahrungen und Informationen, die wir gemacht haben und erinnern sind und bleiben tief in unserem Unterbewußten verankert. Wir können nur lernen falsche Schlüsse, die wir früher daraus entwickelt haben, heute als Erwachsene zu verändern, d.h. wie wir diese auslegen und verstehen und diese Änderung muß vom Unterbewußten akzeptiert werden, was dann zu Verhaltensänderungen usw. führt. Eine nur im Bewußtsein getroffene Entscheidung oder Einsicht hilft deshalb nur sehr selten, weil das Unterbewußte die alten Glaubensmuster beibehält und weiter auf der alten Schiene läuft.

Ich will niemanden davon abhalten, das auszuprobieren. Als Allheilmittel wie im Web dargestellt, ist es aber sicherlich nicht zu sehen.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Vielleicht nochmal zurück zu dem Beispiel des 7-jährigen Jungen, um den es ging. Seine Mutter sagt ihm in einer Situation, die mit einer schlechten Schulnote vielleicht so schon "schwierig" ist für ein Kind, dass es irgendwie seine "Schuld" wäre, dass sie, die Mutter, nicht Ärztin werden konnte. Also einmal eine Verknüpfung von Ereignissen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, außer eben, dass der Junge beidemal mit dabei ist. Aber mir fiel auch noch auf, dass die Mutter ihr eigenes ungelöstes Lebensproblem weitergibt an die nächste Generation, also generationen-übergreifend, transgenerational. Und das in einer Form, die es dem Kind und später auch dem Erwachsenen gar nicht möglich gemacht haben, konkret über so etwas nachzudenken. Und es brauchte, in dem Fall hier, erst einmal ein entsprechendes, passendes Gegenüber mit den richtigen, passenden Fragen, um diesen Punkt, das Problem bewusst werden zu lassen.

Gerd
 
Hallo Oregano, hast du dieses Programm selbst ausprobiert? Finde es nicht uninteressant, bin aber völlig überfordert damit und kann mir rein gar nichts drunter vorstellen.

Meine Lösungsmöglichkeiten würde ich eher hier sehen:

Dies führt dann zu einer weiteren Möglichkeit: dem geistigen Heilen bei einem therapeutisch erfahrenen Heiler. In der tiefen Entspannung während einer solchen Sitzung gelangen wir an tief vergrabenes Wissen, das uns im Wachzustand verborgen bleibt. Hier kann eine bestimmte erwünschte oder unerwünschte Verhaltensweise und ihre Ursachen, selbst wenn sie lange zurück liegen, aufgespürt werden. Das Erkennen der Ursache, oft ein vom Kind mißverstandenes Verhalten der Eltern, kann aufgearbeitet und richtig gestellt werden, ebenso erworbene Angewohnheiten. Das Erlebnis wird nicht gelöscht - letztlich bleibt dies ohnehin erfolglos, sondern der Erwachsene versteht jetzt, daß er dem Ereignis als Kind eine falsche Bedeutung beigemessen hat oder sich unangemessenerweise angepaßt hat. Das Problem wird so aufgelöst. Kommt die Verhaltensweise im Alltag dann wieder, ruft man sich das Erkannte in Erinnerung und kann diese Klippe umschiffen. Meist reichen einige Vorgänge dieser Art, um diese Verhaltensweise endgültig abzulegen.

Liebe Clematis,
das mag auf viele Glaubenssätze und falsche Muster und sonstige Probleme zutrefffen, Traumaheilung funktioniert so aber mEn nicht. Es reicht nicht, zu wissen und zu reflektieren. Ein traumatisierter Mensch funktioniert automatisch und nicht bewusst, sondern aus tiefstem Unterbewusstsein, reflexartig. Es nutzt nichts, wenn er weiß, warum er so reagiert. Außerdem kann aufdeckendes Arbeiten schnell zu Retraumatisierung führen, weshalb bei der Arbeit mit Trauma äußerste Vorsicht geboten ist. Insbesondere Entwicklungstrauma reproduziert sich durch jede Misserfahrung in falschen Therapien und durch überforderte Therapeuten.

Liebe Grüße
Piratin
 
Ob bei bewusst gewordene oder unbewusste Traumata (auch von schweren Erkrankungen oder heftigen Unfällen) zu verarbeiten (selbst wenn sie in der Kindheit passiert sind), bei all diesen Themen ist die Hypnose sehr hilfreich.

Die Hypnose selber "löscht" nicht, sondern der in der Hypnose liegende Betreffende wurde gefragt, ob er/sie (sein/ihr Gehirn) das 'Problem' selber lösen kann.
Wenn die Antwort "JA" lautete, hat man dem Gehirn die Aufgabe gegeben das Problem zu lösen und sich zu melden wenn es erledigt ist.
Bei "NEIN" wurden in Zusammenarbeit mit dem hypnotisierten Betreffenden Lösungswege gesucht.

Dafür wurde kein Trauma wieder bewusst hochgeholt, sondern das Gehirn hatte die Chance bekommen seine eigenen Heilkräfte ungestört von unseren Köpfen und der Außenwelt zu regenerieren und nahm die Möglichkeit immer dankbar an.

Bei uns wurde auch Hypnose mit NLP verbunden.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
das mag auf viele Glaubenssätze und falsche Muster und sonstige Probleme zutrefffen,
Hallo Piratin,

genau auf Vorgenanntes bezog sich meine Beschreibung. Nicht auf schwerwiegende Traumata.

Traumaheilung funktioniert so aber mEn nicht. Es reicht nicht, zu wissen und zu reflektieren. Ein traumatisierter Mensch funktioniert automatisch und nicht bewusst, sondern aus tiefstem Unterbewusstsein, reflexartig.
Ja und Nein... Unter Trauma verstehe ich z.B. einen einmaligen oder wiederholten sexuellen Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen. Ja, weil man den Grund für reflexartige Handlungen ergründen kann und sie dann evtl. abbauen kann. Nein, weil jeder Mensch anders ist, es immer auf die Art des Traumas ankommt, für den einen ist es besser nichts zu wissen, für den anderen besser, dem nachzugehen. Der Klient weiß das selbst am besten, blockiert er, heißt es ihn in Ruhe zu lassen, ein anderes Thema anschneiden oder vorübergehend aufhören.

Bei Mißbrauch reagiert jeder Mensch wieder anders. Einer verdrängt das ganz tief und erinnert sich später gar nicht mehr daran - das ist dann so tief verborgen, daß diese Frau eine glückliche Ehe führt und Kinder hat. In diesem Fall sollte man tunlichst nichts aufrühren. Allenfalls dann, wenn bruchstückhafte Erinnerungen hochkommen und dann nur so weit, wie der Betroffene sich erinnert, bei der Verarbeitung helfen, aber ihr nicht eimerweise gleich alle Fakten auftischen. Dann findet eine Retraumatisierung statt, die unbedingt zu vermeiden ist.

Ein anderer erinnert sich und versucht mit vielerlei Therapien den daraus entstehenden Problemen Herr zu werden. Hier ist Hilfestellung angebracht.

Bei einem schweren Unfall, an dessen Hergang man sich nicht mehr erinnert, kann es helfen den Hergang zu erinnern, wenn dadurch anderweitige Ängste ausgelöst wurden, deren man nicht Herr wird.

In JEDEM Fall ist zu berücksichtigen, egal welche Methode man anwendet, daß man die Erinnerung NICHT erzwingen darf, sie muß nach und nach von alleine kommen. Die Seele hat diesen Vergessensschutz eingerichtet, weil die Erinnerungen für den Menschen unerträglich sind, er käme damit nicht zurecht, könnte sogar Selbstmord begehen... Später, irgendwann, wird die Seele diese Sperre ein ganz klein wenig öffnen, aber nur so weit, wie das Menschenkind damit fertig werden kann. Das kann lange dauern, aber kleine Schritte müssen es sein, ein zu großer könnte Unglück heraufbeschwören.

Ein erfahrener Therapeut erkennt am Verhalten des Klienten, wann es genug ist und wird dann aufhören, Zeit vergehen lassen bis das Aufgedeckte aufgearbeitet werden konnte, nicht mehr belastend ist. UND der Antrieb weiter zu machen muß IMMER vom Klienten ausgehen und auf keinen Fall vom Therapeuten. Der Klient spürt, ob er noch etwas mehr vertragen kann, der Therapeut weiß das nicht.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Piratin,

Hallo Oregano, hast du dieses Programm selbst ausprobiert?

Ja, habe ich schon oft :). Zunächst bei einer Heilpraktikerin, wo ich dann einen Einführungskurs gemacht habe. Seitdem besitze ich eine Scheibe und mehrere "Flowcharts", also themenbezogene Programme, die man dann so durchführen kann. Ich finde es immer wieder erstaunlich, was sich aus dieser Scheibe ergibt und auf welche Themen man überhaupt erst darüber kommt.
Ich bin inzwischen davon überzeugt, daß diese ARbeit gut funktioniert und schätze sie deshalb sehr. Was nicht heißt, daß man nicht andere Methoden dazu nehmen kann bzw. kombinieren kann.

Grüsse,
Oregano
 
Bei Mißbrauch reagiert jeder Mensch wieder anders. Einer verdrängt das ganz tief und erinnert sich später gar nicht mehr daran - das ist dann so tief verborgen, daß diese Frau eine glückliche Ehe führt und Kinder hat. In diesem Fall sollte man tunlichst nichts aufrühren. Allenfalls dann, wenn bruchstückhafte Erinnerungen hochkommen ...
Das erscheint mir, Clematis, eher eine theoretische Konstruktion zu sein "ganz tief verdrängen" und "nicht mehr erinnern".......soweit ich inzwischen etwas davon weiß, spricht man bei traumatischen Erlebnissen eher von "Dissoziation", ich würde sagen "Abspaltung von Gefühlen", weil sie im Moment des Traumas übermächtig waren, und es so eine Überlebensstrategie darstellt, die aber in gewisser Weise zu einer "Persönlichkeitsspaltung" führt. Ich würde sagen, alles was dann in die Nähe dieser abgespaltenen Gefühle führt, irgendwie daran rührt, kann ein Problem werden, wird vermieden, macht aggressiv, oder ängstlich, oder oder.....bewusst oder unbewusst.

Gerd
 
Gerd, Theorie ist eine Sache, in der Praxis sieht es jedoch so aus, wie Clematis es oben schon beschrieben.

Bei Unfällen mit anschließender Jahrzehntelanger Behinderung (z. B. mit drei Jahren unter ein Pferdefuhrwerk gekommen und anschließend niemals richtig sprechen können) ist es gut, dieses Ereignis wieder "hochzuholen" um es verarbeiten zu können. Danach waren alle Behinderungen nicht mehr vorhanden.

Bei schweren Missbrauchfällen (wo Kinder verkauft wurden), oder bei brutalen Gewalttaten (Vergewaltigungen, Partner wird im Urlaub neben einem am Strand erschossen etc.) ist es nicht ratsam und auch überhaupt nicht nötig, all diese üblen Szenen wieder hoch zu holen, sondern es ist viel wichtiger für den betreffenden Menschen, dass er/sie "Frieden" mit der Situation und seinem Leben schließen kann um glücklich im Hier und Jetzt zu leben.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
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