Schadstoffbelastung Neugeborener

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Luft

Body Burden: Die Schadstoffbelastung Neugeborener

Eine oientierende Untersuchung (benchmark test) von Industriechemikalien, Umweltschadstoffen und Pestizide im Nabelschnurblut

Environmental Working Group, 14. Juli 2005
über EWG

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In einer Studie, die von der Environmental Working Group (EWG), in Zusammenarbeit mit Commonweal initiiert wurde, haben Forscher aus zwei großen Laboren 2004 durchschnittlich 200 Industriechemikalien und Schadstoffe im Nabelschnurblut von 10 Babys, die in US-Krankenhäusern geboren worden waren, gefunden. Insgesamt wurden bei diesen 10 Neugeborenen 287 Chemikalien gefunden. Das Nabelschnurblut, das vom Roten Kreuz eingesammelt worden war, nachdem die Nabelschnur durchtrennt war, enthielt Pestizide, Zusätze aus Verbraucherprodukten und Abfälle aus der Verbrennung von Kohle, Benzin und Müll.

Diese Studie ist die erste veröffentlichte Untersuchung über …. Chemikalien in Nabelschnurblut und die erste, die das Vorhandensein … dieser Chemikalien im Nabelschnurblut nachgewiesen hat. Darunter sind acht Perfluor-Chemikalien, die in … Fast-Food-Verpackungen und Textilien verwendet werden - einschließlich Teflon, chemische PFOA, das vor kurzem vom Wissenschaft Beirat der EPA als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wurde - und Dutzende weit verbreiteter bromierter Flammschutzmittel und ihre toxischen Nebenprodukte, sowie zahlreiche Pestizide.

Von den insgesamt 287 Chemikalien, die wir im Nabelschnurblut nachgewiesen haben, wissen wir, dass 180 bei Mensch oder Tier Krebs verursachen, 217 sind giftig für das Gehirn und das Nervensystem, und 208 können ursächlich zu Geburtsschäden oder abnormen Entwicklungen im Tierversuch führen. Die Gefahren, die von der prä- und postnatalen Exposition dieser komplexen Mischung aus Karzinogenen, die Entwicklung beeinflussenden Toxinen und Neurotoxinen ausgehen, ist niemals untersucht worden.

Die US-amerikanischen Industrien produzieren und importieren rund 75.000 Chemikalien, 3.000 davon mit über 450 Tonnen pro Jahr. Gesundheitsbeamte wissen nicht, wie viele dieser Chemikalien das fetale Blut belasten, und was die gesundheitlichen Folgen der pränatalen Exposition sein können. Hätten wir eine breitere Palette von Chemikalien getestet, hätten wir mit Sicherheit mehr als die 287 gefunden.

Chemikalien und Schadstoffe, die in humanem Nabelschnurblut nachgewiesen wurden

Methylquecksilber (Hg) - 1 getestet, gefunden 1
Schadstoff aus Kohlekraftwerken, quecksilberhaltigen Produkten und bestimmten industriellen Prozessen. Sammelt sich in Meeresfrüchten. Schadet der Entwicklung des Gehirns und Funktion.
Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - 18 getestet, gefunden 9
Schadstoffe aus der Verbrennung von Benzin und Müll. Im Zusammenhang mit Krebs. Sammelt sich in der Lebensmittelkette.
Polybromierte Dibenzodioxine und Furane (PBDD / F) - 12 getestet, gefunden 7
Kontaminanten in bromierte Flammschutzmittel. Schadstoffe und Nebenprodukte aus Kunststoff-Produktion und Verbrennung. Reichern sich in Nahrungskette an. Giftig für die Entwicklung des Hormon-Systems
Perfluorierten Chemikalien (PFC) - 12 getestet, gefunden 9
Wirkstoffe oder Abbauprodukte von Teflon, Scotchgard, Stoff und Teppich-Protektoren, Frischhaltefolie Beschichtungen. Globale Verunreinigungen. Reichern sich in der Umwelt und der Nahrungskette. Krebs, Geburtsdefekte und mehr.
Polychlorierten Dibenzodioxinen und Furanen (PCDD / F) - 17 getestet, gefunden 11
Schadstoffe, Nebenprodukte der PVC-Produktion, Industrie-Bleichen und Verbrennung. Krebs beim Menschen. Persistieren Jahrzehnten in der Umwelt. Sehr giftig für die Entwicklung des Hormon-Systems.
Chlororganische Pestizide (OCS) - 28 getestet, gefunden 21
DDT, Chlordan und andere Pflanzenschutzmittel. Weitgehend verboten in der US, persistieren Jahrzehnten in der Umwelt. Reichern sich in der Nahrungskette und im Menschen an. Verursachen Krebs und zahlreiche Auswirkungen auf die Fortpflanzung.
Polybromierten Diphenylether (PBDE) - 46 getestet, gefunden 32
Flammschutzmittel in Möbelschaum, Computer und Fernseher. Reichert sich in der Nahrungskette und in menschlichem Gewebe an. Wirkt nachteilig auf die Entwicklung des Gehirns und der Schilddrüse.
Polychlornaphthalin (PCN) - 70 getestet, gefunden 50
Holzschutzmittel, Lacke, Maschinenschmieröle, Abfallverbrennung. Verunreinigen der Nahrungskette. Leber- und Nierenschäden.
Polychlorierte Biphenyle (PCB) - 209 getestet, gefunden 147
Industrietoren und Gleitmittel. In den USA seit 1976 verboten, bleiben für Jahrzehnte in der Umwelt. Reichern sich in der Nahrungskette und im Menschen an. Ursache von Krebs und Erkrankungen des Nervensystems.

Quelle: Environmental Working Group analysis of tests of 10 umbilical cord blood samples conducted by AXYS Analytical Services (Sydney, BC) and Flett Research Ltd. (Winnipeg, MB).

Video: 10 Americans | EWG
Video: 10 Americans
23. Juli 2012
Watch EWG president Ken Cook share shocking information about how babies are born pre-polluted with as many as 300 industrial chemicals in their bodies. One of the most entertaining and sobering presentations that you'll see about the health effects of environmental pollution.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke, etwas größer und ganzheitlicher gedacht, ist das alles gar nicht so weit entfernt von Belastungen, die aus der Luft kommen, und gleicherweise von Schwangeren, Kleinstkindern, Kleinkindern, Kindern und auch Erwachsenen eingeatmet, aufgenommen werden, um dann im Nabelschnurblut, in der Muttermilch, im Grundwasser, in Abgeordneten (wie einmal ich glaube von Greenpeace untersucht), in allen menschlichen Körpern, in so gut wie allen Lebewesen und Pflanzen wieder gefunden zu werden - Herkunft nicht nur aus der Chemischen Industrie oder der Energieerzeugung, sondern aus ganz unterschiedlichen Industrien und Branchen, die Stoffe in die Umwelt emittieren, oder auch über Lebensmittel direkt in Lebewesen 'einführen' usw.

Gerd
 

Hallo Luft,

der nachfolgende Bericht greift auf die von Dir genannte Studie zu, ergänzt diese jedoch noch mit weiteren Daten.

Mittlerweile kann man Lebensmittelproben auf verschiedene Rückstände überprüfen lassen, es liest sich wie aus einem Chemielabor:
Erschreckend - Zum Beispiel fast das Untersuchungsspektrum von mehr als 400 Wirkstoffen. Pflanzenschutzmittel : LUFA Nord-West
Untersuchung von Lebensmitteln auf weitere relevante Wirkstoffe bzw. unerwünschte Stoffe: Nitrat, Bromid, Dithiocarbamate, Chlormequa/Mepiquat, Schwermetallrückstände, Radioaktiviät, Sortenechtheit, gentechnisch verändert Organismen (GVO)

Mittlerweile ist auch bekannt,dass sich bei Kindern, die mehr als ein halbes Glas Fruchtsaft pro Tag trinken, ein deutlicher Anstieg der Stoffwechselprodukte aus Pflanzenschutzmitteln nachweisen lässt, die als Nervengifte aktiv sind.

Es sollte nicht in der Verantwortung unserer Kinder liegen, Jahrzehnte später ungewollt den Beweis dafür zu erbringen, dass jene Pestizide, die sie als Kind konsumieren mussten, entscheidend zu den gesundheitlichen Problemen ihrer Generation beigetragen haben. Doch was können wir unseren Kindern und Enkelkindern wirklich noch als Nahrung zumuten, ohne dass sie einen gesundheitlichen Schaden erleiden? Wir sprechen hier nicht von der Muttermilch, sondern die Folge-Nahrung.

Die Hersteller von Babyfertignahrung setzen jährlich Milliarden um. In diesem Geschäft geht es um viel Geld, aber nicht um die Gesundheit der Kinder. Wie aktuelle Fälle aus China zeigen. Der Skandal um verseuchte Babynahrung hat einen internationalen Boykott neuseeländischer Milchprodukte ausgelöst. Auch der französische Lebensmittelriese Danone hat in mehreren asiatischen Ländern Babymilchpulver zurückgerufen. Russland stoppte den Import von Fonterra- Produkten.

Arsen, Mineralöl, Genmanipuliertes und Zucker - all das hat in Babygetreidebreien nichts zu suchen, doch gerade im Reisbrei findet man Arsen und manche Gemüsesorten wurden genmanipuliert.
Eine hohe Belastung von Reis mit Arsen kann einer englischen Studie zufolge beim Verzehr zu Genschäden führen. Darüber haben wir schon berichtet, den Beitrag finden Sie hier.
Reis speichert nicht nur von Haus aus Arsen, sondern enthält auch noch einen relativ hohen Anteil an anorganischem Arsen, das besonders gefährlich ist. Das gilt einmal mehr für die Reisbreie die ÖkoTest gestestet hat. Arsen gilt als krebserregend und hat wahrlich nichts in Babynahrung zu suchen.

Mineralöl durch schlechte Verpackung
Die meisten Produkte sind durch Innenbeutel aus Aluminium vor einem Übergang von Mineralöl aus der Verpackung geschützt. Auch hier wurde laut Öko Test Mineralöl, unter anderem aromatische Kohlenwasserstoffe, die über ein krebsauslösendes Potenzial verfügen sollen, gefunden. Wie das komplexe Ölgemisch aus Altpapierkartons und Druckfarben allerdings genau wirkt, ist noch wenig bekannt. So hatten die Tester der Stiftung Warentest Ende November Rückstände von Mineralöl in Schoko-Adventskalendern gefunden. Aber wie immer gibt es auch hier sogenannte Grenzwerte. Fest steht, dass diese Stoffe in Lebensmitteln unerwünscht sind und ein Übergang vermieden werden sollte.

Nach langer Recherche gibt es keine neue Studien über Pestiziderückstände in Babynahrung. Allerdings gab es schon ältere Untersuchungen, die noch heute von Bedeutung sind. Und was für Lebensmittel für Erwachsenen gilt, ist auch ausschlaggebend für die Nahrung der Kleinen.

Wichtig ist es, dass bei der Herstellung von Babynahrung die gefährlichsten Substanzen, wie giftige Pestizide, verboten werden. Leider fand dieses Problem weder im Parlament noch bei den Mitgliedsstaaten Unterstützung.
DieEFSAveröffentlichte 2010 ihren zweiten Jahresbericht über Pestizidrückstände in Lebensmitteln. Von 2062 Proben von Säuglingsnahrung enthielten 76 Spuren von Pestiziden, und der festgelegte Höchstgehalt wurde in 4 Proben (0,2 %) überschritten. Die europäischen Rechtsvorschriften erlauben für jedes einzelne Pestizid höchstens Rückstände von 0,01 mg/kg.
https://netzfrauen.org/2013/09/30/babybrei-auch-gentechnisch-verseucht-vorsicht-chemie-cocktail-schon-von-kindesbeinen-an/
Keine neuen Studien? Scheinbar interessiert sich keiner der Verantwortlichen bei der EU für die Gesundheit der Kinder. Wen wundert's, wenn die Hersteller in den Kommissionen die Mehrheit haben?

Die Liste der Schadstoffe in Babynahrung und anderem sog. Gesunden setzt sich noch lange fort. Die Grenzwerte für Babynahrung sind niedriger als für "Erwachsenennahrung", doch die Grenzwerte berücksichtigen nicht die zahlreichen Kreuzreaktion bzw. Synergien, die im Organismus ablaufen, wenn verschiedene Schadstoffe aufeinandertreffen. In Babynahrung insbesondere, aber auch allgemein müßten die Grenzwerte allesamt NULL lauten, egal um was es sich handelt. Das wird wohl ein Wunschtraum bleiben, da diese Gifte kaum noch aus der Natur, den Pflanzen, Tieren und Menschen zurück geholt werden können.

Und täglich werden neue Chemikalien erfunden und ohne jegliche Kontrolle freigesetzt, dazu kommen noch Nanoteilchen - und was noch? - von dem wir noch gar nichts wissen?

Gruß,
Clematis
 
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