Die eigene Stimme kaum mehr wahrnehmbar

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02.12.12
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Hallo,

was könnte man machen, wenn man seine eigene Stimme nicht so richtig wahrnehmen kann?

Wenn ich spreche, kann ich nur so ungefähr einschätzen, ob ich laut genug war, wie deutlich meine Worte oder der Klang meiner Stimme war. Oft versteht mich mein Gegenüber nicht so richtig, runzelt die Stirn, beugt sich zu mir und bittet teilweise um Wiederholungen. An lauten Orten wie Restaurants verliere ich total das Gefühl über meine Stimme und höre mich gar nicht mehr. Hier fällt es mir besonders schwer zu reden.

Beim Allgemeinmediziner war ich schon. Der fand keine Ursache.
Der Ohrenarzt meinte, mit meinen Ohren sei alles in Ordnung.

Seit gut einem Jahr besuche ich quer durchs Land einige VHS-Kurse (bis jetzt 9 Kurse) zum Thema Stimme. Die Kurse wurden von Schauspieler, Logopäden, Stimmtherapeuten, Gesangslehrern etc geleitet. Also von Personen, welche theoretisch durchaus wissen könnten, was mit mir los ist. Leider konnte mir keine Person weiterhelfen.

Während der Seminare erfuhr ich von den Dozenten und von den anderen Teilnehmern, dass sich meine Stimme wohl recht gut anhört (liegt wohl an der Stille im Raum, ich kann mich hier gut konzentrieren, ...) und sich mein Stimmklang während der Seminare verbessert. Leider nehme ich diese Verbesserung kaum wahr und höre nehme auch wie gehabt meine Stimme nicht richtig wahr.

Kurse zu den Themen Atemlehre, Feldenkrais und Kieferentspannung wurden von mir zusätzlich besucht.

Bücher zur Stimmbildung wurden auch angeschafft, 6 Stück an der Zahl. Wie die Stimme funktioniert wurde mir durch die Seminarbesuche und Literatur bewusst.

Wer könne mir noch einen Tipp geben, wie ich meine Stimme richtig wahrnehmen kann?

Viele liebe Grüße
 
Hallo, Audi,

Es könnte sein, dass Dein Problem weder eins des Kehlkopfs/ Stimmbildung noch eins der Ohren ist, sondern eins der Wahrnehmung.

Die eigene Stimme hört man nicht nur über die Ohren, sondern auch über die sogenannte "Knochenleitung", nie hört man die eigene Stimme so, wie andere sie hören. Außerdem gibt es die Reizweiterleitung und die Wahrnehmung im Gehirn. Hat Dir das keiner von den Fachleuten, mit denen Du Kontakt hattest, gesagt?

Hörst Du denn andere Leute gut, also in einer nicht ganz ruhigen Umgebung?

In Hamburg (UKE) gabs mal eine gute Stimm- Abteilung in der HNO- Abteilung, ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, aber so eine Abteilung in einer Uni könnte Dein Ansprechpartner sein.

Alles Gute und viele Grüße
Datura
 
Es mag für Ärzte und medizinische Laien vielleicht weit hergeholt klingen,liegt aber durchaus im Bereich der Möglichkeiten : Allergieen. Wurde in diese Richtung mal gedacht ?
Nachtjäger
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Die eigene Stimme wird vor allem über den "Knochenschall" wahrgenommen und nur zu einem kleineren Prozentsatz (waren es 20%?) über die Ohren. Die Resonanzen am Körper spüre ich, meine Stimme über die Ohren so gut wie nicht. Das ist zumindest mein subjektives empfinden. Aus diesem Grund bin ich auch zum Ohrenarzt gegangen. Gibt es denn auch einen Arzt, der den "Knochenschall" messen könnte? Auf diese Idee bin ich noch nicht gekommen.

Die anderen Personen höre ich auch in lauten Umgebungen problemlos. Selbst meine Stimme scheint wie gehabt einigermaßen zu funktionieren. Nur können mich meine Gegenüber noch weniger gut verstehen, da ich meiner Meinung nach nur noch auf gut Glück artikuliere.

Vielen Dank mit dem Tipp bezüglich der Uni. Die Unis im Umkreis von 100 km scheinen sich jedoch nicht auf Stimmbildung spezialisiert zu haben sondern schicken die Patienten wohl zu den kleinen Praxen.

Zum Tipp mit den Logopäden: Einige VHS-Stimmkursleiter hatten eine eigene Logopäden / Stimm- / Sprecherziehungs- / ... Praxis aber diese konnten mir keinen Tipp für mein Problem geben. Während man anderen Teilnehmern direkt signalisierte, dass man deren Probleme bei anderen Patienten lösen konnte, gab es für mich keinen derartigen Hinweis. Dies liegt aber nicht an meinem Verhalten (bin eher der diplomatische, ruhige Typ) sondern schlichtweg daran, dass meine Einschränkung noch von keinem Dozenten behandelt wurde.

An meine Vorerkrankungen dachte ich bis jetzt noch nicht. In meiner Kindheit plagten mich sehr oft Halsweh, eitrige Mandeln und die ein oder andere Ohrenentzündung war auch dabei. Ich kann auch nicht genau sagen, seit wann ich meine Stimme nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Es dürfte bis in meine Kindheit reichen.

Wenn ich spreche, höre ich meine eigene Stimme so gut wie nicht. Wenn eine andere Person spricht, höre ich diese sehr gut. Wenn mein Gegenüber spricht und ich fange auch zu sprechen an, höre ich seine Stimme aber meine Stimme wie gehabt so gut wie nicht.

Etwas nachdenklich stimmt mich die Tatsache, dass weder der Allgemeinmediziner noch der Ohrenarzt, geschweige denn die 9 Profis mir irgendeinen Tipp geben konnten.

Bezüglich der Allergien: Was könnte man da konkret nachforschen? Mir ist persönlich noch keine Allergie aufgefallen. Mein Ohrenarzt, welchen ich vor einigen Monaten besuchte, ist ein Allergologe. Das habe ich aber erst jetzt nachgelesen, weswegen ich ihn auch während der Behandlung nicht direkt auf Allergien ansprach.

Ich war auch mal für fünf Monate in Asien und drei Monate in Amerika. Es trat hier keine Verbesserung oder Verschlechterung auf.

Viele liebe Grüße
 
Hallo,
es kann bei Ihnen durchaus auch eine "multifokale" Belastung vorhanden sein,zumal Sie schon aus der Kindheit von häufigen Halschmerzen,entzündeten Mandeln etc. berichten.Auch von Ihrer Mutter während der Schwangerschaft übertragene Belastungen könnten eine Rolle spielen.
Mit anderen Worten,da wäre m.E. nach ein "Rundum-Test" der beste Weg. Was alles man da testen sollte,können Sie in meinem Profil nachlesen. Ihr Stimm-Problem ist ja letztlich nur ein Symptom einer bestimmten Ursache. Und die gilt es zu finden.

Die Schwierigkeit ist nur,jemanden zu finden,der das in dieser Ausführlichkeit kann. Da müssten Sie sich mal unter den Heilpraktikern in Ihrer Umgebung umhören. Die Schulmedizin wird Ihnen da kaum weiter helfen können.
Nachtjäger
 
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