Immer wieder süchtig

BlackOrchid94

Hallo zusammen!

Ich habe vor etwa eineinhalb Jahren mit den Drogen angefangen. Vorher war ich schonmal Alkohol abhängig. Damals war ich 14 Jahre alt. Mit 16 machte ich einen Entzug. (heimlich) Dann hörte ich auch auf mit Cannabis rauchen und bekam sofort schlimme Panikattacken. Nach einem Jahr war ich diese los. (wieder ohne fremde Hilfe) Dann ging's mir eigentlich ziemlich gut, bis ich mit siebzehn eine schreckliche Chefin hatte, die mich mobbte und dauern Überstunden machen liess. Am Ende des Praktikums hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Ich war arbeitslos und mein Selbstwertgefühl war im Eimer. Perfektes timing: meine beste Freundin erzählte mir von Tabletten, welche sie total glücklich machten und Probleme vergessen liess. Es war Oxycontin, die Substitution eines damaligen Freundes meiner Freundin. Da es sich nicht um eine bekannte Droge handelte (wie Heroin, Kokain etc.) machte ich mir keine Sorgen und bestand darauf, dass sie mir welche gab. Ich wollte nur noch alles vergessen. Schliesslich konsumierten wir. Und konsumierten. Ich war vier Monate lang arbeitslos und in dieser Zeit war ich nur auf Drogen. Irgendwann fühlte ich nichts mehr wegen der Toleranz und ich fragte den Dealer, was es denn Stärkeres gäbe. Er meinte, das Einzige, was stärker ist als O.C. sei Heroin. Erst in dem Moment wurde mir bewusst, wie weit ich bereits gegangen war. Das hielt mich aber nicht auf, sondern ich rauchte halt Heroin. Ich hatte sowieso nichts mehr zu verlieren. Dann nahm ich im Dezember eine Stelle in einem Auslandpraktikum an, und hatte dort die erste Woche lang leichte Entzugserscheinungen. Durch körperliche Arbeit und liebe Leute war ich aber schnell drüber hinweg. Aber: immer wenn ich kurz nach Hause fuhrt (meistens für 10 Tage) konsumierte ich sofort wieder. Im Februar Oxycontin. Im Mai dann Codein (Mein allerbester Freund starb und ich trank Hustensaft). Als ich dann im Sommer zurück im Lande war, zog ich von Zuhause aus, begann eine Lehre und wollte neu anfangen. Durch unglückliche Begebenheiten fiel mir im September Hustensaft mit Codein in die Hände. Ich stürzte sofort ab und konsumierte während Wochen ununterbrochen. Es ging soweit dass ich im Betrieb und in der Schule extreme Entzugssymtome hatte. (chronischer Schnupfen, schlimme Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Verdauungsprobleme, Herzrhytmusstörungen etc.) Nach vier Wochen war das Schlimmste überstanden.

Ich war bis Ende Oktober brav, fing dann aber an, Schmerztabletten mit Alkohol einzunehmen. Diese sind jedoch total leberschädigend. Ich habe bis jetzt (seit drei Wochen) jeden Tag etwa 8 Tabletten genommen. Wenn ich keine nehme, habe ich sofort Kopfschmerzen.

Ich bin langsam verzweifelt! Wie kann ich diese Süchte überwinden? Alkohol, Cannabis, Opiate und jetzt Schmerztabletten... Ich rutsche dauernd von einem Übel ins Andere. Als ich kurz einen Mann hatte, im Oktober, war ich ein wenig verliebt und habe gar nichts konsumiert. Als er plötzlich Schluss machte, konnte ichs wieder nicht lassen. Zu allem Übel hat jetzt auch meine beste Freundin (sie musste einen Entzug machen und ist jetzt auf Substitution) kein interesse mehr an mir und unsere 10-jährige Freundschaft scheint vorbei zu sein... In meinem Umfeld läuft so einiges schief, aber damit kann ich den Konsum nicht entschuldigen... Das Problem ist psychisch, physisch bin ich sehr stark und kann alles überwinden. Aber manchmal konsumiere ich auch mit Absicht, weil ich eine Überdosis herbeisehne, damit ich meinen besten Freund wiedersehen kann... Suizidal bin ich aber nicht, das verstösst gegen meine Moralvorstellungen. Ich bin übrigens auch nicht depressiv, oft geht es mir auch gut, aber sobald das kleinste schief läuft, ertränke ich sofort die Sorgen in Alkohol oder Drogen... Kennt sich jemand aus mit sowas?
 
Ich denke das Muster ist ja offensichtlich, das sagst du ja auch es geht dir schlecht und du dröhnst dich zu.

Solche Muster entstehen oft aus einer Not heraus, weil der Mensch nicht anders kann. Manchmal bleiben sie übrig ohne dass sie noch helfen.

Ich denke es wäre gut, herauszufinden, was du als Alternative zu den Drogen machen kannst. Ich denke, da du das bisher noch nicht gemacht hast, besteht auch eine gewisse Angst vor der Realität und vor den Emotionen die ausgelöst werden durch 'schlechte Situationen'. Ich glaube es wäre gut, wenn du jemanden findest der dir dabei hilft die Realität anzuschauen, dass du dich zu getrauen lernst schlechte Situationen einfach mal auszuhalten.

Villeicht gibt es auch eine Alternative. Mir kommt da spontan Wandern in den Sinn. Wenn es dir schlecht geht, geh doch einfach mal raus, in den Wald und wandere. Dann hast du ein paar Stunden für dich, hast Zeit zum nachdenken, bist genügend weit weg von der Möglichkeit Drogen zu nehmen. Das hilft villeicht auch den Kopf wieder frei zu kriegen.

Das war jetzt nur so eine spontane Idee. Gibt sicher noch x andere Möglichkeiten. Was machst du gerne? Was tut dir gut? Musik machen? Zeichnen? Schreiben? Sport? Such dir doch ein Hobby dass dich im Alltag drin hält, das mit Verantwortung verbunden ist und das dir auch wirklich am Herzen liegt.

Ich würde auch die Hilfe in Anspruch nehmen einer ausgebildeten Person, die sich mit solchen Dingen auskennt.

Meine persönliche Empfehlung wäre da auch ein/e gute/r Kinesiologe/in. Die können auch helfen Glaubenssätze aufzulösen (Drogen helfen mir in schwierigen Situation) und durch bessere ersetzen, (zb. Zeit hilft mir Klarheit zu finden). Nur grad so spontan was mir in den Sinn kommt.

Villeicht ziehst du auch eine andere Ebene vor, ein Psychotherapeut kann da auch hilfreich sein.

Gibt sicher noch andere Möglichkeiten die mir nicht bekannt sind.
 
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