Heilsamer Stuhl, Fäkale Transplantation

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Hallo zusammen

Ich bin schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr im Forum unterwegs gewesen.
Bin mir im Moment auch nicht sicher ob das hier die richtige Rubrik ist. Sind mittlerweile (zu?) viele geworden. Für eine breit angelegte Diskussion eher kontraproduktiv. However..

Bereits 2011 bin ich auf eine Therapieform aufmerksam geworden, die mMn das Potenzial hat bei vielen sog. Zivilisationskrankheiten helfen zu können.
Aktuell kommt diese Therapieform nur bei austherapierten Darminfektionen mit dem Bakterium Clostridium difficile zum Einsatz (vereinzelt auch bei MC). Bemerkenswert ist, dass diese Patienten erfolglos über mehrere Jahre mit vielen unterschiedlichen AB's behandelt wurden ohne die Erregerlast auch nur halbwegs mittelfristig in den Griff zu bekommen.
Die Fäkaltransplantation zeigt bei diesen bisher therapieresistenten schweren Infektionen, mit zum Teil blutigen Stuhlgängen bis hin zu Todesfällen, eine Erfolgsquote von >90%. Der vollständige Erfolgt tritt meist wenige Wochen nach der Behandlung ein. Mehr dazu findet ihr in den Links unten.

Fachleute vermuten schon länger, dass eine Fehlbesiedelung des Darms (Dysbiose) eine viel größere Rolle bei chronischen Erkrankungen spielen könnte als bisher angenommen.
Depressionen, Angstneurosen, Allergien, Unverträglichkeiten, CFS, MCS, Übergewicht, ADS... um nur ein paar Verdachtskandidaten zu nennen.

Ich hätte erwartet dass dieses Thema bereits im Forum diskutiert wird, konnte aber nichts dazu finden.

MMn könnte diese Entdeckung genau so bahnbrechend sein wie seiner Zeit die Entdeckung des Penicillins 1928.
Gerne würde ich eine Diskussion zu diesem Thema eröffnen, ggf. finden sich sogar Anwender die über Erfahrungen berichten können.
Bisher ist mir nichts darüber bekannt, dass eine solche Anwendung in D durchgeführt wurde. WARUM ?

Kleine Zusammenstellung zum Thema Fäkaltransplantation bzw. Fäkaltherapie.

Heilsamer Stuhl
wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=77299777&aref=image047

Studie aus einer finnischen Klinik an 70 Patienten mit CDI - Erfolgsquote 94 %.
Fekal-Transplantation via Koloskopie bei Rezidiv von Clostrium-difficile, 2012

Fäkale Transplantation in der Schweiz
Fremder Stuhl gegen Darmentzündung - Puls - Schweizer Fernsehen: SF Videoportal

Transplantierte Faekalien sollen üble Keime verdraengen
Medizin: Transplantierte Fäkalien sollen üble Keime verdrängen - Nachrichten Gesundheit - DIE WELT

Mit Fäkalien heilen
www.fr-online.de/wissenschaft/bakterientherapie-mit-faekalien-heilen

Jarry Grant
20 Minuten Online - Die Scheiss-Therapie wirkt - Gesundheit

Die Macht der Mikroben
Die Macht der Mikroben « OriginalHealth.net

Was Darmbakterien mit Depressionen zu tun haben
https://de.dir.groups.yahoo.com/group/tierrechts-news/message/29764?var=1

Paratuberkulose (passt weitläufig betrachtet auch zum Thema)
mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/432744_plusminus/9299484_morbus-crohn-darmkrankheit-durch-kranke-rinder-

Hoffe auf eine sachliche Diskussion zu einer zugegebenermaßen auf den ersten Blick recht gewöhnungsbedürftigen Therapieform.

Gruß
Boris
 
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Hallo Kari, hallo James

Vielen Dank für die Info, ich bin aber der Überzeugung, dass dieses Thema einen eigenen Thread verdient hat. Schade, dass trotz Bekanntmachung 2011 es nahezu kein Rückmeldung aus dem Forum gibt.

Ich kann das nicht nachvollziehen.
Hier wird alles mögliche, von der Medizin z.T. widersprüchlich diskutierte Zeug geschluckt, injiziert, infundiert, rektal verabreicht, geschnupft...
Der Erfolg der meisten Anwendungen ist, um es mal vorsichtig auszudrücken, sehr übersichtlich.
Ich habe selbst in den letzten 10 Jahren so ziemlich alles durch. Vitamine und Mineralien (LEF) auf i.V., DMPS, Chlorella, ALA, Herdbehandlung, Kohle und Kaffeeinläufe, Rizinus, Omega 3,6, AB's auch als Infusionen, AD's, Ozon, Kinesiologie, Bioresonanz, Holopathie, BiCom, Metascan, Schüssler, Heilfasten, Homöopathie rauf und runter, TCM, Psychotherapie, Reha's...
Nichts davon hat nachhaltig eine Linderung gebracht.
Seit ca. 2 Jahren nehme ich nichts mehr ein und habe mich aus diesem Grund auch aus dem Forum zurück gezogen. Seiner Zeit die beste Entscheidung um etwas Abstand zum Thema Krankheit zu bekommen. Man glaubt nicht wie einen auch die Schicksale anderer belasten.
Gesund war und bin ich bei weitem nicht.
Über all die Jahre war der Darm an meinem Befinden immer mit beteiligt und ist es immer noch.
Egal in welcher Rubrik man im Forum liest, in den Symptombeschreibungen unterschiedlicher Krankheitsbilder finden sich fast immer Darm bzw. Verdauungsprobleme.
Es wäre also durchaus möglich dass es hier einen kausalen Zusammenhang gibt.

Vielleicht haben in dieser Hinsicht CIS Patienten einen Vorteil, die Dysbiose, verursacht durch Clostridien bzw deren Toxine, zeigt sich hierbei mit starken Durchfällen, somit wird dem Darm auch die nötige Beachtung geschenkt.

Durchaus denkbar wäre, dass es auch Dysbiosen mit anderen Erregern geben kann, auf die der Körper nicht mit so heftigen Durchfällen reagiert, derer Enterotoxine den Körper (Leber, Niere, Gehirn ...) mittel und langfristig aber sehr belasten.

Gruß
Boris
 
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danke Boris für deinen Beitrag.

meiner Meinung nach stehen chronische Erkrankungen in großem Zusammenhang mit der Gesundheit des Darmtraktes. leider ist es nicht einfach den Darm wieder auf Vordermann zu bringen.

habe ähnliches wie du erlebt und auch viele deiner Methoden ausprobiert. bei mir hat auch fast nichts geholfen.

was mir derzeit aber sehr gut hilft, ist die makrobiotische Ernährung und eine Sanumtherapie. alles unter professioneller Begleitung.

das hier ist auch super interessant.
https://www.symptome.ch/threads/arte-doku-hilfe-bei-autismus-die-rolle-der-bakterien.104681/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Boris,

mit der Rolle des Darmes (oder besser gesagt der Darmflora) bin ich mit Dir völlig einer Meinung! Sie stellt nämlich den Hauptteil unseres Immunsysrems dar und ist zugleich der Schlüssel unserer Versorgung mit Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen.
Um so erstaunlicher finde auch ich, dass bei vielen Erkrankungen der Darmflora kaum Beachtung geschenkt wird, obwohl es vielfältige Zeichen (Durchfall, Verstopfung, Gärprozesse, Blähungen aber auch Unwohlsein, Schmerzen, Unverträglichkeiten usw.) gibt. Schließlich umgibt den Darm etwa 5 mal mehr Nervenmasse als das Rückenmark besitzt. Dass man mit dem Bauch auch "denkt" ist wohl jedem bekannt.
Auch ich würde es begrüßen, wenn sich hier in diesem Thread mehr User einbringen würden, denn das Thema halte ich für sehr wichtig.
 
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Zu dumm nur, wenn es kein Arztloch interessiert, wenn man sagt, dass man regelmässig breiigen Stuhlgang hat. Somit ist es sehr schwierig die Ursache herrauszufinden.
Aber das mit der fäkalen Transplantation habe ich auch schon gelesen. Hätte jetzt nicht gedacht dass doch soviele auch schon davon gehört haben.
Es würde auf jeden Fall eine Unterstützung sein - wenn es wirkt - auf dem Weg, die Ursache herrauszufinden, da es kurzzeitig den Körper stärkeb würde.

Dazu fällt mir was ein, was ich neulich an einer Werbung für ein Dixie-klo gelesen habe:
"Ihr Geschäft ist unser täglich Brot"
 
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D.h. auch ansich gute Keime werden sich, meines Erachtens, nur dauerhaft wieder ansiedeln können, wenn die Ursache für die Störungen behoben ist.

Und genau diese Stelle könnte ein Trugschluss sein. Was ist Ursache und Wirkung. Warum sollten diese Ursachen nur die guten Bakterien schädigen? Warum sollten sich von alleine wieder sog. gesunde Bakterien ansiedeln wenn es doch mit den schlechten mittlerweile zu einer "stabilen" Disbiose gekommen ist.
Wahrscheinlicher dürft sein, dass es mit speziellen Diäten möglich ist bestimmten Bakterien die Nahrungsgrundlage zu entziehen damit diese weniger, teils toxische, Stoffwechselprodukte herstellen. Ausgerottet werden diese aber nicht. Hierfür spricht auch die Erfahrung vieler die unter einer strengen Diät (Verzicht auf Kohlenhydrate, Gluten, Kasein ...) ihren Zustand zwar verbessern können, aber nach Beendigung dieser Diät die Symptome mittelfristig wieder zurück kommen.
Ich halte es auch für naiv zu glauben, dass man mit probiotischen Produkten nachhaltig seine Darmflora verändern kann.
Wenn man bedenkt, dass es im Darm nach aktuellen Schätzungen zwischen 5000-10000 Bakterienstämme gibt, klingt es fast schon lächerlich diese mit probiotischen Mitteln nachhaltig verändern zu wollen die im besten Fall vllt. 5-10 Bakterienstämme enthalten.

An dieser Stelle setzt mMn die Fäkaltransplantation an. Der Darm wird mittels Abführmaßnahmen leer geräumt, zurück verbleiben vllt. max. 5-10% der sonstigen Bakterienmasse im Darmlumen. Gute wie schlechte.
Durch die Implantation wird nun ein symbiotische "vollumfängliche" Bakterienkolonie eingebracht aus dieser eine vollständige symbiotische Darmflora wachsen kann.
Ähnlich dem Ansatz einer Stammzellentransplantation.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die 70 Patienten mit CIS die letzten Jahre nicht nur AB's eingenommen haben. Der Leidensdruck dürfte bei allen so groß gewesen sein, dass auch alle alternativen Ansätze wie Homöopathie, TCM zig Diäten (Glutenfrei, Laktosefrei, Fruktosefrei... um nur ein paar zu nennen) Mutaflor, Symbioflor, Flohsamen ... erfolglos ausprobiert wurden.

Stellt man nun einen Heilungserfolg nach FT von über 90% gegenüber, sollte man das Ablehnen dieser Therapieform aus ästhetischen Gründen nochmals überdenken.

Meiner Meinung nach ist dieser Ansatz nicht skurriler als sich wg. einem von Daunderer befundetem OPT alle Zähne ziehen zu lassen.

Gruß
Boris

@Macpilzi: Danke für deinen sehr interessanten Link ! Passt sehr gut zu diesem Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

hier ein Fundstück von heute

Another Successful Fecal Transplant - Health News - redOrbit

Hunter’s colon infection proved difficult to treat, even after 9 rounds of antibiotic treatments for her, but was finally beaten through a little-known technique involving the transplant of fecal matter, which put healthy bacteria back into her colon.
More and more doctors are looking for treatments that decrease the amount of antibiotics introduced into a patient, knowing that the risk increases for the infections to become immune to them. Fecal matter transplants are becoming more accepted and successful all the time, as they recolonize the colon with new bacteria from a healthy donor.
Der Patientin mit Clostridium difficile konnte nach 9 erfolglosen Runden mit Antibiotika endlich geholfen werden durch Fäkal-Transplantation.

.
 
Ja, dann mal Freiwillige vor! ;)

Aber dieses Mal ohne mich! :tuer:
Viele Grüße
Binnie

Solche Beiträge sind absolut überflüssig und der Sache, diese Therapie mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu diskutieren, in keiner weise dienlich.
Ich bitte dich in Zukunft von solchen Beiträgen Abstand zu nehmen.

Ich glaube nicht dass du den Beitrag von Kari gelesen bzw. verstanden hast.
Ich kann der Leidensdruckvermutung von Kari nur zustimmen.
“But for people that have recurring C. diff, it doesn’t really much matter, because these patients are so ill and so much want to get better. The fact that it’s stool, it doesn’t matter to them.”
redOrbit (Another Successful Fecal Transplant - Health News - redOrbit)

Gruß
Boris
 
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Hallo Boris,

ich lasse mir von niemandem vorschreiben, was ich denke und was ich schreibe, auch von Dir nicht! ;) Aber da mir diese "Diskussionen" mittlerweile wirklich zu doof sind, habe ich meine Beiträge hier gelöscht. Keine Sorge also, von mir hast Du keine "kritischen" Bemerkungen oder sonstiges mehr zu erwarten.

Aber eigentlich sollte man, auch wenn man einen "eigenen" Thread eröffnet, darauf gefasst sein, dass man mit anderen Meinungen konfrontriert wird! Das ist nämlich eigentlich der Sinn eines Forums und einer Diskussion! Aber wenn Du damit offensichtlich nicht umgehen kannst, dann ist das auch nicht mein Problem...

Viele Grüße
Binnie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was man als "Meinung" oder auch "andere Meinung" erachtet, ist wohl sehr unterschiedlich. "Freiwillige vor" erachte ich nicht als Meinung.

Klinghardt benutzt die Stuhltransplantationen seit Jahren für autistische Kinder. Er sagt, die optimale Spenderin ist die Mutter, weil sie das Kind bei der Geburt ja mit ihren Darmkeimen infiziert. Finde ich sehr logisch.

LG, Esther.
 
Klinghardt macht auch viele andere Sachen, die ich niemals tun würde... ;)

Meine Bemerkung war als "witzige" Auflockerung gedacht. Tut mir leid, wenn das hier anders ankam.

Für mich käme diese Therapie jedenfalls niemals in Frage! Da gibt es vieles andere, was ich noch zuvor versuchen würde.

So, das war´s jetzt aber von meiner Seite hier. Habe eigentlich gar keine Zeit für solche Auseinandersetzungen hier...

Tschüss Binnie
 
Meine Bemerkung war als "witzige" Auflockerung gedacht.

Ich würde es auch begrüßen wenn es hier "langweilig" sachlich bleibt. Ich will schliesslich gesund und nicht unterhalten werden.

Speziell geht es mir auf den Sack, wenn ich wegen einer Benachrichtigung extra hier rein schaue, und dann etwas lese was zum Thema nichts beiträgt.

Aber zurück zum Thema:
Das zuerst die Ursache finden wichtig sein kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich habe glaube irgendwo gelesen, dass die Immunabwehr auch in den Darm gelangen kann. Somit scheint es für mich logisch, dass sich die Immunabwehr grade die Bakterien hält, die wichtig sind.

Es kennt nicht zufällig jemand Quellen, wo geschrieben steht, wie man anhand der Ausscheidungen zu einer Diagnose kommen kann?

Gruss
Tobi
 
Hallo,

hatte es an anderer Stelle im Forum zu diesem Thema ja schon mal angemerkt: ich würde die Therapie machen (der Leidensdruck nach jahrzehntelangem Durchfall mit all seinen Folgen ist groß genug und es hilft ja sonst nichts), wenn es nicht so wäre, dass man sich mit den Darmkeimen eben auch die Krankheitsdispositionen des entsprechenden Spenders einpflanzen würde.
Also der Spender müsste nicht nur augenscheinlich gesund sein, dürfte kein starkes Über- oder Untergewicht haben und sollte gut und leicht Muskulatur entwickeln können, sondern er müsste dann erst mal eine laaange (von mir verfasste) Liste von Untersuchungen auf eventuell bestehende oder zu erwartende (noch nicht offensichtliche) Krankheiten und genetische Dispositionen durchführen lassen. Dazu wäre vermutlich keiner bereit...

Grüße
Lukas
 
ähm..angenommen -nur mal so:rolleyes:- ...ich meine einen Biohof und "Bioschweine" gibts ja überall. Die sind genetisch nahe am Homo Sapiens und auch nicht so giftbeladen. Ist ein garnicht so unernst gemeinter Gedankenanstoss von mir jetzt. An Organtransplantationen Schwein-Mensch wird z.B. geforscht und gegessen werden sie von den meisten...
 
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naja.. potentiell verminderte Risiken (siehe auch Exlukas' Beitrag), "Verfügbarkeit";)..
 
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