Was soll auf meinem Grabstein stehen?

Lieber Kopf,

ich wusste,dass du uns wieder aufheiterst!

Schade, ich bin ålter und werde es nicht lesen können.

Herzlichst Wildaster die sich freut,dass du wieder da bist.:wave:

Das ist mein Ernst , liebe Wildaster !

mir gefällt das Ruinen so gut ! ich hätte ja auch Ruine schreiben können !

Liebe Grüsse -kopf:)
 
danke lieber Marcel:), das du mit Interesse meinen Bericht gelesen hast.

Gestern war ich mit Sohnemann auf einem Friedhof.
Einen Tag vorher waren wir woanders, da gefiel es ihm gar nicht.
Auf dem Rückweg sagte Sohnemann dann, dass er lieber auf einen Friedhof gehen würde.
Also lud ich ihn gestern ein, es zu tun.
Wir waren fast 1 Stunde dort und es gefiel ihm
Es wäre nicht so langweilig, weil er dort auch Abwechslung hätte.
Er schaute sich auch sehr interessiert die Gräber an.
Sah, wie viele sehr ungepflegt waren.

Bis wir zum Grab meiner Schwiegereltern kamen.
Das war auch ungefplegt.
Das möchten wir jetzt ändern, weil Inchiman das sonst machte.

Mich fragte er plötzlich, als wir an einem Grab vorbei kamen wo viele Dinge drauflagen, ob er bei mir kleine Teufelchen drauf tun soll.
Ganz verstanden habe ich das jetzt noch nicht.
Wir amüsierten uns dann, als ich sagte, er soll doch ruhig meine ganzen Figuren (also eher seine so 400 Stck.) drauf tun.
Aber alle hinstellen.:bang:

Von diesen Fernsehbrüdern vom Schrottplatz sah Inchiman diese Tage, dass sie ihrem Bruder die Spielautos aufs Grab legen und andere Dinge.

Ich werde jetzt erstmal demnächst alle Friedhöfe, die ich hier finden werde mit ihm besuchen.:freu:
Er hat eine ganz besondere Beziehung zum Tod. Schon immer. Jetzt, durch den Spaziergang dort erfuhr ich auch seine Ängste.
Er hat gar keine Angst vor dem Tod, sondern, dass er wieder aufersteht.

Damit ich hier nicht zu viel vom Thema abkomme.
Wir haben uns ganz viel Grabsteine angeschaut.
Überall stand eigentlich nur der Name.
Dann viele mit Daten.
Ich fand keinen, wo mal ein Spruch stand.

Ganz viele kleine Steine lagen dort. Nur mit Namen versehen, dicht nebeneinander. Das sah nicht schön aus.

Ich weiß jetzt immer noch, wie ich es nicht haben will.
Ich bin aber auf dem Weg herauszufinden, was ich auf meinen Grabstein stehen habe will.
Oder, ob ich überhaupt einen haben will.
Darum, kann man diese Frage hier nicht so schnell beantworten.
Ich habe auch Inchiman mal gefragt.
Er antwortet einfach gar nicht.
Lenkt sofort ab.

Ach ja, Sohnemann sagte noch, als ich die verfaulten Blumen auf dem Grab entfernte, dass er Blumen gar nicht schön findet auf einem Grab.
Die würden alle verfaulen, also dass, was ich auch schon geschrieben hatte.
Er findet Steine auch gut.

Liebe Grüße von inchi :)
 
Hallo! :)

Ich habe mir versucht, vorzustellen, was auf meinem Grabstein
stehen könnte.
Aber ich merke in mir sperrt sich alles. Ich will es mir nicht vorstellen.
Derzeit.

Ich kann für mich nicht in die Gesundheit zurückfinden wollen, und gleichzeitig über
meine Grabinschrift nachdenken.
Irgendwie geht das in meinem Gehirn momentan nicht.

Ich glaube, der Tod und das Sterben machen mir doch wieder sehr Angst.
Also stoppe ich das ab.

Ich habe über eine Inschrift für meine Mutter nachgedacht.
Das geht auch nicht.Nein.
Ich wüsste nicht einmal, wo ich begraben sein wollte.

Also...ich habe darüber gemerkt, daß ich mich mit dem Lebendigsein beschäftigen will.
Der Tod gehört dazu, ich weiss, aber ich verdaue das derzeit nicht, wenn ich
ganz ehrlich bin.
Früher habe ich die Grabinschriften oft gelesen. Es machte mir keine Angst.
Heute, wo das Leben mir manchmal so sehr schnell zerbrechlich erscheint,
mache ich das nicht mehr so gerne.

Wildaster hat so schön beschrieben, was für sie ein Grab bedeutet.
Das fand ich sehr beruhigend.
Wenn man es so empfinden kann.


"Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus"

Diese Zeile aus Joseph von Eichendorff's "Mondnacht" gefiel mir schon als Kind
in diesem Zusammenhang.
In einer warmen Mondnacht fliegt die Seele nach Hause.
Oder sie fliegt, wohin sie möchte.

Vielleicht möchte ich das mal...aber das ist teuer, wenn das ein
Steinmetz macht....ja das ist nun praktisch gedacht, vielleicht auch Galgenhumor.
Oder Angstabwehr :eek:)


Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Felis,

du kannst mir glauben,in deinem Alter habe ich mir auch noch keine Gedanken ùber die Form meiner Beerdigung oder den Spruch auf meinem Grabstein gemacht.

Ich glaube der liebe Marcel wollte uns etwas ,,Reiferen " damit ansprechen!

Liebe Felis,es ist richtig und höhre auf deine innere Stimme ,wenn du du dich jetzt mit dem Lebendigsein beschäftigst und dafùr deine ganze Kraft einsetzt.

Es ist viel wichtiger,dass du gesund wirst und recht bald eine leichte und unbeschwerte Zeit mit deiner Familie erleben kannst.

Alles andere zu seiner Zeit!

Die Zeilen aus Joseph vonnEichendorfs" Mondnacht gefallen mir auch sehr ,Felis und so wird es sein- irgendwann!

Sei lieb gegrüßt von Wildaster


Liebe Oregano,wir haben einen FriedWald in der Nåhe und dort ist es auch sehr schön!
Dein Foto mit dem Grabstein (mit der Treppe und dem Mann )hat mich inspiriert.
Ich weiß nun wie der Grabstein meiner Eltern aussehen wird.

Liebe Grüße auch an dich Wildaster

Mein Lieblingsspruch!
Ganz weit draußen am Ende des Regenbogens
werde ich auf euch warten,
werde sitzen bleiben
mit verschrånkten Armen ùber den Knien
damit ihr nicht seht
und nicht so frùh erfåhrt
mit welcher Sehnsucht ich euch erwartet habe.

Und das erlebe ich!

Schließe deine Augen
und wenn ein sanfter Hauch deine Gedanken durchweht,
deinen Kōrper umgibt,
denk daran,dass ich es bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Wildaster,

es ist eher so: ich habe schon von klein auf viel über
den Tod nachgedacht, das Sterben.
Zu viel wahrscheinlich. Das hatte alles seine Gründe, ja.
Und mit dem Nachdenken über Grabinschriften, kommen
ja ganz normal solche Gedanken wieder.

Manches etwas anders, manches aber gleich.

Verlust und eine ganz große Sehnsucht nach dem Verlorenen und endgültige Wandlungen, das Loslassen, das Unbekannte,
Abschied, Übergang, Neubeginn..und das sind Dinge, die mir schon immer
recht schwer gefallen sind.

Es sind ja alles auch Lebensthemen, je nach Zeit und je nach
Abschnitt, und nicht ausschliesslich den Tod betreffend.

Liebe Grüße von Felis

Und siehst du, dein Spruch, bezieht sich auf jemanden,
der dir ganz nahe war, von dem Du für dich weisst, dass du
ihn ganz sicher wieder siehst. Ein schöner Spruch. :)
 
Ich glaube der liebe Marcel wollte uns etwas ,,Reiferen " damit ansprechen!

Hallo Wildaster

Nein, eigentlich nicht ;)

Ich kann mir vorstellen, dass man mit höherem Alter konkretere Gedanken bez. seiner Bestattung hat und es auch ganz gut tun kann, sich darüber zu unterhalten.
Das kann durchaus einen Teil der Beiträge hier ausmachen.

Einen anderen Teil sehe ich aber bei jedermann, ob jung oder alt, der einen Marschhalt macht und sich und sein Ziele mal genauer betrachtet.

Wenn ich also z.B. den Text auf dem Grabstein nehme, den Oregano gepostet hat, dann stehen dort viele Dinge zum Charakter drauf.

Wenn man sich solches wünscht, kann man sich fragen:
Wird man diesen Eigenschaften heute gerecht?
Bei Deinem Beispiel, Oregano, würde ich klar meinen: ja ;)

Gruss, Marcel
 
Wem der Grabstein zu makaber ist (obwohl: "memento mori"), der darf sich auch sehr gerne der Frage stellen:

Welche Spur möchte ich hinterlassen?


Auch diese Frage zielt m.E. wunderbar aufs Gleiche und transportiert etwas zum Vorschein, dessen wir uns möglichst früh bewusst werden sollten.

Und für alle, welche bis jetzt schon im Thread mitgemacht haben, könnte die Frage sein, ob man sich denn zwischenzeitlich in den letzten 5 Jahren abgewandt/verändert hat, ob einem anderes wichtig geworden ist, oder ob es schlicht gut ist, sich dessen wieder bewusst zu werden, was man vor 5 Jahren äusserte. :)

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

wenn ich nach draußen schaue, sehe und höre ich ein Frühlingserwachen und bin umgeben von zartem Blüten-Duft durch die Natur-Energien, welche uns zur Zeit "Willkomen" heißen.

Und nun diese Frage des "Abschieds".

Für mich einfach zu beantworten; da ich an die buddh. Wiedergeburt glaube . . . könnte auf dem Grabstein


to be continued
- Fortsetzung folgt -​

stehen. . .


Schön wäre auch eine Torfurne am Baum, welche sich schnell auflöst und wieder mit der Erde verbindet. . .


Beste Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
es ist eher so: ich habe schon von klein auf viel über
den Tod nachgedacht, das Sterben.
Zu viel wahrscheinlich. Das hatte alles seine Gründe, ja.
Und mit dem Nachdenken über Grabinschriften, kommen
ja ganz normal solche Gedanken wieder.

Manches etwas anders, manches aber gleich.

Verlust und eine ganz große Sehnsucht nach dem Verlorenen und endgültige Wandlungen, das Loslassen, das Unbekannte,
Abschied, Übergang, Neubeginn..und das sind Dinge, die mir schon immer
recht schwer gefallen sind.

Es sind ja alles auch Lebensthemen, je nach Zeit und je nach
Abschnitt, und nicht ausschliesslich den Tod betreffend.

Wem der Grabstein zu makaber ist (obwohl: "memento mori"), der darf sich auch sehr gerne der Frage stellen:

Welche Spur möchte ich hinterlassen?


Auch diese Frage zielt m.E. wunderbar aufs Gleiche und transportiert etwas zum Vorschein, dessen wir uns möglichst früh bewusst werden sollten.

Und für alle, welche bis jetzt schon im Thread mitgemacht haben, könnte die Frage sein, ob man sich denn zwischenzeitlich in den letzten 5 Jahren abgewandt/verändert hat, ob einem anderes wichtig geworden ist, oder ob es schlicht gut ist, sich dessen wieder bewusst zu werden, was man vor 5 Jahren äusserte. :)

Ganz eigenartig berührend ist es für mich, das nun nach fünf Jahren zu lesen, Marcel.
Ich habe mich die letzten zwei Jahre ganz intensiv mit diesen Themen auseinander gesetzt. Speziell auch mit dem Tod.
Heute würde ich sagen, ich kann nicht über den Tod nachdenken, ohne gleichzeitig an den Sinn des Lebens zu denken.

So viel hat sich vor allem innerlich verändert.
Wir schreiben jetzt 2017.
Ich stand mehrfach auf dem Kopf.
Eine Zeit, die auch um mich herum viele Umbrüche mit sich bringt.
Unruhe, Veränderungen ins nicht Abschätzbare, Aufflackern von Aggressionen und Angst auf der einen Seite und das deutliche Formieren des Gegenteils, bekennen und arbeiten an den heilsamen Energien für unsere verrückte Menschheit, den Planeten, die Natur, den Einzelnen.
Die Liebe. Das Bewahren.

Ich kann das nicht mehr getrennt wahrnehmen. Das eine scheint mit dem anderen Hand in Hand zu gehen.

Was sich in mir verändert hat, ist auch die Angst.
Ich spüre sie viel schneller deutlich, viel heftiger als jemals vorher, aber auch umrissener - was sich ebenso verändert hat ist der Glaube an das Gute, die Hoffnung und auch der Mut.

Als ich 2012 oben diese Zeilen an Wildaster schrieb, war ich der Angst wehrloser ausgeliefert. Aber irgendwie auch noch unbedarfter...
Heute bin ich es nicht mehr. Ich weiß sie wahr zu nehmen, zu beherrschen.
Sie besitzt mich nicht mehr.

Ich weiß, was ich tun kann um sie abzubauen, wenn sie mich im Griff haben will.

Ich habe 2015 angefangen zu meditieren.
Ich meditiere zwei Stunden jeden Tag.
In einer Meditation wurden mir plötzlich ganze Sinnzusammenhänge von Situationen und Begegnungen in meinem Leben klar.

Liebe.
Der für mich einzige Sinn des Lebens ist die Liebe in ihren vielfältigen Formen.

Abgedroschene Phrase? So hört es sich fast an ;)
Aber Nein:
Es ist eine tiefe Erfahrung.

Liebe kann eine Omi sein, die ihre Enkelchen mit in den Wald nimmt und sie somit in der Natur verfestigt.
Liebe kann ein Mann sein, der sich seinem Sohn zuwendet oder seiner Tochter, und damit ihr Wachstum fördert.
Liebe kann eine Biolandbäuerin sein, die ihre Felder hegt und pflegt.
Liebe kann ein Lehrer sein, der seine Schüler bereichert.
Liebe kann ein Mensch sein, der anderen hilft - egal auf welche Art und Weise.
Liebe kann mein Sohn sein, der feststellt, dass sein Gefühl einer kranken Katze gegenüber bedingungslos und warm ist.
Liebe kann ein Mensch sein, der vielleicht das erste Mal im Leben wieder in seine Mitte zurück kommt und Selbstliebe entwickelt und somit heilt.
Liebe kann auch sein, wenn ein Mensch durch mich erkennt und ich durch mein Gegenüber erkenne, was das Gefühl der Liebe überhaupt ist - oder sein könnte.
Es gibt noch viele Beispiele.
Und es muss nicht das Große sein.

Auf meinem Grabstein, wenn ich einen wollte, hätte ich einmal gerne meinen Namen, Geburts - und Sterbetag.
Meinen Spitznamen noch und einen Satz:

"Erinnere Dich an die Liebe."

Wenn es mir gelungen ist in irgendeiner Form einen Menschen mit der Liebe in Berührung gebracht zu haben und selbst berührt worden zu sein davon, dann ist das schon sehr viel.

Die Liebe ist das einzige Band, das das Leben und den Tod miteinander verknüpfen kann.

Davon bin ich überzeugt.

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht auch mal nicht nur tiefgründiges, hintersinniges oder was weiß ich für wunderbare in Stein gemeißelte Worte, die dennoch nichts anderes als Worte sind.

Es gibt auch solche - ich finde ungemein inspirierende - Grabsteine:

Ein fröhlicher Friedhof (irgendwo in Europa). Hier ruht in FriedenPANCRAZIOJUVENALES 1968-1993 Ein guter Ehemann, ein guter Vater, aber ein schlechter. - Documents

Als mein Mann 2014 starb, habe ich selbstverständlich seinem Wunsch nach einer Feuerbestattung mit anschließender Seebestattung entsprochen.

Es gab also keine Beerdigung, keinen Grabstein und keinen Platz an dem seine und meine Seele gebunden wären, sondern er lebt immer und für alle Zeiten in tiefer Liebe in mir.

Nach 10 Wochen hatte ich alle unsere lieben Freunde auf ein "fröhliches Abschiedsfest" eingeladen, in unserem Lieblingsrestaurant mit Blick aufs Meer.
Es war eine sehr fröhliche Runde bei der jeder genau wusste, dass mein Mann ein richtig toller, fröhlicher und stets hilfsbereiter Mann war, unsere 25 besten Freunde eben. ;)
Dabei wurde viel erzählt, zusammen gelacht, Anekdoten über ihn zum Besten gegeben, zusammen geweint und wieder gelacht.
Und die ganze Zeit hatten wir mit mehreren Leuten das sehr starke Gefühl, dass seine Seele dort bei uns war und richtig glücklich und zufrieden über alle Backen strahlte, das war ein sehr schönes Erlebnis. :)

Nach ein paar Stunden sind wir alle sehr glücklich, in unseren Seelen bereichert und lachend wieder nach Hause gefahren. Genau so lebt die Erinnerung an ihn auch in unseren Herzen weiter, so und nicht anders.

Ich hatte nach 100 Tagen für mich alleine ein buddhistisches Ritual mit Kerze und Blumen gewählt um seine Seele ein Licht mit zu geben obwohl er dies ganz gewiss nicht gebraucht hätte.

Die Verstorbenen sind nicht glücklich wenn wir uns vor Trauer und Leid grämen, weil auch ihre Seele nicht weiter ziehen kann, bevor wir sie in Liebe und Frieden los lassen und gehen lassen.

Ich für meinen Teil möchte niemals einen Grabstein, sondern falls es überhaupt möglich sein wird (weil ich nicht weiß, wer dann noch da ist) möchte ich nur in den Herzen der Menschen in fröhlicher und guter Erinnerung zurück bleiben, denn das ist es letztendlich, was am Ende eines Lebens zählt.
Den Rest weiß jeder einzelne für sich alleine. :)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Das hat mich jetzt inspiriert, Tarajal, und auch wenn es keine Grabsteininschrift ist.....auf dem Weg zum Bestatter für meinen Vater kamen mir folgende Sätze "zugeflogen", die wir Kinder dann in die Todesanzeige und die Karten an Verwandte, Bekannte und Freunde geschrieben haben:
Er hat gerne geschenkt, gegeben und alle eingeladen.
Seine Urenkel waren in den letzten Jahren seine
größte Freude, dann war "Leben in der Bude".
Er glaubte, dass mit dem Tod "alles vorbei" ist.
Wir glauben und wissen, daß
seine Seele für immer weiterlebt.
Eine alte Freundin meiner Mutter (die auch schon nicht mehr lebte, also meine Mutter :rolleyes:) war nicht wirklich amused, also "Leben in der Bude", geht das in einer Traueranzeige? Einmal hats mein Vater genau so gesagt in den letzten Jahren, und es ist doch genau das, was oft (auch in Kirchen) gesagt (oder gepredigt) wird: Leben und Tod gehören zusammen und sind oft sehr nah beieinander.
Hier also Tod und Sterben und Leben in der Bude ganz nah zusammen! :hexe:
Ob er nun von uns gegangen oder eingeschlafen ist (wem es gefällt), unser Vater ist zum Schlafen natürlich ins Bett gegangen, nicht unter die Erde!? Nun gut.
Er hatte im Krieg und in Gefangenschaft seinen Glauben verloren, wie er sagte, er hätte es, glauben wir Kinder, genauso gewollt!

Alles Liebe - Gerd
 
Da sieht man einmal,lieber Marcel,wie die Zeit vergeht und lese ich meine Zeilen zu diesem Thema, kommt es mir vor,als ob ich sie gestern erst geschrieben habe.
Ich empfinde noch immer so.....

Liebe Felis,deine Zeilen über die Liebe haben mich sehr berührt und ja,so ist es:)
Eine Grabschrift und auch die Spuren die wir hinterlassen,bleiben immer etwas Privates, Intimes und ganz Individuelles.

Wenn meine Familie weiß,hier ruht die Schwester,die Mutti und die Omi und sie können immer an diesen Ort kommen wann sie möchten,dann freut mich das und mir kommt gar nicht in den Sinn andere mit meinem Grabstein zu inspirieren.

Erst vor einigen Tagen habe ich mit beiden Enkelkindern unsere Gräber bepflanzt und immer wieder bin ich über die tiefen Gedanken der Kleinen erstaunt,auch über ihre Leichtigkeit und Fröhlichkeit an diesem Ort.
Wir entdeckten auf einem Grab große Engelsflügel geschmückt mit echten Federn und weißen Rosen.
Meine 9 jährige Enkelin holte auf einmal ihr Schreibzeug heraus und zeichnete voll konzentriert die Engelsflügel ab mit der Bemerkung,dass ich mich später auch über so etwas Schönes freuen würde,denn ich sehe ja alles und beschütze sie.

Mein Mann hat viele Spuren hinterlassen und wenn ich auf ihnen schreite und ihn spüre,dann erfüllt mich das und es macht mich glücklich.

Das Leben in seiner ganzen Leichtigkeit habe ich nur durch ihn und mit ihm gespürt.

Seine Lebendigkeit ,seine hinterlassenen Spuren gebe ich an meine Enkelkinder weiter.

Liebe Grüße von Wildaster
 

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Das finde ich richtig klasse mit dem "Leben in der Bude"!!! :D
Es ist ein wunderschöner Text. :)

Ein weiteres schönes Erlebnis hatten wir noch bei unserem "fröhliches Abschiedsfest" gehabt.

Auch unsere Spanischen Freunde waren dabei und erst waren sie sehr scheu, furchtbar ernst und man sah ihnen direkt an, dass sie überhaupt nicht gerne zu einer Trauerfeier kamen, aber sie wollten so gerne meinem Mann das letzte mögliche Geleit geben. Als sie nach und nach angesteckt durch unser aller Art auftauten, erzählten sie uns, dass sie spanische Trauerfeiern gar nicht mögen und die ihnen als Abschied nehmenden auch nicht gut täten.
Dort wurden/werden für die Hinterbliebenen die Fensterläden für ein Jahr geschlossen, Vorhänge zugezogen, dass keine Sonne mehr eindrang, die Spiegel im Haus für mindestens die selbe Zeit verhängt und man hatte als Frau für den Rest seines Lebens in Schwarz rumzulaufen.

Nix davon habe ich gemacht, sondern ich habe mich nur konsequent an den Satz gehalten, den mein Mann mir einmal zum Geburtstag geschrieben hatte:

"...mögest Du immer Deine fröhliche Lebensfreude in Dir bewahren..."

Aus unserer Erfahrung war es das absolut beste, was wir jeh machen konnten und kein einziger hatte daran etwas zu bemängeln oder kritisieren.

Unsere Spanischen Freunde waren später so begeistert, dass sie mir alle nachher erzählt haben, dass sie für sich selber auch nur ein fröhliches Fest möchten weil sie gemerkt hatten, dass es damit allen Beteiligten besser geht. :)

Ich lebe das Leben und nicht den TOD. ;)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Ich für meinen Teil möchte niemals einen Grabstein, sondern falls es überhaupt möglich sein wird (weil ich nicht weiß, wer dann noch da ist) möchte ich nur in den Herzen der Menschen in fröhlicher und guter Erinnerung zurück bleiben, denn das ist es letztendlich, was am Ende eines Lebens zählt.
Den Rest weiß jeder einzelne für sich alleine. :)

Liebe Grüße Tarajal :)

Das ist sehr schön. So sehe ich es auch.

Lieber Gruß

Jürgen
 
Hallo Kayen

„To be continued“ finde ich eine sehr humorvolle Variante ;)
Ähnlich wie in Geschäften, wo ein „bin gleich zurück …“ an der geschlossenen Türe hängt.


Hallo Felis

Deshalb ist das Denken an den Tod so wertvoll, weil man die Wichtigkeit und Endlichkeit des Lebens spürt und dem Leben mehr Sinn geben möchte, oder einfach … mehr Leben.
Und so ist die Natur, sie ist Veränderung, sie ist Bewegung. Und das geht an niemandem vorbei, offenbar auch nicht an Dir.
Es ist schön zu lesen, dass Dich diese Veränderung positiv beeinflusst hat. Das Thema Angst, wie Du es beschreibst, erinnert mich an Buddha (I see you, Mara), falls Du das kennst.
2 Stunden Meditation pro Tag stelle ich mir sehr lange aber auf jeden Fall sehr erhellend vor. Ich finde das sehr gut, dass Du das machst und offenbar machen kannst.
Deinen Grabsteinsatz „Erinnere Dich an die Liebe“ … finde ich super!
Und ich bin sicher, dieser Artikel hier gefällt Dir: Der Sinn unseres Lebens – Gespräch mit Neale Donald Walsch


Hallo Tarajal

Und die ganze Zeit hatten wir mit mehreren Leuten das sehr starke Gefühl, dass seine Seele dort bei uns war und richtig glücklich und zufrieden über alle Backen strahlte, das war ein sehr schönes Erlebnis.
Das scheint wirklich eine ganz spezielle und insb. speziell berührende Beerdigung gewesen zu sein. Das freut mich ausserordentlich. Ich denke, Du hast damit bei mir einen Impuls gesetzt … wann immer ich mich mal wirklich im Detail mit mir selbst diesbezüglich befassen werde.
Vielleicht hinterlege ich ein Dokument mit einem Link auf diesen Deinen Post. ;-)
Auf jeden Fall finde ich es prima, dass Du auch viele andere „anstecken“ konntest und diese Art der Zeremonie salonfähiger wird.


Hallo Gerd

Obwohl ich natürlich Deine Eltern nicht kenne, finde ich auf alle Fälle, dass diese Todesanzeige das „Leben in der Bude“ tragen darf und tragen sollte, wenn Ihr denkt, dass er das genauso empfunden hat und dazu stehen würde, völlig egal was andere sagen.
Ich würde auch Kayens „To be continued“ reinschreiben. Es hat nichts mit dem zu tun, der das liest. Es hat alles mit dem zu tun, der uns „verlässt“. Als Leser wäre es wünschenswert, man könnte dazu den Bogen spannen können und so aktiv eine Verbindung herstellen.


Hallo Wildaster

Ich bin mir je länger je unsicherer, ob das Thema Grab/Grabstein für mich überhaupt in Frage käme, gerade auch wenn ich Deine Zeilen lese. Es ist ähnlich wie wenn Menschen in die Kirche gehen, um Gott zu spüren … obwohl sie ihn jederzeit und überall spüren sollten. Genau so sollen auch die Menschen, die mir lieb waren und denen ich lieb war, mich jederzeit und überall wahrnehmen, wenn sie möchten, nicht nur angesichts meines Grabsteins. Aber ich werde mich sicher noch damit auseinandersetzen, ob die Sicht derjenigen, welche nach mir zurückbleiben, vielleicht eine andere ist und sie froh um einen solchen Platz sind.


Hallo James

Ich finde diese Friedwald-Idee sehr schön. Danke, dass Du sie beigesteuert hast, wodurch vielleicht der eine oder andere sich mit dieser speziellen Idee auseinander setzen kann.
Ich persönlich komme gerade nicht weg von Tarajals Seebestattung, zumal ich mit Wasser ohnehin sehr verbunden bin und ich mir gut vorstellen kann, dass ich mich sogleich und vollständig wieder damit vereine.

Gruss, Marcel
 
Hallo Kayen

„To be continued“ finde ich eine sehr humorvolle Variante ;)
Ähnlich wie in Geschäften, wo ein „bin gleich zurück …“ an der geschlossenen Türe hängt.

Hallo Marcel,

na, Da hast Du aber "Einen" gebracht . . .:)
wurde gleich inspiriert zu

"I`ll be back"

Vermutlich lächeln nur sehr wenige beim Entwurf ihres Grabsteines.
Irgendwo habe ich mal gelesen:

"Habe eine Million Euro versteckt und zwar . . ."

Ich höre jetzt lieber auf, bevor sich noch jemand brüskiert.
Wenn die endgültige Tatsache feststeht, kommen vielleicht noch ganz andere Gedanken hoch . . .


Danke!

Beste Grüße von Kayen:wave:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Marcel!

Deshalb ist das Denken an den Tod so wertvoll, weil man die Wichtigkeit und Endlichkeit des Lebens spürt und dem Leben mehr Sinn geben möchte, oder einfach … mehr Leben.
Ja, das finde ich auch. Wobei es natürlich auch völlig in Ordnung ist, wenn jemand mit dem Thema absolut (noch) nichts zu tun haben will.


Er gefällt mir und hat einige Inhalte, die ich in Ashok Gupta's The Meaning of Life Experiment kennen gelernt habe.

Das Thema Angst, wie Du es beschreibst, erinnert mich an Buddha (I see you, Mara), falls Du das kennst.

Ich kannte es nicht. Habe jetzt aber etwas nachgelesen und bin überrascht.
Der Buddhismus hat mich immer nur über gewisse "Aktionen" ;) des Dalai Lama interessiert und gestreift. (Mind and Life Dialog usw.).
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist eigentlich ein wichtiger Teil der Gupta-Sachen nichts anderes als "I see you Mara". Klasse und Danke für den Hinweis... :)
Da ich im Grunde überhaupt keiner Religion und spirituellen Ausrichtung anhängen will, ist es um so interessanter für mich, wenn ich so etwas dann entdecken kann n a c h d e m ich mich ganz für mich damit beschäftigt habe.

Ich möchte mir nämlich kein spirituelles Mäntelchen umlegen, das nicht wirklich für mich begreifbar und stimmig ist. Keine Farbe an mich in Kleidern hängen, die etwas "zeigen" soll, kein Symbol eines Glaubens hinstellen, nur weil es anscheinend dazu gehört. Kein Denken annehmen, nur weil andere es in dieser Richtung für wichtig und richtig befinden. Nicht spiritueller sein wollen, als ich es wirklich auch bin.

Wenn es dann aus mir kommen sollte und wollte, erst dann ist es stimmig.
Auf meinem Fenstersims steht ein kleiner meditierender Frosch, den ich geschenkt bekommen habe.
Und er bringt es für mich auf den Punkt.
Es geht um das, was ich mache,entdecke und nicht um das was MAN macht.
Da reicht dann der lächelnde Frosch vollkommen aus und er ist authentisch. ;)



2 Stunden Meditation pro Tag stelle ich mir sehr lange aber auf jeden Fall sehr erhellend vor. Ich finde das sehr gut, dass Du das machst und offenbar machen kannst.
Über den Tag verteilt, Marcel. Nicht am Stück. Das wäre mir zu lange.
Und ein Teil ist immer erdend. Es ist speziell. Ich möchte gewissen Überraschungen in den Meditationen nicht begegnet sein, ohne dieses für mich ganz wichtige Instrumentarium gleichzeitig an die Seite gestellt bekommen zu haben.


Ich höre jetzt lieber auf, bevor sich noch jemand brüskiert.
Wenn die endgültige Tatsache feststeht, kommen vielleicht noch ganz andere Gedanken hoch . . .

Es kann ja beides sein. Humor und/oder Ernst. Es wird vielleicht auch davon abhängen, wen man spezieller im Kopf und Herzen hat beim Nachdenken über Inschriften.

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer etwas anderes sucht als die üblichen in Stein gemeißelten Eitelkeiten, wird im süddeutschen und österreichischen Raum fündig. Hier gab man den lieben Verstorbenen hundsgemeine, aber treffende Knittelverse mit auf den Weg. Aber Vorsicht: Das ist nichts für sensible Gemüter! :D

https://wanderclub.net/Grabsteine.htm
 
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