Cadmium

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Liebes Forum
wie beschäftigen uns hier viel mit Quecksilber.
Zurecht.
Aber auch andere Schwermetalle sind gefährlich.
Kadmium - Cadmium - Schwermetalle

Hier ein neuer Artikel über Cadmium

Lieben Gruß, Thorsten

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Wenn der Zelltod wünschenswert wäre

Bernd Frye, Pressestelle, Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

22.08.2007

"Forschungsoffensive" Teil 1:

Ein jetzt bewilligtes DFG-Projekt an der Universität Witten/Herdecke
untersucht, wie Zellen dem programmierten Tod entgehen und zu Krebs entarten
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert an der Universität
Witten/Herdecke Untersuchungen, bei denen es um Zellveränderungen und
Krebsentstehung am Beispiel des Schwermetalls und Umweltgiftes Cadmium geht.
Im Mittelpunkt der biowissenschaftlich-medizinischen Forschungen steht die
Frage, wie Cadmium-geschädigte Zellen dem programmierten Tod entgehen und
dadurch die Gefahr erhöht wird, dass sie zu Krebszellen entarten.
Projektleiter ist Prof. Dr. Dr. Frank Thévenod, Inhaber des Lehrstuhls für
Physiologie und Pathophysiologie an der Wittener Fakultät für Medizin.

Der Einfluss von Schadstoffen wie Cadmium führt bei vielen Zellen zur so
genannten Apoptose, zum programmierten natürlichen Tod der Zelle. "Die
Apoptose ist eine Art Selbstzerstörungsprogramm", erläutert Prof. Thévenod.
"Die Zellen leiten es ein, wenn sie so stark geschädigt sind, dass sie sich
nicht mehr selbst reparieren können." Manchen Zellen jedoch gelingt es, dem
Apoptose-Mechanismus zu entgehen - mit dem Effekt, dass sie entarten und
bösartig werden. Die Apoptose hat also durchaus ihr Gutes: Denn aus einer
geschädigten, absterbenden Zelle kann keine Krebszelle mehr entstehen.

"Wir wollen nun herausfinden, wie Zellen es schaffen, der Apoptose zu
trotzen", sagt Thévenod. Vom Verständnis dieser "Überlebensstrategien"
erhofft sich der Wissenschaftler Anhaltspunkte für die Entwicklung gezielter
Krebstherapien. Eine Therapiemöglichkeit bestünde darin, die Zelle am
Umgehen der Apoptose zu hindern, damit sie gerade nicht zur Krebszelle wird.
Das Forschungsprojekt wird von der DFG bis zum Mai 2010 mit 250.000 Euro
gefördert.

Die aktuelle Bewilligung ist bereits die zweite innerhalb der letzten drei
Jahre, mit der die DFG ein Projekt des Instituts für Physiologie und
Pathophysiologie an der Universität Witten/Herdecke unterstützt, das sich
mit den Mechanismen der Zellschädigung durch Cadmium befasst.

Die Cadmiumbelastung der Umwelt hat in den Industrieländern drastisch
abgenommen, nachdem die Gefährlichkeit dieses Schwermetalls für den Menschen
erkannt wurde. Das liegt zum Teil daran, dass zunehmend auf die Verwendung
von Cadmium in der Industrie verzichtet wird. Vielfach wurde aber die
Cadmium verarbeitende Industrie in andere Länder verlagert. Faktisch nimmt
dadurch die Cadmiumbelastung der Umwelt global zu. Insbesondere in
Schwellenländern, wie China oder Indien, sind Gewässer und Böden zunehmend
durch Cadmium verunreinigt. Dort ist Cadmium zum ökologischen Problem
geworden.

Cadmium gelangt über Nahrungs- und Genussmittel in den menschlichen Körper.
Es reichert sich vor allem in Fisch, Reis und Gemüse an und auch in der
Tabakpflanze. Gelangt Cadmium in den Körper kann es unter anderem Lungen,
Gehirn, Knochen und Nieren schädigen. Chronische Cadmiumbelastung kann auch
zu Krebsen von Lunge, Prostata, Hoden und Niere führen.

Der Wittener Wissenschaftler Frank Thévenod untersucht konkret die
Schädigungswirkung von Cadmium auf die Niere. Der grundlegende Mechanismus
ist aber auch auf andere Umweltgifte und Organe zu übertragen. Vorarbeiten
zu dem jetzt begonnenen DFG-Projekt publizierte das Team um Thévenod in der
Online-Ausgabe des Fachjournals "BioMetals - An International Journal on the
Role of Metal Ions in Biology, Biochemistry and Medicine" (DOI
10.1007/s10534-006-9044-9). Die Print-Version ist im Druck.

Thévenod, F., Wolff, N.A., Bork, U., Lee, W.-K., Abouhamed, M.: Cadmium
induces nuclear translocation of ß-catenin and increases expression of c-myc
and Abcb1a in kidney proximal tubule cells

Weitere Informationen: Prof. Dr. Dr. Frank Thévenod,
Tel.: 02302/926-221, -215 (Sekretariat); E-Mail: [email protected]

Forschungsoffensive 2007
Mit der Forschungsoffensive bieten wir einen konzentrierten Einblick in die
Vielfalt der Forschungsthemen, die derzeit an der Universität
Witten/Herdecke bearbeitet werden. Dabei berichten wir in den kommenden
Wochen nicht nur über laufende Projekte aus den Bereichen Medizin, Biologie
und Wirtschaftswissenschaften. Neben interessanten Zwischenergebnissen
stehen auch Forschungsarbeiten im Mittelpunkt, die bereits kurz vor ihrer
Publikation stehen.

Quelle:

Wenn der Zelltod wünschenswert wäre
 
Finde die Idee gut. Gleich noch etwas zu Cadmium, insbesondere wo es zu finden ist.

Wegen der hohen Toxizität von Cadmium und seinen Verbindungen ist deren Bedeutung abnehmend. Cadmium wird/wurde eingesetzt:

als Rostschutz für Eisenwerkstoffe (Vercadmen)
für Nickel-Cadmium-Akkus
für gelbe bis tiefrote Farbpigmente aus Cadmiumsulfid und Cadmiumselenid für Lacke und Kunststoffe (mittlerweile geringe Praxisbedeutung wegen möglicher Gesundheitsgefährdung, vor allem bei der Verbrennung entsprechender Artikel)
Legierungsmetall in niedrigschmelzenden Legierungen, zum Beispiel Lagerwerkstoffe oder Woodsches Metall
früher als Schmiermittel in Scheibenbremsen
Bestandteil von Lötwerkstoffen (Lötzinn), auch für Hartlote
Herstellung von Halbleitern
Cadmiumoxid als Leuchtstoff in Schwarz-Weiß-Fernsehröhren sowie Zusatz in Blau- und Grünphosphor von Farbröhren.
Regelstäbe in der Nukleartechnik aufgrund des besonders hohen Wirkungsquerschnitts für thermische Neutronen.
Nutzung als Cadmiumsulfid in Belichtungsmessern, deren spektrale Empfindlichkeit der des menschlichen Auges gleicht.
Cadmiumtellurid als infrarotempfindlicher Sensor für Kameras (focal plane arrays)
in Dünnschicht-Solarzellen als Cadmiumtellurid zur Stromerzeugung
Cd-Stearat als Stabilisator in Kunststoffen beispielsweise in PVC (unempfindlich gegen Licht, allerdings mittlerweile von geringer Praxisbedeutung wegen möglicher Gesundheitsgefährdungen)
Früher in den Weston-Normalelementen zur Festlegung von einem Volt, der Masseinheit der elektrischen Spannung.
Cadmium-Bismut-Legierungen für Schmelzsicherungen
Silber-Cadmium-Legierungen als Desoxidationsmittel in der Herstellung von Sterling-Silber
Schmuckwaren: goldgrüne Gold-Cadmium-Legierungen
Cadmium-Lampe
In der Elektrophysiologie werden Cadmium-Ionen zur Blockade spannungsaktivierter Kalziumkanäle verwendet.

Cadmium - Wikipedia
 
Hallo Thorsten,
ist schon ein ziemlich altes Post, aber ich versuch`s trotzdem mal:
wie sieht Deine Erfahrung mit der Ausleitung von Cadmium aus? Soll ja im Vergleich zum Quecksilber ein sehr hartnäckiges, schwer auszuleitendes Schwermetall sein. Nach wievielen EDTA-Infusionen lohnt sich in etwa eine Kontrolle? Kommt natürlich auf die Cd-Menge an, aber ich wüsste gern mal so eine ungefähre Hausnummer.

LG

N.
 
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