Gesichtslähmung - keine Ursache zu finden

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20.06.07
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Hallo zusammen,

ein Kollege und Freund hat vor mehreren Wochen nach zwei aufeinanderfolgenden Infekten plötzlich eine Gesichtslähmung bekommen, die linke Gesichtshälfte hängt seitdem gelähmt runter. Eine zentrale Ursache im Gehirn konnte durch CT und MRT im Krankenhaus ausgeschlossen werden, aber eine andere Ursache konnten sie ihm auch nicht nennen. Cortison, Doxyzyklin (vorsorglich wegen Borreliose), Physiotherapie, nichts schlägt an bisher. Jetzt hofft er, mit Akupunktur was zu bewirken, aber das muss sich erst rausstellen, ob das hilft.
Er hat starke Schmerzen im Ohrbereich, aber auch ein HNO-Arzt fand nichts und schiebt die Schmerzen auf die "Schonhaltung". Also wieder zurück zum Neurologen überwiesen, aber eine neurologische Ursache wurde ja schon ausgeschlossen... die Ärzte wissen einfach gar nichts, verharmlosen, wo's nur geht, und schieben ihn zum nächsten Kollegen...

Hat jemand schonmal mit einer peripheren Fazialisparese zu tun gehabt und irgendwas ausprobiert, womit eine Verbesserung erzielt werden konnte, abseits der herkömmlichen, anscheinend ziemlich uneffizienten Wege? Vitamin B hab ich ihm mal geraten, der Nerv ist ja quasi lahmgelegt und B-Vitamine sind der einzige Stoff, der mir zum Thema "Nerv" einfällt... aber sonst?
Langsam tut er mir echt leid mit seiner Ärzte-Odyssee. Weil er nicht mal erhöhte Entzündungswerte im Blut hat, wollen sie ihn nicht mehr krankschreiben, er "hat ja sonst nichts" und muss ab nächste Woche mit seinem halben Gesicht wieder arbeiten gehen, und es sieht echt schräg aus, und natürlich hat er Angst, dass es nicht mehr weggeht...Für Tipps und Erfahrungen wäre ich Euch dankbar!

Liebe Grüße

Waldfrau

P.S: ach ja, als Nachtrag zur Info: Irgendwas "Ernsteres" könnte schon dahinter zu stecken, vor der Lähmung ging es ihm wochenlang dreckig (Virusinfekt, hieß es pauschal, aber nicht, was für einer, oder warum das so lange geht) und er nahm in 3 Wochen 15 Kilo ab; als er wegen der Gesichtslähmung im Krankenhaus lag, hatte er ein paar Mal sehr starke Puls- und Blutdruckabfälle, was aber aus unerfindlichen Gründen nicht weiter beachtet oder ernstgenommen wurde, und er hat jetzt auch immer wieder noch mit Übelkeit zu kämpfen... im Moment geht's ihm abgesehen von der Lähmung "gut", aber wäre vielleicht schon hilfreich zu ergründen, wie das alles zusammenhängt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Waldfrau,

und wenn es doch eine Borreliose ist? - Wie lange hat er denn Doxyzyklin genommen? Wurde auf Borreliose mit allen möglichen Tests getestet?
https://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/15526-borreliose-infos-fuer-einsteiger.html

Im so genannten Stadium II [der Borreliose] können die verschiedensten Krankheitszeichen von Hirnhautentzündung über starke Schmerzen bis hin zu Herzproblemen auftreten. Relativ häufig wird auch bei der Borreliose eine Gesichtslähmung beobachtet.
Zecken.de: Krankheit Borreliose

Starke Schmerzen im Ohrbereich können mit der Statik zusammen hängen. Sie könnten aber auch mit den Zähnen zu tun haben, mindestens in zweierlei Beziehung:

- Die Bißhöhe stimmt nicht
- Es gibt im Zahn-Kiefer-Bereich eine Entzündung.
- Die Lähmung ist die Folge eines kieferchirurgischen Eingriffs oder eines Unfalls.

Und natürlich gibt es noch andere Ursachen :
https://www.bvdn.de/main/img_neuro.php?SID&datei_id=3568

Ich würde einen Termin bei einem guten Osteopathen ausmachen, damit der sich das ganze mal anschaut. Ich denke, der könnte herausfinden, ob hier die Wirbelsäule eine Rolle spielt oder eben nicht und damit etwas Anderes.

Fazialisparese Diagnose und Behandlung

Grüsse,
Oregano
 
Wurden denn nicht von irgendeinem Arzt mal ein paar Antikörpertests oder Suchen nach Infekten angestrebt? Bei dem Verlauf klingt es ziemlich wahrscheinlich, dass irgendein Virus oder Bakterium dafür verantwortlich ist. Davon gibts aber eben ziemlich viele; es heißt ja, dass die meisten idiopathischen Faszialisparesen vermutlich von Herpes-Simplex-Viren ausgelöst werden. Epstein-Barr, Windpoken, Syphilis... müsste man alles mal in Betracht ziehen - kenne mich jetzt da bei den Verläufen nicht so aus, aber ein Arzt müsste das doch sehen....
Borreliose ist ebenfalls möglich; allerdings müsste die dann schon etwas länger bestehen um die Fazialisparese hinzubekommen, soweit ich weiß, und dann hilft auch oral eingenommenes Doxycycline (kommt natürlich auf Dosis und Therapiedauer an) auch nicht mehr unbedingt so gut. Sollte man auch mal testen.
Ich tippe jedenfalls auf irgeneinen Virus... Gibts denn sonst noch Infos zur Anamnese, wie siehts mit Kinderkrankheiten, Impfungen, anderen Beschwerden aus?
 
Hallo,
Facialis-Paresen,und um eine solche handelt es sich hier offensichtlich,können mehrere Ursachen haben.

1.) Die häufigste : Viren! Die gingen ja auch dem Beginn der Erkrankung vorraus. Welcher Virus da sein Unwesen treibt,kann man am besten und schnellsten mit einer Bioenergetischen Methoden herausfinden. Man muss nur genügend Test-Nosoden unterschiedlicher Viren haben. Dann kann man auch gezielt behandeln.
(Ich selbst habe etwa 12o, da wird man im allgemeinen fündig).

2.) Wurzeltote Zähne

3.) Nasennebenhöhlen-Entzündungen

4.) Ohr-Entzündungen

5.) Und da in der Medizin nichts unmöglich ist,kämen schliesslich all die Dinge infrage,die ich in der Rubrik Gesundheit Allgemein unter "Was man alles testen sollte" aufgelistet habe.

Ich würde aber in allererster Linie ( erfahrungsgemäss ! ) für die Viren plädieren
Nachtjäger
 
Hallo Raffgy, hallo Oregano!

Vielen Dank für die Antworten!

Ja, Borreliose könnte definitiv sein, er hatte einmal eine unbehandelte im Jugendalter (hörte erst Jahre später von der Wanderröte und stellte fest: ups, das habe ich auch mal gehabt) und das zweite Mal wurde er mit Antibiotika behandelt. Jetzt kürzlich im Krankenhaus wurde auch an Borreliose gedacht, aber es hieß, das könne man nach so vielen Jahren ja eh nicht mehr so ohne weiteres nachweisen. Er bekam 3 Wochen Doxy verschrieben (in welcher Dosierung weiß ich aber nicht) und das Thema Borreliose wurde von keinem anderen Arzt weiter verfolgt, es wurden auch keine Infusionen in Betracht gezogen. Es hieß am Anfang auch, dass Herpesviren theoretisch die Ursache sein können, aber das war's, weiß gar nicht, ob da was getestet wurde. Aciclovir oder was es da so gegen fiese Viren gibt bekam er jedenfalls nicht.

Denke ja auch: Ein Arzt müsste das sehen. Aber das ist es eben, keiner scheint irgendwas zu sehen, kann jetzt auch nicht sagen, auf was alles getestet wurde und ob überhaupt im Blut nach allen möglichen Erregern geguckt wurde..

Unfall oder ein sonstiges Trauma hatte er nicht, das kann man wohl ausschließen... über sonstige Beschwerden, Impfungen und Kinderkrankheiten weiß ich leider nicht Bescheid, außer dass er seit fünf Jahren gut eingestellt Antidepressiva nimmt, die er aber wohl immer optimal vertragen hat. Und er lebt nicht so wahnsinnig gesund lebt und raucht, aber davon kriegt man ja nicht per se eine Lähmung im Gesicht...
kann Stress sowas auslösen? Das hat wohl mal eine Ärztin behauptet, aber das klingt für mich immer so nach Verlegenheitsdiagnose...

Das mit dem Ostheopathen ist eine neue Piste, die man verfolgen könnte. Vielen Dank!

Ich schau' jetzt mal in die Links rein.

Viele Grüße!
Waldfrau
 
Hallo Nachtjäger,

vielen Dank für die Antwort!
Viren wurden wohl leider irgendwie nicht so richtig untersucht, dabei kann so ein reaktiviertes Windpockenvirus schon so einiges anrichten, meine Oma hatte davon auch mal Nervenprobleme an Kopf- und Gesichtshaut bekommen...

Zähne: gut möglich; der Akupunkteur zum Beispiel, mit dem er jetzt einen Versuch wagt, schiebt's auf die Plomben und "Strom im Mund" wegen nebeneinanderliegenden Amalgam- und Goldplomben und rät zur Zahnsanierung- ich habe aber manchmal das Gefühl, dass im naturheilkundlichen Bereich sehr rasch fast alles entweder auf Amalgam oder auf Candida geschoben wird, natürlich ist Metall im Mund nicht das Gelbe vom Ei, aber manchmal ist's halt doch was anderes. Leisten könnte er sich die Zahnsahnierung derzeit eh überhaupt nicht...

Eine Ohrentzündung hatte ein HNO-Spezialist kürzlich ausgeschlossen, aber stechende Schmerzen hat er trotzdem in dem Bereich.

Komische Geschichte, das kann so vieles sein, und wie man das zuverlässig wieder wegkriegt, kann einem auch keiner sagen... :-(

Liebe Grüße!
Waldfrau
 
Jetzt kürzlich im Krankenhaus wurde auch an Borreliose gedacht, aber es hieß, das könne man nach so vielen Jahren ja eh nicht mehr so ohne weiteres nachweisen.
Das reicht natürlich auch vollkommen aus, um es auszuschließen... typisch -.- Wenn die Wanderröte da war und sie nicht behandelt wurde, dann hat er so oder so, ob nachgewiesen oder nicht, irgendwie und irgendwann ne Borreliose.

Er bekam 3 Wochen Doxy verschrieben
Vermutlich 200mg... für ne chronische Neuroborreliose mit Manifestation in Faszialisparese ziemlich witzlos... Also würde das in dem Fall vermutlich - sollte das die Ursache sein - auch keine Besserung bringen.

dass er seit fünf Jahren gut eingestellt Antidepressiva nimmt
Ist natürlich dann ein gefundenes Fressen für Diagnosen wie Stress, Depression etc. in Bezug auf akute Beschwerden.

Warum nimmt er schon so lange AD? Und welches? Gut ist das nicht, wurde da konkret was diagnostiziert? Rein körperlich? Wann fing das an? Gabs keine Therapie, die was gebracht hätte?

Der Punkt ist nämlich - ohne übertreiben zu wollen - dass Borrelien auch daran ihren Anteil haben können.

Ich denke, er kommt nicht um nen Borreliosetest bei nem Spezialisten drumrum, egal was jetzt akut die Parese auslöst. Es könnte auch gut so gewesen sein, dass er sich nen fiesen Virus eingefangen hat und im Zuge dessen die Borrelien aktiver wurden.

Ansonsten müssen - damit würde ich anfangen - auf jeden Fall die verschiedenen Herpesviren ausgetestet werden.
 
Es könnte auch gut so gewesen sein, dass er sich nen fiesen Virus eingefangen hat und im Zuge dessen die Borrelien aktiver wurden.

Da könnte auch noch eine neue Borreliose-Infektion dazu gekommen sein, denn man merkt ja nicht unbedingt, daß eine Zecke zugebissen hat. Dazu kommen noch die ganzen Co-Infektionen, die auch von Zecken und anderen Insekten übertragen werden können.

Grüsse,
Oregano
 
Das reicht natürlich auch vollkommen aus, um es auszuschließen... typisch -.- Wenn die Wanderröte da war und sie nicht behandelt wurde, dann hat er so oder so, ob nachgewiesen oder nicht, irgendwie und irgendwann ne Borreliose.

Vermutlich 200mg... für ne chronische Neuroborreliose mit Manifestation in Faszialisparese ziemlich witzlos... Also würde das in dem Fall vermutlich - sollte das die Ursache sein - auch keine Besserung bringen.

Ja, ist echt ärgerlich. Ich hatte vor ein paar Jahren auch ne Borreliose und erinnere mich gut, wie sehr ich um die richtige Behandlung kämpfen musste, die wollten mich zuerst mit ner Woche Doxy abspeisen... damit wird nach wie vor ziemlich nachlässig umgegangen.

Ist natürlich dann ein gefundenes Fressen für Diagnosen wie Stress, Depression etc. in Bezug auf akute Beschwerden.

Warum nimmt er schon so lange AD? Und welches? Gut ist das nicht, wurde da konkret was diagnostiziert? Rein körperlich? Wann fing das an? Gabs keine Therapie, die was gebracht hätte?

Der Punkt ist nämlich - ohne übertreiben zu wollen - dass Borrelien auch daran ihren Anteil haben können.

Hab auch schon davon gehört... bei ihm ist, soweit ich das beurteilen kann und ohne jetzt allzu sehr über nicht anwesende Dritte aus dem Nähkästchen plaudern zu wollen, auch so ne familiäre Geschichte, zwei direkte Verwandte haben in der Hinsicht ebenfalls richtig Probleme und er ist dadurch vielleicht schon vorbelastet. Und gut, seine Familie war, gelinde gesagt, total disfunktional, sehr komische Kindheit, das verkorkst halt zusätzlich. Mit den Medis kam er aber dann damit zurecht und war stimmungsstabil. Klar gab's dann eben auch die Ärzte, die dann gleich alles auf psychische Ursachen schieben, aber in dem Fall glaube ich echt nicht, dass Parese und Psyche so viel miteinander zu tun haben.

Er hat mit der Einnahme (Lithium und noch was anderes, weiß nicht genau was - wahrscheinlich Serotoninwieeraufnahmehemmer) angefangen, als er vor fünf Jahren so richtig einen Tiefpunkt erreicht hatte und selber merkte, dass er suizidgefährdet ist und auch mit Gesprächstherapie und anderen "sanften Maßnahmen" nicht mehr weiterkommt. Das hat damals prima angeschlagen und er war seitdem durchgehend ausgeglichen und stabil. Ein paar vorsichtige Versuche, das probeweise wieder abzusetzen, waren wohl nicht so von Erfolg gekrönt, also ist er bei den Medis geblieben. Ich denke, wenn's ihm damit gutgeht und auch die regelmäßigen Kontrollen und Blutwerte zeigen, dass er es auch körperlich gut verträgt, ist daran ja auch nichts auszusetzen.

Ich denke, er kommt nicht um nen Borreliosetest bei nem Spezialisten drumrum, egal was jetzt akut die Parese auslöst. Es könnte auch gut so gewesen sein, dass er sich nen fiesen Virus eingefangen hat und im Zuge dessen die Borrelien aktiver wurden.

Ansonsten müssen - damit würde ich anfangen - auf jeden Fall die verschiedenen Herpesviren ausgetestet werden.

Klingt sinnvoll, der Arme ist halt mittlerweile etwas sehr arztmüde, weil er sich langsam im Stich gelassen fühlt, aber durchaus einsichtig. Ich werde ihm mal demnächst versuchen nahezulegen, dass er da nochmal ausdrücklich nachhaken soll.

Liebe Grüße

Waldfrau
 
Hallo ihr,

habe jetzt mal die Links an unseren "Patienten" weitergeleitet und ihm nahegelegt, doch nochmal vehement auf eine gründlichere Untersuchung auf Borrelien und Herpesviren zu bestehen. In der einen Quelle steht ja auch, dass bei anhaltender Schmerzsymptomatik auch ohne den Nachweis von Herpesbläschen die Gabe eines Virustatikums sinnvoll sein könnte, vielleicht könnte er sich darauf berufen, in die Richtung wurde nämlich noch rein gar nichts versucht.
Ansonsten macht er jetzt halt mit Physiotherapie und Akupunktur weiter, damit die Muskeln nicht verkümmern und die Beweglichkeit erhalten bleibt, bis der Nerv dann mal hoffentlich wieder anspringt. Ihm wurde auch eine Behandlung mit einem bestimmten anthroposophischen Mittel empfohlen, das gespritzt wird und mit dem bei Fazialisparese wohl gar keine schlechten Ergebnisse erzielt wurden. Auch wenn man sich über die Wirksamkeit streiten kann, schaden wird's wohl nicht, das auch noch auszuprobieren.
Letzte Pisten wären dann halt Zähne und HWS, falls es alles andere dann doch nicht war... hoffen wir das Beste.

Es ist immer etwas mühsam, hilflos zuzusehen, wenn jemand von Arzt zu Arzt rennt und immer nur so unzureichend untersucht und behandelt wird... es ist wohl leider so, dass man sich auf die Kompetenz der Ärzte allein nicht verlassen kann und wirklich hinterher sein muss, um richtig behandelt zu werden und alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Ich danke Euch allen herzlich für die Infos und Ratschläge!

Liebe Grüße
Waldfrau
 
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