Chronische Entzündung im Knie

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13.06.11
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Hallo alle zusammen!

Ich habe mittlerweile seit fünf Jahren (bin jetzt 22 Jahre alt) Probleme mit meinem Knie. Angefangen hat es mit Belastungsschmerz am unteren Teil der Patella und deshalb hatte ich auch bald die Diagnose Patellaspitzensyndrom. Zu dem ganzen muss man sagen, dass ich in meiner Jugend (bis die Probleme mit dem Knie zu schlimm wurden) Skirennen gefahren bin auf einem halbwegs hohen Niveau.

Seit der ersten Diagnose habe ich schon diverse weitere Artuntersuchungen und Behandlungen durch Physiotherapeuten hinter mir, mit dem Ergebnis, dass sich zwar die Symptome teilweise verändert haben, es aber insgesamt eigentlich eher schlimmer geworden ist. Zur Zeit habe ich folgende Symptome:

Wenn ich das Knie stärker belaste (Wandern, laufen), dann schmerzt nach einiger Zeit das Knie beim abbiegen und auch nach der Belastung wird es nur sehr langsam besser (so ca. 2 Tage).

Beim Durchstrecken des Knies "bis zum Anschlag" spüre ich ein schmerzvolles knacksen an der Knie Rückseite.

Beim leichten abbiegen des Knies, bei dem ich mein Körpergewicht tragen muss (also z.B. beim aufs Klo setzen ;) ) knackst e an der Patella.

Vorallem habe ich auch das Gefühl, dass ich meine Beine nicht gleichmäßig belaste. So fühlt sich z.B. nach Fahrradfahren die Muskulatur des gesunden Beines stärker beansprucht an als die des Beines mit dem kaputten Knie. Am auffälligsten ist das bei der Wadenmuskulatur. Da hab ich bei der am Gesunden Bein teilweise Muskelkater und beim anderen Bein spür ich garnichts.

Die aktuellste Diagnose und Therapieempfehlung ist folgende:

Diagnose: Patellaspitzensyndrom li medial bei Fehlstatik
**************Verkürzung des M. rectus femoris li
**************Muskelinsuffizienz abdominal

Therapie: lokal Eismassage
*************Arnikasalbe Okklusivverband

*************Krankengymnastik mit Aufdehnen des M.rectus
*************Bauch- und Rückenmuskelstärkung
*************Statikverbesserung, z.B. durch Training auf dem
*************Minitrampolin

Zur Zeit mache ich keine KG mehr sondern Traniere selber im Fitnessstudio gezielt die Oberschenkel Rückseite und generell die Oberschenkelmuskulatur und auch Bauch und Rücken. Zum Abschluss fahre ich ca. 40 min Ergometer. Das ganze mache ich 3mal die Woche und schon seit 1,5 Monaten.

So richtig besser geworden ist es dadurch nicht und deswegen wollte ich mir bei euch Tipps und Erfahrungen holen. Was haltet ihr z.B. von Einlagen? Ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken, eine Fuß-/Ganganalyse machen zu lassen, vorallem weil ich ja das Gefühl habe, die Beine nicht gleichmäßig zu belasten. Wie wichtig schätzt ihr das Dehnen ein? Mein KG-Coach haltet nichts davon und deswegen mache ich da jetzt auch nichts, habe aber im Internet gelesen, dass es vielen schon geholfen hat. Hat jemand von euch sonst noch irgendwelche Tipps?

Vorallem wäre es super von jemandem zu Hören, der ähnliche Probleme hatte und sie überwunden hat, was das beste Vorgehen ist.
 
Hallo Mathej,

Sie könnten es mit Schmerzpunktpressur versuchen.
Infos im Internet.

Anstelle der Arnicasalbe könnten Sie Beinwell ausprobieren.

Gruß
Kurt Schmidt
 
Hallo matej,

Ich habe keine Erfahrung mit Deinem Problem, erlaube mir aber trotzdem einige Bemerkungen.

Ich nehme an, Du hast schon ein bischen was gelesen, z.B. Patellaspitzensyndrom

Der Artikel widerspricht in Sachen Dehnen Deinem Coach und erwähnt Aufwärmen. Ich selber habe einen hohen Muskeltonus und bin von Verkürzungen betroffen. Für mich ist Dehnen wichtig, das Resultat (bessere Beweglichkeit, weniger Auswirkungen auf die Gelenke) spürbar.
An Deiner Stelle würde ich, entgegen dem Rat Deines Coaches weiterhin dehnen, wie sonst soll man Muskelverkürzungen entgegenwirken?
Dehne nach dem Sport, jede Dehnung mind. 20 - 30 Sekunden halten, Dehnung deutlich spürbar, aber nie (!) in den Schmerz hinein dehnen, so stimmt es für mich.
Der Artikel schlägt häufiges Dehnen tagsüber vor, etwas das Du locker machen kannst (rectus femoris im Stehen dehnen).

Hier hast Du noch einen interessanten Artikel zum Thema Dehnen: https://www.football.ch/sfv/cm/reglemente/de/06_Leitfaden_d.pdf
Wichtig daraus ist für mich die Aussage, dass übertriebenes Dehnen (in den Schmerz) einen gegenteiligen Effekt haben kann.

Du hast zwar eine Diagnose, was aber fehlt ist eine Analyse, welche Einflussfaktoren bei Dir zum Springerknie führten. Oder hast Du die?
Wenn nicht, würde ich das veranlassen und abklären, erst dann kann man gezielt therapieren. Dazu gehört auch eine Statikanalyse / Ganganalyse / Belastungsanalyse, woran Du selber schon dachtest. Sporteinlagen werden im Artikel erwähnt, sonstige Einlagen nur nach Fuss- und Statikanalyse.

Ich würde aber nicht selber alle Untersuchungen veranlassen, Du solltest Dich in die Hände eines Orthopäden begeben, der eine komplette Analyse Deiner Situation veranlasst, denn schliesslich sollte sich ein Gesamtbild ergeben.
Falls Dein bisheriger Arzt bis heute nicht auf diese Idee kam, würde ich einen einen anderen Orthopäden aufsuchen. Leider kann ich Dir diesbezüglich keine Empfehlung geben, frag mal z.B. in Deinem Bekanntenkreis nach.

Dem Knacken würde ich im Moment nicht zuviel Bedeutung beimessen.

Alles Gute
Zantos
 
Hallo Zantos!

Erstmal: Vielen Dank für deine lange und ausführliche Antwort!!! Und auch für die Links, beide waren sehr interessant und die Dehnübungen kann ich sicher gut gebrauchen.

Zu deinen Fragen: Ich habe bis jetzt nur Diagnose, die Ursachen wurden nie richtig erforscht. Bzw: Sie wurden schon erforscht, aber nicht in die Richtung die du vorschlägst (und die mir auch sinnvoll erscheint) nämlich Statik/Gang/Belastungsanalyse. Statt dessen gab es zwei Theorien:

Zuerst einmal war ein Orthopäde der Meinung, dass es von meiner Dreigeteilten Patella kommen könnte. Ein anderer Orthopäde hat dann wieder gemeint, dass das Blödsinn ist...

Die andere Theorie geht in Richtig der Statik, nämlich dass mein rechtes Bein (das "gesunde") kürzer als das linke ist. Dafür hab ich dann eine Einlagen für den rechten Fuß verschrieben bekommen, es wurde aber nie wirklich gemessen, wie groß da die Differenz ist und viel geändert hat sich nicht... Ich glaube die Einlage war 5mm dick.

Nach deinen Empfehlungen ist mein Plan jetzt folgender: Ich will mit meinem Hausarzt über den Einfluss den die Statik/Gang/Belastung auf mein Knie hat sprechen und ihn bitten mich gegebenenfalls zu einem Orthopäden zu überweisen. Parallel dazu werde ich weiterhin Krafttraining und Ausdauertraining am Ergometer machen, wobei ich täglich und besonders nach Training dehnen werde.

Feedback zu meinem "Plan" ist stark erwünscht :)
 
Hallo matej,

wenn eine Beinlängendifferenz eine Rolle spielt, würde ich zu einem guten Osteopathen gehen, damit der sich alles mal anschaut.
Der kann dann auch gleich die Differenz beheben und wohl auch noch mehr Punkte finden, an denen es "klemmt".

Die Einlagen sind sehr umstritten, vor allem die üblichen vom üblichen Orthopäden. Denn letzten Endes schreiben sie ja etwas fest, was evtl. gar nicht auf Dauer so sein muß.
Es gibt solche 3-D-Untersuchungen, mit denen auch festgestellt werden kann, ob die Wirbelsäule positiv auf Einlagen reagiert. Ich fand das schon eindrucksvoll, da bestätigt zu sehen, daß meine Einlagen wegen Beinlängendifferenz die Wirbelsäule verkrümmten statt sie aufzurichten...

schein - orthopädie service

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo matej,

hast du eigentlich schon einmal längere Zeit pausiert, um dem Knie Zeit und Ruhe zu gönnen?

Ansonsten - klingt paradox - ist es aber nicht: Hattest du, als es anfing, vielleicht einen Sturz (auf's Gesicht) oder irgendwelche Zahnbehandlungen?
Kannst ja mal googlen : "Zahnschema Knie"...
Es gibt nichts, was es nicht gibt ;).

Grüße von Anneke
 
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