Steinzement notwendig als Provisorium?

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Hallo,

mein Zahnarzt macht als Standardprogramm bei Amalgamentfernungen (u.a.)
-Zahninnenfläche mit speziellen schonenden Polierern reinigen und danach mit einer "für den Körper neutralen Füllung" versorgen,
-Spülung mit schwefelhaltigem Thermalwasser um Material zu binden,
-schonende Entfernung von metallischen Ablagerung im Zahnfleisch mit Laser.

Dieses Standardprogramm macht er bei mir auch, außerdem hab ich gesagt, daß ich Chlorella für 10 Min. in die offenen Zahnhöhlen tun mag, so wie bei Mutter beschrieben und ich erklärte warum. Er meinte, prima, dann können wir uns ja die Provisorien sparen.
Jetzt hab ich hier gelesen, daß es ja üblich wäre, nach der Amalgamentfernung Steinzementfüllungen in die Zähne zu tun (um das Amalgam aus den Dentinkanälchen zu ziehen?). Ist das denn noch nötig, wenn man die anderen Maßnahmen vornimmt? Und falls ja, wie lange sollten die dann drin bleiben?

Problem mit Steinzement sehe ich mit:
1. Zahnsubstanz: Wenn man dann die Zementfüllungen wieder rausnimmt, geht da ja sicher wieder einiges an Zahnsubstanz verloren, oder? (Ehrlich gesagt, wenn ich mir manche meiner Zähne so angucke, frage ich mich so schon, wo da noch Substanz sein soll, die die Keramikinlays hält)
2. Finanziell: - meine Zusatzversicherung (auf die ich angewiesen bin, da mein Geld sehr knapp ist) zahlt nur, wenn die KK vorleistet. Ich weiß nicht, wie das gehandhabt wird, wenn da nun Zementfüllungen wieder entfernt werden (die ja vielleicht länger halten würden)
- er selbst hat die Rechnung wohl basierend darauf geschrieben, daß er nur einmal pro Zahn tätig wird. Weiß nicht, wieviel Zusatzkosten dadurch nun wieder entstehen würden, daß er es doch anders macht

Ich vermute mal, daß auf 1. und 2. niemand wirklich was konkret sagen kann, aber einen Versuch ist es mal wert ;)
Aber wenn mir jemand was zur Notwendigkeit von Steinzement generell sagen könnte, wäre das schon super. Leider (oder zum Glück) ist der erste Termin schon am Montag.

Danke und viele Grüße
 
Ich würde auf die Zement-Provisorien nicht verzichten. Du kannst nicht mit ein bisschen Chlorella in den Löchern das Hg von Jahren raushohlen.

Was heißt denn das, dass die Metallablagerungen im Zahnfleisch mit Laser rausgeholt werden? Wo kommen die hin? Werden die einfach verdampft, damit du sie dann besser einatmen kannst??? Also da würde ich nochmal sehr genau nachfragen.

Der Steinzement hält offiziell ein halbes Jahr. In der Regel hält er aber sehr viel länger. Dadurch kannst du die finanzielle Belastung auf eine längere Zeit aufteilen, weil du nicht alles auf einmal machen musst. In Österreich würde die GKK dafür immer ein paar Euro zahlen, und dann zahlt auch die Zusatzversicherung. Aber ich weiß nicht, wie das woanders geregelt ist.

LG, Esther.
 
Hallo Esther,

lieben Dank für die Antwort! Oh Mann, irgendwie ist das mit der Amalgamentfernung ja schon ne Wissenschaft für sich. Wahrscheinlich hab ich noch irgendwas anderes wichtiges vergessen.
Aber was heißt das dann konkret für die Dauer, die man den Zement drinne lassen muß? Je länger man es drin läßt, umso besser für die Amalgamentfernung? Könnte mir nämlich vorstellen, daß es von der Kostenübernahme her die Sache vereinfachen würde, wenn die Zementfüllungen nur ein paar Wochen drin bleiben.
Werden die einfach verdampft, damit du sie dann besser einatmen kannst???
Was anderes kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wäre das so schlimm? Ich meine, mit Kofferdam und Sauerstoff sollte ich davon ja nicht soviel abkriegen (könnte mir vorstellen, daß es auch direkt abgesaugt wird), und immerhin wäre es dann raus. Oder meinst Du, es wäre dann besser, es drin zu lassen?

Danke nochmal!
 
Aber was heißt das dann konkret für die Dauer, die man den Zement drinne lassen muß? Je länger man es drin läßt, umso besser für die Amalgamentfernung?
Man sagt eigentlich, mindestens ein Jahr.

Könnte mir nämlich vorstellen, daß es von der Kostenübernahme her die Sache vereinfachen würde, wenn die Zementfüllungen nur ein paar Wochen drin bleiben.
Das glaube ich eigentlich nicht, denn wenn sie länger drin sind, ist es logischer, dass sie raus müssen. Keine Füllung hält ewig, und es kann sich in ein paar Jahren ja auch Karies gebildet haben, oder die Füllung ist rausgefallen oder was weiß ich.

Was anderes kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wäre das so schlimm? Ich meine, mit Kofferdam und Sauerstoff sollte ich davon ja nicht soviel abkriegen (könnte mir vorstellen, daß es auch direkt abgesaugt wird), und immerhin wäre es dann raus. Oder meinst Du, es wäre dann besser, es drin zu lassen?
Also wenn das verdampft, ist es die giftigste Form Hg überhaupt, die du sofort überall hast. Der Kofferdam hält keine Hg-Dämpfe auf, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Er schützt dich nur vor größeren Partikeln, die beim Ausbohren davonspritzen könnten.

Wenn du gerade Amalgam entfernst, würde ich nicht alles auf einmal machen. Also zuerst mal Amalgam-Füllungen weg, dann GUT ausleiten, dann Tätowierungen im Zahnfleisch, dann wieder ausleiten ...
Das wäre meine Herangehensweise.

LG, Esther.
 
Hallo Esther,

und wie macht man die dann am besten weg? Und das kann man ja nur sinnvoll machen, wenn der Zahn keine Füllungen hat, also jetzt?! Oder versteh ich da was falsch?
Außerdem muß ich nach der Entfernung der 9 Füllungen erstmal Pause machen (muß mich dringend um meine berufliche Situation kümmern und ob das so schnell geht...), auch wenn dann noch Amalgam drin ist (weil Du ja schriebst "Also zuerst mal Amalgam-Füllungen weg, dann GUT ausleiten, dann Tätowierungen im Zahnfleisch, dann wieder ausleiten ..."). Und vollständig ausleiten kann ich ja nicht, wenn noch Amalgam in den Zähnen ist. Wie würdest Du da vorgehen?

Viele Grüße
 
Vielleicht reden wir aneinander vorbei was die metallischen Ablagerungen im Zahnfleisch betrifft. Denn ich verstehe nicht, warum das nur möglich sein sollte, wenn keine Füllung im Zahn ist. Also vielleicht meinen wir da doch verschiedene Sachen.

Bzgl. Ausleitung: Aus meiner Warte beginnt die Ausleitung vor der Amalgam-Entfernung, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich Erfolg bringen kann. Aber man kann das Bindegewebe soweit entlasten, dass der erneute Giftschub durch´s ausbohren gut verkraftet werden kann.
In diesem Sinne ist das in meinen Augen eine Art Schaukeltherapie. Giftlast durch Ausleitung reduzieren, Amalgam ausbohren, dadurch wieder mehr Gifte, wieder Gifte ausleiten, ...

Eine mühsame Angelegenheit und bei jedem ganz individuell zu sehen.

LG, Esther.
 
hallo Esther,

das mit den metallischen Ablagerungen am Zahnfleisch hab ich ja auch nur von der Webseite meines Zahnarztes. Und ich hab mir das so vorgestellt, daß so ähnlich wie beim Kiefer, bei den Stellen, die direkten Kontakt mit dem Amalgam hatten, Quecksilber eingedrungen sein kann. Und dann würde es ja sinnvoll sein, es von der Seite her zu behandeln, wo es eingedrungen ist?! (ist also auch nur Spekulation von meiner Seite) Wie meintest Du es denn?

Das mit der Ausleitung sollte ich 3 Tage vorher anfangen, hab allerdings die ersten beiden Tage (Fr und Sa) eine bißchen versemmelt, statt 3x15 und 3x20 Chlorella (wie die HP sagte) hab ich 2x15 abends und 2x15 und 1x20 genommen. Meinst Du, das ist schlimm?
Bärlauch sollte ich auch nehmen, an beiden Tagen 3x10 Tr, da hab ich nur gestern 2x10Tr. genommen, bin jetzt ein bißchen verunsichert durch die Aussage im Nachbarthread, ob ich es weiternehmen soll (da es im Buch von Mutter und von der HP empfohlen wird). Hast Du eine Meinung dazu?

Danke nochmals!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also es hat nicht jeder metallische Ablagerungen im Zahnfleisch, wahrscheinlich bist du da gar nicht betroffen.

Bärlauch ... weiß nicht. Ich brauche ihn selten, aber er ist einfach Teil des Standardprogramms. Die Chlorella sind viel viel wichtiger.

LG, Esther.
 
Hallo,

heute ist doch nix passiert. Der Termin war ja nur eine Überprüfung, wie dringend was zu machen ist (weil ich wg. Rückenschmerzen die ganze Zeit nicht sitzen kann) und falls ja, dann... Hatte mich innerlich nur drauf eingestellt, das was gemacht werden muß.

Jedenfalls zu den Steinzementfüllungen: Das wurde früher mal in seiner Praxis gemacht, heute macht er es nicht mehr. Er meinte, die Zähne wären dadurch viel anfälliger für Frakturen, auch wenns nur kurze Zeit drin wäre, und es wär wissenschaftlich gar nicht klar, ob dadurch wirklich Quecksilber aus den Zähnen rausgeholt wird. Da von meinen Zähnen nicht mehr viel da ist, ist das für mich ein triftiges Argument. Und für die Zahnsubstanz wäre es auch nicht gut, erst das eine rein, später raus und dann das endgültige.
Also läufts diesbezüglich doch so weiter wie vorher geplant.

Viele grüße
 
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