Abrupte Erschöpfung/Leistungsabfall beim Laufen

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26.11.04
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Hallo allerseits,

ich (weiblich, 39, Hashimoto erkrankt) laufe seit fast 15 Jahren regelmäßig, fast täglich. Mit laufen meine ich, schnelles "Spazierengehen", nicht joggen, auch noch nicht walken. Das mache ich zum Ausgleich so 2-3 h täglich, meist nutze ich die Arbeitswege dafür.
Das mache ich, um natürlich keinen Bewegungsmangel zu haben, zur Gewichtsreduktion bzw. zum Erhalt und um damit andere unglückliche Stoffwechselparameter zu kompensieren (erhöhtes Lipoprotein a z.B.).
Und natürlich mache ich es vor allem auch weil es mir Spaß macht.

Normalerweise war der Ablauf immer folgendermaßen: Meistens musste ich mich erst "einlaufen", hatte zu Beginn manchmal nicht richtig Lust. Nach einer WEile kam ich aber richtig in Schwung und mit der richtigen Musik machte es richtig Spaß und ich merkte immer eine enorme Endorphinausschüttung und gute Laune Anfälle.
Der Ablauf war immer nahezu gleich nach diesem Schema.

Seit einiger Zeit hat sich etwas gravierend geändert. Das geht jetzt schon bestimmt 3 Jahre oder noch länger.

Mir fällt seitdem auf, dass mich die Musik nur noch nervt, egal welche. Ständig bin ich am Zappen auf meinem MP3 Player. Es gibt mir überhaupt nichts mehr.
Zweitens passiert egal wie lange ich laufe keine positive Gefühlsausschüttung mehr. Mein HIrn ist wie tot, weder die Musik noch die Bewegung führt zu einem positiven "Flash".

Und was aber das allerschlimmste ist sind die körperlichen Symptome die nach einer Weile auftreten, die ich glaube ich früher nie hatte oder die zumindest nicht so in dem Maße aufgetreten sind.
Und zwar beginnt es immer folgendermaßen: Ich merke nach einer Weile des Laufens , es können schon 2 Stunden vergangen sein, ein extremes Unlustgefühl. Manchmal gleich es fast einem Angstgefühl. Ich will dann auf der Stelle sofort nach Hause, mir wird ganz unwohl. Ich kriege Herzrasen und einen unregelmäßigen Herzschlag, habe ein extremes Kollapsgefühl, manchmal wackeln mir die Knie und ich kriege auch Sehstörungen. Habe dann solche Beklemmungsgefühle, dass ich das Gefühl habe, einen Herzinfarkt zu haben bzw. kurz davor zu stehen. Mir ist wirklich extremst unwohl, zwischendurch auch übel. Mir ist es letzten Sonntag passiert und ich war kurz davor die 112 anzurufen, so elend war mir. Das ganz akute Unwohlsein gab sich nach kurzer Zeit wieder (ca. 1-2 Min.), kehrte dann aber nochmal wieder als ich bereits in der U-Bahn saß und ging den ganzen restlichen TAg über nicht mehr so richtig weg.
Eine bloße Unterzuckerung äußert sich bei mir irgendwie anders, da bin ich von Anfang an nervöser und merke auch so neurologische Ausfälle. Das GEfühl was mich aber nach zu langem Laufen überkommt fühlt sich eher wie ein "Herz-Kreislauf-Problem" an.
Wie gesagt, positive Endorphinausschüttung vorher passiert auch nicht mehr.

Was ich noch dazu sagen muss: ich habe in den letzten 5-6 Jahren 16 Kilo zugenommen, habe jetzt 10 kg Übergewicht (1,63 m Größe, 73 kg).
Beim Versuch, wie auch immer GEwicht zu verlieren kriege ich eine ähnliche Symptomatik wie oben beschrieben. Das Laufen trägt natürlich irgendwie zur Gewichtsreduktion bei.

Fällt jemandem dazu noch etwas anderes ein, außer dass es sich evtl. um Unterzuckerung handeln könnte ?
Diese mangelnde Glückshormonausschüttung finde ich auch extrem seltsam.

Vielen Dank
Grüße von Daniela
 
Hallo Daniela,

gegen Fettstoffwechselstörung kann die regelmäßige Zufuhr von Omega-3-Fettsäure sowie Nikotinsäure (Vitamin B 3) helfen. Omega-6-Fettsäure muß in entsprechendem Verhältnis sein (3:1 zu Gunsten von Omega-3-Fetts.). B 3 wegen der evtl. Nebenwirkung abends einnehmen.
Das Übergewicht wäre mit entsprechender Ernährung (80 % Obst und Gemüse u. 20% übrige Nahrung) sowie 3 x wäch. Ausdauertraining von 30-45 Min. anzugehen. An den übrigen Tagen Gymnastik u. Spaziergänge. Mit Rücksicht auf Ihre vorzeitige Erschöpfung entsprechende Dosierung beachten.

Gruß
Kurt Schmidt
 
Hallo Kurt,

vielen Dank erstmal für die Antwort.
Mein Problem ist nicht, dass ich nicht weiß wie ich mein Gewicht in den Griff kriege.
Sondern mein Problem ist, dass, wenn ich abnehme ganz blöde Symptome auftreten, nämlich die die ich in meinem ersten Beitrag beschrieben habe.
Es ist kein mangelndes Disziplinproblem meinerseits oder das fehlende Wissen wie man sich zu ernähren hat.

Aber ich kriege gesundheitliche Probleme, sobald ich abnehme.
Warum bloß ?

Mein Körperfett scheint eine ganz wichtige Pufferfunktion zu erfüllen, sobald es an die Fettdepots geht gibts PRobleme.

Vielen Dank
Daniela
 
Hallo Daniela,

erstmal ein paar Fragen:

Seit wann weißt du von deinem Hashimoto?
Ist die Schilddrüse gut untersucht worden? Alle Werte gemacht, incl. Antikörper? Hast du aktuelle Werte? Wenn ja, bitte einstellen.

3 Jahre circa geht das schon so? Dann hast du aber lange durchgehalten, Kompliment. Wie lange "läufst" du so, jeden Tag? "(Laufen in Anführungszeichen, weil es ja, wie du beschreibst, eher ein schnelles Gehen ist?)

Da du Unterzuckerung so ausschließt, tippe ich vorsichtig auf Hormonstörungen und/oder Nebenniere. Wobei Unterzuckerungen auch durch Hormonstörungen ausgelöst werden können. Mit 39 könnten es möglicherweise auch die ersten Auswirkungen der Wechseljahre sein, die Hormonumstellungen dabei beginnen ja schon viel früher, als Frau die WJ an sich durch ausbleiben der Regel bemerkt.
Hormonschwankungen könnten durch hashimoto natürlich verstärkt sein.
Deine Unlust bzw. fast Frust, so wie du es schilderst, spricht eher für ausgebrannte, ausgepowerte Nebennieren.

gruß, W.
 
Hallo Daniela,

hast Du denn schon einmal den Blutzucker gemessen, wenn es Dir so "komisch" wird?
Vielleicht haben sich ja auch nur die Symptome beim Unterzucker geändert?

Wie sehen die letzten Schilddrüsenwerte aus?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Daniela,

ob der Hashimoto eine wesentliche Rolle bei Ihren Symptomen spielen kann, ist wohl nur von einem Experten zu beurteilen.
Offensichtlich ist jedoch, daß Sie mit 2 Stunden Aktivität offenbar überfordert sind, weshalb es nur vernünftig wäre, weit vor Erreichen dieser Grenze aufzuhören.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Sie genügend Wasser trinken (30 ml/kg), besonders vor Beginn Ihres Laufpensums und auch auf ausreichend Salz achten (1/4 TL/l Wasser).
Sie weisen zwar darauf hin, daß Sie wüßten, wie Sie sich richtig ernähren müssen, es läßt jedoch angesicht Ihres Übergewichtes Zweifel daran aufkommen. Vielleicht ist es auch nur die unspezifische Zusammensetzung Ihrer Nahrung.

Gruß
Kurt Schmidt
 
Hallo Daniela,

hast Du Amalgamfüllungen?
Da Schwermetalle im Fettgewebe eingelagert werden, kann es sein, daß sie beim Abnehmen freigesetzt werden und dann als Gifte ihre Wirkung zeigen. Ich fände es zwar erstaunlich, wenn das praktisch täglich passieren würde, aber fragen kann man ja mal ...

Grüsse,
Oregano
 
@wechseljahrsgeplagt:
Die offizielle Hashi Diagnose habe ich seit 2004. 1997 wurde jedoch bereits das erste mal ein total erhöhter Status der MAK gemessen. Jedoch wusste der Arzt damals nichts damit anzufangen. Die Diagnose 2004 hat ein anderer Arzt auch aufgrund der total erhöhten Antikörper gestellt. Inszwischen ist laut letztem Ultraschall die Schilddrüse wohl kaum noch vorhanden.
Die letzten Werte vom 19.01.11 lauten:

TSH: < 0,005 (0,270-4,200)
fT3: 5,1 pg/ml (2,0-4,4)
fT4: 20,3 pg/ml (9,3-17,0)

Da ich ja scheinbar überdosiert war habe ich meine Einnahmedosis des L-Thyroxin seitdem ein bisschen reduziert. Die aktuellsten Werte (es gibt noch neuere) stehen jedoch noch aus. Ich denke es wird sich etwas nach unten reguliert haben. Mein Ruhepuls ist jetzt wieder bei 60 und nicht bei 80 wie im Januar.

Ich laufe seit Jahren jeden Tag 2 Stunden. Und habe damit eigentlich überhaupt keine Probleme. Vor 5 Jahren als ich noch studiert habe und damit mehr Zeit hatte bin ich sogar noch mehr gerannt. Dann aber in 2 Etappen und nicht alles am Stück.
Normalerweise hatte ich wie gesagt immer gute Laune Schübe dabei. Jetzt überhaupt nicht mehr.

@Oregano: Nein, den Blutzucker hatte ich dann genau im Moment des Kollapsgefühls nicht messen können. Es wäre sicher zum Ausschließen wichtig gewesen. Jedoch kenne ich Unterzuckerungen noch aus "schlankeren Tagen", und die gingen vor allem mit neurologischer Symptomatik einher: Augenflirren, Gang- und Koordinationsstörungen, Zitterigkeit, Nervosität bis hin zu nervösen "Schluckkrämpfen". Dieser Zustand ist aber nie in ein solches Kollapsgefühl gemündet wie ich es jetzt erst wieder hatte.

Meine SD-Werte habe ich o. angegeben. Und Amalgamfüllungen habe ich mir alle 1996 entfernen lassen (ohne Kofferdam, keine "richtige" Ausleitung bzw. Ausleitung nur mit "Bioresonanztherapie", wovon ich nicht so viel halte). Die Ausleitung werde ich mit als nächstes in Angriff nehmen, zumal mir eine Heilpraktikerin in meinem OPG einen "Amalgamspiegel" im Oberkieferbereich bescheinigt hat.
Aber auch den Spiegel und die Quecksilberbelastung habe ich ja schon ganz lange.
Ich hatte aber nie so häufige Kollapsgefühle.
Außerdem ist diese mangelnde Endorphinausschüttung echt komisch.

Vielen Dank für die Antworten !
Daniela
 
Sorry, noch ein Nachtrag:

@Wechseljahrsgeplagt:
Danke auch für den Hinweis auf die Nebenniere. Das hatte ich auch schon mal gedacht. Ich werde mal recherchieren, wie und wo ich das untersuchen lassen kann. In den Foren wird vom Standard-ACTH-TEst ja eher abgeraten, weil er erst die "richtige" Addison bzw. Cushing Erkrankung anzeigt, aber nicht die NNR-Schwäche.
Ich bleibe dran.


@Foregon:
Wie gesagt, es geht nicht darum dass ich das Abnehmen nicht hinkriegen würde, sondern es treten Probleme auf wenn das Abnehmen in GAng kommt. Die sind so schwerwiegend und unangenehm, dass ich die Gewichtsreduktion dann eben wieder abbreche. Außer den "akuten Kollapsgefühlen" z.B. beim Laufen sind es auch noch einige andere Dinge, die aber jetzt das Thema ausufern lassen würden.
Ich war übrigens mit den 2 h nie überfordert. Warum also auf einmal ?
Dafür muss es einen anderen Grund geben.

Grüße von Daniela
 
Hallo Daniela,

ja, du warst überdosiert. Wäre es möglich, Blutzucker zu testen, wenn sowas nochmal auftritt?

Nebenniere: dafür spricht auch die Thyroxin-Überdosierung. Vom ACTH-Test wird abgeraten, weil möglicherweise die NN dabei ganz ausgepowert werden.
Aussagekräftig ist einzig und allein ein Tagesprofil Cortisol - im Speichel.
Das hier finde ich ganz hilfreich:
https://www.symptome.ch/vbboard/sch...ut-speichelmessungen-bestimmung-hormonen.html

Gruß, W.
 
Hallo Daniela,

Sie sollten sich klar darüber werden, daß alle Versuche abnehmen zu wollen, je nach eingesetzter Methode, dazu angetan sind, auch wichtige Nährstoffe auszulassen, sodaß einfach nicht damit gerechnet werden kann, daß gleiche Energieleistungen Bestand gegenüber denjenigen haben, die zuvor erbracht werden konnten.

Gruß
Kurt Schmidt
 
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