Irgendwas macht mir in manchen Räumen Migräne

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11.09.09
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Hallo,

irgendwas in unserem Haus macht mir Migräne. Auch mein 7jähriger Sohn ist ständig verschleimt (nur in unserem Haus). Auch er klagt manchmal über Kopfweh. Aber was ist es, was mir/uns da zu schaffen macht?

Ich beobachte es auch in manchen anderen Gebäuden, im deutschen Museum, in der Wohnung einer Freundin, im Zimmer einer Therapeutin. In anderen Räumen habe ich keine Probleme, z.B. in unserer Waschküche. Auch an der frischen Luft ist es immer prima. In einer nahegelegenen Gaststätte habe ich ebenfalls keine Symptome.

Wie finde ich raus, WAS mir da zu schaffen macht?!? Ich möchte demnächst umziehen, und da will ich eine Bleibe finden, die in ORDNUNG ist.

Mein Problem: nur an einigen Tagen im Monat bin ich empfindlich genug, um selber als "Testinstrument" herzuhalten. Ich habe eine Histaminintoleranz, eine HPU/KPU, und eben Migräne. Ein Zusammenhang zwischen Migräne und Histamin ist klar erkennbar. Ich fürchte, ich reagiere allergisch, schütte Histamin aus, und bekomme dann durch die Histamin-Intoleranz Migräne. Wenn ich stark histaminhaltige Sachen esse, habe ich ca. 1 Tag später üble Migräne bis zum Erbrechen. Aber bei dieser Wohnraum-Migräne geht es an empfindlichen Tagen los kurz nachdem ich nach einer Frischluft-Erholungsphase einen belasteten Bereich betreten habe. Erste Anzeichen kann ich dann nach <5 Minuten bemerken, und innerhalb von 30 Minuten sind die Probleme nicht mehr zu übersehen.

Wenn ich selber "Testinstrument" sein möchte, dann muss ich - vor allem zu empfindlichen Zeiten (Regel, Eisprung) - die ersten Stunden des Tages in unserem Haus verbringen, bis die Migräne klar erkennbar ist (es stellt sich erst im Laufe des Tages heraus, ob ich Migräne bekomme). Gehe ich dann an die frische Luft, ist es nach 15-30 Minuten oft wieder weg, oder kaum noch wahrnehmbar. Wenn ich in diesem Zustand in einen belasteten Raum komme, fängt die Migräne in der Regel innerhalb weniger Minuten wieder an. Nur - welcher potentielle Vermieter nimmt bei Besichtigungsterminen auf mein eingebautes Messgerät und dessen Timing Rücksicht...? Nur einer, der Probleme hat, einen Mieter zu finden! Also sind nur die "Ladenhüter" für mich zu haben, und das frustet. Wie kann ich mit einem einfachen Test herausfinden, WAS mich hier so belastet?

Es ist ganz klar, an der frischen Luft geht es mir gut, Pollen etc. scheiden aus. Wir haben Katzen, aber die sind mehr in der Waschküche (in der es mir gut geht) als im Wohnzimmer (das mich belastet). Das scheidet also auch aus.

Wir haben hier ein Haus gekauft, das EXTREMST heruntergewohnt war, und total nikotinbelastet. Wir haben es intensiv renoviert (1999-2002), und sicherlich einige Fehler gemacht. Erst mit Febreze (oh weh...) dann mit Essig haben wir versucht, den Nikotingestank aus den Wänden zu bekommen - NACHDEM wir zuvor die nikotindurchsetzte Leimfabe mit dem Spachtel abgeschabt haben. Danach haben wir eine sehr dünne Gipsschicht übergezogen. Können die Nikotinreste hier noch durch? Beim Epikutantest habe ich auf Nikotin reagiert. Ich empfinde Zigaretten als WIDERLICH, habe in meinem ganzen Lebennoch nicht einen einzigen Zug aus einer Zigarette genommen, bin glücklicherweise auch rauchfrei aufgewachsen.

Im VOC-Test waren bei uns deutlich erhöhte Werte sichtbar. 1400-1500 war der gemessene Wert. Aufgefallen war mir, dass Toluol dabei sehr hoch konzentriert war - und gleichzeitig hat der Epikutantest bei Toluol angeschlagen. Aber wir wissen nicht, woher das Toluol kommen kann.

Vom Sentinel-Haus-Institut habe ich nun ein billiges USB-Gerät, das VOC mißt. In der Waschküche haben wir beste Werte (Messbereich ab 400 - und es wird immer der Minimalwert 400 angezeigt), im Wohnzimmer sind die Werte sehr armseelig (immer über 1000). Wenn kräftig gelüftet wird, sinken die Werte, aber kaum macht man das Fenster zu, steigen die Werte wieder.

Hat irgendjemand eine Idee, auf was ich achten kann? Welche Stoffe sind bei solchen Symptomen besonders "verdächtig"? Vielleicht lassen sich ja Gemeinsamkeiten in den Räumen beobachten, in denen ich Reaktionen zeige, und vielleicht sind diese Dinge in den "sauberen" Räumen nicht vorhanden?

Kann ich mich in einer empfindlichen Situation gezielt mit Allergenen "triggern"? Wie kann ich z.B. Toluol (oder andere verdächtige Stoffe) einatmen, und schauen, ob die Symptome dadurch schlimmer werden?

Ich habe das Gefühl, dass ich hier die Nadel im Heuhaufen suche... Ach ja, Schimmeltest war problemlos, das kann's nicht sein. Formaldehyd war grenzwertig, je nach Zimmer zwischen 50 bis 85. Soll ich die detaillierten Ergebnisse meines Allergietests und des VOC-Tests mal zusammenschreiben?

Noch kurz ein Phänomen bezüglich meiner Migräne: wenn ich die Migräne so stark habe, dass ich mich nur noch hinlegen kann, dann hilft schlafen. Am nächsten Morgen bin ich dann erstmal "stocksteif", es fühlt sich an, als sei "die Migräne in den Rücken gerutscht". Ich bin im Rückenbereich total verspannt. Das gibt sich nach einigen Stunden wieder, und ist auch viel weniger schlimm als die Migräne an sich. Vielleicht kennt ja jemand dieses Phänomen, der ähnlich wie ich reagiert, und die große Frage schon gelöst hat...?

Viele Grüße, und vielen Dank für eure Hilfe!

Angela
 
Irgendwas macht mir in machen Räumen Migräne

Hallo und ein herzliches Willkommen hier!

Vielleicht magst Du einmal auflisten, was alles in Eurem Haus ist- Möbel, Vorhänge, Teppiche/Teppichböden, Fußbodenbelag, Polstermöbel (Leder?).

Ich vermute, dass diese dünne Gipsschicht durchaus Nikotin durchlässt, ob dies allerdings für Deine Kopfschmerzen verantwortlich ist, vermag ich nicht zu sagen.

Was habt ihr wo für einen Schimmeltest gemacht?

Und: Ist es möglich, dass irgendwo im Haus mit Holzschutzmitteln gestrichen wurde? (Xylamon, Xyladecor?).

Du kannst Dich hier
Gifte

durchstöbern.

Viele Grüße und viel Erfolg!

Datura
 
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Irgendwas macht mir in machen Räumen Migräne

Hallo Datura,

vielen Dank für Deine Antwort!

Das Haus wurde in den 60er-Jahren gebaut, und von uns 1999-2002 aufwändig saniert. Es ist ein Massiv-Ziegelbau mit Betondecken. Ich beschränke mich jetzt mal auf das Erdgeschoß, bei dem es mir in jedem Zimmer schlecht geht.

Wände aus Ziegel, mit 60er-Jahre Kalk-Zement-Putz. Darüber jetzt dünn Rotbandgips, um die Unebenheiten auszubessern, die dadurch entstanden, dass wir dicke Schichten Nikotin-Leimfarbe-Gemisch abgeschabt haben. Tapeten sind aus dem Baumarkt, Vlies-Tapeten mit Schaum leicht strukturiert (inzwischen weiß ich, dass ich die auch nicht mehr kaufen würde...).

Bodenaufbau mit Fließestrich (Fußbodenheizung in Styropor - war zuvor größtenteils Asphalt auf Trittschalldämmung). Im Wohnzimmer und Flur liegt Ahorn-Pakett aus dem Baumarkt. Es wurde mit Parkett-Kleber verleimt und war ab Werk versiegelt. Küche und Bad gefliest. Es gibt noch ein Arbeitszimmer, bei dem wir den Boden behalten haben. Das ist ein Parkett aus vermutlich Kiefer, das auf Leisten vernagelt ist. Wir haben es abgeschliffen und mit einem 2-Komponenten-Lack versiegelt (2002). Im Zwischenraum zwischen den Leisten liegt unterhalb des Parketts Glas- oder Steinwolle, und unterhalb der Leisten liegt Pappe, und darunter lauter kleine Holzschnipsel (Trittschalldämmung).

Innentüren haben wir erneuert, sind nun aus furniertem Span, und stehen überwiegend offen (Luftaustausch zwischen allen Zimmern im EG).

Vorhänge gibt es wenige, im Badezimmer ein Plastikvorhang, im Wohnzimmer ein dünner, leichter Vorhang (kann man durchschauen). Im Arbeitszimmer ein Vorhang mit Gardine. Es gibt auch nur einen Teppich: ein Läufer im Flur. Nichts teures, irgendein Kunst-Material mit rutschfestem Rücken, strapazierfähig.

Im Wohnzimmer ist ein 2004 gekaufter Schrank aus furniertem Span. Dazu ein Sofa mit Schaum-Kern und einem Fleece-Bezug. Der Wohnzimmertisch ist mehrere Jahrzehnte alt, dunkelbraunes Holz mit Steinplatte.

Im Bad gibt's die üblichen Badezimmermöbel. In der Küche steht eine Küche der Marke Dreier, 2002 gekauft. Span mit Kunststoff beschichtet. Der Tisch kam erst 2008 dazu, die Migräne gab's da schon lange, es ist ein Echtholz-Tisch (da habe ich damals dann langsam Wert drauf gelegt). Die Eckbank ist aus den 70er-Jahren, Eichenholz.

Im Arbeitszimmer stehen Büroschränke mit Schiebetür aus Metall. Zusätzlich haben wir einige Küchenmöbel zu Büroschränken und Schreibtischen umfunktioniert. Dazu gibt's einiges an elektrischen Geräten (mein Mann "sammelt" Computer, das sind größtenteils alte Teile aus den 90er Jahren). Es gibt auch einen 4 Jahre alten Xerox Festtinte (kein Laser!) Drucker. Festtinte ("solid ink") ist ähnlich wie Wachsmalkreide und soll angeblich viel "gesünder" sein als Toner. Und sonst stehen da halt noch 2 modernere Laptops.

In der Waschküche stehen ebenfalls Küchenmöbel aus Span, von 1999. Dort habe ich keine Migräne-Probleme.

Mein Sohn wacht morgens in seinem Bett auf, und die Nase ist ok. Wenn er dann oben spielt, ist auch noch alles ok. Kaum kommt er ins Erdgeschoß, fängt er nach einer Minute an zu rotzen. Nicht flüssig, sondern mittel-dicker Schleim, der beim Niesen manchmal mitkommt.

Ich selber bin auch dauer-verschleimt, nur nicht so intensiv wie mein 7jähriger, räuspere mich viel. Im Urlaub verschwindet sowohl bei meinem Sohn als auch bei mir der Schleim. Ich vermute hier einen Zusammenhang zu meiner Migräne.

Leider kann ich nicht mehr nachvollziehen, wann meine Schleimerei anfing, aber das geht schon seit sehr vielen Jahren so (vielleicht seit Beginn der Migräne). Seit ich in Elternzeit bin, hat sich aber meine Migräne deutlich verändert, sie ist jetzt viel häufiger. Vielleicht, weil ich jetzt viel mehr in diesem Räumen bin. Wir sind auch erst ca. 1 Jahr vor der Elternzeit mit den Renovierungsarbeiten fertig geworden und ins EG gezogen (das OG wurde dann Zimmer für Zimmer renoviert, es war in deutlich besserem Zustand als das EG, und ich habe den Eindruck, die Migräne ist im OG nicht so schlimm, aber die Waschküche ist besser als das OG).

Schimmeltests (und VOC Tests, Staub-Test, und Formaldehyd) waren von Die neuen Umwelt-Checks fr Wohngifte, Raumluft und Leitungswasser - Dr. Drexler + Dr. Fecher. Im Staub wurde gar nichts gefunden. Der VOC-Test war bedenklich, Formaldehyd im Grenzwert-Bereich und Schimmel nur minimal.

Ich beobachte sonst keine besonderen Allergien (Tierhaare, Staub, Pollen, etc.) an mir. Ich muß vielleicht mal nießen, aber ich bekomme keine laufenden Augen, Nasen, kein Asthma oder dergleichen.

Irgendwelche Ideen?

Liebe Grüße,

Angela
 
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Hallo,

Ich hab ein paar Ideen, die Dir aber sicher nicht gefallen werden.

Als erstes würde ich die Fliestapeten mit Schaum entfernen, nur schade, dass Ihr die Wände abgeschabt habt, neu mit Gipsputz (das abschaben war eine gute Idee!) versehen habt und dann Schaumtapeten genommen habt (ich weiß, woher soll man das denn wissen!). Wenn Tapeten, dann nur dünne Papiertapeten mit Kleister aus dem Oekobaumarkt. Ich weiß nicht, wie die Wände aussehen, wenn die Schaumtapeten ab sind, könnte sein, dass wieder eine Abschabeaktion fällig wird, denn der Kleber sollte entfernt werden, wenn er in der Wand bleibt.

Zum Bodenaufbau:


Fertigparkett mit dem entsprechenden Kleber aus dem Baumarkt und auf Fußbodenheizung in Styropor halte ich für eine mögliche Quelle des Schlechtgehens.

Du könntest hier

https://www.symptome.ch/threads/labor-fuer-umweltschadstoffe.79320/

einmal anrufen und fragen, ob diese Komposition

Bodenaufbau mit Fließestrich (Fußbodenheizung in Styropor - war zuvor größtenteils Asphalt auf Trittschalldämmung). Im Wohnzimmer und Flur liegt Ahorn-Pakett aus dem Baumarkt. Es wurde mit Parkett-Kleber verleimt und war ab Werk versiegelt

für Vermehrten VOC- Eintrag sorgen kann, die machen Staubuntersuchungen und sind sehr nett.

Die Glas- oder Steinwolle hat keine Möglichkeit, in die Raumluft überzutreten?

Du schreibst ja, Du suchst eine neue Wohnung. Willst Du mieten?

Ich habe eine Genossenschaftswohnung im Erdgeschoss, sie war unrenoviert, ich habe die Erlaubnis bekommen, Fliesen zu legen (im Hauptlebenszimmer und im Flur, die anderen beiden Zimmer haben Sisal aus dem Oekobaumarkt). Die Tapeten habe ich abgemacht und die Wände mit Streichlehmputz gestrichen.

Als Fußboden gehen wahrscheinlich auch sehr gut Klick- Klack- Massivholzdielen, die gibts in Holzfachmärkten.

Schrank aus furniertem Span. Dazu ein Sofa mit Schaum-Kern und einem Fleece-Bezug

Na ja, das wird möglicherweise nicht ursächlich sein, könnte halt zur Belastung beitragen.

Steht die Tür zum Arbeitszimmer auch immer offen? Die Computerplatinen werden mit Flammschutzmitteln behandelt, bei mir steht nicht mehr Computerkram wie unbedingt nötig rum.

Der Fußbodenlack im Arbeitszimmer dürfte jetzt ausgedünstet sein, aber wie lange hat er vor sich hingedünstet?

W-LAN? Dect- Telefon?

So, mehr fällt mir jetzzt nicht ein, das wars erstmal.

Viele Grüße!

Datura
 
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Hallo Datura,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Ich werde auf jeden Fall hier ausziehen, ich will mich auch örtlich verändern (das hier ist "Pampa"), ich will zwar dörflich bleiben, aber mit gescheitem Anschluß an die Stadt (ich mag für meine Kinder nicht zum Taxi-Fahrer werden). Also geht es weniger darum, was man verändern muss, sondern eher, wie man vermeidet, dass ich in eine belastete Wohnung einziehe.

Als erstes würde ich die Fliestapeten mit Schaum entfernen, nur schade, dass Ihr die Wände abgeschabt habt, neu mit Gipsputz (das abschaben war eine gute Idee!) versehen habt und dann Schaumtapeten genommen habt (ich weiß, woher soll man das denn wissen!).
Ja, das wußten wir damals nicht. Wir hatten einfach im Baumarkt nach etwas gesucht, was uns gefällt, und was sich beim Renovieren wieder leicht entfernen läßt. Die Vliestapeten lassen sich in ganzen Bahnen lösen, das Tapetenentfernen würde wohl eine 30-Minuten-Aktion werden. Aber darum wird sich wohl der nächste Bewohner kümmern dürfen...

Wenn Tapeten, dann nur dünne Papiertapeten mit Kleister aus dem Oekobaumarkt. Ich weiß nicht, wie die Wände aussehen, wenn die Schaumtapeten ab sind, könnte sein, dass wieder eine Abschabeaktion fällig wird, denn der Kleber sollte entfernt werden, wenn er in der Wand bleibt.
Es wird zwar zu keiner Renovierungsaktion kommen, weil Umzug einfach angesagt ist, aber wie würde ich sehen, ob Kleber an der Wand bleibt? Mit Spucke-Finger an der Wand reiben und schauen ob es klebrig wird...? Ich denke, in diesem Fall würde "abwaschen" genügen, es ist ja nur eine einzige Schicht. Die Leimfarbe war in zahlreichen Schichten auf den Wänden, immer wieder nur überpinselt (mit Nikotin zwischen den Schichten)... Da ging abwaschen nicht mehr. Der Kleister müßte eigentlich abwaschbar sein. Aber nunja, diese Frage stellt sich für mich zum Glück nicht mehr.

Fertigparkett mit dem entsprechenden Kleber aus dem Baumarkt und auf Fußbodenheizung in Styropor halte ich für eine mögliche Quelle des Schlechtgehens.
Parkett und Kleber sind aus dem Holzfachmarkt - aber das dürfte wohl keinen großen Unterschied zu Baumarkt-Ware machen, oder?

Du könntest hier

https://www.symptome.ch/threads/labor-fuer-umweltschadstoffe.79320/

einmal anrufen und fragen, ob diese Komposition für Vermehrten VOC- Eintrag sorgen kann, die machen Staubuntersuchungen und sind sehr nett.
Danke für die Kontaktdaten. Ich werde dort mal nachfragen, vielleicht haben die auch eine Idee, wie ich ungeeignete Wohnungen gleich schonmal "aussortieren" kann. Dann muß ich nur noch die "potentiell geeigneten" testen.

Die Glas- oder Steinwolle hat keine Möglichkeit, in die Raumluft überzutreten?
Tja, das habe ich mir auch schon überlegt. Jedenfalls ist das Zeug *unter* den Holzdielen, aber entlang der Wände gibt es kleine Fugen. Wieviel da nun *real* durchkommt, vermag ich nicht zu sagen...

Du schreibst ja, Du suchst eine neue Wohnung. Willst Du mieten?
Im Moment möchte ich mieten, und mir dann in aller Ruhe ein Grundstück suchen, auf dem ich nach den Richtlinien des Sentinel-Haus Instituts bauen möchte. Oder gibt es noch einen empfehlenswerteren Partner für wohngesundes Bauen...?

Ich habe eine Genossenschaftswohnung im Erdgeschoss, sie war unrenoviert, ich habe die Erlaubnis bekommen, Fliesen zu legen (im Hauptlebenszimmer und im Flur, die anderen beiden Zimmer haben Sisal aus dem Oekobaumarkt). Die Tapeten habe ich abgemacht und die Wände mit Streichlehmputz gestrichen.
Klingt gemütlich, aber der Aufwand lohnt wohl nur, wenn man wirklich vorhat dort langfristig zu wohnen. Ich hoffe ja, in vielleicht 3 Jahren wieder in die eigenen 4 Wände ziehen zu können.
Sisal kannte ich noch nicht. Klingt interessant, ich habe gerade ein wenig gegoogelt. Hast Du Dich für einen beschichteten Boden (mehr VOC) oder einen unbeschichteten Boden (mehr Gefahr von Bakterien und Schimmel) entschieden? (Sisal)

Nächste Woche schaue ich mir etwas an, bei dem im OG Laminat liegt, und im EG Fliesenboden, im Wohnzimmer jedoch Parkett. Das Wohnzimmer-Foto läßt ein Eichenparkett vermuten. Wir hatten etwas ähnliches, das war auf Steinkohlenteer verlegt. Keine Ahnung, ob man das damals allgemein so gemacht hat...? Im Eßzimmer sind auch zwei Wände mit etwas beplankt, das Holz sein könnte. Ich tippe allgemein auf ein Baujahr in den 70er Jahren (Fliesenmuster). Hast Du Tipps, worauf ich achten sollte (speziell bei Laminat, Parkett und holzbeplankten Wänden)? Kann man auch bei Fliesen etwas falsch machen?

Als Fußboden gehen wahrscheinlich auch sehr gut Klick- Klack- Massivholzdielen, die gibts in Holzfachmärkten.
Sind die nicht immer alle auch irgendwie verleimt, damit sie sich nicht verziehen? Dann müßte man wieder auf den Leim achten, oder?

Steht die Tür zum Arbeitszimmer auch immer offen? Die Computerplatinen werden mit Flammschutzmitteln behandelt, bei mir steht nicht mehr Computerkram wie unbedingt nötig rum.
Ja, die Tür steht normalerweise offen. Wie lange dauert es denn, bis Flammschutzmittel ausdunsten? Ich hatte mal gelesen, dass ausgedunstete Elektronik eher unproblematisch ist. War das eine Fehlinfo?

Der Fußbodenlack im Arbeitszimmer dürfte jetzt ausgedünstet sein, aber wie lange hat er vor sich hingedünstet?
Naja, seit 2002... Haftet das nun an den anderen Gegenständen, oder verflüchtigt sich das?

W-LAN? Dect- Telefon?
W-LAN ist abschaltbar. Ist aber nicht die Ursache für meine Migräne, denn auf der Terrasse habe ich keine Migräne, selbst wenn ich mich mit Laptop dorthin verziehe. DECT habe ich extra ein swissvoice genommen, das wirklich nur strahlt, wenn telefoniert wird, obwohl ich zwei Handteile habe. Die Handteile müssen dabei nicht in der Station liegen. Also, da hoffe ich, dass die Belastung vernachlässigbar ist (außer während des Telefonats). Das Swissvoice (hier ISDN, gibt's auch als Analog) habe ich mir erst kürzlich gekauft - damit ich in Waschküche und auf der Terrasse arbeiten kann. Davor gab es bei uns nur schnurgebundene Telefone.

So, mehr fällt mir jetzzt nicht ein, das wars erstmal.

Vielen Dank für Deine Mühe! Wenn ich das richtig verstehe, vermutest Du die Belastung eher in der Bausubstanz und weniger in den Einrichtungsgegenständen? Und Du hast besonders die Tapeten und das Fertigparkett im Verdacht?

Ich habe nun nochmal meinen VOC-Test geholt (wurde vor 2 Jahren gemacht). Sehr auffällig (+++) waren Toluol, R+-Limonen und n-Nonan. Auffällig (++) waren Xylole, Cyclohexan, Methylcyclopentan, n-Dekan, n-Octan, n-Heptan und "nicht identifizierte VOC". Daneben gab es noch etliche Stoffe, die "leicht auffällig" (+) waren.

Viele Grüße!

Angela
 
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Hallo RealNessy,
Datura hat Dir ja schon gute Ideen geschickt. Sie hat auch DECT-Telefon und WLAN erwähnt. Daran dachte ich auch. Solltet Ihr selbst die Funktechnik nicht nutzen, besteht noch die Möglichkeit, daß es die Strahlung von Nachbargeräten ist, die zu Euch rüberkommt. Bei mir war dies so, ich habe dann Gespräche geführt und gebeten, auf Kabelgeräte umzustellen.

Hier ein Text von Diagnose-Funk:

Das Handy, das schnurlose DECT-Telefon oder die kabellose WLAN-Verbindung - sie sind für viele Menschen unentbehrlich geworden. Sie senden und empfangen mit gepulster Mikrowellenstrahlung. Man sieht, riecht und spürt diese Strahlung nicht, aber sie ist überall messbar. Wände sind für sie kein Hindernis, auch nicht der Mensch und seine Zellen. Immer mehr Anwendungen bei Spielen oder Maschinensteuerungen nutzen diese Technologie.

Mobilfunkstrahlung ist völlig ungefährlich, sagt die Industrie. Die unabhängige Wissenschaft beweist das Gegenteil. Der vom Mobilfunk erzeugte Elektrosmog führt zu oxidativer Schädigung in den Zellen. Schlafstörungen, Muskel – und Gelenkschmerzen, Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, Migräne, Elektrosensibilität und Tumore können die Folge sein.

Hier ein Link zu der Seite:
mobilfunk-diskussion.org - mobilfunk diskussion Resources and Information.

Hoffentlich findest Du den Casus knacktus! :wave:


P. S.: Ich sehe gerade erst, daß Du noch einen Beitrag druntergesetzt hast. Die Geräte scheinen nicht die Akut-Auslöser zu sein, aber ich möchte Dich dennoch darauf aufmerksam machen, daß sowohl WLAN als auch das Swissvoice-Telefon beim Telefonieren mit Mikrowellenstrahlung arbeiten. Das tut dem Organismus grundsätzlich nicht gut.
P. P. S.: Mir fallen noch Energiesparlampen ein. Ich kenne einige, die besonders darauf reagieren, einer sogar bis 20-30 Meter Abstand.
 
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Hallo Nischka,

vielen Dank für Deine Enschätzungen. Ja, ich hatte WLAN und Handy eine zeitlang in Verdacht, und habe dann auch darauf bestanden, dass wir es nur anschalten, wenn wir es auch wirkich BRAUCHEN. Und JA, Du hast Recht, auch aus der Nachbarschaft kommt WLAN zu uns herüber. Und ich teile Deine Ansicht, dass das nicht gesund ist. Dies ist mit ein Grund, warum ich in absehbarer Zeit ein freistehendes EFH bauen möchte - nur so kann ich *halbwegs* Einfluß darauf nehmen (zumindest was DECT und WLAN angeht), und ich kann mein Haus dann bestens verkabeln, so dass nur noch wenig Funk nötig ist.

Handy ist bei mir standardmäßig AUS, ich verwende es nur, wenn ich unterwegs einen Anruf erwarte, oder wenn ich jemanden anrufen können möchte, höchstens 5 % der Zeit. Die Sendemasten funken natürlich trotzdem...

Danke für den Link! Da wird ja sogar mein DECT-Telefon als Alternative empfohlen *freu*. Ich gehe da mal ein wenig schmökern.

Mein Bauch sagt mir aber, dass meine Migräne mit der Innenraumluft zusammen hängt. Ich habe dann ein starkes Bedürfnis nach frischer Luft, und ich denke, mein Körper sagt mir hier durchaus, was nun richtig für mich wäre. Allein die "Vernunft" sagt im Winter "stopp, hiergeblieben, Du musst arbeiten". Naja, jedenfalls: egal ob ich in der Phase der aufkeimenden Migräne auf die Terrasse gehe (mit WLAN und DECT) oder in die Waschküche (mit WLAN und DECT, aber "anderer" Innenluft), in beiden Fällen bildet sich die Migräne zurück. Gegen die Migräne brauche ich also andere Luft. Es ist aber durchaus möglich, dass die Funkstrahlungen zu eines meiner anderen Wehwehchen zuständig sind (Tinnitus etc.).

Viele Grüße,

Angela
 
Hi,

Sind die nicht immer alle auch irgendwie verleimt, damit sie sich nicht verziehen? Dann müßte man wieder auf den Leim achten, oder?

Nein, das sind "nur" Bretter, werden ineinander geschoben.

Das mit Kleister abwaschen muss man wirklich im Einzelfall versuchen. Bei mir waren Rauhfasertapeten dran, Tapeten ab, Streichlehmputz drauf, ging wunderbar.

aber das dürfte wohl keinen großen Unterschied zu Baumarkt-Ware machen

Nein, wohl nicht!

Ich selbst kenn keinen Partner für wohngesundes Bauen, da könntest Du Herrn Weinisch fragen: 0793491210 (Hoffentlich stimmt die Nummer noch)

"Baubiologen" sehe ich eigentlich ziemlich kritisch, aber Herr Weinisch ist wirklich gut.

Im Anhang findest Du, was ich mal entwickelt habe, da findest Du sicher ein paar Richtschnüre.

Nein, der Sisalboden ist nicht beschichtet, Schimmel gibts da nicht, ist ja gut belüftet. Wenn Sisal, dann ungefärbten, der gefärbte ist nicht durchgefärbt, den kann man nicht schrubben, eignet sich wohl nicht für Kinder.

Wenn was auf Steinkohlenteer ist, gibts immer die Gefahr, dass "PAK" (Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe) durchkommen, die sind sehr bedenklich.

Vorsicht mit der Pest "Laminat". Oekotest hat immer wiedermal getestet, naja, wenn das Zeug alt ist...???

Holz an den Wänden aus den 70ern könnte mit Xyladecor gestrichen sein- PCP, Lindan, Dioxin.

dass ausgedunstete Elektronik eher unproblematisch ist. War das eine Fehlinfo?

Na ja, aus den Kunststoffgehäusen dünstet wohl ziemlich viel aus, aber auf den Platinen die Flammschutzmittel sind so aufgebracht, dass sie halten- und wohl ewig ausdünsten (können)

Bei Parkett kommt es sehr genau drauf an, was es genau ist (Fertigparkett ist ja irgendwie immer verleimt)

Der Fußbodenlack wird sich wohl verflüchtigt haben- hoffentlich.

Und Du hast besonders die Tapeten und das Fertigparkett im Verdacht?
ja und den Aufbau auf Styropor und Fußbodenheizung.

Allerdings machen die Spanplattenmöbel das ganze auch nicht besser.

Die VOC- Belastung könnte für Deine Probleme verantwortlich sein.

www.dr-merz.com/_private/VOC-Merkblatt.pdf

Auf Dr. Merz Seite gibts noch mehr zu VOC.

So, das wars, muss mich um meinen kranken HUnd kümmern.

Datura
 

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Hallo RealNessy,
mag jetzt nicht mehr weitersuchen, für mich ist manches noch kompliziert hier im Forum. Du hattest woanders gefragt, welches Meßgerät ich meinte, ich antworte jetzt einfach hier. Habe es gefunden:

HF Elektrosmog Detektor MW1:

Startseite - EMF Security (emfsecurity.de/)

Bei Conrad gerade ausverkauft, habe ich gesehen.

***Viele Grüße*** 👋
 
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Hallo Nischka!

Vielen Dank. Ich habe mir das jetzt mal bestellt und bin gespannt auf eventuelle Erkenntnisse. Vor allem werde ich das Teil auch bei meiner Immobiliensuche dabei haben, es gibt sicherlich einige erste wertvolle Hinweise...

Viele Grüße,

Angela
 
Das mit Kleister abwaschen muss man wirklich im Einzelfall versuchen. Bei mir waren Rauhfasertapeten dran, Tapeten ab, Streichlehmputz drauf, ging wunderbar.
Dann geht es bei uns sicherlich auch wunderbar. Die Tapeten gehen prima ab, das haben wir schonmal probiert. Und sofern der Kleister stören sollte, der ist leicht abgewaschen... Allerdings ... die Renovierung unseres Eigenheims ist nicht wirklich ein Thema, aber es ist gut, zu wissen worauf man achten sollte, und was man machen kann...

Im Anhang findest Du, was ich mal entwickelt habe, da findest Du sicher ein paar Richtschnüre.
Danke, ich habe es mir runtergeladen! Da stehen ein paar Sachen drin, die ich schon wußte, aber auch andere, die mir neu waren! Prima! Sehr hilfreich!

Vorsicht mit der Pest "Laminat". Oekotest hat immer wiedermal getestet, naja, wenn das Zeug alt ist...???
Ich hab's befürchtet... Es dürfte schwer sein, eine gute Miet-Immobilie zu finden! Oh weh... Aber nun gut, auf Dauer will ich ohnehin selber bauen. Vielleicht kann ich ja die nächsten ~3 Jahre zumindest GESÜNDER wohnen. Und dann kommt eine echt wohngesunde Eigentums-Immobilie her!

Die VOC- Belastung könnte für Deine Probleme verantwortlich sein.

www.dr-merz.com/_private/VOC-Merkblatt.pdf

Auf Dr. Merz Seite gibts noch mehr zu VOC.
Danke! Ja, ich denke, die VOC sind bei uns ein großes Problem. Wenn ich nur wüßte, WO GENAU die herkommen!

Übrigens, ich habe mir einen VOC-Tester besorgt: www.sentinel-haus.eu/produkte/der-raumluftwaechter/
Das Teil ist recht billig, und man sollte sich keine Wunder erwarten. Es ersetzt auf KEINEN Fall einen umfangreichen Labortest. Aber es zeigt in etwa die Summe der in der Luft enthaltenen VOC an. So konnte ich auch herausfinden, dass unser Keller wunderbar clean ist. Im EG ist alles verseucht. Im OG ist's besser, aber nicht so clean wie im Keller. Das alles deckt sich mit meinem Migräne-Empfinden.

Wichtig bei dem Gerät ist:
- Am Computer anschließen, Software von der Web-Seite laden. Dann bekommt man eine wunderbare Kurve angezeigt (die Software ist noch recht spartanisch, aber sie funktioniert...). Mit Laptop durch die Wohnung wandern, die Kurve ändert sich stetig.

- USB-Verlängerungskabel verwenden! Gerät weit weg entfernt von Körper und Computer halten. Atemluft und Lüfter-Luft verfälschen die Werte stark!

- Erstmal ein paar Minuten an die frische Luft mit dem Gerät, denn so wird es kalibriert. Und immer wenn eine Weile schlechte Werte gemessen wurden, dann wieder an die frische Luft!

So, das wars, muss mich um meinen kranken HUnd kümmern.
Gute Besserung!

Viele Grüße,

Angela
 
Histaminintoleranz Chemikalen

Hallo RealNessy

Hier ein paar vielleicht für Dich wichtige Infos, die ich auch erst kürzlich gefunden habe (alles aus wissenschaftlichen Untersuchungen):

Folgende Chemikalien sind - wissenschaftlich nachgewiesen - Histaminliberatoren:

- Nikotin !!!

- Toluol (Kohlenwasserstoff, in Zigarettenrauch, Farben, Lösungsmitteln...) starker Liberator
- Xylol (Kohlenwassersoff, in Lösungsmitteln...) starker Liberator
- Benzol (Kohlenwasserstoff, in Zigarettenrauch, Farben, Lösungsmitteln...) starker Liberator
- Hexan (Kohlenwasserstoff)
- Heptan (Kohlenwasserstoff, in Lösungsmitteln...)
- Oktan (Kohlenwasserstoff)
- Petroläther (Kohlenwasserstoff, in Lösungsmitteln...)
- Ammoniak (in Zigarettenrauch...)
- Acrolein
- Chlorpikrin

Paladium und Quecksilber können eine Umwandlung vonkörpereigenem Histidin zu Histamin fördern. (Quecksilber kommt auch im Zigarettenrauch vor.)

Meine Empfehlung für Renovierung bei HIT: immer - auch bei Biofarben!!! - das Technische Datenblatt und das Sicherheitsdatenblatt durchsehen, um zu klären, dass oben genannte Stoffe nicht enthalten sind und auch keine reizenden Stoffe (Xi) oder gesundheitsgefährdenden Stoffe (Xn).

Alles Liebe Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Abigail,

vielen Dank für die Tipps bezüglich der Umweltgifte / VOC und Histamin, das bringt mich bei meiner Suche schon wieder ein gutes Stück weiter!

Ich bin inzwischen aus dem alten Haus ausgezogen, und wohne zur Miete. Nach 2 Monaten läßt sich noch nicht extrem viel sagen, aber ich behaupte mal, dass ich weniger verschleimt bin wie früher (eine definitive Aussage mag ich aber erst im Winter treffen, wenn weniger gelüftet wird), und bis jetzt hatte ich noch keine Migräne, die weg ging, wenn ich den Raum verlassen habe. Ich hatte noch noch keine richtig starke Migräne, aber da ich nicht streng alles im Essen vermeide, erwischt es mich trotzdem immer mal wieder ein wenig...

Interessanterweise bin ich gerade in Urlaub, an der Nordsee. Ich habe eine Nichtraucher-Ferienwohnung gemietet, die mieft wie eine abgestandene Kneipe, keine Untertreibung! :-( Der Vermieter entschuldigt sich, der Vormieter hätte sich wohl nicht ans Rauchverbot gehalten. Ich könnte k***en... Habe am ersten Tag 5 Stunden am Stück gelüftet, am zweiten Tag 3 Stunden am Stück, und auch zwischendurch immer wieder. Aber es geht nicht weg! Ich fühle mich wieder wie in dem alten Haus, ich halte es hier drinnen nur schlecht aus, auch viel Lüften hilft nichts. Ich bin wieder total verschleimt und hüstele viel - alles Sachen, die nach meinem Umzug besser waren und in dieser Qualm-Ferienwohnung wieder auftreten. Migräne hatte ich zwar noch nicht, wohl aber die ersten "Vorboten" eine Migräne. Ich bin also nahe dran... Und das an der Nordsee, von der ich mir erhoffte, dass die ganze Schleimerei mal weggehen würde!!! :-(

Seit Freitag bin ich hier in dieser Wohnung, und ich habe dem Vermieter gesagt, wenn er mir am Montag (Wechseltag) nicht eine Nichtraucher-Wohnung beschafft, werde ich mir direkt vor Ort einen Anwalt suchen. Das kann ja wohl nicht sein, dass ich von München an die Nordsee fahre um mich zu erholen, eine NR-Ferienwohnung miete, und dann in einer Stink-Bude lande. Ein Raumspray wollten sie mir aufdrücken, das habe ich verweigert, das nimmt vielleicht den Mief, löst aber keine Probleme (macht höchstens mehr Probleme). Ich hoffe, dass ich morgen eine neue Wohnung beziehen kann, und überlege gerade schwer, ob ich für die ersten drei vermiesten Tage nicht auch noch zusätzlich Schadensersatz geltend machen soll. Einfach nur, um mal ein Zeichen zu setzen, dass es so nicht geht! Der Vermieter hätte nur Rauchmelder installieren müssen, dann wäre es vermutlich nicht passiert. Wenn jemand Tipps hat, wie man hier vorgehen sollte (bin gerade in Niederlande, oder wieviel Prozent Schadensersatz-Rabatt hier üblich sind), ich freue mich über alle Tipps...

Mein 7jähriger Sohn schnieft hier übrigens erbärmlich. Dem ging es in dem alten Haus auch nicht gut, nach dem Umzug besser (aber nicht perfekt), und in der Ferienwohnung geht es ihm wieder übel. Er sagt, es sei schlimmer als im alten Haus, und das glaube ich ihm auch!

Deine Liste, Abigail, werde ich mir speichern, vielen Dank dafür! Die wird mir sicherlich noch nützlich sein, auch wenn es darum geht, zukünftige Baumaterialien auszuwählen.

Liebe Grüße,

Angela
 
Hallo RealNessy,

ich wünsche Dir ganz doll, dass Du in eine rauchfreie Ferienwohnung wechseln kannst und den Rest des Urlaubs doch noch genießen...

ich schreibe hier mal ausführlich auf, aus welchen Quellen ich die obigen Infos habe. Das wird vielleicht auch andere interessieren. Gefunden habe ich die Quellen alle (erst vor ein paar Tagen) unter Welcome to SpringerLink. Ich glaube ich hatte in die dortige Suchmaschine "Histamin Chemikalien" oder "Histaminfreisetzung" eingegeben... Dort bekommt man aber in der Regel nur den Abstrakt der Fachartikel und die Anfangsseite, was meist aber auch recht aussagekräftig ist. Für mehr muss man bezahlen.

Hier die Quellen:

- R. Bartosch
"Über die Freisetzung von Histamin durch chemisch bekannte Substanzen"
Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmakologie, Volume 181, Nr. 1, S. 176
(Toluol, Benzol, Xylol, Hexan, Heptan, Oktan, Petroläther)

- Reschad Sami Garun
"Histamin-Freisetzung in der Lunge durch Reizstoffbeatmung"
Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmakologie, Volume 188, Nr.2-5, S. 250 - 254 (1937)
(Toluol, Benzol, Xylol, Hexan, Heptan, Ammoniak, Acrolein, Chlorpikrin)

- Heubner / Bachnann
Kurze Wissenschaftliche Mitteilungen
"Über die Freisetzung von Histamin durch Quecksilber"
Journal of Molecular Medicine, Volume 16, Nr. 8, S. 279 (1957)
(Quecksilber)

- Peter Holtz
"Oxydo-reduktionskatalytische Entstehung von Histamin aus Histidin"
Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmakologie, Volume 187, Nr. 2 - 5, S. 589 - 593 (1937)
(Palladium)

- Schievelbein / Werle
"Freisetzung von 5-Hydroxytryptamin durch Nicotin"
Psychopharmakologie, Volume 3, Nr. 1, S. 35 - 43 (1961)
(Nikotin, Freisetung auch von Histamin)

(Laut Wikipedia sind in Zigarettenrauch neben Nikotin unter Anderem auch Toluol, Benzol und Ammoniak enthalten.)


Das zusätzlich Interessante an den oben genannten Abstrakts/Artikeln ist, dass sie alle schon recht alt sind.

Offensichtlich war es so - wie man irgendwo auch aus diesen Texten entnahmen kann glaube ich -, dass man zuerst entdeckt hat, dass Chemikalien Histamin freisetzen können und erst dadurch überhaupt auf die Idee kam zu untersuchen, ob auch Medikamente dazu in der Lage sind.
Und das war alles lange bevor die Histamin-Intoleranz überhaupt beschrieben wurde.

Liebe Grüße Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vermieter entschuldigt sich, der Vormieter hätte sich wohl nicht ans Rauchverbot gehalten.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein rauchender Vormieter die Wohnung so versaut, dass man das mit gründlich lüften nicht rausbekäme. Wahrscheinlich hat er nur geschreiben "rauchfrei", um besser vermieten zu können und hat sich dann nicht darum gekümmert. (Wurde die Wohn ung nicht geputzt? Da sieht man doch, ob geraucht wurde. Sauerei!

Ich würde mich bei einer Verbraucherberatung erkundigen, was Du machen kannst. Beim Klagen musst Du ja immer Sachen beweisen und wie willst Du beweisen, dass Du durch die Wohnung kränker wirst? Das ist immer die Krux bei solchen Klagen. Na ja, wenn Du einen guten Anwalt hast, der auch in solchen Umweltsachen fit ist und eine Rechtschutzversicherung (und die Kraft dazu), wärs als Zeichensetzung sicher nicht schlecht.

Grüße von Datura
 
Hallo Abigail und Datura,

@Abigail: vielen Dank für die Literaturreferenzen, da hast Du wirklich sauber recherchiert! Mein DAO-Wert liegt übrigens bei 3,9. Seit ich denken kann, habe ich eine große Abneigung gegen Zigarettenrauch. Da gibt es viele Nichtraucher, die da wesentlich toleranter sind. Bei mir "prickeln" schon kleine Mengen Zigarettenrauch in der Nase, und ich bekomme ganz schnell einen verschleimten Hals, wenn ich dem Qualm ausgesetzt bin. Ich weiß nicht, ob das "normal" ist, oder ob man daran schon meine Empfindlichkeit gegenüber Zigarettenrauch bemerkt. Mein Sohn hat jetzt ebenfalls von diesem "prickelnden" Gefühl in der Nase berichtet, und das obwohl ich nicht ein einziges Mal davon gesprochen habe (in dem Alter muß man sonst immer Angst haben, dass sie einem etwas nachplappern). Haben alle (Nichtraucher) dieses Prickeln in der Nase, wenn sie Zigarettenrauch riechen, oder ist das ein "Symptom"?

Leider darf ich nicht in einer andere Ferienwohnung wechseln. Und es kommt noch toller, der Vermieter stellt sich nun doof, behauptet der Gestank käme von den Gummireifen meines Bollerwagens oder vielleicht vom Leder der Stühle. Zwei Zeugen habe ich schon, die haben mir schriftlich bestätigt, dass es in unserem Appartment nach Rauch stinkt. Der Vermieter ist während meiner Abwesenheit mit zwei Angestellten in unserer Wohnung gewesen (OHNE mich vorher zu fragen!!!), und angeblich hätten alle drei keinen Rauch gerochen. Also brauche ich jetzt noch mehr Zeugen! So ein Mist, jetzt kann ich durch die Anlage rennen, nach Nichtrauchern Ausschau halten, und mir Zeugen suchen, die bereit sind, meine Wohnung zu beschnüffeln und mir schriftlich zu geben, dass es bei uns nach Rauch stinkt. Und bis ich nicht jemanden gefunden habe, sollte ich lieber nicht mehr viel lüften. *GRRRR* Da es hier gerade schlechtes Wetter ist, ist es auch nicht so einfach, jemanden zu finden, und an allen Türen mag ich jetzt auch nicht klingeln. Ich bin übrigens in den Niederlande (Texel) - und weiß nicht, wie einfach oder schwierig es werden würde, hier auf dem Rechtsweg etwas zu erreichen.

@Datura: eine Endreinigung fand statt - aber offenbar war der Putzfrau der Geruch egal. Sie hat es auch sonst mit der Sauberkeit nicht übermäßig ernst genommen, im Wasserkocher war noch 1/4 Liter Wasser des Vermieters drin, und er sah einfach schrecklich unappetitlich und versifft aus... Die Klobürste stand im Wasser - umgeben von braunen Krümelchen. Bäh! Aber naja... Das sind alles Dinge, die man beheben könnte, nur dieser abgestandene Qualm ist so einfach nicht zu beheben.

Momentan sammle ich also Beweise - und hoffe, dass der Vermieter dann von sich aus ein Angebot macht, um einem Prozeß zu entgehen. Außerdem habe ich gestern schon Bewertungen bei holidaycheck und zoover hinterlassen (die noch nicht veröffentlicht sind), so sauer bin ich!

Verbraucherberatung ist eine gute Idee, ich könnte mal nach Verbraucherschutz in Niederlande googeln! Im Fremdenverkehrsbüro war ich auch schon, dort hat man den Vermieter angerufen, aber dieser hat sich erstmal rausgewunden. Ich könnte jetzt natürlich ein weiteres Mal hingehen, mit meinen Zeugen-Unterschriften. Ich glaube nicht, dass das Fremdenverkehrsbüro glücklich ist, wenn Urlauber so behandelt werden, und vielleicht bekomme ich Tipps, wo ich mich nun hinwenden kann. Auf der Insel scheint es leider einen Rechtsanwalt zu geben, aber ich habe zwei Adressen von Anwälten am Festland, und hadere noch, ob ich die anrufen soll, oder ob ich das Problem in Ruhe von zu Hause lösen soll.

Viele Grüße,

Angela
 
Hallo RealNessy,

ich hätte Dir soo gewünscht, dass das mit einem Wechsel in eine andere Ferienwohnung klappt...

Dein DAO-Wert ist ja ziemlich niedrig. Ist der Wert von Deinem Sohn auch so niedrig?

Früher habe ich immer über die Haut auf Rauch reagiert (Verschlimmerung der Akne) und gemocht habe ich Zigarettenrauch nie. Inzwischen, seit mein Histaminpegel so hoch ist, dass ich CFS (Chronisches Erschöpfungssyndrom) habe, reagiere ich sofort mit Husten auf jedes Bisschen Zigarettenrauch, schon wenn ich nur im Freien hinter jemand herlaufen muss, der raucht. (Wenn es geht, wechsele ich dann die Straßenseite...) Das "Prickeln" kenne ich nicht. Aber ich denke das weder das "Prickeln", noch mein Husten, noch Deine Verschleimung normal sind, sondern Symptome oder besser gesagt Folgen der HIT. Normale Nichtraucher haben das nicht. Deshalb können sie auch toleranter sein.

Ganz liebe Grüße Abigail
 
Hallo Abigail,

ich habe mich jetzt an einen Rechtsanwalt aus Deutschland, der im Bereich Reiserecht fit ist, gewendet. Mal sehen, ob sich noch etwas tut. Wenn ich www.sparks-welt.de/phpBB3/viewtopic.php?t=631&p=633 richtig verstehe, kann es sogar sein, dass ich auf diesem Weg die gesamten Kosten für die Unterkunft zurück erhalte (oder zumindest für die verdorbenen Tage/Nächte, falls doch noch ein Umzug möglich wird).

Den DAO-Wert meines Sohnes habe ich noch nicht testen lassen, das wäre natürlich mal eine Überlegung wert.

Auch ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn ich im Freien hinter einem Raucher herlaufen muß, oder wenn im Biergarten am Nachbartisch geraucht wird. Oft esse ich deswegen schon lieber drinnen als draußen. Niesen und Husten wegen Rauch kenne ich auch - auch bei wirklich kleinen Mengen, so dass meine Reaktion oft als übertrieben erscheint.

Deine Erkenntnisse bezüglich Zigarettenrauch und HIT kommen im Moment wie gerufen, ich habe meinem Anwalt die Zusammenhänge kurz erläutert, damit belegt ist, dass ich *wirklich* empfindlicher als andere auf diese Wohnung reagiere.

Liebe Grüße, und nochmals danke für alles!

Angela
 
Du brauchst nicht nur Beweise dafür, dass es stinkt, sondern auch dafür, dass du ihm das sofort mitgeteilt hast.
Ich wünsch dir noch viel Erfolg.
 
Hallo Cherry,

ich bin zwar am Freitag schon angereist, aber am Montag abend war eine andere Urlauberin mit mir zusammen an der Rezeption und hat dort ihr Entsetzen zum Ausdruck gebracht. Zusätzlich habe ich - sicher ist sicher - gestern Vormittag noch eine Email an den Vermieter gesendet, die per Cc: an einen entfernt befreundeten Anwalt ging - sozusagen als Absende-Beweis. Darauf kam auch eine Antwort. In der Email habe ich die Geschehnisse nochmal zusammengefaßt, und Abhilfe verlangt. Die Antwort kam - auf Niederländisch!!!

Inzwischen hat mir aber jemand gesagt, dass mir auch passieren kann, dass angezweifelt wird, dass der Gestank vom Vormieter kommt, ich hätte den Gestank ja auch selber künstlich erzeugen können. Warum bitte sollte ich das tun...? Jedenfalls meint diese Person, ohne Gutachter würde das wohl nicht gehen. Ich glaub', ich krieg 'ne Krise... Brauche ich jetzt einen Gutachter, um den Gestank als Zigarettengestank zu identifizieren, und um zu beweisen, dass der Gestank ein Alter von einer Woche hat...?

Ich glaube, ich muß morgen nochmal zum Fremdenverkehrsverein gehen. Vielleicht können die mir helfen, eine neue Unterkunft zu finden (trotz Hochsaison) und mein Geld zurück zu erhalten...

Ein deutscher Anwalt aus dem Internet hat mir seine Dienste für 165 EUR + MwSt. pro Stunde angeboten. Wenn ich nur wüßte, ob das erfolgversprechend ist... Ich weiß immer noch nicht, ob ich in diesem Fall einen deutschen oder einen niederländischen Anwalt brauche - oder wie ich einen niederländischen Anwalt finde, der im Reiserecht fit ist...

Mit all diesen Stolpersteinen bin ich mir noch nicht sicher, ob ich diesen rechtlichen Weg gehen mag... Ich habe zwar große Lust darauf, es denen zu zeigen, aber ich befürchte auch große Kosten. Und was, wenn die Beweislage den Richter nicht überzeugt...?

LG, Angela
 
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