Erfahrungen mit Remeron

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Seven

Hallo zusammen
Mein Mann leidet seit Jahren an Depressionen und Panikattacken. Er hat - wie wahrscheinlich so mancher - diverse Medikamente ausprobiert mit unterschiedlichen Erfolgsergebnissen.

Cipralex, Wellbutrin, Demesta, Xanax...

Mit Remeron geht es ihm sehr gut. Remeron bringt jedoch 2 Nebenwirkungen mit, die sich bei meinem Mann zeigen:
1. ein unglaublicher Appetit
2. Kribbeln in den Beinen

Ca. eine halbe Stunde nach Einnahme der Tablette beginnt dieses "Restless-Leg-Syndrom", da kann er die Beine nicht ruhig halten, es kribbelt dermassen, dass er es kaum aushält, das ganze dauert ca. 2 - 3 Stunden.

Hat jemand von euch auch solche Erfahrungen mit diesem Medikament? Was kann er da machen? Er geht dann oft spazieren, das lässt ihn das Kribbeln nicht so sehr spüren, oder er versucht es mit Beine kalt abspülen. Doch so richtig hilft das auch nicht.

Wäre dankbar um einen Tipp.
Liebe Grüsse
Seven
 
Hallo Seven,

der Wirkstoff von Remeron ist Mirtazapin. Bei den Nebenwirkungen finden sich auch diese:


Seltene unerwünschte Wirkungen (> 1/10000)
- Knochenmarkdepression (Granulozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie und Thrombozytopenie), Eosinophilie
- Alpträume/lebhafte Träume, Manie, Agitiertheit, Verwirrung, Halluzinationen, psychomotorische Unruhe (einschließlich Akathisie, Hyperkinesie)
- Angst, Schlaflosigkeit: Während der Behandlung mit Antidepressiva können generell Angst und Schlaflosigkeit (die auch Symptome einer Depression sein können) auftreten oder sich verstärken. Unter der Behandlung mit Mirtazapin wurde nur in sehr seltenen Fällen über das Auftreten oder die Verschlechterung von Angst und Schlaflosigkeit berichtet.
- Psychomotorische Unruhe, einschließlich Akathisie und Hyperkinesie
- Krämpfe (Anfälle), Tremor, Muskelzuckungen, Parästhesie, Restless legs, Synkope
- (orthostatische) Hypotonie
- Trockener Mund, Diarrhöe, Erbrechen
- Erhöhung der Serum-Transaminasen
- Exanthem
- Arthralgie/Myalgie
- Erschöpfung
Mirtazapin: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Ist bei Deinem Mann die Schilddrüse mit allen Werten + Ultraschall untersucht worden?
Dazu sagt dieser Link einiges: Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse

Verträgt er alle Nahrungsmittel gut oder gibt es da auffallende Unterschiede (ich denke an eine Histaminintoleranz)?
Bitte hier die Neurologischen Symptome durchlesen: HISTAMIN-INTOLERANZ > Symptome

Antidepressiva sind bei einer Histaminintoleranz oft schlecht verträglich...

Grüsse,
oregano
 
Hallo Oregano

Ich finde deine Beiträge toll und wie du dir die Mühe machst, für andere solche Sachen herauszufinden. Echt ein grosses Danke!

Wenn mein Mann das nächste mal seinen Psychiater aufsucht, werde ich ihm diese beiden Stichworte aufschreiben. Mal sehen, was der Fachmann dazu meint. Es wäre echt toll, wenn wir die Ursachen für seine Depris und Angstzustände herausfinden könnten. Es ist nämlich als Mitmensch sehr schwierig mit solch einer Krankheit umzugehen. Wir haben ja noch Kinder, die das halt oft nicht verstehen, wenn der Papa desinteressiert an einer guten Note oder am Geburtstag ist. Manchmal zerreisst es mir echt das Herz.

Es ist echte Lebensqualität, wenn mein Mann gute Phasen hat. Es wäre toll, wenn das öfter der Fall wäre. Und in erster Linie natürlich für ihn!

Er hatte im Herbst eine Gruppentherapie in einem Sanatorium gemacht. Dort hat er viele Tipps bekommen, wie er sich verhalten kann, wenn solche Schübe kommen. Bis jetzt konnte er das wirklich gut anwenden, weiss aber nicht wie lange das anhält. Mal sehen *hoff*

Schöns Tägli
Seven
 
Hallo Seven,

gibt es denn belastende Faktoren die Deinen Mann psychisch stressen oder wisst Ihr gar nicht warum es ihm so schlecht geht? Hat er ein Umfeld welches eine große Belastung für ihn darstellt oder einen Beruf der ihm zu schaffen macht?

Wie ernährt Ihr Euch denn, auch Vitamin-/Mineralstoffmängel könnten verursachend sein. Schau mal hier als Beispiel:
Vitamine und Tiefstand, was das Verhältnis zwischen den Vitaminen und dem Tiefstand ist? Es gibt eine Vielzahl der Vitaminmängel, die zu Tiefstandsymptome führen können. Mängel beheben, wenn Geschenk, häufig Tiefstand entlastet

B-Vitamin Probleme mögen Tiefstand in einigem verursachen. Die ersten klinischen Effekte des unzulänglichen Komplexes des Vitamins B sind Stimmung änderungen, Schlaflosigkeit, änderungen im Appetit, Zuckerc$schnitzen und gehinderter Drogemetabolismus. Als Gruppe spielt die B Vitamine eine wichtige Rolle, wenn sie Tiefstand vermindern und wenn sie die Angst und das restlessness entlasten, welches es häufig begleitet.

Sehen, daß das Diagramm, zum von Effekten des verschiedenen Vitamin- und Mineralmangels im Tiefstand zu kennen das Diagramm, das in einer Nußschale die benifits erklärt, Mangel bewirkt, Quelle und tägliche Dosierung der B Vitaimin Familie sehen.

Vitamin B1 und sein Mangel führendes Tiefstand- Vitamin B1 ist für Nerv Anregung und für Metabolismus der Kohlenhydrate wesentlich, Gehirnenergie sowie Körperenergie zu geben. Mangelsymptome schließen Stimmung Störungen, Angst, Schlaflosigkeit, restlessness, Nachtterror etc. ein.

Vitamin B - B2 und sein Mangel führender Tiefstand, obgleich dieses Vitamin selbst nicht im Allgemeinen Teilnehmer mit emotionalen Zuständen hat, Forscherentdeckung, die Diäten nur in den nachteiligen änderungen Beschaffenheit des Riboflavinerzeugnisses einschränkten, einschließlich konkurrenzfähige Beschaffenheit änderungen.

Mangel des Vitamins B des Vitamin-B3 ist mit Tiefstandamerikanischer nationalstandard Angst verbunden gewesen. Er hilft in der Reizbarkeit und in anderen Geistesstörungen.

Vitamin B - B5 Vitamin B5 ist in der Anordnung des Neurotransmitterazetylcholins aktiv, das in irgendeinen Tiefstand mit einbezogen werden kann. Ein Mangeldose caues Tiefstand, eine Ermüdung und Allergien.

Vitamin B6 des Vitamin-B6 hat einen Hauptwert, wenn es deine Stimmung Störungen reguliert und ist am meisten impliziert von allen Vitaminen in der Ursache und im Behandlungod Tiefstand.

Vitamin B12 und sein führender Tiefstand des Mangels, welche die Geistesänderungen, die durch Mangel des Vitamins B12 verursacht werden, von der Schwierigkeit beim dem Konzentrieren oder Erinnern anheben können, Geistesermüdung und niedrige Stimmungen, zu einem strengen Tiefstand, zu einer intensiven Bewegung etc.
Quelle: www.depression-guide.com/lang/de/vitamin-deficiency.htm

Und dies:
Nährstoffe, die die Stimmung beeinflussen

Calcium sorgt u.a. für eine optimale Kommunikation der Nervenzellen untereinander. Zudem sorgt Calcium für die Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen Serotoninspiegels. Früchte, wie Orangen, Kiwi, Melonen, Bananen und Erdbeeren enthalten besonders viel Calcium. Zu den calciumreichen Gemüsesorten gehören z.B. Spinat, Erbsen, Spargel und Kohl. Aber auch Sesamsamen, Sonnnenblumen- und Kürbiskerne sowie Nüsse enthalten viel Calcium. Besonders empfehlenswert ist die Sango Meeres-Koralle, die einen 20%igen Calcium-Anteil aufweist. .

Ein Mangel an Zink führt zu Gedächtnisstörungen, Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit. Gute Zinkquellen sind z.B. Kürbiskerne, Nüsse, Pilze, Weizenkeime, Kichererbsen, Hafer und Hülsenfrüchte

Chrom reguliert den Blutzuckerspiegel, verbessert die Verstoffwechselung der Aminosäuren und verhindert Angststörungen, Müdigkeit und Depressionen. Gute Quellen für Chrom sind u.a. Mais, brauner Reis, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Pilze.

Magnesium sorgt für eine Aktivierung der B-Vitamine und unterstützt die Entspannung von Nerven und Muskeln. Kiwis, Feigen, Äpfel, Bananen, Tomaten, Kürbis, Mais, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Knoblauch, Nüsse, Weizenkeime, Vollkornprodukte und Eier sind reich an Magnesium.

Ein Selenmangel äußert sich in Reizbarkeit, Depressionen und Angststörungen. Selenhaltige Nahrungsmittel sind z.B. Sonnenblumenkerne, Nüsse , Bananen, Kiwi, Weintrauben, Pfirsiche, Zwiebeln, Limabohnen und Kartoffeln.

Omega-3-Fettsäuren, die z.B. reichlich in Leinöl vorhanden sind, erhöhen den Serotoninspiegel.

Zudem ist es wichtig, ausreichend gutes Wasser zu trinken. Eine latent vorhandene Dehydrierung kann sich nachhaltig auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken. Bereits eine leichte Dehydrierung kann Kopfschmerzen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Sehstörungen verursachen. Starke Dehydrierung kann bis zum Delirium führen.
Quelle: Depression

Wurde denn Dein Mann körperlich schon untersucht? Gibt es irgendwelche Blutergebnisse die Du hier einstellen könntest (bitte auch wenn die Ärzte sagen es sei alles ganz ausgezeichnet :cool:)?

Ich selbst habe früher mal ein paar Monate Remergil eingenommen, der Wirkstoff ist ebenfalls Mirtazapin:
Mirtazapin wurde 1976 von AKZO patentiert[2] und ist seit 1996 europaweit unter den Handelsnamen Remergil® und Remeron®, sowie als Generikum verschiedener Hersteller im Handel.
Quelle: Mirtazapin
Kann aber dazu nichts genaueres mehr sagen, ist fast zehn Jahre her :eek:). Nach einiger Zeit bekam ich Fluvoxamin (Arztwechsel), welches ich dann bis vor zwei Jahren einnahm, bis meine Schilddrüsenerkrankung entdeckt wurde :mad:.

Ich hoffe diese Infos helfen Euch ein bisschen weiter, ich kann sehr gut nachvollziehen wie Dein Mann sich fühlt :traurigwink:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Heather (schmunzel, du benutzt meinen rellen Namen, der ist so selten drum hab ich keine Leidensgenossin ;) )

Du fragst nach einem belastenden Umfeld. Mein Mann hat eine andere Nationalität. Seine Mutter und zwei Brüder wohnen im Ausland und leben auch mehr oder weniger von dem, was wir ihnen schicken. Auch ist er nach dem Tod seines Vaters als ältester Bruder quasi zum Familienoberhaupt geworden, alle kommen also mit ihren Problemen zu ihm. Er ist der Streitschlichter, der Finanzberater, der Priester, der Familienrichter, all das erwartet man von ihm. Ich behaupte, dass ihn das vermutlich am meisten belastet weil es eine permanente Situaition ist und er dem nicht gewachsen ist.

Vor 3 Jahren hat sich mein Bruder das Leben genommen. Dies war ein sehr trauriges Erlebnis für uns beide, da wir ihn gefunden haben. Mein Bruder hatte ebenfalls schwerste Depressionen und war erst 28 Jahre alt. Mein Mann kann und will noch heute nicht mit mir oder sonstwem darüber sprechen. Leider. Dies ist das Erlebnis, das seine Depression bei ihm ausgelöst hat...

Wann immer im TV Sendungen über das Thema Tod/Suizid oder schwerverdauliche Bilder gezeigt werden, schaltet er um. Je nach dem reisst es ihn dann auch gleich wieder in ein Tief. Oder es passiert, dass im Umfeld jemand stirbt, und die Leute darüber sprechen...dann kann ich mich auf eine düstere Woche einstellen. Unsere Kinder wissen zwar nicht, dass mein Bruder selbst für seinen Tod verantwortlich ist, doch es beschäftigt sie natürlich sehr, und da kommen dann halt doch sehr oft Fragen wie: ja wo ist er denn jetzt, friert er denn nicht im Grab, tut ihm das nicht weh, schaut er uns denn jetzt zu...usw. Meine Kinder hatten ihn wahnsinnig gern und leiden auch sehr. Mein Mann kann das aber nicht verstehen, warum sie soviel Fragen und ist dem überdrüssig. Dann wird wieder geschimpft, und mir tut es in der Seele weh. Ich will ja auch nicht, dass meine Kinder ein so gestörtes Verhältnis zum Tod wie ihr Vater bekommen :traurig: .

Hmm...da mein Mann Zöliakie hat, wird bei uns gezwungenermassen recht frisch gekocht. Vielleicht könnte ich darauf achten, dass ich vermehrt Gemüse kaufe, wo all die Vitamine und Mineralstoffe drin sind. Müsste ich mich mal damit auseinander setzen. Aber es gibt schon oft Salat, Tomaten, Paprika, Zucchetti, Zwiebeln und Lauch, Karotten und Kartoffeln...

Weil mein Mann nicht gern zum Arzt geht, gibt es auch keine Blutbilder. Ich habe ihm gestern gesagt, dass er seine Schilddrüse untersuchen lassen soll, weil ich gesehen habe, dass hier in diesem Forum viele darunter leiden (wie du auch, habe ich grad gelesen)...vielleicht ist das mit ein Grund. Wir werden einen Termin machen.

Darf ich dich persönlich fragen? Seit diese SD-Erkrankung bei dir festgestellt wurde, hat sich bei dir die Gemütslage zum besseren gewendet? Musst du Medikamente nehmen? Welche Heilungsaussichten gibt es da? Spielen Depressionen in deinem Leben denn noch eine Rolle? Falls dir diese Fragen zu persönlich sind, verstehe ich das natürlich :eek:)

LG
Seven
 
Hallo Seven,

gelle, Heather ist ein schöner Namen :)!

Darf ich dich persönlich fragen? Seit diese SD-Erkrankung bei dir festgestellt wurde, hat sich bei dir die Gemütslage zum besseren gewendet? Musst du Medikamente nehmen? Welche Heilungsaussichten gibt es da? Spielen Depressionen in deinem Leben denn noch eine Rolle? Falls dir diese Fragen zu persönlich sind, verstehe ich das natürlich
Ich nahm vorher wie gesagt acht Jahre AD, war (natürlich außer am Anfang :schock:) gut eingestellt und es ging mir auch ganz gut. In dieser Zeit habe ich oft versucht das Medi abzusetzen weil ich ja eh immer überzeugt war die Depressionen haben eine körperliche Ursache, doch das war nicht möglich. Nach etwa 10-14 Tagen ging es mir immer schlechter und ich nahm die AD wieder ein :mad:.
Nachdem ich vor zwei Jahren anfing SD-Hormone einzunehmen, also schon nach wenigen Wochen, wagte ich einen neuen Versuch - und tatsächlich - die Symptome blieben gänzlich aus, es geht mir bis heute ohne Antidepressiva gut :)!
Heilbar ist meine SD-Erkrankung nicht, ich habe nämlich auch Hashimoto, das ist eine Autoimmunerkrankung, aber heute weiß ich das wenigstens ;).

Dein Mann sollte sich auf jeden Fall gründlich durchchecken lassen, möglicherweise ist er auch durch diese Belastungen krank geworden. Ich denke aber auch Dein Mann kommt anscheinend wirklich nicht gut klar mit seiner Situation, daher wäre es sicher ganz wichtig, dass er therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Sicher ist er doch in psychiatrischer Behandlung, hat er mit diesem Arzt denn schon einmal offen geredet? Gerade Männer haben oft Probleme sich jemandem anzuvertrauen, das ist schon klar, aber ich denke langfristig wäre das vermutlich ein ganz wichtiger Pfeiler um mit seinem Leben wieder klarzukommen.
Sicher wäre es ein Punkt in einer Gesprächstherapie zu lernen auch mal nein zu sagen. Finanzielle Unterstützung ist da noch eine ganz andere Sache, wenn auch sicher nicht einfach aber bestimmt nicht ganz so belastend. Aber wenn wegen allem immer er der Ansprechpartner in seiner Familie ist - das kann auf Dauer niemand aushalten, das zermürbt. Und wenn dann noch schwierige Situationen hinzu kommen wie etwa der Tod eines nahestehenden Menschen kann die Seele natürlich aus dem Ruder laufen.

Hat er denn einen Freund oder irgend einen Menschen dem er vertraut, auf den er "hört"? Das wäre vielleicht ein guter Ansatz zu ihm vorzudringen damit er einsichtig wird und sich Hilfe holt.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo
ich hab remeron 7 jahre lang genommen. Hilft wunderbar gegen schlafprobleme. Hilft auch etwas gegen angst.
Was bei mir einfach ein grosses Problem war, ist die Müdigkeit am Morgen. Ich kam fast nicht mehr aus dem Bett, bzw. hörte kaum den wecker.

Auch gesteigerten Appetit. Ich hab dann vor 2 Jahren aufgehört damit.
 
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