Krankheit meines Vaters macht mich kaputt

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16.09.10
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Mein Name ist Schulle, ich habe ein grosses Problem was mich Seelisch total kaputt macht.
Seid der Krankheit meines Vaters bin ich nicht mehr ich selber.
Ich möchte wieder mein Leben Leben mit meiner Frau...
Aber ich weiss nicht wo ich anfangen soll?
 
Hallo Schulle,

es ist immer schlimm, wenn ein naher Angehöriger krank wird. Wie ist denn die Situation?:
Lebt Dein Vater alleine?
Hast Du ein gutes Verhältnis zu ihm?
Wie wird seine Krankheit behandelt?
Hast Du schon mit dem Arzt oder einer Stelle gesprochen, die helfen könnte?

So schön ich es finde, wenn Kinder sich um ihre (alten) Eltern kümmern, so wenig richtig finde ich es, wenn das Leben der Kinder dann so beeinträchtigt wird, daß ihr eigenes Leben den Bach herunter geht.

Wenn Eltern alt werden

Grüsse,
Oregano
 
Angefangen hat es 2008,mein Vater(74) hatte Wasser bis fast zur Lunge.
Ihm wurde es im Krankenhaus mit Tabletten rausgeholt.
Letztes Jahr im Dezember musste er wieder ins Krankenhaus und wieder wurde ihm das Wasser entzogen mit Tabletten,seitdem ist er nicht mehr der er war.
Er bekam viele Tabletten die er einnehmen musste,er redete oft wirres zeug,irgendwie war seine Dosis nicht richtig eingestellt,auch das ziehte sich Monate hin.Er ist sogar einmal zu Hause umgefallen weil er ausgetrocknet war.
Es gab kein Telefonat ohne das Thema Krankheit von seiner seite aus.
Ich konnte einfach nicht mehr...er hat bei mir immer genuschelt am telefon,bei anderen nicht, auch das hat mich immer total mitgenommen.Ich hatte Angst meine Eltern anzurufen,schon wenn ich die Nummer auf meinem telefon sah bekam ich magenkrämpfe.Dazu muss ich noch sagen, das meine Eltern selbst nicht wissen was mein Vater wirklich hat?es hiess seid letztem Jahr er hätte eine Leberzirrose,dann hiess es wieder nein hat er doch nicht usw.
Ich war so fertig das ich den Kontakt in diesem jahr 2x 3 wochen abbrach,weil ich nicht mehr konnte.Nun war er vor ein paar Tagen wieder im Krankenhaus,wieder dasselbe.Er wurde auf den Kopf gestellt, er musste sogar ein CTG machen, wo er meine Freundin erzählt hat er hat nur eine Leberentzündung,die wohl festgestellt wurde.Vorgestern ist er entlassen worden und ich habe meine Eltern angerufen und gefragt ob alles ok sei,meine Eltern meinten dann nein,meine Mama(76) meinte das mein Papa eine Leberzirrose und wasser in der Lunge hat.Das steht wohl in dem Krankenhausbericht.Und wieder plagten mich magenkrämpfe und ich sagte wie Jetzt?Mit sowas wird er entlassen?Meine Mutter sagte,ja sie brauchten die Betten.Immer wenn ich das Thema dann anspreche dann sagen meine Eltern glaubst du uns das nicht das er das hat?jeden Morgen kommt eine schwester die mein Vater die tabletten für sein Wasser und insolin bereitlegt was er einnehmen soll.Es macht mich fertig weil ich nicht mehr weiss was ich glauben soll,jeden Tag wenn wir telefonieren macht er total auf Krank...nur seine Krankheit ist das Thema und er sehe keine Perspektive mehr.Er macht es nur bei mir...und angeblich gibt es gegen seiner Leberzirrose nichts.Ich hab eine Freundin die hat wirklich ne Leberzirrose und macht eine chemo.
Mein vater sagt immer ich soll das mit ihm nicht vergleichen.Ich weiss einfach nicht mehr weiter irgendwie hab ich das gefühl meine eltern schwindeln und ich habe das gefühl das er garnicht so krank ist wie sie es sagen?manche dinge hauen einfach nicht hin und auch verzwicken sie sich in wiedersprüchen.Ich hab auf das alles keinen Bock mehr?will er und sie nur Mitleid?Auch ist es der meinung er kann nachts nicht schlafen, er hat das einemal Schlaftabletten genommen,er war wie unter drogen...meine Mama war total fertig ich musste dann mit meiner Frau und Freundin hinfahren.Mein Vater sass wie ein Häufchen elend im sessel und hatte nicht alle beisammen.Ich habe ihn die Tabletten aus dem Schubfach genommen.Auch habe ich ihn gesagt er solle sich mal anschauen wie er aussieht.Er hat mich garnicht für voll genommen.
Ich war total am ende ihn so zu sehen.Meine Eltern sind vor vielen Jahren vom Wedding nach Ahrensfelde gezogen,sie verlangen andauernd das ich dort hinkommen soll, ich wohne im Wedding,nur meine Frau hat ein Führerschein,aber sie muss auch arbeiten.Auch wird uns andauernd gesagt wir haben keine zeit für sie nur für unsere Freunde.Was soll das?Sie hängen den ganzen Tag vorm Fernseher,sie haben keinen da draussen, ausser eine Nachbarin die selbst sehr Krank ist.Ich sage immer mach doch das und das und immer wieder kommen irgendwelche ausreden.Mein Vater lässt sich hängen dadurch blubbert meine mama nur mit ihm rum.Sie rufen mich jeden Tag an,sie heult sich aus und er sich auch bei mir.
Mein ganzes Leben gerät mir aus den Fugen,ich kann nicht mehr richtig essen weder konzentrieren oder schlafen.Ich träume schon nachts ,das ich vor dem Grabe meines vaters stehe....das ist doch nicht normal?
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie ich jetzt weiss,stimmt es mit seiner Leberzirrose,aber was und wie oder wie weit diese schon ist,weis ich nicht..meine Eltern wissen es wohl selber nicht.
Ich bin am Samstag zu ihnen gefahren,das erste was mir gleich gesagt wurde:Dein Papa hat heute Nacht keine Luft bekommen er wäre beinahe erstickt,es war so vorwurfsvoll,ich sagte ja und nu was soll ich tun?Meine Mama antwortete nur:Ich wollte es dir einfach nur sagen.Ich war wieder den ganzen Tag am Boden zerstört.Was soll man dagegen machen?
 
Hallo Schulle,

Deine Mutter ist ja gut zu verstehen: sie wollte eben auch etwas von ihrer Last bei Dir abladen. Gibt es denn einen Pflegedienst oder irgendjemand, der Deine Mutter entlastet? Das wäre sicher sehr wichtig. Und es wäre wohl auch eine Entlastung für Dich?

Was ich gerade denke: vielleicht kannst Du mal mit einem "Fachmann" bzw. "Fachfrau" für Krankheit insofern sprechen, als ein Arzt/Therapeut ja auch lernen muß, mit Krankheit und Tod umzugehen, diese Themen nicht so nahe an sich dran zu lassen, daß sie nicht daran verzweifeln? Du bist zwar kein Therapeut, aber eben doch in einer Situation, wo man Dich als Beistand haben möchte.

Grüsse,
Oregano
 
Wir haben meine Mutter schon 100 male geagt,das sie einen Pflegedienst in anspruch nehmen soll,aber sie sagt ja mache ich im enddefekt kümmert sie sich alleine um meinem Vater,weil sie dann doch der Meining ist sie schafft das auch alleine...das ist ja auch dieses hin und her.Ich weis einfach nicht wohin ich mich wenden soll?
 
Nur so eine Idee:
Könntest Du nicht einmal unter der Woche dorthin fahren und die Sache mit dem Pflegedienst anwerfen?
Du könntest ja vorher telefonisch schon einmal klären, was da überhaupt in Frage käme, wie es mit Zahlungen der Krankenkasse aussieht ... und dann eben tatsächlich Nägel mit Köpfen machen.
Es ist ja möglich, daß Deine Mutter schon jetzt mit der Pflege so ge- oder auch überfordert ist, daß sie keine weiteren organisatorischen Aufgaben mehr schafft? Und es kann auch gut sein,d aß Dein Vater sich gegen eine fremde Person sträubt, die immer wieder kommt? Aber das sollte kein Hinderungsgrund sein, denn letzten Endes würden Vater und Mutter davon profitieren.

Grüsse,
Oregano
 
Das mit dem Pflegedienst haben wir alles schon durchgekaut mit meinen Eltern.
Meine Mutter sagt immer das kostet alles geld,ich schaffe das schon so ihre Worte.
Ich habe Freunde die bei Krankenkassen oder im Krankenhaus arbeiten, egal was für Tipps man ihnen gibt, es ist alles verkehrt.
Deshalb schreibe ich ja man macht und tut und im enddefekt ist das dann angeblich alles wieder gut läuft, obwohl die letzten Tage wieder der Horror war.
Mein Vater steckt so in seiner Krankheit drin ,das wir ihn schon sagten das er Depressionen hat.Wieder wurde ich telefonisch nur mit seinem kranken wohlbefinden belastet....ich bin eine derjenigen der ihm immer Mut macht, aber er sagte gestern zu mir, das ich ihn nur runterziehe und ich solle zu ihm stehen,
Das mache ich die ganze zeit....er redet wie gesagt nur von seiner Krankheit und das nimmt einfach kein Ende.Klar hab ich meiner Mutter das nochmal ans Herz gelegt mit einer Pflegekraft, aber sie sagt es ist alles in ordnung,sie weiss garnicht was ich habe,sie sitzt daneben wenn mein Vater mit mir Telefoniert und über seine Krankheit spricht und sagt dann noch zu mir er hat doch garnichts gesagt....was soll das alles?
 
Hallo Schulle,

Du fragst, was das alles soll - und auch ich kann Dir das nicht genau beantworten. Es ist aber häufig so, dass Eltern mit ihren erwachsenen "Kindern" über ein suggeriertes schlechtes Gewissen umgehen. Vielleicht hilft uns ein Blick in die Vergangenheit, wie es noch ein paar Generationen vorher "Standard" war, weil die Generationen unter einem Dach wohnten und mit- und füreinander lebten.
Heute sind diese Faktoren, die das "Funktionieren" ausmachten und auch nicht immer leicht machten, nicht mehr gegeben. Deine Eltern machen Dir offen und begründet ein schlechtes Gewissen: Obwohl es Deinem Vater so schlecht geht, hättest Du gar keine Zeit für sie, Du kümmertest Dich gar nicht, und Du weißt, dass genau das Gegenteil die WAHRHEIT ist. Du fühlst Dich hilflos und schlecht, weil Du nicht m e h r helfen kannst. Du weißt aber gleichzeitig auch, dass sie Dich belasten aber eigentlich nur nicht lassen!

Wenn Du nun mit Verzweiflung und mit Magenschmerzen reagierst, wird es nicht besser und es macht nichts besser - das weiß ich aus eigener Erfahrung. Meine Mutter - ähnlichen Alters - ist recht gesund und fit, wohnt um die Ecke und fährt wunderbar und überall hin selbst mit dem Auto, treibt regelmäßig Sport mit gleichgesinnten Freundinnen. Ihre Enkel oder mich besucht sie aber nur zu Geburtstagen und auf Einladung. Sie telefoniert jedoch 2tägig, vorwurfsvoll und immer stetig mit den Eingangs-Worten, ich kümmerte mich nicht um sie, ich riefe nicht an, und so weiter und so fort. Ich will mich jetzt nicht rechtfertigen oder meine und Deine Probleme mit den Eltern gleichstellen oder vergleichen, aber vielleicht hilft es Dir als weiteres Beispiel. Mal abgesehen davon, dass ich noch zur arbeitenden Bevölkerung zähle und eben auch noch ein paar Kinderchen zu erziehen habe und sie mich eigentlich nicht in täglicher Anwesenheit bräuchte, wegen Krankheit oder Ähnlichem, ist diese "General-Einrede" von schlechtem Gewissen scheinbar ein wirksames Mittel zum Zweck! Und es funktioniert: Wir fühlen uns tatsächlich schlecht. Wir fühlen uns tatsächlich verantwortlich. Wir wissen, wir könnten tatsächlich mehr für sie tun, wenn wir es denn nur wollten. Wir könnten sie glücklich machen. Wir könnten mit ihnen leben und ihnen das Gefühl nehmen, allein zu sein, obwohl sie es de fakto nicht einmal sind, zumindest meine Mutter nicht.

Der tiefere Sinn liegt meines Erachtens nur in einem Generationenkonflikt. Du merkst es doch auch: Es ist egal, was Du tust, es ist gleichgültig wie sehr Du Dich einsetzt, es ist eben alles verkehrt und es wird Dir im Mund verdreht. Und wann immer Du Tipps gibst, werden diese recht schnell als Unsinn oder ist-doch-nicht-nötig-Sache abgeschmettert. Ich bin zu dem Fazit gelangt, dass diese Unzufriedenheit unserer Eltern nicht stillbar ist, nicht mit geduldigen und verständnisvollen Gesprächen und nicht mit bedingungsloser Zuwendung – zumindest nicht in dieser Phase ihren Lebens. Unsere Eltern merken sehr wohl, dass ihnen das Alter und auch die Krankheit mehr und mehr zu schaffen macht und sie nicht mehr endlos "allein" auskommen werden, wollen und werden es Dir gegenüber aber nicht einmal in vernünftig geführten Gesprächen eingestehen - daher reicht vorerst, bei Dir ein schlechtes Gewissen zu provozieren, so bist Du ihnen für die Zeit "danach" sicher. Mit danach meine ich, wenn sie für sich und mit sich allein nicht mehr klar kommen und eben dieses begreifen können.

Du könntest konsequent wirklich für eine begrenzte Zeit bei Deinen Eltern einziehen. Du könntest Dich durchsetzen, Ihnen die "Pflege" aus der Hand nehmen, alles notwendige ordnen und umorganisieren und Du könntest Deinen Eltern zeigen, dass Du nur für sie mit Deiner ungeteilten Aufmerksamkeit da bist und doch wirst Du gleichzeitig mit ihrer fast selbstzerstörerischen Gegenwehr klar kommen müssen. Dein "Für-Sie-Dasein" würde zumindest aber bewirken, dass auf Seiten Deiner Eltern ein wenig mehr Sicherheit erfahren wird. Und vielleicht kannst zu verhindern, dass Deine Mutter nicht auch noch schwer krank durch Überforderung wird. Das sie jetzt schon überfordert ist, wird sie Dir gegenüber sicher auch nicht eingestehen.

So gut kann ich Deine Verzweiflung verstehen, was Du durchmachst geht nicht auf die dickste Kuhhaut! Glaube mir, Deine Eltern belasten Dich nicht aus Bösartigkeit, sondern aus Hilflosigkeit. Halte durch! Hast Du Geschwister, die Dir den Part erleichtern könnten, oder bist Du auch hier allein im Fokus Deiner Eltern?
 
Danke für deine nette Antwort,ja so haben es mir auch Freunde gesagt.Das geht nun von Tag zu tag so, ich habe mich entschieden ein wenig den Kontakt zu reduzieren und merke das es mir damit echt gut geht,seid gestern.Wenn sie bei mir anrufen geht meine Frau ans Telefon, weil ich echt keine nerven mehr dafür habe,auch wenn ich nicht da bin.Sie sagt dann das ich nicht da bin(wenn ich da bin),sie fragen dann wo ich bin und wann ich wiederkomme usw.Meine Frau sagt dann das weis ich nicht, meine Frau arbeitet.Ich arbeite in einem Sportverein und Trainiere 2 Fussballmannschaften und spiele selber auch Fussball,dadurch habe ich auch viele Lehrgänge und ne menge arbeit.
Ich habe eine gute Freundin die ja nun auch alles weiss und meine Eltern ja auch Persönlich kennt.Auch sie sagt es ist besser wenn ich den kontakt reduziere.Komischerweise rufen sie gleich nachdem sie meine Frau angerufen haben,bei meiner Freundin an und dann fragen sie meine Freundin wann ich wiederkomme?was ist das denn?reicht es nicht wenn meine Frau sagt das ich nicht da bin?Auch erzählen sie bei meiner Frau am Telefon kein wort über Krankheiten, nur bei mir.Komisch oder?Nun haben sie sich auch bei meiner Freundin beschwert und gesagt das ich mich nicht mehr melde?gestern habe ich vormittags mit ihnen Telefoniert,sonst ist es immer 3 mal am Tag,aber wie ich schon sagte ich habe es reduziert.Auch das verstehe ich nicht?Meine Freundin hat auch gesagt zu meinen Eltern was das soll,sie hat sich doch gemeldet?Dazu sagte meine Mutter wohl kein Ton mehr.Es ist echt alles ein durcheinander.Das mit dem bei meine Eltern einzuziehen, niemals, denn danach kann man mich irgendwo einliefern gehen,sie würden mich nervlich kaputt machen das schaffe ich nicht....
 
Hallo Schulle,

kennst Du denn den Hausarzt von Deinem Vater bzw. einen der behandelnden Ärzte vom Krankenhaus? Wenn ja könntest Du dort mal anrufen und um ein persönliches Gespräch bitten.

Sicher könnte Dir der Arzt, ob persönlich oder am Telefon, erklären was denn nun genau die Diagnosen Deines Vaters sind. Ebenso könntest Du ihm davon erzählen, dass Deine Eltern beide anscheinend nicht mit der Situation klarkommen.

Solche Reaktionen auf Krankheiten gibt es nicht selten und vielleicht bekommst Du in einem Gespräch den einen oder anderen Hinweis was Du tun könntest :).

Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffe Du schaffst es den nötigen Abstand zu bekommen. Vielleicht findest Du hier den einen oder anderen Tipp der etwas dazu beitragen kann :):
Hilfe für Angehörige körperlich und psychisch kranker Menschen


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Sie haben einen neuen Arzt,den sie sich auch nach jahrelangen reden von uns nun endlich gesucht haben.Die Diagnose weiss ich ja hab es selbst gelesen.Das mit der Ärztin zu sprechen war auch schon ein Gedanke von mir, aber ich habe im moment irgendwie nicht die Kraft auch dieses noch erfahren zu müssen,wenn noch was weiteres mit seiner krankheit wäre.Ich bin im moment echt ganz schön am Boden und versuche wieder selbst zu mir zu finden.Es wäre wieder ein moment der mich total runterziehen würde.Ich weiss selbst nicht ob ich überhaupt noch was wissen will.Ich bin ja schon mittendrin in diesem krankheitskreisel meines vaters:confused:
Deshalb muss ich endlich mal wieder zu mir finden, er hat mich echt in ein tiefes Loch gerissen...
 
Hallo Schulle,

hast Du schon daran gedacht, Dir professionelle Hilfe zu suchen, um schnell und gezielt aus dem Loch herauszufinden?
Das ist in so einem Fall wirklich einen Gedanken wert.

Gruss,
Oregano
 
Hallo Schulle,

erstens möchte ich Oregano unbedingt beipflichten, professionelle Hilfe wäre bestimmt eine gute Sache :).

Zum Zweiten, wenn Du "gar nicht wissen willst" was denn nun mit Deinem Vater ist, damit meine ich eben z.B. Dich mit dem Arzt zu unterhalten, hast Du möglicherweise eben auch nicht so gute Chancen mit der Krankheit die er nun einmal hat den Umständen entsprechend trotzdem gut zu leben.

Klar, Du würdest am liebsten weglaufen, doch wenn Du Dich davor versteckst hast Du ja gar keine Möglichkeit damit umgehen zu können. Auch wenn Du das nicht willst wäre es ganz bestimmt viel besser sich der Situation zu stellen. Ob nun das Arztgespräch das Richtige ist kann Dir natürlich niemand garantieren, jedoch wenn man über etwas ganz genau Bescheid weiß kann man daran arbeiten - verstehst Du :rolleyes:?


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo ihr beiden.
Ja natürlich habe ich darüber nachgedacht mir Proffessionelle Hilfe zu holen.
Ich finde aber den wirklichen Anfang nicht und versuche von Tag zu Tag doch zu probieren mit allem klar zu kommen.Manchmal gibt es Tage da schaffe ich es etwas und dann hänge ich wieder durch.Ich weiss im moment echt nicht wo mir der Kopf steht.Vielleicht ist es auch Angst die ich habe wenn ich mir Proffessionelle hilfe suche irgendwie weiter ins Loch zu fallen?
Man hört ja immer auch sachen das auch Psychologen einen runterziehen.
 
Hallo Schulle,

die Möglichkeit, an einen schlechten Therapeuten zu gerade, besteht natürlich. Aber viel größer ist meiner Ansicht nach die Möglichkeit, auf einen guten Therapeuten zu stoßen. Wie wäre als "'Versuch" denn erst einmal ein Gespräch mit einer Beratungsstelle der Caritas?
Online-Beratung des Deutschen Caritasverbandes e.V. | Startseite

Letztlich geht es wahrscheinlich darum, Deine eigene Haltung zu ändern gegenüber dem Verhalten Deines Vaters, aber auch Deiner Mutter. Da beide wahrscheinlich sehr im Stress sind - ob berechtigt oder nicht, spielt keine Rolle - werden sie sich kaum ändern. Im Zweifelsfall könntest Du Dich ja als "Mülleimer" auch mal zurückziehen und einfach nicht mehr anrufen oder Dich anrufen lassen, nachdem Du ihnen das angekündigt hast.
Das klingt zwar brutal, aber evt. reagieren Deine Eltern eben nur auf "harte" Maßnahmen?

Grüsse,
Oregano
 
Ja das mit dem nicht mehr anrufen, da bin ich gerade dabei.
Nun heute Morgen kam von meiner Mutter ein anruf,ich überlegte ob ich überhaupt ans telefon gehen soll?
Nun bin ich dann doch rangegangen und sie erzählte mir, wie immer, das es meinen Vater schlecht ginge: er lässt sich total hängen und hat kein Bock mehr zu Leben.Mir ist wiedermal mein Frühstück vergangen und ich fühle mich wieder mies.
Es wird auch nicht mehr besser, ich weiss nur das es mir schon einmal besser ging, wo ich den Kontakt reduziert habe obwohl meine gedanken nicht loslassen konnten wie es meinen vater geht.Heute merkte ich wieder das meine mutter überfordert ist, ich sagte aber auch zu ihr, das auch ich ein eigenes Leben habe.
Ich nicht mehr so kann da es mich kaputt macht.Ich kann ja nicht Händchen halten kommen,ändern kann ich doch auch nichts.Wenn er sich so seinem Leben hingibt oder?
 
Hallo Schuller,

Deine Eltern sind erwachsen, und insofern sind sie sich gegenüber selbst verantwortlich und können von außen nur Hilfe bekommen, wenn sie sie dann auch annehmen. Du als Sohn bist auch erwachsen und entsprechend für Dein Leben verantwortlich. Wenn die Überkreuzungen dieser Leben so schmerzhaft und beeinträchtigend sind wie in diesem Fall, würde ich tatsächlich überlegen, wie das geändert werden kann.
Das Nichtmehranrufen bzw. NichtmehransTelefongehen ist eine erste Möglichkeit. Aber anhaltender für Dich wäre wahrscheinlich weiter professionelle Hilfe, denn Deine Eltern oder Dein Vater haben Dich offensichtlich so erzogen, daß Du nicht das Recht hast, Deine Entscheidungen durchzuziehen. Sie wollen mitreden, nehmen aber für sich in Anspruch, selbst doch ihr eigenes Leben zu leben.
Das ist jetzt sehr schwarz-weiß ausgedrückt. Trotzdem: ich denke, das ist der Knackpunkt.

Grüsse,
Oregano
 
Ja ich werde auf jeden Fall mir Hilfe holen,denn so kann ich nicht mehr Leben.Es macht mich kaputt oder sagen wir mal so ich bin schon am Boden.
Kein tag ist mehr wie er mal war.Mein vater hat vor kurzem gesagt, das es selbstverständlich sein muss, das ich da sein soll wenn was ist.ich bin doch keine geborene Maschine...er bekommt es nicht mal mit das es mir schlecht geht er haut immer noch einen drauf...und teilt mir mit das er keinen lebenswillen mehr hat, ich hab auch ehrlich keine lust mehr hinzufahren und ihn so zu sehen wie er sich hängen lässt,ich habe nur diese Bilder vor mir.....ich könnte nur heulen wenn ich ihn dann so sehe....
 
Das klingt immer mehr nach einer richtigen Depression, Schulle. Deshalb ist Deine Entscheidung, Dir helfen zu lassen, eine gute Entscheidung :).

Auch wenn Dein Vater meint, Du müsstest immer für ihn da sein: das muss in dieser Form nicht stimmen. Das ist seine Vorstellung und sein Wunsch - mehr nicht.
Daß Du dabei kaputt gehst, interessiert ihn wohl nicht oder Du hast es ihm nie wirklich deutlich und klar gesagt?

Gruss,
Oregano
 
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