Hilfe für Angehörige von Heroinabhängigen

Themenstarter
Beitritt
16.04.10
Beiträge
2
Ich habe mich hier angemeldet weil ich im Net nach Hilfe für Angehöfige von Heroinsüchtigen war und dabei bin ich auf diese Seite gestossen.
Ich will mich einfach mit jemandem unterhalten können, der vielleicht gerade das gleiche durchmacht wie ich: Mein Freund (26) ist Heroinabhängig. Ich (20) bin am Gymnasuium, stehe kurz vor den abschlussprüfungen und kann mit niemandem über mein Problem reden
Jeder Beitrag ist herzlich willkommen.

Rise
 
Hi Rise!

Willkommen!
Ich habe zwar keinen Heroinabhängigen Freund, dafür aber Drogenerfahrung.
Gibts was spezielles worüber du reden möchtest?

LG Maumel
 
hallo rise,


du hast dir ein sehr schweres päckchen aufgeladen.es wird nicht einfach sein. du kannst zu einer angehörigengruppe von alanon gehen. dort triffst du auf angehörige von alkoholikern, tabletten- und drogensüchtigen usw. alanongruppen sind sehr gut. dort findest du sehr erfahrene leute vor, die dir wichtige hinweise zum thema sucht, aber auch stabilität geben können. ab und an taucht auch mal ein suchtexperte auf und hält vorträge. die sind aber weniger spannend. betroffene können immer am besten raten, weil sie die gesamten masken der sucht und der süchtigen sehr gut kennen.

heroin ist eines der härtesten drogen die es gibt. auch was den entzug anbelangt. vor allem führt heroin auch zu einer sozialen verelendung, beschaffungskriminalität und zudem zu einer starken persönlichkeitsveränderung. auch wenn ihm das selber alles sehr bewusst sein sollte, der klammergriff dieser sucht ist heftig.

ich würde das mit einer gruppe sehr früh anstreben, damit du rechtzeitg aufgefangen werden kannst. es ist eine belastung, die nicht so einfach getragen werden kann. es existiert auch immer die gefahr, in die zwickmühle der coabhängigkeit zu geraten. suchtbeteiligte erfahren nicht selten ein heftiges burn out und finden sich am ende in einer depression wieder.

hier wirst du natürlich auch die möglichkeit haben, dich aussprechen und erleichtern zu können.

ich wünsche dir alles liebe und viel kraft.

herzlichen gruß

lanny
 
hy maumel
ach weisst du, es ist einfach ungaublich schwierig ihn und seine Sucht verstehen zu können. Er weiss, dass es schlecht ist und trotzdem konsumiert er immer wieder, obwohl er auch noch Methadon verabreicht bekommt. Beides zusammen kann ihn töten.
Seit kurzer zeit wissen wir jetzt, dass er auch noch Hepatitis C hat...
Kannst du mir sagen, wie ich ihn am besten motivieren kann, dass er wenigstens nicht mehr heroin konsumiert?

Lg rise
 
Hallo Rise.
Ich bin zwar nicht Maumel....
Weisst du, Angehörige von suchtkranken Menschen haben eine ungemein schwere Aufgabe im Leben.
Sie müssen lernen, dass das Nichtstun die beste Hilfe für den Süchtigen ist.
Alles, was du unternimmst, um ihn zu motivieren läuft schlussendlich ins Leere, weil es von dir aus kommt und nicht von ihm selber.
Ich schliesse mich dem Ratschlag von Lanny an: Besuche eine Selbsthilfegrupppe für Angehörige von suchtkranken Menschen.
Du musst lernen, dass du für sein Schicksal nicht verantwortlich bist und dass er sein schweres Päcklein selber tragen muss und es auch nur selber loswerden kann. Das ist besonders schwer, wenn man die betreffende Person gerne hat.
Schreib ruhig weiterhin deine Sorgen hier auf, es wird dir gut tun.
Dass er weiterhin Heroin konsumiert, kann zwei Gründe haben, die ich kenne. Vermutlich gibt es noch mehr.
Es kann sein, dass der Methadonspiegel anfangs zu hoch ist und dann absackt, so dass er mit Heroin überbrücken muss.
Ein Link aus unserem Forum dazu: https://www.symptome.ch/threads/methadon.47776/
Es kann auch sein, dass er das Ritual der Injektion vermisst. Ich weiss, dass es Fälle gab, wo der Patient sich deswegen das Methadon intravenös verabreichen durfte. Geholfen hats trotzdem nicht....
Viel Kraft und liebe Grüsse, Sine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Rise,
ich stecke zur Zeit in einer ähnlichen Situation. Habe einen alten Kumpel von mir wiedergetroffen, er ist obdachlos. Hat mir aber nix von seiner Heroinabhängikeit erzählt. Nachdem ich ihm angeboten habe das er bei mir mal duschen darf, war er mehrmals bei mir. Er hat dann auch bei mir übernachtet. Wir haben uns viel unterhalten, er hat dann auch irgendwann erzählt das er seit 1,5 Jahren abhängig ist. Ich war sehr geschockt und traurig. Das schlimmste für mich war das er sagte er möchte gar nix an seiner Situation ändern. Leider mußte ich dann nach ein paar Tagen feststellen das er mich beklaut hat. Als ich ihn darauf ansprach, kam von ihm nicht viel. Nur das er nix dafür kann und er es ja im Normalfall nicht tun würde. Es seien die Drogen die ihn so verändern, im Vordergrund steht die Beschaffung der Droge.
Ich habe mich jetzt von ihm distanziert. Es fällt mir aber sehr schwer. Ich muß ständig an ihn denken und mache mir Sorgen.

Also einfach zu sagen man muß sich davon distanzieren ist für jemand der unbeteiligt ist, einfach. Nur wenn man mit dem Herz dabei ist, nicht so einfach.

Wünsche dir viel Kraft um das ganze durchzustehen.

Alles Liebe, Sunny
 
Es kann auch sein, dass er das Ritual der Injektion vermisst.
Mein Bruder hat gesagt, dass Methadon nicht nur viel gesundheitsschädlicher als Heroin wäre, sondern ihm dann auch der Kick fehlt.

Es gibt Menschen, die es schaffen von Heroin loszukommen. Mein Bruder gehört nicht dazu. Bei den Meisten geht es nur um die Beschaffung.
Meinem Bruder war nichts wichtig genug, damit aufzuhören. Weder Frau, noch Kind.

Ich würde meine Finger von einem Heroinabhängigen lassen und mich schleunigst in Sicherheit bringen. Man muss sich sein Leben nicht mit Gewalt versauen.:cool:
 
hi mein freund ist auch HH abhängig & ich suche nach Antworten auf meine Fragen & bek. keine. Wer hilft mir ?
 
Hey Terrakk

Na zum beispiel warum er mir selten zuhört oder wenn ich Kritik ausübe an seinen Konsumverhalten. Er meint ich respetiere ihn nich & Trampel nur auf ihn rum .
 
Hey Terrakk

Na zum beispiel warum er mir selten zuhört oder wenn ich Kritik ausübe an seinen Konsumverhalten. Er meint ich respetiere ihn nich & Trampel nur auf ihn rum .

Hy Smoki,
weil er nicht hören will! Es hatt einen Grund das er seinen Geist benebelt! Der Grund wird in der Kindheit liegen und hat mit liebe oder eben zuwenig liebe zu tun. Er ist das Opfer und will Opfer sein. Das ganze kann relativ unbewusst vor sich gehen....
Ich hab auch nie!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! zugehört.

Er kann sich blos selber helfen. Aber er muss es wollen, wirklich wollen!!!!!

Liebe Grüsse
Therakk
 
Hey Therakk ! Danke für deine Antwort , ich verstehe genau was Du meinst. Nur stellt sich für mich immer wieder die FRage wie soll ich damit umgehen wenn er sich Kritiesiert fühlt. Ich mein nur dabei zu schaun & ihn machen lassen das kanns ja auch nicht sein oder ?

L.g. Smoki
 
Hmm, das kann ich dir auch nicht sagen...ich kenn ja euch beide nicht.

Aber so spontan: Was hält dich bei ihm? Er zerstört sich. Niemand kann über längere Zeit Heroin nehmen ohne schwerwiegende Folgen. Finazieller Absturz mal weggelassen. Hirn, Leber, Haut alles leidet. Er ist permanet High. Du hast ja nicht ihn neben dir sondern etwas anderes.

Lass fliegen was du liebst, kommt es zurück so gehört es zu dir - für immer!
 
So wie es seine Entscheidung ist zu konsumieren, ist es doch deine Entscheidung, ob Du zuschaust oder gehst.
 
Hey Therakk ! was mich an ihn hält ist seine Liebevolle Art & ehrlichkeit usw. Doch das einzige was für mich zählt ich liebe ihn & er mich. ! Und ich hoffe das sein Konsum nicht unsere Liebe zerstört. Ab September geht er in Entgiftung danach in Therapie & ich hoffe wir schaffen das : Lg. Smoki
 
Na das ist ja mal eine Super Antwort . ! Sry , aber mein Freund ist mir nich egal & deshalb kann & will nich dabei zuschaun bzw. weg schaun .

L.g. Smoki

der satz ist gut. Ich denke der beste Satz bis jetzt.

Du kannst ihm nicht helfen! Du kannst ihn unterstützen. Niemand kann ihm helfen. Er kann sich blos selber helfen, aber er muss es wirklich mit jeder Faser seines Geistes wollen.
Ansonnsten: Junki bleibt Junki

Liebe Grüsse und viel Kraft
 
Du kannst ihm nicht helfen! Du kannst ihn unterstützen. Niemand kann ihm helfen. Er kann sich blos selber helfen, aber er muss es wirklich mit jeder Faser seines Geistes wollen.
Sehe ich auch so. Das Risiko des Rückfalls ist hoch. Schon wenn er die Kur nicht wirklich aus voller eigener Überzeugung macht ist das Risiko des Rückfalls mMn. noch weiter erhöht.:eek:)
Ansonnsten: Junki bleibt Junki

Liebe Grüsse und viel Kraft
Leider.:eek:)
Wenn man 2 Brüder hat, die beide jung angefangen haben und von denen der Eine über 30 Jahre lang sporadisch immer wieder Heroin schnupfte und wenigstens 30x kalt oder im Krankenhaus entgiftet hat und der Andere sofort nach über einjähriger Therapie seinen nächsten Schuss setzte und ihn bis heute nichts (weder Frau, noch Kind, noch eine weitere lange Therapie, noch ein Jahr Knast, dass er der Möglichkeit einer weiteren Therapie vorzog) davon wegbringen konnte, dann ist man in Sachen Heroinabhängigkeit einfach ziemlich desillusioniert.:eek:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich auch so. Das Risiko des Rückfalls ist hoch. Schon wenn er die Kur nicht wirklich aus voller eigener Überzeugung macht ist das Risiko des Rückfalls mMn. noch weiter erhöht.:eek:)
Leider.:eek:)
Wenn man 2 Brüder hat, die beide jung angefangen haben und von denen der Eine über 30 Jahre lang sporadisch immer wieder Heroin schnupfte und wenigstens 30x kalt oder im Krankenhaus entgiftet hat und der Andere sofort nach über einjähriger Therapie seinen nächsten Schuss setzte und ihn bis heute nichts (weder Frau, noch Kind, noch eine weitere lange Therapie, noch ein Jahr Knast) davon wegbringen konnte, dann ist man in Sachen Heroinabhängigkeit einfach ziemlich desillusioniert.:eek:)

Klar ist es hart wenn so eine Familiengeschichte hat & ich gebe Euch in sofern Recht man kann diesen Menschen nicht helfen nur unterstützen. Er muß selbst erkennen was mit ihn los ist ! doch trotz allem Liebe ich diesen Menschen sehr : Lg. Smoki
 
Oben