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Flüchtige organische Verbindungen - Kirschmann BaubiologiePhenole/ Kresole
Aufgrund ihrer recht hohen Siedepunkte um 200°C gehören die Phenole und Kresole eher zu den Hochsiedern. Dies hat zur Folge, dass sie über längere Zeiträume hinweg aus in Innenräumen eingesetzten Materialien ausgasen können. Sie sind in großen Mengen in Teerölen enthalten, die durch Erhitzen von Steinkohle, Braunkohle oder Holz unter Luftausschluss erzeugt werden. Der charakteristische und unangenehme Geruch vieler Phenole und Kresole ist stark durchdringend. Aufgrund ihrer sehr niedrigen Geruchsschwellenwerte (Kresole: 4µg/m³; Phenol: 200µg/m³) kann dies zu einer langandauernden Geruchsbelästigung führen. Phenole (K3B) und Kresole (K3A) gelten laut als möglicherweise krebserregend.
Viele Phenole und Kresole wirken stark fungizid und bakterizid und werden daher als Wirkstoffe in Desinfektionsmitteln und zur Konservierung von Leim, Klebstoffen und Tinten eingesetzt. Die biozide Wirkung der Phenole und Kresole macht Teeröle zu sehr wirksamen Holzschutzmitteln („Carbolineum“). Neben dem Einsatz als Desinfektions- und Reinigungsmittel in der ehemaligen DDR, der bis heute zu erheblichen Geruchsbelästigungen führt, sind Produkten aus Phenolharzen oder andere Phenolverbindungen enthalten. In Untersuchungen konnten vor allem Phenolharzgebundene Spanplatten, Bodenbelagskleber auf der Basis von Sulfithablauge, Ausgleichsmassen auf Phenolharzbasis, Steinholzestrich, Mineral- und Glaswolle, PVC-Bodenbeläge, Kassettendecken und Polstermaterialien konnten als Phenolquellen identifiziert werden. Weiter relevante Quellen können elektronische Gebrauchsgegenstände wie z.B. Computer, Fernseh- oder Rundfunkgeräte sein, da die Leiterplatten mancher Geräte aus phenolharzgetränktem Papier (Pertinax) hergestellt sind und beim Erwärmen Phenol und in geringerem Umfang Kresole abgeben [4