Ich schreibe dann noch was, hier erst mal ein aktuelles Bild von meinem Arbeitsplatz:
So, jetzt erkläre ich mal was dazu.
Vorschaltgerät und Flimmern
Leuchtstoffröhren lassen sich nicht direkt am 220 Volt Stromnetz betreiben.
Anfangs, bis heute noch weit verbreitet, hat man eine einfache Spule ("Drossel") davor geschaltet, welche den Strom begrenzt.
Um überhaupt anzugehen (zu zünden) braucht die Leuchtstoffröhre eine hohe Spannung, um das Gas zu ionisieren, dazu dient der Starter. Das ist ein kleines zylinderförmiges Plastegehäuse irgendwo an der Leuchte, was beim Einschalten kurz blau leuchtet. Drin ist eine Glimmlampe mit Bimetall. Schaltet man an, die Röhre ist noch ein unendlich hoher Widerstand, fließt der Strom durch den Starter, die Glimmlampe leuchtet und erwärmt das Bimetall, das sich biegt und die Glimmlampe kurzschließt. In diesem Augenblick entsteht durch die Drosselinduktion eine sehr hohe Spannung un die Leuchtstoffröhre zündet. Dann fließt nur sehr wenig Strom noch durch den Starter, so dass die Glimmlampe ausbleibt. Da das meist nicht beim ersten Mal klappt, flackern diese Leuchten beim Einschalten kurz. Wenn was kaputt ist, hat man den Effekt, dass die Lampe dauernd flackert, hast Du vielleicht schon mal gesehen.
Nachteile:
Die Drossel verbraucht selber Leistung, ist darum ab 2007 glaube auch in neuen Leuchten verboten.
Der 50 Hz Wechselstrom hat zwei Nulldurchgänge, so dass die Leuchtstoffröhre mit 100 Hz flimmert. Das Auge ist zu träge, das zu sehen, aber Studien haben nachgewiesen, dass es zu Konzentrationsproblemen führt, ich bekomme Kopfschmerzen davon.
Besonders beim Lesen ist es schlecht.
Dazu musst Du mal jemandem beim Lesen in die Augen sehen, das geht so:
>. . . . . . . . . . . . . . >
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Man liest nicht Buchstabe für Buchstabe, sondern in Blöcken, hat also auf einer Zeile (Punkte oben) mehrere Haltepunkte. Je besser einer liest, desto weniger Haltepunkte braucht er (darauf basieren auch Techniken zur Leseverbesserung). Schlechte Leser gehen auch innerhalb einer Zeile manchmal zurück. Wie gut einer liest, kann man also feststellen, indem man ihm beim Lesen in die Augen guckt. Am Ende der Zeile erfolgt ein Rücklauf in die nächste Zeile, und wenn der genau dann erfolgt, wenn die Leuchtstoffröhre infolge ihres Flimmerns mal dunkel ist, findet das Auge die neue Zeile nicht richtig, das ist das Anstrengende. So weit die Theorie, die ich mal gelesen habe.
Elektronische Vorschaltgeräte
Stand der Technik sind elektronische Vorschaltgeräte. Die sind ohne Spule, mit Bauteilen, und betreiben die Leuchtstoffröhre mit ca. 55 kHz (also 55000 Hz). Die Frequenz ist so hoch, dass die Nachleuchtzeit der Leuchtstoffe in der Röhre kein Flimmern erzeugt, sondern nur noch eine leichte Welligkeit, die nicht stört.
Außerdem sind die stromsparend und lampenschonend.
Außerdem lassen die sich mit Gleichstrom betreiben, was für Leute mit Angst vor Elektrosmog.
Die neuen dünnen T5-Leuchtstoffröhren (16 mm Durchmesser) haben immer ein elektronisches Vorschaltgerät, im Zweifelsfall solche wählen.
Energiesparlampen, also auch die Liliput von memo, haben standardmäßig ein elektronisches Vorschaltgerät im Sockel integriert.
Wie das bei Deiner Parlament ist, weiß ich nicht. Im ungünsten Fall ist ein stromsparendes konventionelles Vorschaltgerät drin, das hat nicht so eine hohe Verlustleistung, aber immer noch das 100-Hz-Flimmern, und das ist nicht gut. Bei solchen Schreibtischleuchten ist das Vorschaltgerät meist in einem Gehäuse am Stecker angebracht. Da müsstest Du noch mal nachfragen und eventuell den Kauf stornieren.
Circadiane Wirkung
Neue Erkenntnisse über den dritten Rezeptor im Auge haben ergeben, dass der auf eine Wellenlänge von 460 nm reagiert, und das ist Blau. Dich macht also nicht die Sonne wach, sondern der blaue Himmel. Das kann keiner wissen, aber es leuchtet ein. Auf Urlaubsreisewerbefotos hat man auch immer den strahlend blauen Himmel und das blaue Meer, eigentlich selten die knallige Sonne. Glücklicherweise muss es nicht besonders hell sein, aber eben genügend blau. In Deinem Fall ist eine Vollspektrumlampe die Wahl, die hat mehr von dem Wachmachblau als die anderen Leuchtmittel. Hier mal ein Link, wos ausführlicher steht:
https://www.cyberlux.de/deutsch/articles/l-h/naturlische/ehrenstein/biologische_uhr.pdf
Ich bin nähmlich Ende November voll in Panik geraten, weil ich trotz 236 Watt Narva-Vollspektrum an der Decke früh nicht richtig wach wurde. Also habe ich mich wieder in Unkosten gestürzt und jetzt im Lichtwecker im Schlafzimmer eine 10.000 Kelvin Aquariumröhre, außerdem noch eine 18.000 Kelvin-Röhre in der Stube, die mir aber zu violett ist, am Computerbildschirm (siehe Bild oben) links und rechts blaue Revoltec-Kaltlichröhren und seit gestern zwei Osram SkyWhite a 36 Watt in der Küche, von denen ich erst mal halbseitige Kopfschmerzen (rechts) bekommen habe.
www.osram.de/pdf/service_corner/skywhite.pdf
Ich muss schon sagen: verblüffend, wie das blaue Licht, ohne groß hell zu sein, den Stoffwechsel hoch- und runterfahren kann. Darum haben also die Computerkiddies solche blauen Moddinglampen in ihren Computern, damit sie auf den LAN-Parties nicht einschlafen.
Hast Du eigentlich PayPal? Dann könnte ich Dir auch was bei memo bestellen und schicken, mit Privatpaket hast Du eigentlich keine Probleme.