Wachstumshormon-Therapie

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27.04.09
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Hallo zusammen,

das krankheitsgeplagte Wrack meldet sich wieder;)

Und zwar geht es darum, dass ich seit bereits 8 Jahren ein Wachstumshormon Genotropin spritzen muss (keine Angst ich nehme das nicht, weil ich sportliche Leistungssteigerungen erreichen möchte, sondern weil ich kleinwüchsig war).
Mit 13,5 Jahren war ich grade mal 1,36m groß. Nun bin ich 1,74m groß und damit mehr als zufrieden. In dieser Hinsicht bin ich froh, dass es solche medizinischen Errungenschaften gibt.
Der für mich zuständige Professor teilte mir mit, dass die Wachstumsfugen nun entgültig geschlossen seien und mein Wachstum abgeschlossen wäre.
Dennoch soll ich das Genotropin weiterhin nehmen, da es zum Knochenaufbau dient. Ansonsten könnte es wohl später sein, laut Arzt, dass ich Osteoporose kriegen könnte.
Daneben produziert mein Körper nicht genügend Testosteron, sodass ich auch auf Andriol-Tabletten angewiesen bin.
Ich finde das schon ziemlich heftig, da der Professor meinte, dass er noch nie einen Fall hatte, wo praktisch die Produktion zweier Hormone gestört bzw. nicht vorhanden ist.
Die Ursache, warum die Hypopyhse die Hormone bei mir nicht produziert, ist den Spezialisten nicht bekannt.

1. Kennt ihr irgendwelche Krankheiten, bei denen genau diese Hormone fehlen?
2. Habt ihr vielleicht Ideen/ Kenntnisse, was für Ursachen dieser Hormonmangel haben könnte?
3. Das Andriol enthält den Farbstoff Gelborange S. Dieser kann in einigen Fällen krebsauslösend sein, das macht mich schon nachdenklich. Denn warum mischt man in Hormontabletten einen giftigen Farbstoff???
Sind euch Alternativen bekannt, die keine Farbstoffe in sich tragen?
4. Ist die Weiterbehandlung mit Genotropin überhaupt sinnvoll, wenn die Wachstumsfugen geschlossen sind? Ich habe nämlich oft Schmerzen in den Kniegelenken. Mein Prof. hat dazu nichts weiter gesagt, was mich noch nachdenklicher macht.
5. Kann das eine Präparat das andere beeinflussen?

Ich freue mich riesig über eure Meinungen.

Viele Grüße

kc
 
Hallo kc,

ich habe Dein Posting mit Interesse gelesen, kann aber leider gar nichts zu dem Thema sagen.
Ich nehme an, Dein Professor kennt sich mit Hormonen aus, oder?
Sonst wäre es vielleicht nicht schlecht, mal einen anderen Hormonspezialisten zu befragen.

In dem Link hier werden etliche mögliche Ursachen für das Fehlen dieses Wachstumshormons beschrieben. Warum das bei Dir auch noch mit einem Mangel an Testosteron zusammen geht, weiß ich leider nicht.

Hier wird das Genotropin beschrieben: ODDB.org: Open Drug Database | Medikamente | Fachinformation zu Genotropin®.


Daraus:
Bei Patienten mit endokrinen Störungen, einschliesslich solcher mit Wachstumshormonmangel, besteht ein erhöhtes Risiko einer Epiphyseolysis capitis femoris, und bei kleinwüchsigen Patienten tritt eine Perthes-Calvé-Legg-Krankheit gehäuft auf. Der Arzt und die Eltern sollten auf das mögliche Auftreten von sich langsam verstärkendem Hinken, von Hüft- und Knieschmerzen und/ oder einer Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit achten. Besonders Patientinnen mit Turner-Syndrom sollten in regelmässigen Abständen und besonders beim Auftreten von Knochenschmerzen auf Anzeichen einer Epiphyseolyse oder einer Scheuermann-Krankheit untersucht werden.
....
Eine unbehandelte Hypothyreose kann die Wirkung von Genotropin beeinträchtigen. Deshalb sollte die Schilddrüsenfunktion nach Beginn der Somatropinbehand-lung und nach Dosisanpassungen kontrolliert werden. Gegebenenfalls ist zusätzlich zu Genotropin Schilddrüsenhormon zu ver-abreichen.

Da das MIttel ein Hormon ist, greift es natürlich in alle Hormon-Systeme im Körper ein.

Das ist wie oft bei Beipackzetteln eine lange Liste mit nicht gerade schönen Nebenwirkungen.
Immerhin finde ich es super, daß Du so eine normale Größe erreicht hast. Das erleichtert das Leben sicher sehr :).

Grüsse,
Uta
 
Hi Uta,

danke für den Ausschnitt + Link. Ich werde mich hiermit mal ein wenig genauer befassen.
Bislang wurde keine Schilddrüsenunter- oder überfunktion bei mir festgestellt. Ich werde das aber nochmal ansprechen. Ich genieße sozusagen einen Sonderstatus als außergewöhnlichster Fall, ich bin ein "Eldorado für die Forschung".
Bei jeder Sitzung werden mir gleich 8 Ampullen Blut abgenommen, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht an.;)

Was mich wundert ist, dass ich bei meiner Geburt mit 59cm ein Riese war. Bis ich 6 war, ist dem Kinderarzt bei der Vorsorgeuntersuchung nichts Negatives aufgefallen. Danach geht meine Wachstumskurve nach unten. Ich würde sagen, dass es dem Hausarzt hätte auffallen müssen, aber niemand sagte etwas und es wurde auch keine Wachstumskurve mehr geführt, frei nach dem Motto "Wird schon passen". Naja was solls.

Du hast recht, ich freue mich ein normales Leben führen zu können. Ich werde zwar wahrscheinlich immer Medikamente nehmen müssen, aber hauptsache es geht mir einigermaßen gut. Hätte es diese Therapie nicht gegeben, wäre ich nun wohl schwerstbehindert.

Mich wundert nur, dass die Ursachen nicht erforschbar sind. Man kann wohl nicht alles haben:D
Hat es eventuell etwas mit Tschernobyl zu tun?

Grüße

kc
 
Bist Du denn in der Zeit um Tschernobyl aufgewachsen?
Möglich wäre das dann meiner Meinung nach schon.

Gruss,
Uta

Jahrgang 87 bin ich. Die Katastrophe hat sich ja bereits 1986 ereignet. So gesehen würde es nicht passen. Deutschland soll eigentlich auch nur in Bayern betroffen gewesen sein. Vielleicht durch Genveränderungen bei meiner Mutter, die sich dann auf mich übertragen haben? Es ist leider nur Spekulation.

Ein Tumor wurde glücklicherweise nicht gefunden.
Kann sowas durch ein traumatisches Erlebnis/ Ereignis ausgelöst werden?
Was mir noch einfällt: Meine Tante hat Probleme mit der Schilddrüse und muss Medikamente hierfür nehmen. Ansonsten sind keine Fälle in der Verwandtschaft bekannt.

Grüße

kc
 
hallo kc87,

zum thema kann ich eigentlich nichts sagen.

doch ich musste lachen.

selbst wurde ich auch nach tschernobyl sehr krank.
im chor hatte ich ne kollegin, welche auch bei tschernobyl morbus crohn bekam.
als sie mir sagte, dass sie in der schule immer erzählte, sie sei tschernobyl-krank, musste ich lachen, weil ich das auch immer sagte.
komisch, dass so kleine kinder auf solche idéen kommen...

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
hi shelley,

ich vermute, dass es davon kommt. es wäre jedenfalls eine erklärung für diese exotische krankheit:)

grüße

kc
 
hallo kc1987,

cool.

dann hatte ich als kind doch recht und weiss im gegensatz zumeinen ärzten endlich, was ich wirklich habe.

:freu:

viele liebe grüsse von shelley :kiss:
 
hallo,

warum wurden eigentlich nicht noch mehr menschen 1986/1987 krank?

:wave:

keine ahnung. was ich aber schon früher beobachtet habe:

der jahrgang 1986 hat sich meiner ansicht nach viel schneller entwickelt als die 1987er. ich habe mich schon damals in der grundschule gefragt, warum alle 86er schüler groß gewachsen waren und auch sonst viel reifer waren als wir 87er. es könnte eine ausnahme gewesen sein, aber auch die nachfolgenden jahrgänge waren und sind viel "zarter", "kleiner" und "gebrechlicher" in diesem alter;)
die entwicklung setzt generell bei vielen später ein. der schnitt ist nach meiner beobachtung genau nach dem jahr 1986 eingetreten. kurios ist dabei, dass es mir schon als 9 jähriger aufgefallen ist, wo ich noch nie etwas von tschernobyl gehört hatte. daher bin ich sogar ein stück weit überzeugt, dass sich die umwelteinflüsse auf die menschen seit tschernobyl verändert hat. das wiederum könnte durchaus genmutationen o.ä. nach sich ziehen.

ihr könnt mich für wahnsinnig halten, ich stehe zu meiner ansicht:cool:
 
So wahnsinnig finde ich Deine Überlegungen gar nicht :).
Da Tschernobyl u.a. die Schilddrüsen geschädigt hat, wäre es ja möglich, daß damit die hormonelle Situation der Geschädigten sich drastisch verändert hat.
Um diese Zusammenhänge zu erkennen, müßte man sich gründlich damit befassen.

Das finde ich auch ganz interessant:

Radioaktive Isotope sind spätestens seit Tschernobyl im Gespräch. Unbestritten ist das seit Beginn der Atomwaffentests mit einem Höhepunkt zu Beginn der 60 er Jahren, die Belastung durch radioaktive Isotope wesentlich höher ist als noch vor Ende des zweiten Weltkrieges. Die bei dem Zerfall von radioaktiven Stoffen freiwerdende radioaktive Strahlung führt zu Zellschäden oder im noch schlimmeren Fall zu DNA Schäden und damit zu Krebs oder Erbgutschädigungen. Dabei wirken auch Strahlungsarten wie Alpha und Beta Strahlung, die außen schon durch die Kleidung oder die Haut abgeschirmt werden, im Innern des Körpers aber am Wirkort lokale Schädigungen hervorrufen können.
Wo ein radioaktives Element wirkt hängt von seinen chemischen Eigenschaften ab. Jod sammelt der Körper z.B. in der Schilddrüse weil dort die Jodhaltigen Wachstumshormone Trijodtyronin und Tetrajodthyronin (Thyroxin) gebildet werden, Strontium ist chemisch dem Calcium verwandt und wird in den Knochen eingelagert. Cäsium dagegen verhält sich relativ indifferent und verteilt sich im ganzen Körper.

Radioaktive Isotope verhalten sich wie normale chemische Elemente. So findet man radioaktives Cäsium dort wo man auch normales Cäsium findet. Die Halbwertszeit eines Nuklids ist wesentlich wie gefährlich es ist. So war direkt nach Tschernobyl das radioaktive Jod (Halbwertszeit 8 Tage) Grund zur Besorgnis, während 10 Jahre später dieses vollständig zerfallen ist und die Nuklide von Cäsium und Strontium mit Halbwertszeiten von 37 und 28 Jahren die meiste Aufmerksamkeit verdienen.

Im Vergleich zu der Belastung Anfang 1961 war auch die Belastung durch Tschernobyl nur ein Zehntel dessen was damals "normal" war. Man schätzt die zusätzliche Aufnahme von Radionuklide pro Jahr durch Tschernobyl auf 0.04-0.26 mS pro Jahr. Zum Vergleich die normale Belastung liegt bei 2 mS pro Jahr, davon 0,38 mS durch Nahrungsmittel.

Für die Allgemeinheit ist heute die Belastung durch Radionuklide als gering einzustufen. Ausnahmen sind zwei Lebensmittel bei denen sie angereichert vorkommen: Wildpilze und Wildfleisch. Pilze reichern aktiv bestimmte Nuklide wie Cäsium aus dem Boden an. Wildtiere essen diese Pilze. Wer allerdings nicht jeden Tag Wildschwein mit Pfifferlingen isst (auch wegen der Schwermetalle in Wildpilzen nicht zu empfehlen) dürfte keinerlei Gefährdung haben.
Umweltkontaminanten

Also war die Belastung um 1961 herum wesentlich höher als später.
Evtl. haben ja die Männer und Frauen, die in den 60iger und 60iger Jahren lebten, durch die Strahlenbelastung schon Gen-Mutationen oder Schäden erfahren, die sich dann später ausgewirkt haben?

Gruss,
Uta
 
@Uta

Möglich wäre es. Vielleicht lässt sich hierzu noch genaueres herausfinden.

Dankende Grüße

kc
 
Ich bin mehr zufällig auf folgenden Link gestoßen und bin mir nun ziemlich sicher, dass ich das Ullrich-Turner-Syndrom habe. Diese Krankheit tritt wohl hauptsächlich bei Mädchen und Frauen auf, seltener aber auch bei Jungen und Männern.

Es werden allerlei Symptome dieses Syndroms aufgeführt, u.a. Kleinwuchs, Hypogonadismus (Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen), Pigmentnaevi und
eine

"Dermatose, die als vesiculöse Form des Morbus Hallopeau aufgefasst wird".

SpringerLink - Journal Article

Morbus Hallopeau

Morbus Hallopeau ist eine pustulöse Form der Psoriasis, die anfangs die Spitzen von Fingern und Zehen befällt. Sie beginnt mit geröteten, schuppenden Herden, auf denen sich Pusteln bilden. Die Acrodermatitis continua suppurativa Hallopeau neigt dazu, sich langsam auszubreiten. V.a. bei älteren Menschen kann sie in eine generalisierte Psoriasis pustulosa übergehen. Austrocknende Pusteln können hellrote, glasige und sehr schmerzhafte Hautveränderungen an Fingern und Zehen hinterlassen.


Morbus Hallopeau ? Wikipedia

Damit schließt sich der Kreis. Die vier genannten Symptome treffen ohne weiteres auf mich zu. Es gibt bestimmt noch weitere.
 
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