Ernährung und Globalisierung

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23.07.06
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Auf eindringliche Art und Weise zeigt der Film "We feed the world" von Erwin Wagenhofer den Zusammenhang zwischen Globalisierung und Ernährung auf. Es ist auch eine Art von "Fehlernährung", wenn durch unseren Umgang mit Nahrung Ökosysteme und Menschenleben vernichtet werden. Der Film macht deutlich, dass Lebensmittelproduktion, weltweiter Lebensmittelhandel und Wirtschafts- und Agrarpolitik derzeit weit davon entfernt sind alle Menschen satt zu machen , obwohl unser Planet alle Voraussetzungen dafür hat. Er macht zudem klar, wie schwierig es ist, ja nahezu unmöglich, sich den Machenschaften der Lebensmittelindustrie zu entziehen, weil man sie oft so wenig durchschaut und weil es häufig auch gar keine angemessenen Alternativen gibt. Die Erkenntnis als ganz "normaler" europäischer Verbraucher Mitschuld daran zu tragen, dass ein Kind in Afrika hungern muss, der Regenwald Südamerikas vernichtet wird, ein Küken in einer Metallschublade schlüpft und bis zu seinem Tod nicht ein mal das Sonnenlicht sieht, ist immer wieder erschütternd. Dieser Film war für mich ein guter Anlass, meine Ernährungsgewohnheiten nochmals zu überdenken. Ich werde den Film auch auf jeden Fall mit meinen Schülern anschauen. Es können nicht genug Menschen wachgerüttelt werden, denn es gilt wahrlich "Böses" zu verhindern.


https://www.we-feed-the-world.at/film.htm#oben

Tag für Tag wird in Wien gleich viel Brot entsorgt, wie Graz verbraucht. Auf rund 350.000 Hektar, vor allem in Lateinamerika, werden Sojabohnen für die österreichische Viehwirtschaft angebaut, daneben hungert ein Viertel der einheimischen Bevölkerung. Jede Europäerin und jeder Europäer essen jährlich zehn Kilogramm künstlich bewässertes Treibhausgemüse aus Südspanien, wo deswegen die Wasserreserven knapp werden.

"Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet."
Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung

Ein Viertel des Restmülls in Wien besteht aus unverbrauchten Lebensmitteln, der Großteil davon wäre noch für den Verzehr geeignet. Gleichzeitig wächst die Zahl der Hunger leidenden Menschen weltweit stetig an: 852 Millionen Menschen leiden Hunger, die meisten davon in Afrika und Lateinamerika. Aber auch in reichen Industriestaaten hungern immerhin rund 10 Millionen. Mehr als fünf Millionen Kinder sterben jährlich an Unterernährung, so ein aktueller Report der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO mit Sitz in Rom
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Ich lege Euch diesen Film sehr ans Herz,

Sanne
 
Ich möchte gerne noch mal diesen Beitrag hochholen für alle, die diesen Bericht noch nicht gesehen haben (We feed the world), den es auch auf youtube in ganzer Länge gibt.

video.google.com/videoplay?docid=-7738550412129841717#

VG
julisa
 
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