Hier spricht ein völlig kaputter Mensch. Gibt es Hoffnung?

Themenstarter
Beitritt
05.08.15
Beiträge
12
Hallo liebes Forum,

als ich meinen ersten Thread hier erstellt habe, in dem es um Schmerztherapie ging, war ich ganz überrascht, als die Antworten eintrafen. Ich habe ehrlich gesagt in noch keinem Forum so eine echte Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit erlebt. Ich habe, auch durch das Lesen in anderen Threads, Vertrauen in dieses Forum gefasst und mich überwunden, mein "Lebensproblem" anzusprechen, in der Hoffnung, dass es vielleicht jemanden gibt, der einen hilfreichen Tipp geben kann, wie ich aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann.

Ich werde mich so kurz wie möglich fassen und alles so wesentlich und prägnant wie möglich halten.


Ein paar Daten zu mir:
  • männlich
  • 26 Jahre alt
  • aktuell wenige, aber vereinzelte wertvolle soziale Kontakte
  • finanziell stabile Situation
  • derzeit nicht arbeitend

Aktuelle Medikaton:
  • Cipralex 20mg
  • Tilidin (Retard) 400-700mg am Tag (Suchtproblematik)

Bereits erfolglos probiert:
  • Venlafaxin
  • Fluoxetin
  • Citalopram
  • Elontril
  • Trevilor
  • diverse andere Trizyklika

Folgende Ausgangslage:
  • Ich wurde im Alter von 3 Jahren von einem Familienmitglied anal missbraucht
  • Vermutlich durch diesen Missbrauch massive Probleme im Analbereich mit Hyperempfindlichkeit (nur Morphin hilft gegen Schmerzen), Fissuren, Analvenenthrombosen alle 12 Wochen
  • War als Kind fast immer allein, depressive Mutter schaute nur fern oder schlief auf dem Sofa, weckte ich sie versehentlich, gab es Prügel, wurde bespuckt, gekratzt, gebissen...
  • Emotionaler Missbrauch durch Mutter, Vater und Stiefvater
  • Bruxismus (Zähne völlig abgemahlen) und Tinnitus wegen Hypertonie, ständig angespannt
  • Soziale Angst und Gefühl, nicht in Ordnung zu sein. Daher ständige Selbstbeobachtung und Verhaltenskorrektur
  • Depression mit Antriebslosigkeit, verbringe Wochen im Bett
  • Leichte Opioidsucht (Tilidin)
  • Fingernägelkauen bis es blutet, als Kind auch SVV und Zwangsverhalten
  • Komplexe PTBS diagnostiziert
  • Bindungstrauma diagnostiziert
  • Kombinierte Persönlichkeitsstörung diagnostiziert
  • Ständiges Engegefühl in Hals-, Brust und Gesichtsbereichen
  • Freundin (8 Jahre Beziehung) trennte sich vor einem Jahr von mir. Ich bin daran Schuld, habe einen Fehler gemacht, den sie mir nicht verzeihen kann.

Ich will jetzt nicht zu viel aufzählen, dann würde es kein Ende nehmen, aber vielleicht gibt es so einen Überblick.

Ich fühle mich sehr mies und weiß nicht weiter. Psychotherapie mache ich seit Jahren, ändert jedoch nichts an meiner Befindlichkeit. Ich fühle mich lebensunfähig, ich habe solch große Angst vor sozialen Situationen und vor sozialer Konfrontation usw. Mein Leben zieht zur Zeit an mir vorbei...

Die derzeitigen Medikamente helfen nicht gut, das Cipralex bewahrt mich allerdings gut vor Suizidalität - nehme ich es nicht, werde ich gleich hochgradig suizidal. Ansonsten hilft es mir aber nicht merklich.

Die stationäre Traumatherapie hat ebenfalls absolut nichts geholfen, aber immerhin habe ich Diagnosen bekommen (s.o.).

Was ich momentan probieren will ist Hypnose. Habe aber, nach all den Versuchen, an die ich recht optimistisch herangegangen bin, wenig Hoffnung, dass es etwas hilft. Was meint ihr?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich liege den ganzen Tag im Bett und lasse mein Leben an mir vorbeiziehen. Eigentlich wollte ich gerne noch einmal studieren, aber wie soll ich das in diesem Zustand schaffen? Ich bin von innen kaputt und weiß nicht, wie ich überhaupt wieder auf die Beine kommen soll. Die üblichen Tipps, wie "mach mal Sport, Bewegung ist das beste Antidepressivum" helfen übrigens auch nicht, da dieses schlimme Gefühl, wertlos zu sein und nichts zu können, immer präsent ist.

Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Hat jemand eine Idee?
 
hallo gepeinigter ,

Was ich momentan probieren will ist Hypnose.[/B] Habe aber, nach all den Versuchen, an die ich recht optimistisch herangegangen bin, wenig Hoffnung, dass es etwas hilft. Was meint ihr?
über hypnose kann ich nicht all zuviel berichten ,aber vielleicht magst du dich ja hiermit
EMDR Therapie einmal auseinandersetzen , aus eigener erfahrung kann/könnte ich dies empfehlen .

lg ory
 
Hallo,

bei Tilidin in der retard Variante besteht normalerweise keine Suchtproblematik. Es bringt aber, meiner Meinung nach, dafür auch nur sehr wenig. Vor allem gegen Brennschmerzen hat's bei mir NULL gewirkt.

Was deine psychischen Probleme angeht, würde ich sagen, dass diese Entzündungen/Verletzungen/Schmerzen sich natürlich massiv auf den gesamten Stoffwechsel auswirken und natürlich auch auf die Neurotransmitter.
 
Hallo "Gepeinigter"

Ich möchte dir gerne als Rückmeldung geben:
WAS du erzählst: ja, das tönt sehr traurig, nach sehr viel Leid und Kummer.
Aber WIE du es erzählst: Genau da liegt dein ganzes Potenzial.
Deine ganze Kraft.
Du hast - trotz diesem unglaublich schweren Start ins Leben - so viel geschafft.

Ich selbst habe auch komplexe Traumata und ich mach die besten Erfahrungen mit Somatic Experience, Traumaheilungstechnik.
Aber das A und O ist: Wie fühlt es sich an mit dem Therapeuten?
Das dünkt mich viel wichtiger als die Art der Therapie.
Und leider kennen sich nur sehr Wenige so gut mit komplexen Traumata aus,
dass sie hilfreich und unterstützend helfen können, die Traumata auch "aufzulösen".
Meist sinds entweder Therapeuten, die selbst mal Traumata erlebten und es bei sich "lösen" konnten.
(Nicht durch "Weghaben", sondern durch Annehmen was JETZT da ist,
alle Gefühle, alle Körperwahrnehmungen, egal, wie schräg es erst mal rüber kommt.)
Oder dann sinds sonstwie Leute, die sehr viel an sich gearbeitet haben, sich selbst voll annehmen können.

Alle andern ... also ich bin jemand, die mit sicher 90% der Therapeuten nichts anfangen kann.
Wo es schlimmer wird resp. wurde nicht besser.
Und die "Guten", die halfen und helfen begleitend, sind auf meiner Seite,
was ich als wichtige und gute Erfahrung einstufen würde.
Aber um wirklich ganz aus dieser Endlosspirale des Leids zu kommen,
da ist und war für mich schon immer klar:

Es braucht den Einbezug des ... wie soll ich sagen, ich sags so:
des Spirituellen. "Seelennahrung" so quasi.
Das liefern die Therapeuten nicht.
Oder wenn doch, dann ists meist auch nicht das Wahre.
Weil die Kraft muss aus einem selbst kommen.
Das Wollen, der Wunsch danach ... hm ... schwierig zu sagen.
Aber es ist wirklich so (bin nicht christlich):
"Wer klopft, dem wird aufgetan."
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Hat jemand eine Idee?
Meine Idee wäre das:
Abends vor dem Einschlafen (oder wann auch immer, 1 Mal genügt eigentlich):
Wünschen.
Also dieses "Wunsch nach innen richten".
Z.B. "dass was kommt", in dein Leben kommen mag,
was ... dir helfen wird ...
... wie auch immer du es formulieren möchtest.

Aber ich finde gut, wenn nicht zu konkret im Äusseren.
Weil das Leben sorgt immer wieder für Überraschungen.
Also wenn du noch studieren möchtest, dann find ich das SUPER,
aber wann genau und wie, das würde ich möglichst ...
... sagen wir "dem Schicksal überlassen".

Ich weiss nicht, ob du religiös bist oder spirituell oder philosophisch interessiert.
Aber so in der Richtung würd ich halt schauen.
Also die Antworten und die Kraft, das kommt von innen.
"Seelenanbindung" oder so, würd ich sagen.
Und auch davon ist der Markt voll,
drum am besten, anstatt aussen suchen:
Nach innen bitten.
Und plötzlich steht das vor dir, was du als nächstes brauchst.
So läufts.
Immer wieder ...

Liebe Grüsse

Ymoja
 
Hallo Gepeinigter,

die Dinge, die Du erfahren hast, sind sehr prägend und verzeih mir, wenn mein Beitrag vielleicht etwas nach 08/15-Lösung klingt, aber vielleicht kann ich einen kleinen Teil dazu beitragen, dass Du wieder Licht am Ende des Tunnels siehst.

Mittlerweile ist bekannt, dass psychische Probleme, wie Depression, PTSB etc. nicht nur psychischer Natur sind, sondern ihr Korrelat im Körper abbilden durch Neurotransmitter, Hormonlage u.a. Daher möchte ich mich hier auf Ratschläge beschränken, die zunächst einmal eher physische Veränderungen hervorrufen, in Folge dann aber auch sehr stark auf die Psyche wirken. So zumindest meine Erfahrung.

Weiterhin, glaube ich, bist Du auf dem falschen Weg, wenn Du Dein Heil nur in Medikamenten und vielleicht noch einer Psychotherapie suchst. Nicht falsch verstehen: beide sind in Deiner Situation vermutlich zunächst unverzichtbare Mittel und ich würde Dir raten, weiterhin auf den Rat Deiner Therapeuten zu hören. Aber ich kann Dir auch aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch und vor allem alltägliche Veränderungen sind, die am Ende den Unterschied machen.

Hier also einige ganz konkrete Dinge, die mir geholfen haben:

Paleo Diet/Steinzeiternährung. Nachdem ich mich über Jahre mit verschiedenen vegetarischen/veganen Ernährungsweisen heruntergewirtschaftet hatte, mich schlapp, demotiviert, manchmal depressiv und sehr ängstlich fühlte, änderte ich mich meine Ernährung von einem Tag auf den anderen. Es ging mir schlagartig besser, nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch. Das chronische Sorgenmachen und die sozialen Ängste ließen deutlich nach.

Kein Zucker, keine Koffein, kein Fast Food, kein Alkohol, kein Nikotin. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie wichtig es ist, diese Ernährungsbestandteile zu eliminieren. Ich war vor allem sehr anfällig für den Kaffee. Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, auf Koffein mit starken Ängsten zu reagieren. Vor allem Menschen mit Depressionen neigen zu Fast Food/Fertigessen-Konsum, Zucker u. dgl. Die Zubereitung ist weniger aufwändig, Zucker und Kohlenhydrate erzeugen - gleich einer Droge - ein zeitweises Hoch. Die gesamte psychische Lage verschlechtern sie jedoch.

Meditation. Bis Meditation wirklich tiefgreifend wirkt, kann es schon einige Zeit dauern, aber dann ist sie wirklich unersetzlich. Weiterhin hilft die damit verbundene Spiritualität - sei sie christlich, buddhistisch oder sogar atheistisch - das eigene Leben in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Weiterhin stellt man irgendwann fest, dass Gefühle und Gedanken nicht untrennbar miteinander verbunden sind. Sobald Du an diesem Punkt bist, gewinnst Du sehr viel Macht und Handlungsspielraum zurück. Weiterhin hilft Meditation dabei, sich den unangenehmen Seiten des Lebens und der eigenen Psyche zu öffnen, ohne davon überwältigt zu werden.

NoFap. Es klingt für die meisten Menschen komisch, aber mit dem Konsum von Pornografie und dem Onanieren aufzuhören (auch wenn man es nur relativ selten tut), hat einen unglaublichen Effekt. Nichts hat meine sozialen Ängste so sehr reduziert, nichts mein Selbstbewusstsein und meine Motivation zum Leben so gestärkt. Außerdem verändert es die Sicht auf Sexualität, was gerade bei einer Missbrauchserfahrung von großer Bedeutung ist. Viele Missbrauchsopfer neigen im Erwachsenenalter zu erhöhtem Pornografiekonsum oder Onaniesucht. Das soll keine Unterstellung sein, sondern lediglich ein Hinweis: sollte Pornografie und Onanie zu einem festen Bestandteil Deines Lebens gehören, dann probiere NoFap aus. Du wirst bereits nach wenigen Tagen/Wochen einen großen Unterschied merken. Nach spätestens 3 Monaten bist Du ein neuer Mensch. Wenn Du mir nicht glaubst, dann besuche einfach mal das NoFap-Reddit-Forum (mittlerweile über 160.000 Mitglieder) oder das Mutterblog der NoFap-Bewegung: YourBrainOnPorn.com. Hier werden täglich Erfahrungsberichte von erfolgreichen NoFappern veröffentlicht, die sehr motivierend sind. Neben der Heilung von Erektiler Dysfunktion berichten findet man täglich Berichte von Männern, die ihre sozialen Ängste, Depression etc. allein mit NoFap überwunden haben (ja, nicht nur teilweise, sondern komplett). Weiterhin ist die Community wunderbar offen und tolerant und viele Männer können dort erstmal offen über Ihre Neigungen und Probleme sprechen. Auch Missbrauchsopfer gibt es dort einige.

Bewegung. Klingt wie ein 08/15-Tip, ist aber ungemein wichtig: Wenn Du Natur in der Nähe hast, versuche jeden Tag min. eine halbe Stunde dort spazieren zu gehen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dies gegen Depressionen hilft. Ich persönlich kann sagen, dass mir die Natur bei den größten Herausforderungen meines Lebens (Krebserkrankung, Ängste, Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche) enorm geholfen hat. Ich sage immer: der Wald hat mich davor bewahrt durchzudrehen. Und das meine ich auch so.
Weiterhin solltest Du regelmäßig Sport machen (ich kann Freeletics und/oder Fartlek empfehlen).

Ich möchte nochmal unterstreichen, dass meine Tipps vielleicht oberflächlich klingen oder so, als könnten sie nicht wirklich viel verändern, aber für mich waren sie die Lösung für viele schwerwiegende Probleme (neben einer guten Psychotherapie). Ich kann Dich also nur motivieren, Lebensveränderungen dieser Art vorzunehmen.

Alles Gute und viel Erfolg!
 
...Ich liege den ganzen Tag im Bett und lasse mein Leben an mir vorbeiziehen. Eigentlich wollte ich gerne noch einmal studieren, aber wie soll ich das in diesem Zustand schaffen? Ich bin von innen kaputt und weiß nicht, wie ich überhaupt wieder auf die Beine kommen soll.

Hallo Gepeinigter,
ich kann dich gut verstehen und ich fühle wirklich mit dir.
Alleine der Name, den du dir hier gegeben hast, sagt viel über dich aus, du hast die Rolle angenommen, die dir vom Leben zugeteilt wurde.

... Die üblichen Tipps, wie "mach mal Sport, Bewegung ist das beste Antidepressivum" helfen übrigens auch nicht, da dieses schlimme Gefühl, wertlos zu sein und nichts zu können, immer präsent ist....

Vielleicht helfen diese Tipps nicht sofort und nicht alleine, aber an den Tipps ist was Wahres dran, genauso wie wenn jemand sagt " Du bist, was du isst!"

Ich an deiner Stelle würde selber versuchen, an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, dir kleine Ziele stecken, sie erreichen versuchen und so dich selber aus diesem Sumpf zu ziehen. Wenn du Hilfe nur von anderen erhoffst, wird das dein Selbstwertgefühl nicht heben, du bleibst das Opfer, dem man helfen muss.
Ich persönlich glaube, dass wenn man psychisch geschwächt ist, auch anfällig ist für Befall von Parasiten, Bakterien, Viren, Pilze und damit nicht mehr nur psychisch, sondern auch körperlich krank ist.

Vielleicht gelingt es dir, über gesunde Ernährung, Sport, körperliche Arbeit, Hobby, Ziele, ... den Körper und damit auch die Seele zu stärken?


Und wenn man etwas erreicht, stärkt das doch auch die Psyche. Wenn einem Schlechtes widerfährt, kann man daran zugrunde gehen, aber auch daran wachsen und später anderen helfen, wäre das nicht auch ein Ziel?

Alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die vielen Antworten. Ich bin gerade ein bisschen überfordert damit, muss ich zugeben. So viele Dinge werden erwähnt, viele Dinge, die jemandem mal geholfen haben und die er deswegen empfiehlt. Ob das nun der Tipp ist, in den Wald zu gehen, nicht zu onanieren, diese und jene Globuli zu probieren oder Homöopathie. Ich bin mir sicher, dass es gut gemeint ist. Aber ich weiß gar nicht, was von allem ich da nun machen soll. Vor allem, weil ich z.B. von Homöopathie für mich nichts halte, weil ich nicht auf Placebo reagiere...

Hoffe, dass ich damit niemandem auf den Schlipps trete. Aber wie soll man sich da entscheiden?
 
Aber wie soll man sich da entscheiden?

Hallo Gepeinigter!
Indem du dir Zeit lässt, die einzelnen Sachen für dich zu durchdenken?
Ymoja hat Somatic experiencing angesprochen.
Ich setze dir dazu einmal einen Link.

Somatic Experiencing Deutschland e.V.
Die Verarbeitung von überwältigenden Erlebnissen, Schocktraumata wie Verkehrsunfällen, Stürzen, Operationen, schweren Krankheiten, von Missbrauch, Gewalt und Bedrohung, Verlust eines nahen Menschen, Naturkatastrophen, Krieg, u.a.m. erfordert bei nachfolgenden Hilfestellungen oder therapeutischen Maßnahmen eine besondere Sichtweise. Somatic Experiencing bietet die Möglichkeit, mit solchen Erfahrungen besonders behutsam, dennoch in der Tiefe erfolgreich zu arbeiten.

Das Buch dazu von Maggie Kline und Peter Levine ist sehr aufschlussreich und interessant auch.
Verwundete Kinderseelen heilen: Amazon.de: Peter A. Levine, Maggie Kline: Bücher

"das Erwachen des Tigers" auch von Levine habe ich nicht gelesen.
Ist aber bestimmt auch sehr interessant.
Ich habe beim Durchgehen der Anwenderliste gesehen, dass es in meiner Stadt nun endlich eine Ärztin gibt, die das praktiziert.
Das freut mich total - ich habe einen Sohn, der jetzt mit 15 leider große
Probleme entwickelt hat und der immer wieder u.a. auch mit festgefrorenen Schockerlebnissen zu kämpfen hat.Trotz anderer Therapien, die aber scheinbar nicht bis in die "Zellen" vordringen konnten.
Es ist geradezu unheimlich, wie sehr sich dies in Zeiten des Wandels oder
bei Stress bemerkbar macht.
Es wurde zu einem Grundmuster- leider.
Ich halte das für eine sehr gute Methode und werde das auch ansteuern für ihn.
Vielleicht magst du dich tiefer einlesen darin.Und lasse dir doch Zeit....du musst nichts von allem hier schnell entscheiden. Und es sind gute Tipps dabei.

Alles Gute Dir!
Felis
 
Hallo Gepeinigter,

bisher hast Du es mit "wissenschaftlicher" Medizin versucht. Geholfen scheint noch nichts zu haben, sonst würdest Du doch hier gar nicht schreiben?

Vielleicht ist es deshalb jetzt an der Zeit, Dich mit sogenannten alternativen Methoden zu beschäftigen und nicht von vornherein abzulehnen, was Du nicht kennst oder worüber Du ohne großes Wissen ein Meinung gebildet hast? Wenigstens klingt dieser Satz danach:

weil ich z.B. von Homöopathie für mich nichts halte, weil ich nicht auf Placebo reagiere...

Ob das nun bei Dir hilft, kann keiner sagen. Aber es wäre eine Chance ...

Grüsse,
Oregano
 
Aber ich weiß gar nicht, was von allem ich da nun machen soll. Vor allem, weil ich z.B. von Homöopathie für mich nichts halte, weil ich nicht auf Placebo reagiere...

Lieber Gepeinigter,
dass Homöopathie nur als Placebo wirkt, ist ein Gerücht, das von Gegnern in die Welt gesetzt und im Internet tausende Male kopiert und verbreitet wurde, man sollte sich immer auch selber eine Meinung durch eigene Erfahrung bilden.

Eingefahrene Glaubenssätze zu verlassen und sich auf Neues einzulassen, kann den Horizont erweitern, vor allem dann, wenn das Alte einen nicht weiterbringt ist Neues immer einen Versuch wert.
Wenn du in einer Sackgasse bist, ist es auch besser umzudrehen und einen neuen Weg einzuschlagen, auch wenn du ihn nicht kennst oder andere sagen, der andere Weg ist nicht besser.

Was von dem du nun machen sollst?

Egal, Hauptsache du machst etwas, betrachte es als Erlebnis, als neue Erfahrung, als Chance, als Versuch, als Suche. Alles ist besser, als sich im Zimmer einzuschließen und nichts zu tun.

Wenn man seinen Körper und seinen Geist mit neuen Erfahrungen füllt, treten andere schlechte alte Erfahrungen in den Hintergrund oder bekommen einen anderen Stellenwert.

Wenn man mit etwas in Resonanz geht, wird man davon mitgerissen oder zumindest beeinflusst, gib dir selber soviel Wert, dass es auch schöne Dinge sein dürfen, du bestimmst, was du zum Mittelpunkt deines Lebens machst.
Vielleicht kannst du aus deiner bösen Vergangenheit irgendeinen Nutzen ziehen, man kann negative Energie in positive umkehren, vielleicht doch mit Bioresonanz?

Auch gute "Lebensmittel" machen gute Laune, starke bittere Gewürze, Wurzeln, Samen und Kerne vertreiben böse Geister (Parasiten) und damit schlechte Gedanken, die sich vermutlich breit gemacht haben.
Alles Gute!
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin jetzt am Überlegen, was ich mache. Einfach ist es wirklich nicht. Es gibt so vieles. Ich habe schon so viel probiert, das einfach nichts geholfen hat. Die relativ beste Hilfe hatte ich bisher wirklich von den Psychopharmaka (Cipralex), die mich wirklich zuverlässig vor dem Suizid bewahrt haben. Ich merke, wenn ich sie einmal nicht nehme, sind die Gedanken sofort da und sind dann auch ziemlich überwältigend... So etwas konnte ein Kügelchen ohne nachweisbaren Wirkstoff einfach nicht leisten (meine Mutter hat mich als Kind mit diesem Zeug bombardiert, weil ich nicht funktionierte, wie sie sich das gewünscht hat). Gebracht hat es absolut gar nichts.

Und... ich würde es wirklich schätzen, wenn es nicht zu einer Homöopathie wirkt/wirkt nicht -Diskussion kommen würde. Ich weiß, ich habe das ein wenig losgetreten und es war ungeschickt von mir, das so zu formulieren, aber das würde mich freuen, wenn es dahingehend jetzt nicht weitergehen würde.

Bevor ich nicht alles andere versucht habe, werde ich keine Heilmethoden ausprobieren, für welche die Wissenschaft null Wirkung bescheinigen kann. Das ist einfach ein persönliches Ding von mir.

Trotzdem bin ich dankbar. Auch, wenn Globuli-Tipps kommen, lese ich diese und nehme sie auf jeden Fall zur Kenntnis, da ich davon ausgehe, dass diese Ratschläge gut gemeint sind.

Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gepeinigter,

Bevor ich nicht alles andere versucht habe, werde ich keine Heilmethoden ausprobieren, für welche die Wissenschaft null Wirkung bescheinigen kann.
Das ist ein Satz, der mir Unbehagen bereitet. Die "Wissenschaft" in der Medizin und in anderen Fächern ändert sich doch ständig. Medikamente, denen eine hervorragende Wirkung zugesprochen wurde, werden vom Markt genommen, weil sie gräßliche Nebenwirkungen mit sich brachten (Beispiele: Contergan und Quecksilber zur Syphillis-Behandlung).

Ich finde, man sollte der "wissenschaftlichen" Medizin, auch in Bezug auf Psychopharmaka, gegenüber mindestens genauso kritisch sein wie der alternativen Medizin.

Grüsse,
Oregano
 
Bevor ich nicht alles andere versucht habe, werde ich keine Heilmethoden ausprobieren, für welche die Wissenschaft null Wirkung bescheinigen kann. Das ist einfach ein persönliches Ding von mir....

Wer ist für dich "die Wissenschaft" und für welche Heilmittel macht sie Studien, bescheinigt Wirkung und was ist Wirkung?

Ich sehe das so: Die Pharmaindustrie steht heute über der Wissenschaft, denn sie hat das Geld. Die Pharmaindustrie macht oder bezahlt Studien um die Wirkung ihrer patentierten chemischen Medikamente zu beweisen.

Wenn sie eine Studie z.B. zu Zwiebel oder Zitrone finanziert, dann doch eher um die Unwirksamkeit zu demonstrieren, denn damit ist kein Geld zu machen.

Was ist Wirkung? Natürlich kann man mit chemischen Mittel eine schnelle Wirkung erzielen und mit Naturheilmittel dauert alles länger.

Ein Beispiel: Eine Biene (Zecke, Wespe, Mücke....) hat dich am Finger gestochen und du bekommst eine Beule. Was machst du?

A) Die Biene (Zecke, Wespe, Mücke....) töten
B) Ein Antihistaminikum gegen einen allergischer Schock nehmen
C) Die Entzündung mit Kortison gänzlich verhindern
D) Den Einstich mit einer Zwiebel oder Zitrone behandeln
E) Den Finger amputieren
F) Gesund leben, damit du wegen eines Bienenstichs nicht gleich stirbst.
G) Mit Naturheilmittel vorbeugen, bzw. eine Allergie behandeln.

Jeder vernünftige Mensch wird bei der Gefahr eines allergischen Schocks ein Antihistaminikum einem Globuli vorziehen.

Aber auf lange Sicht ist natürlich gut, etwas gegen diese Allergie zu tun. Ich hatte selber mal eine Bienenstichallergie, wo zum Glück ein Arzt gleich zur Stelle war, aber ich hab sie selber mit Naturheilmittel und gesunder Ernährung geheilt, jetzt kann mich eine Biene wieder stechen, ohne dass etwas passiert, ich geb nur Zwiebel und Zitrone drauf, aber dafür gibt es keine Studien, warum wohl nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deinen Beitrag. Aber bitte, ich wäre euch sehr verbunden, wenn aus diesem Thread keine Metadiskussion über die Wirkung oder Unwirksamkeit von komplementärmedizinischen Maßnahmen entstünde. Danke.
 
Ist es auch nicht, aber an dem Beispiel siehst du, wann Schulmedizin taugt und wann Komplementärmedizin.

In deinem Fall ist ein schulmedizinisches Medikament in dem Notfall vielleicht hilfreich, um einen Selbstmord zu verhindern, weil das Medikament dich oder deine Gefühle betäubt, eine Dauermedikation kann dich aber nicht heilen, das geht eher über andere Methoden, das ist eben meine Meinung und ich bin mit alternativen Heilmethoden und gesunder Ernährung gesund geworden.
 
Hey, wenn du eh so viel im Bett liegst, warum probierst du es dann nicht mal mit meditieren? Da braucht man auch keine innere Ruhe oder muss gedankenfrei sein oder sowas. Das kommt ja erst mit der Zeit. Bis dahin ist es reines Training. Dein Gehirn wird darauf trainiert, immer wenn es meditiert, in einem REM-Schlafphasen ähnlichen geistig befreiten Zustand zu gelangen, der deine Wunden und deine Seele heilt, dir die Kraft gibt wieder mehr denken zu können, die dich zurückblicken lässt und jeden Suizidgedanken geradezu lächerlich erscheinen lässt. Nach 3-4 Wochen wars bei mir so weit. Ich konnte 1-2 Stunden am stück mit offenen und geschlossenen Augen meditieren. Danach fühlte ich mich immer sehr wohl und fit, war ehrlicher zu mir selbst und anderen und hatte mehr Energie im Fitnesstraining.

Probiers aus :)...Entweder weiterhin selbst bemitleiden, oder wenn man eh nur rumgammelt den ganzen Tag, einfach mal meditieren probieren. Und ganz wichtig. auch ein wenig über meditation lesen, man kann nicht meditieren wenn man nicht weiß was man dabei eigentlich tut.

Es wird dir aufjedenfall helfen, das ist 110% sicher
 
Oben