Aufschrei wegen Aritkel in Elternmagazin!

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07.10.14
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Hallo

Wie "20 Minuten online" heute Morgen in einem Artikel berichtet hat, rät eine Kinderpsychiaterin in einem Elternmagazin, man solle Babys zum Einschlafen stundenlang schreien lassen. Die Leserinnen sind empört über diese «Foltermethoden».

20 Minuten - «Baby schreien lassen» – Ratschlag entsetzt Eltern - News

Der Artikel warf bei den Leserinnen und Lesern von "20 Minuten" hohe Wellen mit bis jetzt schon über 1200 Kommentaren!

Ich selbst bin entsetzt über die vielen Zusprüche für das Schreien-lassen und über die Art und Weise, wie Mütter und Väter z.T. mit ihren Kindern umgehen! Hätte nicht gedacht, dass immer noch soviele Eltern so kalt, so herzlos sind.

Nur zu Recht haben die Leserinnen des Elternmagazins sich empört und diesen Ratschlag als Foltermethode bezeichnet.

Und zum Glück gibt es auch viele Kommentare bei "20 Minuten", die von Menschen geschrieben wurden, die empathisch sind und ihre Kinder wirklich lieben und achten und ihre Bedürfnisse ernst nehmen.

Beste Grüsse
Menzler
 
Hallo liebe Kinderfreunde

Wie "20 Minuten online" heute Morgen in einem Artikel berichtet hat, rät eine Kinderpsychiaterin in einem Elternmagazin, man solle Babys zum Einschlafen stundenlang schreien lassen. Die Leserinnen sind empört über diese «Foltermethoden».

Schade, daß man den Artikel in dem genannten Elternmagazin nicht nachlesen kann.

Nachdem es zu dem Thema noch keinen Beitrag gibt, will ich mal damit anfangen.

Ich halte mich für eine Mutter, die ihre 4 Kinder nicht nur gewissenhaft erzogen hat, ich habe auch damals schon mit den Erziehungsmethoden aus der alten Zeit gebrochen und damit oft die älteren Leute in unserer Verwandtschaft zum Kopf schütteln gebracht.

Niemals habe ich ein Kind aus Bequemlichkeit schreien lassen.

Von Anfang an, habe ich gut hingehört, wie sich das Weinen meiner Kinder angehört hat. Da gab es viele verschiedene Äußerungsmöglichkeiten, an denen ich erkannt habe, was das Kind gerade gebraucht hat und ob ich da sofort Abhilfe schaffen muß, oder ob es keine Gefahr gibt, wenn ich dem Kind noch ein wenig Zeit gebe, es sich vielleicht doch noch anders zu "überlegen" und damit aufzuhören.

Beim Weinen wurde erst einmal untersucht, ob Tränchen dabei waren, oder ob es trockene Augen hatte.

Dann klärte ich, ob das Kind Hunger haben konnte, die Windel voll war, es ihm zu warm, oder zu kalt war, ob es sich vielleicht langweilte oder ob es erschrocken war. Das sind nur ein paar Möglichkeiten, die sich aber in verschiedenen Stimmlagen und Intensitäten äußerten.

Es war ein Unterschied, ob es früh, mittags, oder abends weinte, die Handprobe auf der Stirn des Kindes oder ein sanfter Druck auf das Bäuchlein konnte den Klang der Stimme des Kindes sofort verändern und sofort wußte ich, was mit dem Kind los war.

Ich könnte jetzt noch seitenweise so weiter schreiben, möchte aber nicht vergessen zu schreiben, daß ich mir manchmal denke, wie kann eine Mutter die Berufstätig ist, das alles erkennen lernen. Wie geht es einem Kind, das mit manchmal 5 und noch mehr anderen Kleinkindern bei einer Tagesmutter bleiben muß.

Ich appeliere an die jungen Mütter, wenn sie sicher sein wollen, daß sie ihrem Kind nicht unrecht tun, sich so genau wie möglich mit den Äußerungen ihres Kindes zu befassen, vielleicht gelingt es dann doch hin und wieder ein Verständnis zu erlernen, was ihr Kind braucht und ob sie es auch einmal schreien lassen können.

Zum Schluß nur noch. Mit seinem Schreien kann ein Kind seine Mutter ganz schön am "Bandel" haben wenn es gemerkt hat, daß es damit mehr Zuwendung bekommt. Und da bin ich dann dafür, daß man ein Kind auch mal länger schreien lassen darf, bis es gemerkt hat, daß das nichts bringt. Ob die Mutter liebt drückt sich nicht nur im Kümmern aus, es sind auch die Gesten und Blicke, die Zuverlässigkeit und die Lautstärke, mit der sie das Kind umgibt.

Ein Kind das nie schreit weil es immer gleich hochgenommen wird, lernt nicht sich zu artikulieren, durch Geduld und Freundlichkeit erreicht eine Mutter zwar nicht, daß ein Kind nicht mehr schreit, aber sie erntet Vertrauen und Zutrauen. :)

Liebe Grüße
Rota
 
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Einen Nachtrag will ich noch machen der mir sehr wichtig erscheint in der Diagnose um die Dringlichkeit für Abhilfe bei Kinderweinen.

Die Geschmacksprobe: Die Mutter nehme ihren Zeigefinger und tippe kurz auf ein Tränchen ihres Kindes. Dann schmecke sie, ob das Tränchen salzig schmeckt. Tut es das nicht, ist alles nicht so schlimm und sie kann noch etwas zuwarten, was sich ereignet.

Mit viel Verständnis für die Sorgen der Mütter von kleinen Kindern

Rota
 
. . . hier im Archiv kann man schon ein paar Auszüge der neuesten Ausgabe, Nr. 35, lesen.

"Zum Lesen anklicken" - und dort Seite 7/9 bzw Heftseiten 40 und 48.

Gruß - Gerd
 
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