Süßstoffe können eine Glukose-Intoleranz auslösen

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Der Konsum von Süßstoffen erhöht bei Menschen und Mäusen das Risiko für eine Glukose-Intoleranz .Die negativen Stoffwechseleffekte werden durch Veränderungen der Darmflora hervorgerufen.

Artificial sweeteners induce glucose intolerance by altering the gut microbiota
https://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13793.html

Fördern Süßstoffe Diabetes?Künstliche Süßstoffe können eine Glukose-Intoleranz auslösen – und dies schon sehr schnell
scinexx | Frdern Sstoffe Diabetes?: Knstliche Sstoffe knnen eine Glukose-Intoleranz auslsen und dies schon sehr schnell - Sstoff, Diabwetes, Zucker-Stoffwechsel - Sstoff, Diabwetes, Zucker-Stoffwechsel, Glukose-Intoleranz, Aspartam, Sacharin, Sucralo
 
Hallo Juliane,

wenn das so ist, dann wird vor allem bei Diabetikern und Vordiabetikern der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben :mad:.

Hier werden noch andere "Mechanismen" beschrieben, die mit der Verwendung von Süßstoffen anspringen:

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Allerdings greifen Übergewichtige möglicherweise sowieso eher zu zuckerfreier Brause, um nicht noch mehr an Gewicht zuzulegen. Dann könnten ebenso gut die Gewichtsprobleme selbst das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöhen, und nicht die Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin oder Stevia. Zudem könnte der Konsum von künstlichen Süßstoffen einen fatalen psychologischen Effekt haben: Wer an einer Stelle auf echten Zucker verzichtet, gönnt sich möglicherweise an andere Stelle mehr des Süßungsmittels, zum Beispiel eine Tüte Gummibärchen.

Wissenschaftlerin Swithers ging der Sache nun auf den Grund und wertete dazu eine reihe von Untersuchungen aus. Entscheidende Hinweise lieferten Experimente mit Ratten und Mäusen. Der Grund: Da Tieren ihre Figur herzlich wenig interessiert, können psychologische Faktoren hier keine Rolle spielen. Die Forscher hatten den Nagern entweder Süßstoff oder natürliche Süße ins Futter gemixt. Dick wurden aber ausgerechnet die Nager, die künstlichen Süßstoff verzehrt hatten.

Die verlernte Reaktion auf Süsses.

Eine mögliche Erklärung für das Paradox ist, dass die komplexen Reaktionen von Körper und Gehirn, die der süße Geschmack in Gang setzt, durch den dauerhaften Konsum von Süßstoff gestört werden. Normalerweise ist ein süßer Geschmack auf der Zunge das Signal dafür, dass der Körper mit größeren Mengen Energie rechnen kann. Darauf stellt er sich mit einer ganzen Reihe von physiologischen Maßnahmen ein, die eine schnelle Aufnahme und Verwertung des Zuckers fördern - beispielsweise die vermehrte Ausschüttung von Insulin. Wird diese Erwartung dauernd enttäuscht, verblasst die Signalwirkung des süßen Geschmacks. Der Körper verlernt, angemessen auf echten Zucker zu reagieren.

Man könnte sich dies wie ein umgekehrtes Experiment mit einem Pawlowschen Hund vorstellen. Dieser würde nach einiger Zeit auch nicht mehr mit Speichelfluss reagieren, wenn auf das klingelnde Glöckchen nicht zuverlässig Futter folgte. Nach diesem Prinzip weiß der Körper von süßstoffverwirrten Labornagern auch nicht mehr, wann er genug Energie aufgenommen hat. In der Folge futterten die Tiere zu viel.
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Diabetes-Risiko: In der Süßstoff-Falle

Bisher habe ich immer gedacht, Stevia gehöre nicht zu diesen "künstlichen Süßstoffen". Nach Lesen dieses Artikels bin ich mir da nicht mehr sicher.
Eines aber scheint endgültig klar: nachdem nun die mit Fruktose gesüssten angeblich für Diabetiker geeigneten Süssigkeiten vom Markt sind bzw. es sich herum gesprochen hat, daß sie für Diabetiker nicht taugen, sollten nun auch die Süßstoffe von Diabetikern besser gemieden werden.

Grüsse,
Oregano
 
Guten Morgen Oregano,

was Stevia langfristig bewirkt, muss man ohnehin erst mal abwarten.

Aber vor zwei Jahren hörte man von Udo Pollmer dass " Steviakraut im Hühnerfutter bewirkt, dass die Viecher hübsch Bauchfett ansetzen“

Null Kalorien und süßer als Zucker (Archiv)

Vor fünf Jahren allerdings berichtete Pollmer ebenfalls im Deutschlandradio, dass nicht Stevia eine Zulassung erhalten habe, sondern ein genau definierter Süßstoff. Das erhöhe die Sicherheit für den Verbraucher. Denn das Steviosid habe eben nicht die gleichen Nebenwirkungen wie das Kraut.

https://www.deutschlandradiokultur.de/gott-verhuete-stevia.993.de.html?dram:article_id=154493

LG Juliane
 
So neu scheint das gar nicht zu sein...

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Künstliche Süßstoffe erhöhen Blutzucker- und Insulinspiegel
13.11.2013 Von künstlichen Süßstoffen wurde bisher angenommen, dass sie den Stoffwechsel nicht beeinflussen und keinen Effekt auf den Appetit haben. Das hat sich auf Grund neuer Studienergebnisse als falsch erwiesen.
Wenn man Süßstoffe mit kleinen Mengen von Nahrung einnimmt, so werden diese an Rezeptoren auf der Zunge gebunden und verursachen die selbe Wahrnehmung von Süß wie Zucker. Im Tierversuch hatte man festgestellt, dass Süßstoffe mit Rezeptoren im Darm und in der Bauchspeicheldrüse reagieren und zur Insulinausschüttung und zur erhöhten Glukoseaufnahme führen.

Dr. Pepino und seine Arbeitsgruppe von der Washington University in St. Louis (USA) untersuchten nun beim Menschen die Effekte des Süßstoffs Sucralose auf Blutzuckerspiegel und verschiedene Hormone. 17 stark fettsüchtigen Personen wurde in einem sog. Crossover design einmal Sucralose und ein ander Mal nur Wasser verabreicht und ein modifizierter oraler Glukosetoleranztest durchgeführt. Es zeigte sich, dass nach Sucralosegabe der Blutzuckeranstieg sehr viel stärker ausgeprägt war als bei der Gabe von Wasser. Die Insulinempfindlichkeit wurde durch die Sucralosegabe um 23% gesenkt. Die Autoren folgern aus ihren Ergebnissen, dass künstliche Süßstoffe nicht neutral sind, sondern den Stoffwechsel und die Hormone beeinflussen.

Kommentar: Dies sind spannende Daten die zeigen, dass Süßstoffe bei deren Anwendung im Alltag nicht alleine danach bewertet werden dürfen, dass sie selbst keinen Nährwert haben. Meist werden sie im Zusammenhang mit Nahrung eingenommen und führen dann zu einer erhöhten Insulinausschüttung und Glukoseaufnahme in den Körper. Außerden ist auch noch nicht bekannt, ob die Akuteffekte von Süßstoffen die Lust auf Zucker und die Verstoffwechselung von Zucker beeinflussen.
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Diabetes Deutschland · News

Oft wird berichtet, daß Süßstoffe in der Schweinemast eingesetzt werden. Angeblich stimmt das nicht, denn:
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Nun zu den Schweinen: Diese haben andere Geschmacksknospen als Menschen, und viele unserer gängigen Süßstoffe, etwa das Cyclamat, ignorieren die Tiere komplett. Praktisch der einzige Zuckerersatzstoff, der bei Mensch und Schwein wirkt, ist das Saccharin. Das darf tatsächlich dem Futter von Ferkeln zugesetzt werden, allerdings nur bis zum vierten Lebensmonat, vor der eigentlichen Mastphase. Der Sinn dabei ist auch nicht Gewichtszunahme, sondern es geht darum, den an die Muttermilch gewöhnten Ferkeln den teilweise ungewohnten und bitteren Geschmack ihres neuen Futters zu versüßen. Akzeptanz der Nahrung im Stall ist also das Ziel, nicht Mast.
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Stimmt's: Süßstoff für Ferkel | ZEIT ONLINE

Grüsse,
Oregano
 
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