Wie krank muss man für EU-Rente sein?

  • Themenstarter Sternenbande
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Sternenbande

Hi,
ich bin ja im Studium krank geworden. Nun bin ich mit dem Studium fertig, habe mir auch eine Vollzeitstelle gesucht, aber da ich immer noch krank bin habe ich grosse Bedenken, ob ich wirklich arbeiten gehen kann.

Um nicht auf der Strasse zu landen sehe ich da nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Erwerbungsunfähigkeitsversicherung als einzige Rettung.

Aber bringt mir das was? Wie schlecht müsste es mir gehen, dass man mir wirkliche eine Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit bescheinigt?

Ich schildere mal mein Problem:

Ich bin chronisch müde. Je anstrengender mein Tag, desto müder bin ich. Ich konnte bislang eine Halbtagsstelle problemlos bewältigen, hatte aber auch im Studium Praktika von 10 Stunden die Woche die ich nicht geschaft habe.

Das Problem ist wohl, dass man nicht einfach überprüfen kann, wie es mir geht. Man kann meine Müdigkeit ja nicht messen.

Das zweite Problem ist, dass nie so wirklich was gefunden wurde, was meine Müdigkeit erklärt. Das bisschen, was gefunden wurde sieht so aus:

-Nachts periodische Beinbewegungen im Schlaf
-Chronische Nasennebenhölenentzündung, daher kriege ich im Liegen schlecht Luft

Tja und das war es auch schon. Soll aber laut Ärzten beides meine Müdigkeit nicht erklären können.

Würde das überhaupt reichen um eine EU oder BU in Anspruch zu nehmen oder kann ich mir das Geld sparen (falls sie mich überhaupt nehmen)?

LG
 
Hallo Sternenbande,

wir hatten das Thema wohl schon mal angesprochen.
Wenn man nicht arbeitsfähig ist und eine Rente beantragt, muß man min. 6 Monate ohne Unterbrechung krank geschrieben sein, damit man den Antrag überhaupt erst mal stellen kann. Eine private BU/EU-Versicherung füllt die niedrige Rente etwas auf, dazu muß man nach meiner Meinung (muß nicht stimmen!?!)aber schon mal ein Arbeitsverhältnis haben. Es wird schwierig, wenn wie bei Dir keine konkrete Erkrankung angegeben werden kann, ich denke man wird auf "Sozialhilfeniveau" sinken. Vermutlich wird man ohne Entscheidung über ein Sozialgericht kaum Anerkennung bewirken.

Ps.: eine private BU/EU zahlt erst dann, wenn die (staatliche) Rente bewilligt wird. Ohne diesen Bescheid geht nichts.
 
Hallo Sternenbande,

nur eine kleine Nachfrage:

Um nicht auf der Strasse zu landen sehe ich da nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Erwerbungsunfähigkeitsversicherung als einzige Rettung.
Meinst Du hiermit den Abschluss einer privaten Versicherung? Dann müsstest Du Gesundheitsfragen beantworten und dazu gehören auch Deine genannten Symptome (im Fall des Eintrittes des Versicherungsfalles müsstest Du alle Ärzte von der Schweigepflicht entbinden und wenn dies aktenkundig war, wird es auch auf den Tisch kommen, dann könnte Dir sogar ein Betrugsversuch vorgeworfen werden, solltest Du etwas verschwiegen haben). Dies aber könnte entweder zu einer Ablehnung oder einem hohen Risikozuschlag führen.

Wenn kein organischer Befund zu Deiner Müdigkeit existiert, wird das ja i.a. als "psychosomatisch" interpretiert und womöglich sind die Chancen dann besonders schlecht - weil wenig absehbar ist, wohin sich das noch entwickelt und Besserung wohl eher nicht angenommen wird. Das sind nur meine Gedanken dazu, basierend u.a. auf einem Gespräch mit jemandem, der in der Versicherungsbranche tätig war.

Etwas anderes ist der Weg über die gesetzliche Rentenversicherung. Da heißt es aber wohl meist "Reha vor Rente".

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, Sternenband, das regt mich an, zu fragen, ob Du gegen die zwei genannten Gesundheitsprobleme schon etwas unternommen hast?

Ich denke, beides ließe sich wohl behandeln und dann würdest Du sehen, ob die Müdigkeit mit verschwindet. Ich denke, eine chronische Entzündung könnte schon müde machen.

(Wir haben hier erstmal exakt auf Deine Frage geantwortet, ohne Dein Gesundheitsproblem zu hinterfragen. Im Grunde ist das auch korrekt, denn ich zumindest gehe zunächst davon aus, dass jemand, der etwas fragt, auch genau das wissen möchte, und dass Du schon hinreichend gründlich versucht hast, Deine Gesundheitsprobleme loszuwerden. Ich gehe davon aus, dass keine/r ein Rentnerdasein in jungen Jahren anstrebt.)

Gruß
Kate
 
Ja ich meinte eine private Absicherung, eine gesetzliche Absicherung gibt es schliesslich nicht. Meine Symptome brauche ich bei einer Versicherung wohl nicht angeben, denn man wird mir meine Müdigkeit schlecht beweisen können.
Bei mir wurde weder eine physische noch psychische Diagnose gestellt.

Hm, Sternenband, das regt mich an, zu fragen, ob Du gegen die zwei genannten Gesundheitsprobleme schon etwas unternommen hast?

Jein. Die eine Diagnose lautete offiziell: "Restless-legs Syndrom". Diese Diagnose muss ich bei einer Versicherung wohl nicht angeben, denn diese ist definitiv falsch. Ich kann kein RLS haben, weil ich schlicht 0 Symptome dafür habe". Demzufolge habe ich natürlich auch keine Behandlung gehabt.

Die 2. Diagnose lautete offiziell "Chronische Sinnusitis". Deswegen war ich aber seit Jahren nicht mehr beim Arzt und ich war ja auch immer nur ambulant dort. Also muss ich diese Diagnose bei der Versicherung auch nicht angeben. Da habe ich x Medikamente bekommen, geholfen haben die aber nicht.
 
Natürlich gibt es eine staatliche Absicherung, geändert hat sich nur der Name! Für die nach 1961 geborenen ist es die Erwerbsminderungsrente Erwerbsminderungsrente als staatliche Untersttzung
Eine private EU/BU füllt die Bezüge auf, denn die oben genannte Rente deck meist nicht die Lebenshaltungskosten
 
Wie krank muss man sein für eine EU-Rente? Ich versuchs mal: Du musst jemanden finden (Arzt,später Gutachter) der dir bescheinigt, dass du dauerhaft nur noch unter drei Stunden arbeiten kannst und dass eine Reha bei dir aussichtslos ist.
So ist die genaue Defintion.
Da du aber weder aussagekräftige Diagnosen hast noch längere Zeit krank geschrieben warst/bist, und außerdem angibst, vier Stunden (also halbtags?) arbeiten zu können, wäre dann nur eine Teil-Eu-Rente drin,falls du für deine nur noch eingeschränkte Leistungsfähigkeit einen Arzt / Gutachter findest, der diese deine eingeschränkte Leistungsfähigkeit bestätigt (idealerweise mit Befund).
Also du "brauchst" schon eine handfeste Krankheit. Sonst wird das nichts. In deinem eigenen Interesse würde ich aber unbedingt der Ursache für die Müdigkeit auf den Grund gehen, und nicht den Focus auf "hilfe ich kann nicht mehr arbeiten, was mach ich jetzt", legen. Wenn die Ursache gefunden ist für deine Probleme, kann man ja da noch was machen - vielleicht - du bist ja noch jung und hast noch alle Chancen.
 
Richtig. Wieso du das Absicherung nennst, wenn die Rente nichtmal die Lebenshaltungskosten deckt, weiss ich nicht. Mir würde das Geld nicht nützen, weil es eben nicht zum Leben reicht.
 
Deswegen ist es ja gescheiter so früh wie möglich zu versuchen wieder gesund zu werden. :)

Eine andere Möglichkeit Geld zu verdienen liegt vielleicht auch im Internet.

Eigene Ideen entwickeln, etwas besonderes herstellen, kreativ sein.
Damit können sich manche den 8-Stunden-Job ersparen und von zu Hause aus arbeiten. :)

Liebe Grüße tarajal :)
 
Hallo Sternenbande

Meine Symptome brauche ich bei einer Versicherung wohl nicht angeben, denn man wird mir meine Müdigkeit schlecht beweisen können.
Bei mir wurde weder eine physische noch psychische Diagnose gestellt. (...)

Die eine Diagnose lautete offiziell: "Restless-legs Syndrom". Diese Diagnose muss ich bei einer Versicherung wohl nicht angeben, denn diese ist definitiv falsch. Ich kann kein RLS haben, weil ich schlicht 0 Symptome dafür habe". Demzufolge habe ich natürlich auch keine Behandlung gehabt.

Ich schrieb diese Dinge (s.o.) nicht, um Dich zu ärgern ;) Ich kenne einen Fall, bei dem es so lief, es wurden von diesem Menschen im Versicherungsantrag für eine private BU-Zusatzversicherung Befindlichkeitsstörungen (u.a. phasenweise Schlafstörungen) nicht genannt, der die Person keinen Krankheitswert zuschrieb. Dieser Mensch wurde erwerbsunfähig, stellte den Antrag auf die Versichungsleistung bei der BU-Zusatzversicherung, musste dazu sämtliche(!) Ärzte nennen, bei denen er in den letzten (weiß nicht wie vielen) Jahren war, die Befindlichkeitsstörungen waren irgendwo aktenkundig und wurden erwähnt. Daraufhin gab es nicht nur keine Versicherungsleistung, sondern es wurde bewusste Täuschung unterstellt. - Ich weiß natürlich nicht, ob dies bei jeder Versichung so gelaufen wäre. Werden aber die Fragen im Antrag "offen" gestellt und umfassen sie auch Gesundheitsbeschwerden, würde ich es als hochgradig leichtsinnig einstufen, Deine Beschwerden, wegen derer Du ja durchaus beim Arzt warst, zu verschweigen. Und für die Diagnosen gilt das genauso, ob nun richtig oder falsch (Du könntest erwähnen, dass Du das für falsch hälst).

Wie hoch eine Erwerbsminderungsrente ist, hängt von Deinem durchschnittlichen Verdienst ab, das kann auch durchaus zum Leben reichen, wenn es auch wohl meist kein Luxusleben sein wird. Auch hat man wohl nur einen Rentenanspruch, wenn man einen bestimmten Zeitraum vorher gearbeitet hat.

Ich habe den Eindruck, dass Du bisher nicht viele Behandlungsversuche hattest und dass sich dieser Weg durchaus nochmal lohnen könnte. Evtl. findest Du auch hier im Forum die eine oder andere Anregung, was Du selbst tun kannst.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Um es noch mal ganz deutlich zu sagen:
Man bekommt nur Leistungen aus einer privaten BU/EU, wenn man die staaliche Rente erhält! Ist die nicht genehmigt und anerkannt, zahlt man lediglich die privaten Beiträge weiter.
 
@Taral:
Es gibt nunmal Krankheiten bei denen man nicht mehr gesund wird. Und das liegt NICHT am Unwillen des Patienten.

@Kate:
Da ich noch nie gearbeitet habe, würde ich eben auch keine EU-Rente kriegen. Ich habe also nur die Möglichkeit: Versicherung oder Suizid. Denn auf der Strasse will ich nicht jeden Tag ums Überleben kämpfen.
 
Natürlich gibt es Krankheiten bei denen eine Gesundung sehr schwer oder auch unmöglich ist, aber meinst Du jetzt damit, dass Du eine solche hast?

Und welche wäre das dann?

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt nunmal Krankheiten bei denen man nicht mehr gesund wird. Und das liegt NICHT am Unwillen des Patienten.

(...) Da ich noch nie gearbeitet habe, würde ich eben auch keine EU-Rente kriegen. Ich habe also nur die Möglichkeit: Versicherung oder Suizid. Denn auf der Strasse will ich nicht jeden Tag ums Überleben kämpfen.

Hejhej, nun lass den Kopf nicht hängen. Du bist noch jung, Du hast noch eine gewisse Leistungsfähigkeit und Du hast nach meinem Eindruck noch bei weitem nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft (und damit unterstelle ich Dir keinesfalls, dass Du nicht willst). Lies mal ein bisschen im Forum, was manche so erreicht haben. Ich kenne mehrere Personen, die sich von schwerem CFS wieder soweit "hochgearbeitet" (teils durch eigene Recherche/Maßnahmen, teils mithilfe fähiger Behandler), dass sie wieder (fast) Vollzeit recht anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben können.

Ich höre Verzweiflung bei Dir raus, das tut mir leid, und ich kann's sogar etwas nachvollziehen, denn sich so "durchzuquälen" ist nicht schön. Aber magst Du es nicht doch noch mal versuchen?

Eine staatliche EU-Rente bekommst Du wohl, wie ich es sehe, auf keinen Fall. Und damit nützt Dir auch eine private BU-Zusatzversicherung wohl nichts, wie James auch schon schrieb. Es gibt aber noch die staatliche "Grundsicherung" (ich glaube, so heißt die Sozialhilfe heute). Es gibt Diakonie-Stadtteilläden o.ä., die ganz indiviuell helfen (mit Sachspenden, Beratung etc). Also ganz durch das soziale Netz fallen die meisten nicht. Nur um Dir ein bisschen die Angst zu nehmen.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sternenbande,

wir sind hier das Forum "Das Ende der Symptombekämpfung" und wollen der URSACHE paroli bieten. Du aber möchtest das Symptom "wenig Geld, da krank" bekämpfen statt der Krankheit den Kampf anzusagen! Also aufraffen und nach unserer Intension handeln. Dir kann nur dann wirklich geholfen werden, wenn die URSACHE - nämlich Deine chronische Müdigkeit- genommen wird. Dazu gibt es positive Beispiele und zwar HIER in unserem Forum. Andere haben es auch geschafft....warum Du nicht?!?
Ich schließe hier den Thread. Nimm bitte meine Hinweise wahr und mache in der Rubrik CFS einen neuen Thread zur Behandlung Deiner Erkrankung auf, denn "Versicherung oder Suizid" ist keine Lösung.
 
Rente

Natürlich gibt es Krankheiten bei denen eine Gesundung sehr schwer oder auch unmöglich ist, aber meinst Du jetzt damit, dass Du eine solche hast?

Richtig!


Und welche wäre das dann?

PLMS. Kann man zwar theoretisch behandeln, hat bei mir aber nichts gebracht.


Aber magst Du es nicht doch noch mal versuchen?

Versuche ich aktuell indem ich arbeiten gehe. Aber bei Fehlzeiten von rund 50% ist es nur eine Frage der Zeit bis man mich raus wirft.

Und doch wer in Deutschland wegen Krankheit nicht arbeiten gehen kann, der fällt nunmal durch das soziale Netz.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben