Chrom und Blutzucker

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Chrom spielt wie Insulin eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckers.
Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, daß man Chrom mit der Nahrung einnimmt. Anscheinend ist Chrom als NEM nicht unbedingt gut. Das wird hier begründet:
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Chrompräparate

Der Stoffwechsel von Chrom ist noch nicht ausreichend geklärt. Es wird daher auch wegen möglicher Überdosierungen nicht empfohlen, Chrom in Form von Arzneimitteln (Chrompräparate) zu sich zu nehmen. Sinnvoll ist es aber, auf eine ausreichende Versorgung mit Chrom in der Ernährung achten und zum Beispiel eher Vollkornprodukte als weißes Mehl zu sich zu nehmen.
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https://www.onmeda.de/lexika/naehrstoffe/spurenelemente/chrom-chromvergiftung-2287-4.html

https://www.rainforest-newsletter.de/public/nahrstoffvibel/Spurenelemente/main_chro_2.htm

In folgenden Lebensmitteln ist Chrom enthalten, wobei es oft darauf ankommt, diese Lebensmittel "pur" zu verzehren, ohne Schälen, ohne weitere Verarbeitung:
Lebensmittel | www.vitalstoff-lexikon.de | Ihr Vitalstoff-Fhrer von A-Z | Funktionen, Interaktionen, Wechselwirkungen, Lebensmittel-Listen, Zufuhrempfehlungen, Mangelsymptome, Prvention, Therapie, Vitalstoffmehrbedarf

Bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln kommt es
zu folgenden Chromverlusten:

Erhitzung und Homogenisierung von Milch
Getreidestärke
Weißmehl (Weizenmehl)
Raffinierung von Zucker
geschälter Reis
Das Schälen von Obst und Gemüse führt zu einer Verminderung des Chromgehalts
Erhitzen, Einfrieren, Zerkleinern und Blanchieren reduziert den Chromgehalt von allen Nahrungsmitteln.
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Die Wichtigkeit der Chrom-Versorgung bei chronischen Erkrankungen - NWZG - Nr. 05 - 12/1998

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Insulin trägt zur Speicherung von Glukose in der Leber als Glykogen bei. Bei einem zusätzlichen Bedarf an Energie wird Glykogen aus der Leber erneut in Glukose umgewandelt, in den Blutkreislauf abgegeben und in die verschiedenen Gewebe ihres Körpers transportiert. Das Blut muß zu jeder Zeit eine bestimmte Menge Glukose enthalten - nicht mehr und nicht weniger.

Innerhalb dieses Prozesses der Blutzuckerkontrolle spielt Chrom die entscheidende Rolle. Denn Chrom ist dafür verantwortlich, daß Insulin überhaupt an die Zellmembranrezeptoren gebunden und damit Glucose in die Zelle hineintransportiert wird. Bei einem Chrommangel aber werden die Zellen „insulinresistent“.

Aufgrund des vom Chrom vermittelten Insulins wird der Glucosetransport in die Zellen um das fünfzehn bis zwanzigfache erhöht. Chrom und Insulin sind also die Arbeiter, die Glucose in die Zellen hinein- und auch wieder herausbefördern. Wenn der Blutglukosespiegel erhöht ist und die Energieanforderungen minimal sind, dann lagert Glukose in Form von Glykogen ein. Erhöhen sich die Energieanforderungen dann wieder, wird Glykogen erneut in Glukose aufgespalten, um für den Energiebedarf verbrannt zu werden.

Darunter versteht man den Glukosetoleranzfaktor des Chroms: Die Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu senken, nachdem er durch die Aufnahme von Nahrung angestiegen ist oder ihn bei gesteigerten Energiebedarf zu erhöhen.
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Körperliche Prozesse die durch Chrom beeinflußt werden:
Verlangen nach Zucker und anderen (leeren) Kohlenhydraten
Blutzuckerstoffwechsel
Körpergewicht
Cholesterinspiegel und andere Blutfettwerte
Zustand des Herzens
Stimmungsschwankungen
Konzentrationsfähigkeit /Gedächtnis
Wachstum und Aufbau von Muskeln .
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die empfohlenen sicheren und angemessenen Chrommengen zu sich nähmen, nämlich 50 bis 200 Mikrogramm pro Tag,
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Bei Diabetes Typ II kann die Chrom-Ergänzung eine entscheidende Rolle spielen. Wie bereits beschrieben, haftet sich das Chrom an das Insulin an und befördert so Glukose durch die Zellmembran in das Zelleninnere. In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, daß bei Diabetikern, die täglich 200 mg Chrom einnahmen, der Blutzuckerspiegel sank sowie auch die Triglycerid- und Cholesterinwerte.
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Die Wichtigkeit der Chrom-Versorgung bei chronischen Erkrankungen - NWZG - Nr. 05 - 12/1998

Was ich mich frage: ob bei Prothesenträgern (Hüfte, Knie) mit Prothesen aus zwei Teilen Metall, die aufeinander reiben, diese Abriebe dazu führen, daß diese Menschen nun zu viel Chrom im Blut haben und damit auch wieder Schwierigkeiten mit dem Blutzucker und nicht nur da?
Metallanalyse im Blut bei Gelenk-Prothesen-Trägern

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
So ganz eindeutig scheint der Erfolg von Chrom-Ergänzung nicht zu sein, und die Angaben über die täglich empfohlene Menge schwankt auch:

.... Das Kommittee für Lebensmittel und Ernährung des Institute of Medicine (USA) empfiehlt als sichere und adäquate Zufuhr von Chrom:

- 35 Mikrogramm für Männer im Alter 19 – 50 Jahre
- 25 Mikrogramm für Frauen im Alter 19 – 50 Jahre
- 30 Mikrogramm für Männer über 50 Jahre
- 20 Mikrogramm für Frauen über 50 Jahre.

Zu den Nahrungsmitteln, die Chrom enthalten, gehören:


Äpfel, Bananen, Rindfleisch, Brauhefe, Brokkoli, Hühnerfleisch, Eier, Traubensaft, grüne Bohnen, grüner Paprika, Leber, Orangensaft, Spinat, Truthahnfleisch und Vollkornprodukte.
Die Resorption wird erhöht durch Vitamin C (Früchte, Gemüse) und Niacin (Fleisch, Fisch, Körner).
Die Ausscheidung wird erhöht durch eine hohe Zufuhr von einfachen Zuckern, durch Infektionen, Aktivsport, Schwangerschaft/Stillen und durch Stress
Kontroverse um Chrom als Nahrungsergänzungsmittel

Grüsse,
Oregano
 

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Erkenntnisse der Autoren: alle untersuchten glykämischen Messparameter wurden signifikant gesenkt.

Die Autoren kamen zum Schluss, dass durch die Chrom-Supplementierung alle untersuchten glykämischen Messparameter (Nüchtern-Glukose, Insulin, HBA1c, HOMA-IR) signifikant gesenkt wurden.
Eine Supplementierungsdauer von ≥ 12 Wochen führte dabei zu einer grösseren Reduktion der Messwerte, ebenso wie eine Dosierung von täglich mindestens 200 μg Chrom. Als Stärke dieser Metaanalyse hoben die Autoren die hohe Qualität der ausgewerteten Studien hervor. Die Aussagekraft der Metaanalyse wird jedoch durch das Fehlen folgender Angaben eingeschränkt:
  • Haben die Patienten in den ausgewerteten Studien parallel zur Chromgabe andere Diabetes-Medikamente eingenommen?
  • Welche Ausgangswerte hatten die Patienten? Man weiss, dass die Ergebnisse einer Intervention bei Diabetikern umso besser ausfallen, je schlechter die Einstellung des Zuckerstoffwechsels ist.

Unser Fazit: Chrom hat einen klinisch relevanten Effekt für Typ-2-Diabetiker

Die Auswertung dieser Metaanalyse zeigt, dass Chrom einen überraschend guten und klinisch relevanten Effekt auf die glykämische Kontrolle von Typ-2-Diabetikern zu haben scheint. Eine Reduktion des HbA1c in diesem Ausmass liegt beispielsweise im Bereich dessen, was man auch von einer Therapie mit Metformin erwarten kann. Bei der Behandlung eines Diabetikers sollte deshalb eine regelmässige begleitende Supplementierung mit Chrom in einer Dosierung von mindestens 200 μg pro Tag während ≥ 12 Wochen in Erwägung gezogen werden.
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Das klingt sehr sicher. Im letzten Beitrag vor diesem schien das etwas zweifelhaft.
Auch hier werden Zweifel angemeldet:
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Die Einnahme von Chrom bei Diabetes zur zusätzlichen Senkung des Blutzuckerspiegel könnte stark krebserregende Chrom-Verbindungen mit sich bringen.

Eigentlich gilt Chrom bei Diabetes als hilfreich in der Behandlung, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Deshalb gibt es vor allem in der orthomedizinischen Praxis die empfehlung, das Spurenelement als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Wie allerdings unlängst australische und amerikanische Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie schrieben, oxidieren die Körperzellen das zugegebene Chrom teilweise in Chrom höherer Oxidationsstufen. Diese sind nachgewiesenermaßen krebserregend und erbgutschädigend. Aufgrund dieser Ergebnisse sollte man den mögliche Nutzen von Therapien mit Chrom bei Diabetes noch kritischer hinterfragen. ...

Grüsse,
Oregano



Grüsse,
Oregano
 
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