Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Antriebslosigkeit

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22.01.10
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68
Hallo zusammen,

ich leide mittlerweile seit einigen Jahren an für mich nicht zu erklärenden Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie an starker Antriebs- und Motivationslosigkeit. Von einigen Ärzten wurde mir eine Depression diagnostiziert, die meiner Meinung nach aber nicht einen derart starken mentalen Leistungsabfall erklären kann.

Ich bin nicht mehr in der Lage neue Informationen aufzunehmen und sobald es etwas komplexer wird, steige ich komplett aus. Als wäre mein IQ um 50% gefallen; und das mit Anfang 30. Wenn ich versuche etwas Neues zu lernen oder über kompliziertere Themen nachzudenken, fühlt sich mein Hirn irgendwie schwer an. Als wäre es unglaublich zähflüssig. Ich habe, egal um was es geht, ob Stoff zum Lernen oder auch in Diskussionen, ständig das Gefühl an der "Oberfläche" abzuprallen. Ich komme gedanklich nicht mehr in die Tiefe und verliere auch schnell den Faden. Schwer zu erklären...

Zudem interessiert mich einfach nichts mehr so richtig. Ich bin oft antriebslos und fühle mich fast immer überfordert.

Kann eine Depression so starke Auswirkungen haben?


Ich leide an einer sehr leichten Schilddrüsenunterfunktion (nehme 25mg Eutirox) und auch eingehendere Untersuchungen haben da nichts Weiteres zu Tage gebracht. Blutwerte sind grundsätzlich sehr gut und mehrere MRTs des Kopfes waren alle ohne Diagnose.

Seit ca. 6 Monaten habe ich meine Ernährung umgestellt. Ich habe mich im Schnitt zwar schon immer recht gesund ernährt, jetzt verzichte ich jedoch zusätzlich auf Hefe, Gluten und Milch. Hat bisher leider auch nicht geholfen.

Aufgrund einer schweren Reaktion auf ein SSRI vor fast 3 Jahren musste ich mein Leben stark einschränken und bin noch nicht wieder da, wo ich vorher war. Die Probleme bestanden aber auch schon vorher.

Nun habe ich über die Neurostress Diagnose gelesen, bin mir aber unsicher, ob diese irgendeinen praktischen Nutzen hat, da man insbesondere die Neurotransmitter im Hirn nicht überprüfen kann.

Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und da wieder rausgefunden?

Vielen Dank im Voraus,
Quirk
 
Hallo Quirk,

noch zwei Fragen:

- Hast Du Amalgam oder Palladium + andere Metalle im Mund? Wie sieht es überhaupt in Deinen Zähnen aus?
- Hast Du Dich schon mit der Histaminintoleranz und ihren Ursachen beschäftigt?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

nein, ich habe keinerlei Metalle im Mund oder sonstwo im Körper. MEine Zähne sind gut gepflegt und in Ordnung. Habe nur etwas Zahnfleischrückgang an der linken Seite; wohl aufgrund von zu starkem Druck beim Zähneputzen. Zudem habe ich noch nie geraucht und Alkohol nur im Maßen getrunken. Seit meiner SSRI Reaktion trinke ich keinen Schluck mehr.
Wenn ich den dagegen den Lebenstil von anderen Menschen angucke und sehe, dass sie mental absolut auf der Höhe sind, verstehe ich gar nichts mehr.

Mit der Histaminintoleranz habe ich mich nur oberflächlich beschäftigt. Was die Ursachen angeht, so hat dies etwas mit der Ernährung zu tun, wenn nicht irre.
Soweit ich weiß, ist diese wissenschaftlich aber noch nicht wirklich belegt?
 
Hallo Quirk,

die HIT ist ein sehr komplexes Thema, und es stimmt nicht, daß sie nur mit der Ernährung zu tun hat.

Hier drei Links, über die Du Dich einlesen kannst:

HIT > Krankheit > Chronische Verlaufsform
HIT > Symptome
Histamin-Intoleranz

Soweit ich weiß, ist diese wissenschaftlich aber noch nicht wirklich belegt?
Was ist in der Medizin denn tatsächlich wissenschaftlich belegt?
Für mich ist Beweis genug, daß es vielen Leuten besser geht nach jahrelangen Problemen, wenn sie sich an die Regeln für ein möglichst histaminarmes Leben halten :cool:.
Und Informieren kann ja wirklich nicht schaden ...

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

puh, das ist einiges an Stoff. Da werde ich mich mal durchkämpfen. Problem ist ein wenig, dass ich durch meine SSRI Reaktion immer noch viele Symptome habe, die teilweise auch bei einer Histaminintoleranz vorhanden zu sein scheinen. Dadurch ist eine Diagnose sicherlich erschwert.

Was die medizinische Belegbarkeit angeht, das ist kein so einfaches Thema. Das habe ich in den letzten Jahren leider erfahren müssen. Aber ab und zu gibt es ja dann doch mal einige Studien (hoffentlich nicht von der Pharma finanziert!), die zumindest auf gewisse Tendenzen hinweisen.

Aber erstmal vielen Dank für die Informationen!
 
Schauen Sie mal in mein Profil,da habe ich alles aufgelistet,was auch bei Ihnen infrage kommen könnte. Schulmedizinische Test's sind da oft zu lückenhaft und sogar ungenau oder gar falsch negativ !

Übrigens: "Milch weglassen" genügt nicht. Ein "Hauch" Milch-Information genügt schon,um Symptome auszulösen. Hier ist überall eine solche Information drin : Kuhmilchunverträglichkeit - die Ausgrenzung ist nicht so einfach, wie es zunächst scheint und ähnliches gilt für Weizen,Ei und die Intoleranzen Lactose,Gluten,Fructose und Histamin.
Nachtjäger
 
Hallo Nachtjäger,

mittlerweile muss ich sagen, dass mir die ganzen Gedanken über gesunde oder ungesunde Ernährung und die etlichen Ratschläge dazu mehr Stress machen, als mein Körper vielleicht durch eine leicht falsche Ernährung hätte. Es gibt so viele verschiedene Ernährungsformen, da blickt ja niemand mehr durch.

Trotzdem vielen Dank für den Link. Die Informationen werden sicherlich helfen, die Milch noch besser zu umgehen. Wobei ich auch sagen muss, dass ich keine Laktoseintoleranz habe. Viele meiner Beschwerden bei der Nahrungsverwertung sind erst durch die Einnahme des SSRIs entstanden. Und die Heilung von einer derartigen Reaktion dauert in vielen Fällen leider Jahre.

Ich muss offen zugeben, dass ich ob der unzähligen Untersuchungen und Therapieangebote (Schulmedizin und Alternativmedizin) völlig überfordert bin und gar nicht mehr an eine Besserung glauben kann.
 
Hallo,

hast du schon an einen Vitamin B12 Mangel gedacht? Deine Symptome
könnten auch von einem Mangel kommen. Auch eine Depression könnte von einem Vitamin B12 Mangel bzw. einer Aufnahmestörung kommen!

Was ich dir empfehlen kann ist die probeweise Einnahme von Methylcobalamin 5000 mcg als Lutschtablette ( wird direkt durch die Mundschleimhaut aufgenommen).

LG

Jens
 
Von einigen Ärzten wurde mir eine Depression diagnostiziert, die meiner Meinung nach aber nicht einen derart starken mentalen Leistungsabfall erklären kann.

Ich bin nicht mehr in der Lage neue Informationen aufzunehmen und sobald es etwas komplexer wird, steige ich komplett aus. Als wäre mein IQ um 50% gefallen; und das mit Anfang 30. Wenn ich versuche etwas Neues zu lernen oder über kompliziertere Themen nachzudenken, fühlt sich mein Hirn irgendwie schwer an. Als wäre es unglaublich zähflüssig. Ich habe, egal um was es geht, ob Stoff zum Lernen oder auch in Diskussionen, ständig das Gefühl an der "Oberfläche" abzuprallen. Ich komme gedanklich nicht mehr in die Tiefe und verliere auch schnell den Faden. Schwer zu erklären...

Zudem interessiert mich einfach nichts mehr so richtig. Ich bin oft antriebslos und fühle mich fast immer überfordert.


Lieber Quirk,

das was ich fett drucken ließ kenne ich aus eigenem Erleben. Nur hätte ich es vielleicht nicht zustandegebracht es so zu beschreiben.

Kann eine Depression so starke Auswirkungen haben?

Meistens stehen doch noch andere Dinge dahinter

Ich leide an einer sehr leichten Schilddrüsenunterfunktion (nehme 25mg Eutirox) und auch eingehendere Untersuchungen haben da nichts Weiteres zu Tage gebracht. Blutwerte sind grundsätzlich sehr gut und mehrere MRTs des Kopfes waren alle ohne Diagnose

Wie lange liegt Deine letzte Schilddrüsenuntersuchung zurück?
Laß gegebenenfalls neu untersuchen. Vielleicht brauchst Du mehr als nur 25? Kannst Du die Werte hier schreiben?

Nimmst Du jodiertes Salz? Wenn ja,laß es weg!!!

Liebe Grüße von

windblume
 
@JensK:

Ich habe in den letzten 2,5 Jahren unzählige Blutuntersuchungen hinter mir, bin mir aber leider nicht sicher, ob ich auch B12 mal habe untersuchen lassen. Werde das bei nächster Gelegenheit nachholen!

Gab es denn da nicht etwas Bestimmtes, auf das man achten musste? Dass die Bestimmung von B12 über das Blut gar nicht so sinnvoll ist? Ich meine da etwas gelesen zu haben...


@Windblume:

Die letzte Untersuchung liegt ca. 3 bis 4 Wochen zurück. Blutwerte und eine Ultraschalluntersuchung waren ohne Befund.
Die Werte müsste ich beim Arzt erfragen, die habe ich mir nicht geben lassen.

Bezüglich der Depression...meinst du physische Dinge?

Jodiertes Salz und auch Fluor (z.B. in Zahnpasta) meide ich schon seit längerem :)
 
Hallo Quirk,

hier wird beschrieben, welche Werte etwas über B12 aussagen:

Neben der Messung des HoloTc hat sich die Bestimmung von Methyl-Malonsäure (MMA) und Homocystein im Plasma als diagnostisch sinnvoll erwiesen. Da Vitamin B12 essentieller Kofaktor im Methionin-/Homocysteinstoffwechsel ist, steigen bei intrazellulärem Vitamin B12-Mangel die Konzentrationen an Methyl-Malonsäure (MMA) und Homocystein im Blutplasma an. Die Messung von HoloTc, MMA und Homocystein hat in großen klinischen Studien eine weitaus höhere Sensitivität und Spezifität ergeben, als die alleinige Messung des Gesamt-Vitamin B12-Spiegels. Weiterführend konnte gezeigt werden, dass Zeichen eines klinischen Vitamin B12-Mangels bei Personen mit Vitamin B12-Spiegeln im Referenzbereich (>156pmol/l) auftreten können und dass Personen mit normalen Vitamin B12-Spiegeln bereits erhöhte MMA-Konzentrationen (>300nmol/l) und ernierdrigte HoloTc-Spiegel (<35pmol/l) als Ausdruck eines intrazellulören, metabolisch manifesten Vitamin B12-Mangels aufweisen können.

Auch bei zum Teil sehr hohen Vitamin B12-Werten kann ein Mangel an HoloTc vorliegen, wenn diese Erhöhung z. B. in Verbindung mit einer erhöhten Haptocorrinbildung steht.

Bei der Bestimmung der Konzentration von HoloTc ist der Einfluss einer kurzzeitigen Vitamin B12-Einnahme eliminiert. Zusammenfassend gilt, dass ein isoliert erniedrigtes HoloTc bereits die Entleerung der Vitamin B12-Speicher anzeigt (negative Vitamin B12-Bilanz), während erniedrigtes HoloTc plus erhöhtes MMA und Homocystein indikativ sind für einen metabolisch manifesten Vitamin B12-Mangel.
www.imd-berlin.de/einsender-aktuellefachinformationen-megaloblastaereanaemieunklareneuropathiedemenz.htm

Grüsse,
Oregano
 
Vielen Dank Oregano!

B12 werde ich definitiv in den kommenden Wochen mal überprüfen lassen.
 
Blutwerte und eine Ultraschalluntersuchung waren ohne Befund.
Die Werte müsste ich beim Arzt erfragen, die habe ich mir nicht geben lassen.

Ja, laß sie Dir geben und stell sie hier rein.

Bezüglich der Depression...meinst du physische Dinge?

Ja. Es kann so viel sein, daß ich erst mal alles andere abklären lassen würde, bevor ich Depression annehme.
Jodiertes Salz und auch Fluor (z.B. in Zahnpasta) meide ich schon seit längerem

Prima. Dann hast Du es sehr eingeschränkt.
Leider können wir aber letztendlich dem Jod doch nicht entgehen, vor allem wenn wir in der Kantine oder Restaurant essen müssen.

Jod & Salz - Information schadet nur demjenigen, der sie nicht hat!

Man will das alles nicht glauben, weil es so schlimm ist. Aber wir sind alle davon betroffen. Der eine früher, der andere später. Leider.

Liebe Grüße von

windblume
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Windblume,

es geht in den meisten Bereichen des Lebens leider immer nur um Profit. Das muss man sich immer vor Augen halten...
 
Hallo Quirk,

gerade lese ich ein Buch - Leben mit KPU-Kryptopyrrolurie von Joachim Strienz.

Da steht auch was von schlechtem Erinnerungsvermögen und Kurzzeitgedächnis. Auch daß KPU, Histaminintoleranz, Nahrungsmittelintoleranzen und Hashimoto (eine autoimmune Entzündung der Schilddrüse) oft zusammen auftreten. Scheint irgendwie zusammenzugehören.
Es ist nicht leicht für mich es zu lesen, weil ich immer wieder so betroffen bin von dem was darin steht und mich auch darin erkenne.
Also hast Du wahrscheinlich auch nicht nur eine Baustelle.

Ich bin fest davon überzeugt, daß Du mehr als 25 von Deinem Euthyrox brauchst.

Liebe Grüße von

windblume
 
Ich denke bei meinen unzähligen Untersuchungen bei verschiedenen Ärzten, darunter auch Spezialisten, wäre eine besondere Schilddrüsenerkrankung längst aufgefallen.
Und bis auf meine Konzentrations- und Gedächtnisprobleme war ich vor der SSRI Einnahme absolut topfit. Bei z.B. einer KPU hätte ich doch sicherlich noch andere Symptome haben müssen.
 
Hallo Quirk,

es ist schön, daß Dein Vertrauen in Ärzte offensichtlich noch da ist.
Trotzdem wären Deine aktuellen kompletten Schilddrüsenwerte wirklich interessant:
TSH, fT3, fT4, TPO-Ak, TG-Ak, TRAK und Ultraschall.

Grüsse,
Oregano
 
Hey Oregano,

das scheint nur so. Mein Vertrauen in Ärzte ist nach meinem SSRI Erlebnis mehr als erschüttert. Die Sache ist nur, dass ich wirklich einige Untersuchungen bei verschiedenen Ärzten hinter mir habe und die Schilddrüse ja eigentlich kein Buch mit sieben Siegeln ist. Allein die Wahrscheinlichkeit sagt mir, dass einer der Ärzte doch was hätte feststellen müssen.

Die Werte werde ich erst nächste Woche liefern können, da die Praxis Urlaub hat. Ultraschall war völlig unauffällig (zwei Untersuchungen bei zwei Ärzten in den letzten 3 Wochen). Keine Knoten, Schwellungen oder sonst irgendwas.

Anfang Mai habe ich noch ein Hals MRT. Mal sehen, was das zeigt.
 
was man hier manchmal ließt.. no comment...

Ich würde folgendes abklären lassen:

- Hormone beim Endo (nicht nur Schilddrüse, sondern auch Nebennieren etc)
- Borreliose!!! nicht nur einen ELISA Test, sondern auf JEDENFALL zusätzlich einen Westernblot
- Bartonellen

mfg
 
Hallo copi2k,

- Nebennieren wurden intensiv bei einem Krankenhausaufenthalt vor knapp 2 Jahren gecheckt. Alles ok.

- Borreliose habe ich schon zweimal testen lassen, jeweils ELISA und Westernblot gleichzeitig. Es wurden "alte" Borrelien festgestellt, aber keine Infektion. Ist aber auch schon einige Jahre her. Seitdem habe ich jedoch keinen Zecken- oder Insektenbiss mehr gehabt.

- Auf Bartonellen habe ich mich bisher noch nicht testen lassen
 
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