Benommenheit und Schwindel

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24.01.09
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Hallo,

ich habe seit ca 1 Jahr folgende Beschwerden:
-Wenn ich auf der Straße spazierengehe, dann kann ich nur auf den Boden sehen, sonst wird mir sehr schwindlig. Fühle mich sehr benommen, als wenn ich nebenmir stehe.
- habe seit dem ich denken kann einen Ruhepuls meist über 100
- bei kleinster Anstrengung, rast mein Puls, kann mein Herz stark pochen hören.
-ob ich Zuhause stehe, oder an der Ampel stehe oder auf den Bus warte...ist es besonders schlimm, dann habe ich plötzlich das Gefühl umzufallen. (höre alles im Hintergrund, kriege nur noch die Hälfte mit, mein Puls rast, mir ist plötzlich sehr heiß)
- zittrig
- Kopfschmerzen, wesentlich öfter als früher

Nun war ich endlich beim arzt, er hat bisher folgende Diagnostik gemacht:
- Belastungs EKG - Ruhepuls war bei 130 am Anfang, kam aber bis auf den Puls nichts weiter raus
- LZ-RR - ist noch ausgewertet, was ich anhand der Werte sagen kann, meist so 120/90, der zweite Wert ist manchmal etwas hoch
- Labor: Hämoglobin: 15 ist ok
Erythrozyten: 4,6 ok
Leukozyten: 7,29 ok
Hämatokrit: 44 ok
MCV: 95,7 ok
MCH: 32,6 ( 0,6 also ein klein wenig zu hoch)
MCHC: 34,1 ok
Thrombos: 305 ok
GPT: 29 ok
GGT: 31 ok
AP: 66 ok
Lipase: 14,7 ok
Kalium: 4,43 ok
Natrium: 139,7 ok
Kreatinin: 0,79
TSH: 2,65 ok
LZ-EKG wird noch gemacht.
Arzt sagte schon, wie ich es mir dachte, hoher Puls ist in meinem Alter nicht so schlimm. Ich weiß nicht mehr weiter, was denn sein könnte. Ich fühle mich so, als ob ich irgendetwas Ernsthaftes haben könnte, also wie 30ig fühle ich mich zur Zeit nicht. Ein kleiner Hoffnungsschimmer seid Ihr, vielleicht hat ja jemand eine Idee. Danke im voraus
 
Hallo lauri2903,

herzlich willkommen in unserem Forum:)!
Wir hoffen, dass wir Dir weiterhelfen können und dass Du hier viele Tipps und Informationen findest.

Was mir an Deinen Blutwerten auffällt, ist ein TSH von 2,65; nach heutigen Erkenntnissen und Normwerten sollte dieser 2.5 nicht übersteigen - besser noch darunter liegen.

Deshalb würde ich Dir raten, eine komplette Schilddrüsenuntersuchung durchführen zu lassen; dafür ist der Endokrinologe/Nuklearmediziner die richtige Adresse.
Untersucht werden sollten:
fT3, fT4, TSH; Antikörper TPO-AK, Tg-AK, TRAK.
Ausserdem ist eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse notwendig.

Liebe Grüsse,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Lauri

ich gehe davon aus, dass Du weiblich bist (wegen der Normwerte, die bei Männern anders sind).

Du hast folgende Werte:
GPT: 29 ok
GGT: 31 ok
AP: 66 ok
Sie sind alle im Normbereich, doch GPT und GGT (beides Leberwerte) sind eher im oberen Normbereich und das ist für mich aufgrund der Erfahrung mit meinen Leberwerten (habe eine Leberkrankheit = Morbus Wilson) schon verdächtig.
AP ist hingegen ziemlich niedrig und auch das interpretiere ich als leicht verdächtig in Bezug auf meine Leberkrankheit.

Du hast einige der Symptome, die man bei Leberkrankheiten allgemein und bei meiner Leberkrankheit im besonderen haben kann.
Benommenheit, Schwindel, Zittrigkeit wären typische Symptome bei Leberkrankheiten und besonders auch bei meiner Leberkrankheit.

Die o. g. Leberwerte sind bei Leberkrankheiten am Anfang immer normal. Sie steigen allmählich, können dann ab und zu mal leicht erhöht sein, müssen aber nicht unbedingt chronisch erhöht sein, obwohl man eine Leberkrankheit hat.
Unauffällig wären für mich diese Leberwerte, wenn sie nur halb so hoch wären.
Ich selbst hatte noch, 5 Jahre nachdem schon feststand, dass ich eine Leberzirrhose habe, manchmal noch Werte bei GGT und GPT im einstelligen Bereich. Daran sieht man, dass man aus einem im Normbereich liegenden Leberwert nicht schließen kann, dass die Leber gesund ist.

Auch das mit dem hohen Puls kenne ich. Bei mir stellte sich ein Kalium-Mangel, Magnesium-Mangel und Calciummangel heraus. Ein Mangel an diesen 3 Substanzen kann eine Ursache für einen zu hohen Puls sein.

Bei diesen 3 Mineralstoffen ist es so, dass die Werte auch öfters im (teils unteren) Normbereich liegen können und man dennoch einen Mangel haben kann.
Weißt Du, ob Dein Arzt das Blut bevor er es ans Labor gab, zentrifugiert und abpipettiert hat und ob es gleich danach zum Labor gebracht wurde?
Wenn das Blut nicht sofort zentrifugiert wird, wenn es zu lange beim Arzt steht, etc. dann steigt das Kalium an und es ergibt sich ein falsch hoher Wert.
Das kommt leider beim niedergelassenen Arzt oft vor und so wird ein Kaliummangel oft übersehen.
Wenn Du dann evtl. nicht nüchtern bei der Blutentnahme warst, dann ist das Kalium auch dadurch falsch hoch.

Bei "meiner" Leberkrankheit kommen oft solche Mängel vor, weil man teils Kalium und Calcium über den Urin vermehrt ausscheidet oder weil man eine Verdauungsstörung dabei hat.

Die AP (Alk. Phosphatase) liegt bei Dir eher im unteren Normbereich. Das ist bei meiner Leberkrankheit ein evtl. Hinweis auf diese Krankheit.

Natürlich kann die AP von anderen Faktoren mitbeeinflusst sein. Hast Du z. B. einen Vitamin D-Mangel steigt sie an.

Was mir noch auffällt, ist ein relativ hohes MCV.
Das kann bedeuten, dass Du einen Vitamin B12- und/oder Folsäuremangel hast oder an der Grenze dazu liegst.
Man sollte diese beiden Blutwerte mal bestimmen und ggf. dann diese Vitamine einnehmen.
Vitamin B12-Mangel kann auch zu Schwindel führen und kann ein Hinweis auf Magenprobleme wie auch auf Leberkrankheiten sein.


Die Leberwerte würde ich mal im Auge behalten. Wenn sich im Ultraschall zeigen sollte, dass die Leber oder Milz vergrößert ist, wäre das auch ein Hinweis auf eine Leberkrankheit.
Dann allerdings sollte man die Leber auf Leberkrankheiten untersuchen.

Ein Tipp:
Mir hat neben der Therapie auf meine Leberkrankheit Laktulose (gibt es günstig in der Apotheke) sehr geholfen. Meine Benommenheit und mein Schwindel sind damit weggegangen und sogar ein Leberwert (=GLDH, der bei Dir leider fehlt) ging um mehr als 2 Drittel runter.
Laktulose wird eingesetzt bei der hepatischen Enzephalopathie, die man bei Leberkrankheiten ganz langsam und schleichend bekommen kann und die in erster Linie "Hirnsymptome" macht, wie Du sie angibst.
Das wird damit erklärt, dass man bei Leberkrankheiten zu viele Fäulnisbakterien im Darm hat, die Ammoniak produzieren. Ammoniak schädigt das Gehirn und führt zu den von Dir genannten Symptomen.
Laktulose vermindert die Fäulnisbakterien und damit das schädliche Ammoniak.
Wenn Du also mal versuchen willst, ob es Dir damit besser geht, kaufe Dir eine kleine Flasche Laktulose und nehme so wie im Beipackzettel angegeben den Sirup für ca. 3 bis 5 Tage ein. Wenn es Dir dann besser geht, dann sollte man die Leber gründlichst untersuchen.
Laktulose wirkt bei den meisten Menschen etwas abführend (bei mir allerdings nicht, weil ich wohl zu viele Fäulnisbakterien habe). Wenn Du davon zu argen Durchfall bekommst, dann kann sich ein evtl. Kaliummangel verstärken. Dann würde ich entweder viel Obst und Fruchtsäfte (beides enthält Kalium) zu mir nehmen oder die Dosis reduzieren.
Hier ein Link zu einem Beitrag von Julia zu diesem Thema unten im Forum:
https://www.symptome.ch/threads/neurologischer-wilson-vs-hepatitische-enzephalopathie.39671/

Gruß
margie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

der Beitrag ist zwar bissi alt. Aber ich würde gerne den Test machen, da ich die selben Probleme hab und die Ärzte bis heute keine Diagnose gestellt haben. Vor allem die Benommenheit ist nerfig. Manchmal denke ich, ich hab was getrunken...

Wie gehe ich da jetzt am Besten vor, ohne zu starken Durchfall zu erzeugen?
Ich hab mir das Mittel schon geholt. Ab wann kann ich mit einer Besserung rechnen, um ein positives Testergebnis zu bekommen?
 
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