Schlaflosigkeit

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Vor ein paar Tagen habe ich im Radio eine sehr interessante Sendung über die Formen (d.h. unter anderem die Ursachen) für Schlaflosigkeit gehört.
Die Schlafforschung unterscheidet 12 Formen der Schlaflosigkeit:

1. Stresssituationen, Konflikte oder emotionale Belastungen
2. Schlafstörende Verhaltensweisen (z.B. zu spätes Essen)
3. Unbewusste seelische Konflikte.
4. Depression
5. Angsterkrankungen (nächtliche Panikattacken oder generalisierte Angst)
6. Alkohol- und Medikamenteneinnahme (z.B. chemische Schlafmittel)
7. Chronischer Erregungszustand
8. Unregelmäßige Arbeitszeiten bringen den Rhythmus der „inneren Uhr”
durcheinander
9. Syndrom der „ruhelosen Beine“: Quälende Missempfindung der Beine
(z.B. Kribbeln) - verhindern das Ein- oder Durchschlafen.
Paracelsus Report
10. Syndrom der periodischen Beinbewegungen: Rhythmisch auftretende
Beinbewegungen stören die Schlafkontinuität
11. Schlafapnoe-Syndrom: Nächtliche Atemstillstände von bis zu 2 Minuten
(!) verursachen unbewusste Aufwachvorgänge.
12. Schmerzzustände, fieberhafte Erkrankungen, Herz-, Lungen- oder
Kreislaufstörungen
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In der Sendung wurde außerdem noch auf Narcolepsie eingegangen
Die Narkolepsie im Volksmund auch „Schlafkrankheit“ oder „Schlummersucht“ genannt, ist eine Schlafstörung (Dyssomnie) der eine neurologische Erkrankung des Schlaf-Wach-Rhythmus zu Grunde liegt. Sie äußert sich bevorzugt durch einen starken Schlafdrang, manchmal in einem ausgelösten Schlafzwang. In der Abgrenzung zum übermäßigen Schlaf (Hypersomnie) handelt es sich hierbei um eine systemische Störung, die nicht nur durch ein allgemein erhöhtes Schlafbedürfnis, sondern vor allem durch eine tiefgreifende Störung der Schlafrhythmik charakterisiert ist.
Narkolepsie - Wikipedia
Deutsche Narkolepsie Gesellschaft e.V.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Leòn

Und was ist mit Vollmond ;) ?

Von meiner Arbeitskollegin weiss ich, dass sie jetzt, zu Beginn ihrer Wechseljahre, ganz massiv und bereits seit Monaten an Schlafstörungen leidet. Da bei ihr keine anderen Ursachen infrage kommen (wurde vor Monaten auch in einem Schlaflabor abgeklärt), denke ich, dass sehr wohl auch hormonelle Umstellungen als Ursache miteinbezogen werden sollten.

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo pita,

danke für Deinen Hinweis. Ich denke, dass der Mond bei vielen Menschen einen wahrnehmbaren Einfluss auf die Schlafqualitäten hat. Bei manchen "stört" der Voll-, bei anderen der Neumond.

Auch der Hinweis auf hormonelle Umstellungen (z.B. Pubertät) ist, denke ich wichtig.

Vielleicht hat ja noch jemand anderer Ergänzungen anzubringen?

Herzliche Grüße
von
Leòn
 
MPG:
Fast jeder zweite Patient leidet unter Schlafstörungen
Weltweit größte Schlafforschungsstudie an rund 20.000 Patienten
02.02.2001 - In der allgemeinärztlichen Versorgung gibt es offenbar eine bedenkliche Dunkelziffer nicht erkannter und unbehandelter Schlafstörungen. Dies ist das Hauptergebnis der weltweit größten Schlafforschungsstudie (NISAS = Nationwide Insomnia Screening and Awareness Study), die in Kooperation zwischen dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und der Technischen Universität Dresden vorgenommen wurde. Am Studientag, dem 11. Juli 2000, wurden rund 20.000 Patienten in 539 deutschen Allgemeinarztpraxen untersucht. Das Resultat: 42 Prozent der Patienten litten an Schlafstörungen - aber die Ärzte erkannten diese Problematik nur bei jedem Dritten.

Fast jeder zweite Patient leidet unter Schlafproblemen. Insomnien, also Einschlafstörungen (21 Prozent) oder Durchschlafstörungen (27 Prozent), treten der Studie zufolge häufiger auf als andere Probleme wie Tages-Schläfrigkeit (15 Prozent), Schlafattacken (8 Prozent) sowie Schnarchen und/oder nächtliche Atemstillstände (7 Prozent). 26,7 Prozent aller Allgemeinarztpatienten erfüllten die im Diagnostic and Statistical Manual (DSM-IV) festgelegten Kriterien einer Insomnie.

Entgegen früherer Lehrmeinung sind Insomnien in der Mehrzahl ernst zu nehmende und vor allem langwierige Erkrankungen. Mehr als 70 Prozent aller Patienten litten am Studientag seit mehr als einem Jahr unter Schlafbeschwerden, 40 Prozent fast jede Nacht. Der Anteil an jungen Patienten ist überraschend hoch - zum Beispiel sind ein Viertel der 16- bis 19-Jährigen betroffen.
Chemie.DE News-Center: MPG: Fast jeder zweite Patient leidet unter Schlafstörungen

Um die große Zahl unerkannter und oft chronisch Schlafgestörter zu verkleinern, sollte die Frage nach der Schlafqualität und der Tagesmüdigkeit bei keiner hausärztlichen Untersuchung fehlen, fordern Schlafspezialisten wie Professor Göran Hajak von der Universität Regensburg.

Interventionsbedarf besteht spätestens dann, wenn die Patienten in vier Wochen an drei Tagen keinen erholsamen Schlaf finden und sich in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt fühlen. Sind psychische oder körperliche Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen, kann so manchem Insomniepatienten durch ein Gespräch mit Tips zu schlafverbessernden Allgemeinmaßnahmen und mit verhaltenstherapeutischen Strategien geholfen werden.

Auch pflanzliche Schlafmittel leisten vorwiegend bei Einschlafstörungen gute Dienste. Extrakte aus diesen Pflanzen werden verwendet: Baldrianwurzel (etwa Sidonium®), Hopfenzapfen (etwa Nervenruh forte N), Melissenblätter (etwa florabio®). Große Bedeutung haben auch Kombinationen wie die von Melisse und Baldrian (etwa Euvegal®).

Und wenn es nötig erscheint, darf auch die Verordnung eines synthetischen Schlafmittels nicht verzögert werden. Benzodiazepine sind die Klassiker. Keine Überhangeffekte haben mittellang wirkende Substanzen wie Lormetazepam (etwa Noctamid®) und Temazepam (etwa Remestan®) oder kürzer wirkende wie Brotizolam (Lendormin®) oder Triazolam (Halcion®).

Nachteil der Diazepine ist das Abhängigkeitspotential. Es ist bei den neueren Nichtbenzodiazepin-Hypnotika wesentlich geringer: Zopiclon (etwa Ximovan®), Zolpidem (etwa Stilnox®, Bikalm®) und Zaleplon (Sonata®) sind wegen des günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses erste Wahl. (wst)

www.aerztezeitung.de/docs/2001/07/11/127a1001.asp?cat=

Wenn diese Definition von oben tatsächlich so festgelegt ist, haben meiner Meinung fast alle Leute Schlafstörungen, oder?
Wer wohl die Studie bezahlt hat?

Grüsse,
Uta
 
Wer ausführlich nachlesen will, kann das hier tun:
Text: Schlafstörungen

Schlafstörungen

Die Maus oder Die gestörte Nachtruhe

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hier weiterklicken: SAGEN.at - Wilhelm Busch, Die Maus oder Die gestörte Nachtruhe
 
Schlaftipps:
1. Planen Sie die Schlafzeit so sorgfältig wie Ihre Arbeit und Ihre Freizeit

Schlafzeiten
Reglmässige Schlafzeiten, besonders konstante Aufwachzeiten - helfen den Schlaf zu verbessern.

Schlafmanko
Vermeiden Sie längere Zeiten mit zu kurzen Schlafphasen.

Mittagsschlaf
Ein kurzer Mittagsschlaf (20 - 30 Min., evtl. mit Wecker) kann Ihr Tagesbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit verbessern.

Bettzeiten
Zu lange Bettzeiten können ihren Schlaf verschlechtern.


2. Schützen Sie Ihren Schlaf vor Störungen von aussen

Lärm, Licht, Temperatur
Schauen Sie, dass ihr Schlaf nicht durch Lärm, Licht oder zu hohe oder zu tiefe Temperatur gestört wird. Dies ist besonders wichtig für Schichtarbeiter.

Bettkomfort
Passen Sie ihr Bett in Länge, Breite und Liegekomfort der Matratze Ihren Bedürfnissen an. Sind die Decken zu schwer, zu warm, ist die Textur angenehm? Stören Sie die Schlafgewohnheiten Ihres Partners, werden Sie durch Haustiere geweckt?

Störende Geräte, Diskussionen
Benützen Sie Ihr Bett nur zum Schlafen (Schlaf und Sex), verbannen Sie Fernseher, Radio, Computer, Faxgeräte und Telefonbeantworter aus dem Schlafzimmer und vermeiden Sie aufwühlende Diskussionen und Auseinandersetzungen im Bett.

Schutz
Einfache Mittel wie Ohrenstöpsel, Abschalten des Telefons, Verdunklung, Erneuerung des Bettzeugs können Abhilfe bringen.


3. Stimmen Sie sich auf den Schlaf ein

Rituale
Rituale dienen dazu, uns wiederkehrende Sicherheit und dadurch Entspannung zu geben. Von unserer Kindheit oder der Erfahrung mit Kindern wissen wir, wie wichtig solche Gewohnheiten sind. Diese Einschlafgewohnheiten können aus der Anordnung von Kissen und Decken, aus einem kleinen Snack, aus einem Glas warmer Milch usw. bestehen.

Sorgen ablegen
Nehmen Sie Ihre Sorgen nicht mit in den Schlaf. Sind Sie angespannt, setzen Sie sich hin, bevor Sie schlafen gehen. Schreiben Sie eventuell auf, was Sie bewegt und wie Sie mit den Problemen umgehen wollen.

Sich Zeit nehmen
Nehmen Sie sich Zeit, um vor dem Schlaf zur Ruhe zu kommen. Müssen Sie spät arbeiten oder kommen Sie spät von einer Versammlung nach Hause, nehmen Sie sich Zeit zu entspannen, bevor Sie zu Bett gehen.


4. Überprüfen Sie Ihre Lebensgewohnheiten

Störende Genussstoffe
Nikotin, Alkohol, Haschisch und koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola, Energydrinks) können Ihren Schlaf stören. Meiden Sie diese Genussstoffe vor allem abends.

Zuviel Flüssigkeit
Zuviel Flüssigkeit am Abend führt zu vielen Toilettengängen in der Nacht. Trinken Sie viel bis ca. 16.00 Uhr und reduzieren Sie dann die Flüssigkeitsaufnahme.

Sport
Regelmässiger Sport (mindestens 3 x wöchentlich, möglichst 2-3 Stunden vor dem Schlafengehen) verbessert den Schlaf.

KSM Klinik für Schlafmedizin
Liebe Grüsse
pita
 
Hallo pita -

zu Sport in den Stunden vor dem Schlafengehen gibt es kontroverse Meinungen
Treiben Sie regelmäßig Sport. Verlegen Sie körperlich anstrengenden Sport möglichst auf die frühen Morgenstunden oder halten Sie zumindest einen 6-stündigen Abstand zur Schlafenszeit ein. Auch bei körperlich leichter Betätigung - wie z. B. Streck- und Dehnübungen oder Spazierengehen, sollten Sie einen 4-stündigen Abstand zur Schlafenszeit einhalten.
Gesunde Schlafgewohnheiten

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass bei mir mindestens 4 Stunden Abstand bis zum Schlafengehen eingehalten werden müssen - sonst komme ich überhaupt nicht zur Ruhe :mad: ...

Es gibt tatsächlich Menschen, die sich abends im Fitness-Center abrackern und dann problemlos schlafen können :confused:

Liebe Grüsse,
uma
 
Schlaflosigkeit - WARNUNG vor BENZODIAZEPIN

Das unten verlinkte VIDEO gibt ein erschütterndes Zeugnis davon ab, welche Wirkungen durch Benzodiazepinen ausgelösten werden können. Wer leichtgläubig seinem Mediziner, Apotheker oder der P-Industrie vertraut, bei häufigerer Verwendung, kann sein Leben, seine Existenz und mehr damit völlig ruinieren, weil unglaubliche Wirkungen und Folgen möglich, bei gleichzeitiger Abhängigkeit (Sucht). Ein Entzug ist sehr schwierig und geht über Jahre, die im Video als die Hölle beschrieben werden!

Laut Wikipedia findet der Wirkstoff Einsatz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine schrieb:
... in der Psychiatrie Anwendung bei der Behandlung von Angst- und Unruhezuständen, als Notfallmedikation bei epileptischen Krampfanfällen und als Ein- und Durchschlafmittel. Ferner werden sie als Prämedikation vor Operationen verordnet, damit der Patient entspannt und angstfrei ist.

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ihr Lieben!

Nicht zu vergessen ist auch die Schilddrüse, wenn etwas mit dem Schlaf nicht stimmt. Die wird leider meistens nicht beachtet – auch nicht von den Ärzten, sogar denen im Schlaflabor!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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