Wieso führt Serotonin bzw. Melatonin zu Schlafstörungen?

In welchen Dosen hast du denn mit der Aufnahme von Tryptophan angefangen Rudi?
Hallo Leros,
ich habe gleich mit 2,4 g (3x2 400 mg) angefangen.

Das Absetzen hat sofort zu einer spürbaren Verbesserung geführt. Die (über das gewohnte Maß hinausgehenden) Herzrhythmusstörungen sind weg, keine Kopfschmerzen und Keine Fraktionierung des Schlafes. Allerdings fehlen auch die positiven Veränderungen.
Gestern abend war es richtig unheimlich, ich wurde einfach nicht müde, hatte keine Bettschwere mehr. :mad: Geschlafen habe ich dann doch, das Einschlafen fiel leichter als an den Tagen zuvor.

Wahrscheinlich habe ich meine Leber nun schon das zweite Mal innerhalb eines Monats überstrapaziert. Die scheint wirklich nicht mehr viel zu können. :traurig:
Dem, muss ich nun erst einmal nachgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo !

Zuviel Serotonin macht auch Schlafstörungen genauso wie zu wenig, das hängt wohl damit zusammen, das dann das Gleichgewicht zu den anderen Botenstoffen (Dopamin, Noradrenalin u.a) nicht mehr stimmt. Das muß alles ungefähr im Gleichgewicht sein. So kann ein zuviel an Dopamin auch Serotonin verdrängen. Histamin ist noch wichtig so kann zu viel Histamin auch Serotonin verdrängen. Auch zuviel Histamin kann Schlafstörungen verursachen auch sinkt der Histaminspiegel während des Schlafes stark ab. Ich kann normalerweise immer gut schlafen wenn ich vor dem Schlafen, Vitamin c nehme weil das denn Histaminspiegel senkt. Ich hab keine negativen Auswirkungen auf den Schlaf durch Omega3 gemerkt ganz im Gegenteil ich bin seid ich Omega3 nehme gelassener, ruhiger und kann besser schlafen.

L.g. Adler
 
Hallo,
Hab mittlerweile auch mein Tryptophan bekommen.
Schon die erste abendliche Einnahme einer Kapsel (400mg) hat mich stundenlang wachgehalten.
Entweder es liegt daran, dass ich versucht hatte meinem katastrophalen Schlafrythmus ein Schnippchen zu schlagen (um 23:00Uhr ins Bett anstatt um 3:00Uhr) oder es liegt tatsächlich am Tryptophan selbst bzw. an der schlaffördernden Wirkung des teuren Apothekenproduktes (ratiopharm).

Grüße
Leros
 
Bin gespannt, wie es dir in der zweiten Nacht ergeht. War der verspätete Schlaf dann wenigstens tief?
Hallo Rudi,
der verspätete Schlaf war nicht tief, nein.
Ich hatte gestern die letzte von insgesamt 3 Kapseln etwa gegen 18:00 Uhr eingenommen.
Hab dann ab etwa 24:00 ganz gut schlafen können.
Werde heute ersteinmal auf 4 Kapseln steigern, letzte gegen 19:00 Uhr.
Berichte dann weiterhin wie es läuft.
Über die generelle Wirkung von dem Tryptophan kann ich leider noch nicht viel sagen.
Hinzu kommt, dass ich vorgestern bei Dr.K aus HH zwecks Atlastherapie war.
Zumindest bisher habe ich keine Besserung verspürt, möchte aber noch ein Weilchen abwarten.

Grüße
Leros
 
Ich würde nicht auf 5-htp umsteigen, das wird anders verstoffwechselt und das kann wohl unangenehme Folgen haben.

Wird nun L-5-HTP direkt mit der Nahrung bzw. als Nahrungsergänzung zugeführt, ist die Menge an L-5-HTP, die diese Zellen erreicht, üblicherweise sehr viel größer als sonst und sie beginnen sehr viel Serotonin daraus zu produzieren. Die Folge sind gerade einige der Nebenwirkungen von L-5-HTP, die L-Tryptophan nicht hat, und zwar – je nach Dosis – Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.

Möglicherweise ist wie schon gesagt, die Dosis zu hoch. Um verstoffwechselt werden zu können sind auch co-Faktoren nötig, z.B. Magnesium , an dem es oft mangelt.

L-Tryptophan wird durch das Enzym Tryptophan-Hydroxylase (TPH) in L-5-Hydroxytryptophan (L-5-HTP) überführt. Die Tryptophan-Hydroxylase kann durch eine Reihe an Faktoren gehemmt werden, so z. B. durch Vitamin-B6 / Vitamin-B3-Mangel, Insulinresistenz, Magnesiummangel, aber auch durch Stress. Da der Übergang vom L-Tryptophan zum L-5-HTP bei der körpereigenen Serotoninsynthese der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist, kommt der Tryptophan-Hydroxylase eine wichtige Regelfunktion dieses Syntheseweges zu.

Quelle: 5-Hydroxytryptophan ? Wikipedia

In dem Artikel steht auch einiges zu EMS.
Wenn man kein isoliertes L-Tryptophan nehmen möchte, könnten auch Eiweißdrinks eine Alternative sein, sie enthalten meistens auch nennenswerte Mengen an Tryptophan. Zu viel ist wahrscheinlich sowieso nicht gut.
 
Hallo Sonora,

du hast weiter vorne in diesem Thread geschrieben:
Ich werde mich auch noch mal durchlesen, wie das mit der Fructose und dem Serotonin zusammenhing, aber erst am Wochenende.

Hast du`s inzwischen gelesen? Das würde mich sehr interessieren!

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz!

Ich hab´s richtig vergessen! Im Büro ist momentan so Land unter, dass ich keinen klaren Kopf mehr habe. Ich versuche, es jetzt in Angriff zu nehmen!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora,

du hast weiter vorne in diesem Thread geschrieben:
Ich werde mich auch noch mal durchlesen, wie das mit der Fructose und dem Serotonin zusammenhing, aber erst am Wochenende.

Hast du`s inzwischen gelesen? Das würde mich sehr interessieren!
Hallo Horaz,

habe auch gerade gar keine Zeit und bin auch nicht Sonora, aber ich meine, dass das hier steht: https://www.symptome.ch/threads/depressionen-durch-fruktosemalaborption.37188/

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wow Kate! Sehr interessant, danke!
Schade, dass man nicht das ganze Forum lesen kann.

Aufgrund eines aktuellen Falles in meinem Bekanntenkreis war die Frage aufgetaucht, ob FI mit Tryptophan- und Serotoninmangel im Zusammenhang (ent)stehen könnte. Und - zusätzlich - ob dieser Mangel für eine Problempalette von Konzentrationsschwächen bis hin zu fibromyalgieartigen Muskelschmerzen reichen könnte.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz

Mindestens bezüglich Konzentrationspalette ganz klar ja!
Aber Fi und Serotonin müssen nicht zusammen vorkommen, das als ergänzung
 
Beat, wir haben heute einen regen Austausch! :)
Deshalb hake ich gleich noch einmal nach; kann es sein, dass FI und Tryptophan/Serotonin in einem Zusammenhang stehen?

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz

JA, es kann, bzw ist bei einigen so, aber eben nicht bei allen. Anders egsagt man kann Serotoninmangel auch haben , wenn man keine FI hat wie meine tochter zB
 
Hallo,
habe mich jetzt auf eine moderate Erhaltungsdosis von 1-2 Kapseln(400-800mg)Trypt./Tag eingeschossen, alles andere war Murks.
Mittlerweile halte ich es für unverantwortlich, ohne vorherige diagnostische Abklärung, bei "leichten bis mittelscheren Depressionen" 3x 1-2 Kapseln/Tag zu verordnen.

Grüße
Leros
 
Hallo Horaz!
Hallo, auch alle anderen!
:D

So, ich bin mal tiefgetaucht ;-)

Schau dir doch mal diesen Artikel an. Es geht um Fruktose-Malabsorption. Ich wollte dir den Absatz rauskopieren, aber das kriege ich irgendwie nicht hin. Ich meine

Seite 11,
Fruktosemalabsorption-assoziierte Veränderungen
Depressionen

Da der ganze Bericht aber hoch interessant ist, schadet es ja nicht, wenn er ganz hier steht:

https://www.kup.at/kup/pdf/305.pdf

Kurzform: Depressionen sind Folge eines FMS, nicht Ursache: Fruktosemalabsorption ist vergesellschaftet mit Tryptophanresorptionsstörungen. Tryptophanmangel führt zu einer verringerten Serotoninsynthese und damit zu einem Serotoninmangel; der ebenfalls auftretende Süßhunger bewirkt über die Aufnahme von Süßem eine Insulinfreisetzung und damit eine Öffnung der Blut-Hirn-Schranke für Tryptophan. Vermehrte Aufnahem von Fruktose verschlechtert die Stimmungslage, die Koexistenz anderer Kohlenhydratmalabsorptionssyndrome wie z.B. der Laktosemalabsorption kann die Depressionsneigung und Serotoninmangelsymptomatik weiter verstärken. (Zitiert aus Ärzte-Krone 17/04)

Bei Libase.de habe ich mal folgenden Kommentar eines Mitglieds gelesen:

Bei FI besteht oft ein Mangel an Tryptophan, aus dem 5-Hydroxytryptophan und daraus wiederum Serotonin und Melatonin gemacht werden. Das Tryptophan verbindet sich im Darm mit dem nicht aufgenommenen Fruchtzucker, und kann dann ebenfalls nicht aufgenommen werden. Oft entsteht dann Heißhunger auf Schokolade u.Ä., weil das Gehirn versucht, den Tryptophanmangel auszugleichen. Schoki enthält (sowohl der Kakao als auch die Milch) Tryptophan selbst, und andererseits enthält Schoki auch Zucker. Der Zucker sorgt dafür, dass Insulin ausgeschüttet wird. Dieses Insulin sorgt nicht nur dafür, dass die Muskelzellen mehr Glucose aus dem Blut aufnehmen, sondern auch einige Aminosäuren. Die Aminosäuren, die da in die Muskeln aufgenommen werden, kunkurrieren mit dem Tryptophan um ein Transprotprotein, das Aminosäuren hilft, die Blut/Hirn-Schranke zu überwinden. Sinkt der Blutgehalt von den anderen Aminosäuren (durch die Insulinwirkung), so wird Tryptophan auch dann ins Gehrin aufgenommen, wenn es in geringerer Konzentration im Blut ist, und es steht mehr für die Serotoninproduktion zur Verfügung.

Leider „weiß” das Gehirn aber nicht, dass Schoki bei FIlern nix bringt, weil da die enthaltene Fructose das Tryptophan gegen die Aufnahme im Darm abschottet, und so entsteht ein Teufelskreis:

Tryptrophanmangel - Süßhunger - Fruchtzuckeraufnahme - schlechte Tryptophanresorption - Tryptophanmangel ...

(Unterschrieben war das Ganze mit „Gruß Roland”, damit er für diese Fleißarbeit wenigstens genannt wird)

Hoffentlich hilft das etwas weiter. Tut mir leid, dass ich so lange auf mich habe warten lassen, aber da kommt eins zum anderen und noch was :D:D:D

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora,
ich habe es mal raus kopiert:
Depressionen
Beim Reizdarmsyndrom wird oft eine „psychische
Komponente“ als ursächlicher Faktor in der Entstehung der
Beschwerden verantwortlich gemacht. Auch bei der
Fruktosemalabsorption sieht man wie beim Reizdarmsyndrom
häufig psychische Veränderungen, die jedoch
meistens typische Serotoninmangelsymptome waren. In
früheren Studien konnten wir zeigen, das Fruktosemalabsorption
tatsächlich mit signifikant höheren Depressionsscores
im Vergleich zu Personen mit normaler Fruchtzuckerresorptionskapazität
einhergeht [9]. Als Ursache
dafür kann angenommen werden, daß die Fruktosemalabsorption
mit einer Resorptionsstörung der essentiellen
Aminosäure Tryptophan einhergeht [10] und es daher zu
einer chronischen Tryptophandepletion kommt. In jedem
Fall zeigen Personen mit Fruktosemalabsorption signifikant
niedrigere Serumtryptophanspiegel im Vergleich zu
einem Normalkollektiv [11]. Durch den Mangel an
Tryptophan kommt es zu einer Verminderung der Serotoninsynthese
und dadurch neben Depressionsäquivalenten
auch zum Symptom „Süßhunger“. Der den Psychiatern
wohlbekannte Kohlenhydrathunger bei Depressiven
entsteht dann, wenn das Gehirn „Serotoninmangel“
signalisiert. Durch die Aufnahme von Süßem kommt es
zum Anstieg von Insulin, welches nicht nur Einfluß auf den
Glukosehaushalt hat sondern auch die Blut-Hirnschranke
für die Aufnahme von Tryptophan in das ZNS öffnet [12].
Diese „Öffnung“ der Blut-Hirnschranke für Tryptophan
wird durch die Insulin-induzierte vermehrte Aufnahme von
neutralen Aminosäuren (LNAA; Leucin, Valin und Isoleucin)
in die Muskulatur bedingt: Durch die vermehrte muskuläre
Aufnahme von LNAAs in die Muskulatur erfährt die
in nur sehr geringer Konzentration vorkommende Aminosäure
Tryptophan, die an der Blut-Hirnschranke das gleiche
Transportsystem wie die LNAAs verwendet, eine geringere
kompetitive Hemmung und kann dadurch leichter
ins Gehirn aufgenommen werden, wo es substratabhängig
die Serotoninbildung anregt und damit zur Stimmungsaufhellung
führt [13]. Dieser physiologische Vorgang ist
für das Verständnis der Entstehung von Depressionen bei
Fruktosemalabsorption sehr wichtig. Bedenkt man, daß
Patienten mit Fruktosemalabsorption eine Tryptophanresorptionsstörung
aufweisen und dies zu Süßhunger führt,
so ist die Wahrscheinlichkeit, daß wiederum Fruktose vermehrt
zugeführt wird und es so zu einer weiteren Verschlechterung
der Stimmungslage kommt, besonders groß.
Vor allem mit der zunehmenden Verwendung von Fruchtzucker
in der Herstellung von industriellen Nahrungsmitteln
und der allgemeinen Propagierung von „zuckerfreien“
(und damit meist Sorbit- oder Xylit-haltigen) Nahrungsmitteln
kommt es so zu einer chronischen Verschlechterung
für die Betroffenen. Auch die allgemeine Empfehlung, daß
Obst oder Ballaststoffe wie z. B. Inulin gesund sei und daher
vermehrt eingenommen werden sollte, führt so bei diesen
Patient zu einer stetigen Verschlechterung ihrer depressiven
Symptomatik. Wir konnten in einer eigenen Studie
zeigen, daß bei diesen Patienten durch eine Reduktion
der Fruchtzuckerzufuhr, insbesondere durch die Einschränkung
des Verzehrs von Obst, eine signifikante Verbesserung
des Beck’schen Depressions-Scores erreicht werden
kann. Die Koexistenz der Fruktosemalabsorption mit
anderen Kohlenhydratmalabsorptionssyndromen, wie z.
B. der Laktosemalabsorption, kann die Depressionsneigung
und Serotoninmangelsymptomatik weiter verstärken
[14]. Depressionen scheinen auch bei Patienten mit Reizdarmsyndrom
gehäuft vorzukommen [15], weshalb man
geneigt ist, diese klinische Entität als typische psychosomatische
Krankheit anzusehen. Nach den oben dargestellten
Fakten sind psychische Veränderung bei Patienten mit
Reizdarmsyndrom aber eher als Folge, denn als Ursache
für die Entstehung der klinischen Beschwerden anzunehmen!
 
Hallo Sonora,

danke für deine Mühe!
Auch wenn es nicht in diesen Thread hineinpasst, drängt sich eine übliche Huhn-Ei-Frage auf:
Wie kommt der Körper auf die Idee, keine Fructose zu vertragen?
Wenn das so viele Auswirkungen bis ins Gehirn hat.
Obst und Gemüse zählen zu den natürlichsten Lebensmitteln,
mit allen Vitalstoffen, die der Körper braucht.

Viele Grüße, Horaz
 
Oben