Beschreibung des Krankheitsbildes Schizophrenie

Schizophrenie

Hallo Ratio,

Interessanter ist sicher, was eine Psychose auslösen kann. Du hast oben einige mögliche Auslösefaktoren erwähnt. Ich für meinen Teil würde die dämonische Besessenheit und die außerirdische Okkupation als eher zu vernachlässigende Größe betrachten :D und stattdessen Drogengebrauch als Auslösemoment hinzufügen.

Im übrigen möchte ich gerne noch mal sagen, dass es eine nicht unbeträchtliche anzahl an Psychotikern gibt, die - zumindest phasenweise - ohne Psycho - Medikation auskommen. Unter anderem die anthroposophische Psychiatrie hat da Erfolge aufzuweisen.

Hallo Leon,
Ich bin auch kein geschulter Fachmann auf dem Gebiet. Dass Marihuana allein eine Psychose auslösen und bestimmen kann, bezweifle ich. Marihuana kann aber, wie Studien belegen wollen, bei einer entsprechenden genetischen Veranlagung ein verstärkendes Moment sein, welches dann die Psychose auslösen kann. Dass eine Psychose ohne Medikamente überwunden werden kann, will ich keineswegs leugnen. Ich denke sogar, dass meine Ausführungen hier irgendwo darauf hinauslaufen, dass dies möglich sei. Aber diese Wahrnehmung ist wohl auch individuell.....................
 
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Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass das ganze Forschen und Studieren seit Sigmund Freud nicht sooo viel gebracht hat. Dass eine Heilung durch Erlebnisse, veränderte Lebensumstände, Zeit, o. a. unabhängig von einer Behandlung stattfinden kann, glaube ich. Dies` eher bei jüngeren Menschen, die noch Zeit und Leben vor sich haben. Und der anthroposophische Ansatz bietet dem Betroffenen sicherlich sehr viel mehr, indem er ihm ein anderes Menschenbild vorstellt(sogar einen anderen Komos ?), was eventuell ein wahrer Augenöffner sein kann. Augenöffneer sind immer gut.
 
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Hallo Kathy,
Dass jüngere Menschen eher eine Psychose überwinden können, hast du meiner Ansicht nach recht. Daher sagt man jungen Menschen, die pathologisch-psychische Probleme haben, immer sie seien psychotisch, während man älteren Menschen eher sagt, sie seien neurotisch. Eine Neurose können ältere Menschen, die das Leben nicht mehr vor sich haben, eher bezwingen als eine Psychose.
 
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Hallo Uta,
Ich zitiere von deinem Link den du angegeben hast:

An Schizophrenie erkrankte Menschen lernen zuallererst: Erzähle niemandem davon, sonst bist du abgestempelt!

Ich denke nicht, dass dieses Zitat die Gefühlslage einer schizophrenen Psychose korrekt wiedergibt. Ein solcher Mensch ist sich nämlich völlig klar: Seit diesem genau bestimmten Zeitpunkt habe ich ein sehr gravierendes Problem. Er ist sich völlig bewusst, dass er seit dann anders ist, als alle anderen.

Er geht dann zu ihm nahestehenden Personen oder freiwillig zum Psychiater und will sich helfen lassen, wird dann aber in der Regel masslos enttäuscht und wird in dieser Frühphase der Krankheit immer ausfälliger und verkracht sich mit allen, die ihm nahestehen. Der Entscheid, dass niemandem davon zu erzählen ist, da sowieso niemand etwas davon versteht, kommt dann erst später.
 
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Hallo Ratio

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ist mit PTBS nicht anders. Zuerst versuchst Du noch, es zu erklären, nachdem Du es selbst begriffen hast. Dann nicken alle mit dem Kopf, und kurze Zeit später wird Dir klar, die Person hat nicht das Geringste verstanden. Aber das ist auch logisch, nicht wahr? Wir (ich) haben es ja auch nicht verstanden bei anderen, bevor wir mitten drin steckten. Heute bedaure ich zutiefst, dass ich es nicht besser verstanden habe, wenn andere in Not waren. Ich glaube, je länger desto mehr, dass gütige Menschen die beste Medizin sind, ob Arzt, Therapeut, Freund, Bekannter, oder völlig Fremder.
 
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Ratio, zu Deinem posting # 64

Ich möchte eigentlich gar nicht zwischen den verschiedenen psych. Störungen unterscheiden. Der jüngere Mensch darf einfach damit rechnen, dass ihm noch ZEIT bleibt für eine Heilung.
 
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Hallo Kathy,
Ich denke die Menschen kapieren schon, dass man ein Problem hat. Sie tun einfach absolut nicht das, was man förderlich finden würde z.B. dich aufbauen oder so.
 
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Hallo Kathy, zu #67
Ich unterscheide in diesem Posting auch nicht zwischen den verschiedenen psychischen Störungen. Neurose und Psychose sind zwei Sammelbegriffe in denen eigentlich jede psychische Störung Platz hat.
 
Schizophrenie

Hallo ratio,
Ich denke nicht, dass dieses Zitat die Gefühlslage einer schizophrenen Psychose korrekt wiedergibt. Ein solcher Mensch ist sich nämlich völlig klar: Seit diesem genau bestimmten Zeitpunkt habe ich ein sehr gravierendes Problem. Er ist sich völlig bewusst, dass er seit dann anders ist, als alle anderen.

Er geht dann zu ihm nahestehenden Personen oder freiwillig zum Psychiater und will sich helfen lassen, wird dann aber in der Regel masslos enttäuscht und wird in dieser Frühphase der Krankheit immer ausfälliger und verkracht sich mit allen, die ihm nahestehen. Der Entscheid, dass niemandem davon zu erzählen ist, da sowieso niemand etwas davon versteht, kommt dann erst später.

Ich habe es anders erlebt, und nicht nur in einem Fall: Die Betroffenen merkten zwar, daß etwas nicht stimmte, aber sie haben dann ein Gedankenkonstrukt aufgebaut, das diese beängstigenden Veränderungen nach außen verlagert hat. Es war dann eben der Nachbar, der Lebensgefährte oder sonst jemand, der "schuld" war an den seltsamen Dingen, die durch die Krankheit passierten. Diese Kranken gingen eben nicht zu einem Psychiater, denn auch der verstand ja nicht, was da von außen alles getan wurde. Ein Teufelskreis!

Was Kathy schreibt, daß nämlich liebevolles Sich-Kümmern hilft, habe ich so auch nicht erlebt. Solange keinerlei Krankheitseinsicht da ist, kann man nicht helfen. Leider.

Gruss,
Uta
 
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Utas Darstellung deckt sich mit dem, was ich bisher selbst zu beobachten vermochte. Wie bei der Manie sind auch bei der Schizophrenie fehlende Krankheitseinsicht und fehlendes Krankheitsbewußtsein kennzeichnend. Die Ursache aller sich zwangsläufig ergebenden Konflikte und Probleme wird grundsätzlich im Umfeld gesucht, niemals bei sich selbst.

Alles Gute!

Gerold
 
Schizophrenie

Es gibt auch Schizophrenieformen, bei denen die Einsichtsfähigkeit und das Krankheitsbewußtsein nicht unbedingt aufgehoben sind. Hier im Forum stand mal, das dies bei der sogenannten Neuroborreliose oder auch bei durch Prionen verursachte Psychosen der Fall sein soll.

Die Menschen die ich auch als typisch schizophren bezeichnen würde, sind in der Tat wirklich Menschen, deren Einsichtsfähigkeit völlig aufgehoben ist. Das heißt jedoch nicht, dass diese Menschen gleichzeitig psychotisch sind. Manchmal habe ich sogar gedacht, dass diese Form der Schizophrenie angeboren ist und durch falsche Erziehung noch verstärkt wurde - und hier schlichtweg ein Verbindungsstück im Gehirn fehlt, das das "Sich-selbst-erkennen" und Reflektieren ein Leben lang unmöglich macht.
 
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Nach der Google-Eingabe "Symptome Schizophrenie" stiess ich auf eine Webseite von Astra Zeneca Switzerland (www.astrazeneca.ch/indes/schizophrenie).

Hier findet man eine leicht Verständliche Erklärung der Krankheit und eine Aufteilung in vier verschiedene Formen:

Paranoide Schizophrenie
Hebephrenie
Katatonie
Schizophrenie mit vorwiegend
negativen Symptomen.

Es geht hier um eine Erklärung, die für Laien verständlich ist. Langsam wird diese Krankheit für mich etwas klarer.
 
Schizophrenie

Noch mehr Definitionen. Es ist wohl nicht nur für uns Laien schwierig, klare Definitionen zu formulieren:

Als Psychose bezeichnet man allgemein eine psychische Störung, bei der ein struktureller Wandel im Erleben des Betroffenen feststellbar ist. Psychosen werden nach ihrer Entstehungsursache in organische und nicht-organische Psychosen eingeteilt. Bei den organischen Psychosen gibt es reversible und irreversible Formen. Die häufigste Form der nicht-organischen Psychosen ist die Schizophrenie. Auch die Schizophrenie wird in verschiedene Subtypen unterteilt. Sie werden auch oft als schizophrene Psychosen bezeichnet. Kennzeichnend für schizophrene Psychosen ist ein Nebeneinander von gesunden und veränderten Verhaltensweisen und Erleben bei den Betroffenen.
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Organische Psychosen
Die organischen Psychosen werden auch oft als körperlich begründbare Psychosen oder als exogene oder symptomatische Psychosen bezeichnet. Die Begriffsvielfalt trägt häufig zur Verwirrung bei. Zu den organischen Psychosen gehören die:

Akuten organischen Psychosen. Sie sind reversibel und unterteilen sich weiter in:
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Organische Psychosen
Die organischen Psychosen werden auch oft als körperlich begründbare Psychosen oder als exogene oder symptomatische Psychosen bezeichnet. Die Begriffsvielfalt trägt häufig zur Verwirrung bei. Zu den organischen Psychosen gehören die:

Akuten organischen Psychosen. Sie sind reversibel und unterteilen sich weiter in:
- Affektive Psychosen...
- Schizoaffektive Psychosen...
- Schizophrene Psychosen
....
Psychose und Neurose
Sehr stark vereinfachend könnte man sagen: Neurosen sind Störungen in der Beziehung zu anderen, Psychosen Störungen in der Beziehung zu sich selbst. Doch das stimmt sicher nicht ganz. Denn zum einen wirkt die Beziehung zu sich immer auch auf die anderen, und umgekehrt. Außerdem ist es keineswegs so, dass Psychosen die Beziehung zur eigenen Person nur stören. Sie können auch dazu führen, eigene Seiten und Bedürfnisse neu, anders und vollständiger wahrzunehmen....
Psychose, Schizophrenie - Definition, Verständnis und Behandlung

Uta
 
Schizophrenie

Hallo Uta,
Also ich habe das auch anders erlebt. Die Krankheitseinsicht ist bei einer schizophrenen Psychose überhaupt kein Problem, sonst wäre es ja neurotisch und "neurotische Schizophrenien" gibt es nicht. Das ein Psychotiker sein soziales Umfeld beschuldigt, ist meistens gar nicht so ernst gemeint. Da seine sonstigen Erklärungsversuche seiner Misslage nicht den gewünschten Effekt hatten, greift er zum Mittel der Beschuldigung.
 
Schizophrenie

Es gibt auch Schizophrenieformen, bei denen die Einsichtsfähigkeit und das Krankheitsbewußtsein nicht unbedingt aufgehoben sind. Hier im Forum stand mal, das dies bei der sogenannten Neuroborreliose oder auch bei durch Prionen verursachte Psychosen der Fall sein soll.

Die Menschen die ich auch als typisch schizophren bezeichnen würde, sind in der Tat wirklich Menschen, deren Einsichtsfähigkeit völlig aufgehoben ist. Das heißt jedoch nicht, dass diese Menschen gleichzeitig psychotisch sind. Manchmal habe ich sogar gedacht, dass diese Form der Schizophrenie angeboren ist und durch falsche Erziehung noch verstärkt wurde - und hier schlichtweg ein Verbindungsstück im Gehirn fehlt, das das "Sich-selbst-erkennen" und Reflektieren ein Leben lang unmöglich macht.

Hallo flowerpower,
Was du hier schreibst ist Fantasie. Die Diagnose Schizophrenie bedeutet per Definition "Psychose". Alle psychischen Erkrankungen sind entweder neurotisch oder psychotisch. Eine Neurose hat sich langsam durch Gewohnheit entwickelt, so dass der Erkrankte selbst sich gar nicht als krank einschätzt. Eine Psychose hingegen ist akut. Dem Erkrankten ist seine Lage voll bewusst. Junge Menschen können meiner Ansicht nach gar nicht neurotisch sein, sonst wären sie behindert und nicht krank.
 
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Hallo Uta, zu #74
Laut Pschyrembel, Ausgabe 1997, glaub ich, heisst es, dass zuerst eine Psychose (strukturell/akut) von einer Neurose (funktionell/chronisch) unterschieden wird. Die Psychosen werden dann weiter unterteilt in Manien (affektiv), Schizophrenien (nicht-affektiv) und Zwischenformen (schizoid). Ich finde diese Zuordnung in jedem Fall praktischer und besser. Oder was meinst du???
 
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ich bin neu hier, grad registriert...ich habe angst vor menschen mit psychischen störungen. meine mutter entwickelte in den letzten 20 jahren eine paranoide psychose. hardcore !! sie glaubte das die halbe stadt in sie verliebt sei, sah sich überall von kameras belagert, sah phallussymbole die nicht existierten, menschen sprachen aus dem fernseher mit ihr um ihr geheime botschaften mitzuteilen, etc...ich konnte das nicht aushalten oder damit umgehen ..wie auch..irgendwann war sie mal ne zeitlang in der "klapse "ich hatte den eindruck sie wurde dort nur ruhiggestellt. und das wird sie bis heute . psychopharmaka und schlaftabletten bestimmen ihr leben. und was passiert mit mir auf einmal ??? als ich 40 wurde vor 2 jahren entwickelte ich die ersten depressionen und panikattacken. auch mein leben gerät irgendwie aus den fugen, ich bin sängerin und schauspielerin und ich würde mich als attraktiv bezeichnen, seh auch noch total jung aus, auf der bühne bin ich souverän...und im leben sehr einsam. finde keinen partner mehr und weiß nicht warum .
..irgendwie hab ich angst das ich werde wie meine mutter...
 
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Hallo Uta

Zitat aus Zitat, letzter Satz:
"Ausserdem ist es keinesweg so, dass Psychosen die Beziehung zur eigenen Person nur stören. Sie können auch dazu führen, eigene Seiten und Bedürfnisse neu, anders und vollständiger wahrzunehmen........"

Diesen Satz finde ich ausserordentlich wichtig. Wenn es einem Menschen nämlich besonders schlecht geht, und die Umwelt trotzdem weiterhin mit Forderungen, Erwartungen und Wünschen an ihn heran tritt, dann ist es Zeit, ein deutliches "NEIN" zu üben und die EIGENEN Grenzen zu respektieren.
 
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