Schizophrenie-Medikamente - persönlichkeitsverändernd?

Hallo Leo Novis,

meine Meinung ist, dass man auf keinen Fall die Ursache für psychische Erkrankungen oder Probleme auf einen Auslöser reduzieren kann. Da kommt einiges zusammen und ich habe selbst am eigenen Leib erlebt, wie großer Stress den gesamten Stoffwechsel so stark durcheinander bringt, dass man davon sogar körperlich erkrankt. Die Psyche ist Teil des Körpers - der Gehirnstoffwechsel Teil des Stoffwechsels. Genauso wie Psyche den Stoffwechsel beeinflussen kann, kann der Stoffwechsel die Psyche beeinflussen. Deswegen würde ich beides überprüfen und "behandeln".

Psychischer und mentaler Stress ist ein Faktor, der die biochemischen Prozesse ebenso beeiflusst wie das Zuführen von Substanzen, das Fehlen von lebenswichtigen Stoffen, etc. Bei Stress muss der Stoffwechsel enorm viel Arbeit leisten, um den Körper vor den Auswirkungen des ständig hohen Adrenalinspiegels zu schützen. Dabei gilt für den Stoffwechsel: Überleben ist wichtiger als geistige Gesundheit - also bedient er sich dort wo er kann, um das Überleben zu sichern.

Meine Tochter hat, was ihre Psychose betrifft auch sehr viel an ihrer Psyche gearbeitet. Sie hat sogar mit spirituell ausgebildeten Therapeuten energetisch gearbeitet und es half ihr. Man merkte sehr deutlich die Fortschritte, aber es gab immer wieder Einbrüche und später kamen Depressionen statt Psychosen. Erst seit sie die Stoffwechselstörungen behandelt, die für sie schädlichen Lebensmittel weglässt und ihre Bewegungsfähgikeit wieder aufbaut, bleiben diese Schwankungen aus und es geht kontinuierlich bergauf. Sie muss jetzt nicht mehr gegen den Psychostress ankämpfen und anarbeiten sondern er tritt nicht mehr auf. (Damit meine ich jetzt Zweifel, Ängste, Unsicherheiten, Realtitäsverluste, etc., die scheinbar grundlos oder bei Stress auftraten). Sie macht aber jetzt dennoch eine Pschotherapie und die Gespräche mit dem Psychologen helfen ihr sehr, sich zusätzlich zu stabilisieren und wieder in eine Struktur zu finden, die bei dem ganzen langjährigen Chaos verloren gegangen ist. Außerdem arbeitet sie das Trauma auf, das schon durch die Krankheitserfahrungen und sogar durch die Erfahrung, von den Ärzten im Stich gelassen worden zu sein, entstanden ist. Auch das ist ja Stress.

Ich kann mich erinnern, dass die Psychiaterin in der Klinik, in der meine Tochter 8 Monate lang war gesagt hatte, man wisse nicht wie Psychosen entstünden und was sie auslöst, aber man wisse, dass es eine Stoffwechselstörung sei, die wie Diabetes rund 10 % der Bevölkerung erleiden. Auslöser sei meist großer Stress oder ein emotionaler Schock. So war es auch bei meiner Tochter.

Wenn ich nun davon ausgehe, dass eine Stoffwechselstörung vorliegt, die noch keine so gravierenden Symptome nach außen macht, dass man sie erkennt, dann kann eine ordentliche Portion Stress durchaus ausreichen, um die sowieschon hart an der Grenze arbeitenden Stoffwechselprozesse derart zu stören, dass die Psychose ausbricht. Mir hat ein Arzt einmal die Zusammenhänge erklärt, was biochemisch bei Stress passiert (kann ich als Laie jetzt nicht nacherzählen) und da wurde mir klar, wie massiv so ein Stressereignis den Stoffwechsel fordert. Das kann langanhaltender, mäßiger Dauerstress genauso auslösen wie eine kurze, aber sehr intensive Stressituation.

Bei mir hat ein einziger Tag mit massivem Stress bei einem Job mit extrem hohem Leistungs- und Zeitdruck nicht nur während dieses Tages meinen Kopf beinahe zum Explodieren gebracht, sondern die typischen Adrenalinauswirkungen und Symptome wie Herzrasen, das Gefühl unter Strom zu stehen etc. hörten schlichterdings nicht mehr auf und hielten wochenlang an. Erst als ich diverse Mittelchen bekam, beruhigte sich mein System langsam wieder. Doch bei der geringsten Stresssituation kamen die Symptome zurück. Seit die Sache orthomolekularmedizinisch behandelt wird, geht es mir wieder gut und ich bin wieder stressresistent. Ich werde mich aber hüten, mich noch einmal so unter Druck setzen zu lassen.

Ich könnte mir vorstellen, dass du die besten Ergebnisse erzielst, wenn du zusätzlich zu deiner psychotherapeutischen Arbeit an deiner Psychose auch noch diverse Parameter bezgl. eines gestörten Stoffwechsels abklären lässt. Falls Defizite da sind oder Unverträglichkeiten Störungen verantworten, kannst du auch hier gegensteuern und auf mehreren Ebenen für Entlastung sorgen. Die Ergebnisse, die orthomolekular arbeitende Psychiater zum Teil erzielen sind jedenfalls - O-Ton: "Frappierend".

LG Lealee
 
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Hi,

Ich bin am Arsch. Keine Ahnung, ob es irgendetwas mit meinem kleinen Medikament-Absetz-Experiment zu tun hat - ich glaube ja nicht - aber ich bin derzeit so richtig am Arsch. Meine Motivation ist bei Null. Ich verbringe den Tag damit, im Bett zu liegen. Das einzige, was ich noch hinkriege, ist, mich gelegentlich vor den PC zu schleppen, gelegentlich raus zu gehen um mir was zum Fettern zu holen, damit ich nicht verhungere, und gelegentlich zum Klettern zu gehen - sonst liege ich nur noch rum. Naja, ich hätte mich ja eigentlich drauf einstellen können, dass nach dem kurzen Höhenflug ein tiefer Absturz in die absolute Leere kommt. So war es immer und so wird es immer sein; und ich Idiot habe geglaubt, ich hätte einen Weg raus gefunden. Naja.

Ich hatte Hoffnung; die hab ich nicht mehr. Häufig denke ich an Selbstmord, auch wenn ich nicht weiß, wie ich den durchziehen soll. Gestern hat mich ein Freund angerufen, und nach dem Telefonat hab ich erst mal gefühlte 12 Stunden lang geheult - tatsächlich war es höchstens eine.

Ich weiß auch nicht. So wirklich gefallen tut mir das alles nicht. Ich hab keine Perspektive, ich hab keinen Plan, ich hab keine Ahnung, ich hab überhaupt nichts.

Wahrscheinlich, das ist zumindest meine Erklärung, haben die Medis die depressiven Schübe, die ich habe, etwas abgebremst. Die bremsende Wirkung ist jetzt weggefallen, und naja, jetzt hab ich halt die volle Kanone Depressionen vor mir. Kein schöner Zustand. Aber immerhin, wenn ich das überleben sollte, komme ich auf jeden Fall gestärkt daraus hervor. Immerhin etwas.

Grüße,
Leo
 
Hallo Leo Navis,

dein Gehirnstoffwechsel ist durcheinandergeraten und das ist der Grund warum es dir so schlecht geht. Das ist kein Schicksal, das ist eine Stoffwechseldysbalance.

Das wird auf jeden Fall wieder besser - ich hatte sowas auch schon und mir geht es heute blendend. Meine Tochter war schwer psychisch krank und hat keine Probleme mehr, seit sie den Stoffwechsel behandelt. Die Defizite müssen aber ausgeglichen werden.

Neuroleptika darf man nur ganz langsam ausschleichen, nie einfach absetzen. Nur so kann sich der Gehirnstoffwechsel anpassen. Die heftige Reaktion könnte daher kommen - ich kenne das zur Genüge aus den Zeiten als meine Tochter noch Neuroleptika nehmen musste. Die Defizite, die die psychischen Probleme ausgelöst haben sind ja immer noch da. Möglicherweise sind sie noch verstärkt worden, denn alle Medis sind große Mineralstoffräuber. Dein Stoffwechsel braucht Zeit um sich zu normalisieren - und muss dringend ausgeglichen werden.

Zinkmangel, Serotoninmangel, B-Vitaminmangel etc. müssen, wenn sie vorliegen dringend behoben werden. Hast du keinen Arzt, der sowas testen kann? Und dann auf evtl. vorhandene Nahrungsmittelunverträglichkeiten achten - ich sehe den enormen Erfolg bei meiner Tochter und anderen Usern, die berichten.

Wenn du keine Neuroleptika mehr nehmen willst, kommst du nicht drum rum den Stoffwechsel zu behandeln! Dein Auto fährt ja auch nicht ohne Öl und wenn die Zündkerzen verdreckt sind, nur durch gutes Zureden und eisernen Willen.

Zink hat schon häufig bei Usern in diesem Forum zu einer schnellen Verbesserung der psychischen Verfassung gewirkt. Das kannst du ohne Sorge mal ausprobieren. Ich bin aber kein Arzt und kann nur Erfahrungen und meinen Infostand widergeben.

Möchtest du Infos zu KPU (Zinkmangel) und Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Verbindung mit psychischen Problemen, dann gib mit Bescheid.

Ich wünsche dir sehr, dass es dir bald besser geht. Alles Gute!

LG Lealee
 
Auch wenns hart klingt... ich hätte dir vorher sagen können das das kommt.
Diese Erfahrung macht jeder psychisch Kranke. Trotzdem geht es immer weiter und Heilung wird kommen. Lass dich endlich vernünftig behandeln und STELLE DEINE ERNÄHRUNG UM.
Einer 1:500 hat Glutenunverträglichkeit das ist einfach FALSCH.
Tatsache ist, dass 1:500 erkannt werden!!!
Viele Depressive reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel, daher sollte man auf Industrienahrung mit künstlichen Zusatzstoffen VERZICHTEN.
Daher sollte man auf ZUCKER VERZICHTEN.
Aber jeder muss selbst lernen was gut für einen ist und was nicht.
Ich verstehe dennoch nicht wieso du eigentlich mit uns diskutierst.
Ist lustig... du setzt deine Neuroleptika schlagartig ab, aber glaubst deinen Psychiatern weiterhin.
Die Wahrheit ist UNBEQUEM. Aber wenn man sie erst einmal erkannt hat und gelernt hat seinen eigenen Weg zu gehen ist sie etwas befreiendes! Nimm deine Gesundheit endlich selbst in die Hand. Lass diese Fast Food Scheisse. Lerne kochen. Das lenkt übrigends von den Symptomen der Depression ab. Lerne dir Rohkost zuzubereiten. Suche dir einen Mediziner der über den Tellerrand hinaus schaut.
 
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