Schizophrenie
Hallo,
ich möchte seit längerer Zeit mal wieder etwas von mir hören lassen, habe eine ganze Menge neuer, meist positiver Erfahrungen im Kampf gegen die schizophrene Erkrankung meines Sohnes gemacht und würde mich freuen, die Meinung anderer zu erfahren.
Mein Sohn führt jetzt seit März die gluten- und kaseinfreie Ernährung durch. Dies hat insbesondere am Anfang einen sehr deutlichen positiven Effekt gezeigt. Die größte Verbesserung war sofort nach Beginn dieser Ernährung zu merken. Danach gab es kontinuierlich eine ständige Verbesserung, wobei es stetig, aber sehr langsam vorwärts ging.
Einen zusätzlichen verbessernden Effekt hat die Einnahme von Omega-3-Fettsäure-Kapseln gebracht. Hier nimmt mein Sohn seit einiger Zeit hochdosierte Kapseln, 2 Stück pro Tag mit je 1g Omega-3-Fettsäure-Ester, also insgesamt 2g Omega-3-Fettsäure-Ester pro Tag.
Diese beiden Maßnahmen, d. h. die glutenfreie Ernährung und die Omega-3-Fettsäuren haben eine deutliche Linderung der Symptome, aber bis jetzt noch keine vollständige Symptomfreiheit gebracht. Wie ich mehreren Quellen entnommen habe, braucht eine glutenfreie Ernährung bis zu einem Jahr, bis sie vollständig wirkt.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich mit der Problematik der KPU (Kryptopyrrolurie) vertraut gemacht hatte, wusste erst nichts damit anzufangen.
Die Einnahme eines Zink-Präparates zusammen mit Vitamin B6 hat einen riesengroßen Schritt nach vorn gebracht, so dass ich jetzt davon überzeugt bin, dass die Schizophrenie meines Sohnes aller Wahrscheinlichkeit nach durch KPU verursacht ist. Diese Erkrankung ist ja wohl noch nicht vollständig theoretisch verstanden. Wie dem auch sei, Fakt ist, dass die Einnahme eines Zinkpräparates zusammen mit Vitamin B6 eine extreme Verbesserung gebracht hat.
Als ersten Schritt hat mein Sohn mit der Einnahme eines Zinkpräparates (Zinkgluconat, 15mg elementares Zink pro Tag) begonnen. Schon etwa eine halbe Stunde nach der Einnahme war nach Angaben meines Sohnes eine gewisse Linderung der Angstsymptome spürbar. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass gewisse psychotische Symptome in der Anfangszeit noch verstärkt wurden. Es ist gut, wenn ein Patient in dieser Phase nicht sich selbst überlassen wird. Es tritt aber nach einigen Tagen eine Stabilisierung ein und Angstzustände und Halluzinationen sind wesentlich gemindert. Als nächsten Schritt wurde nach ca. 2 Wochen mit der Einnahme von Vitamin B6 begonnen. Mit sehr kleinen Dosen von 3mg pro Tag wurde angefangen und dann langsam gesteigert. Über mehrere Wochen wurde die tägliche Dosis erhöht. Kriterium war dabei das Wohlbefinden und das Verschwinden von negativen Gedanken und Angst. Jetzt sind wir bei der doch schon beachtlichen Menge von 300mg pro Tag angelangt und werden hier erst einmal innehalten. Seit wenigen Tagen nimmt mein Sohn jetzt noch geringe Mengen Mangan (Mangancitrat) ein. Zurzeit liegen wir bei 1mg elementarem Mangan pro Tag. Ich bin mir etwas unsicher, wie hoch die tägliche Menge Mangan pro Tag sein sollte, habe gelesen, dass zu hohe Dosen Mangan Schaden anrichten können. Ich glaube aber, dass 1mg pro Tag noch weit genug von einer zu hohen Dosierung entfernt ist.
Die genannten Maßnahmen (Zink, Vitamin B6) haben dazu geführt, dass Angstzustände und Halluzinationen wesentlich abgebaut wurden. Über die Wirkung des Mangans kann ich mir noch keine abschließende Meinung bilden, da er dies erst seit einigen Tagen einnimmt. Ich habe aber das Gefühl, dass dies zur Stabilisierung beiträgt.
Mein Sohn ist jetzt in der Lage, wieder seinem Hobby, dem Tischtennisspielen nachzugehen. Er geht jetzt wieder ein bis zweimal in der Woche abends zu Verein. Dies war vorher wegen extremer Angstzustände absolut nicht möglich. Es ist beeindruckend, welchen Effekt diese Nahrungsergänzungsmittel bringen!
Nach Angaben von Matthias Badzun und Hannes Kapuste (siehe Litaraturangaben unten) ist eine positive Wirkung dieser Nahrungsergänzungsmittel fast sofort spürbar, eine vollständige Ausheilung dauert etwa 3-4 Monate. Wir haben jetzt die große Hoffnung, dass eine Ausheilung der Erkrankung stattfinden könnte.
Bei mir treten jetzt folgende Fragen auf:
1. Ist bei einer eventuellen vollständigen Genesung mittels Zink, B6 und Mangan noch eine glutenfreie Ernährung notwendig?
2. Ist eine Nahrungsergänzung mit Omega-3 dann noch notwendig?
3. Ist eine Medikation mit den verordneten Neuroleptika dann noch notwendig oder sinnvoll? Inwieweit könnte diese sogar schaden? Die eingenommenen Neuroleptika haben starke Nebenwirkungen u. a. sehr starke Müdigkeit und erschweren es, ein normales Leben zu führen.
4. Wie hoch sollte die Dosierung des Mangan sein? Eine zu hohe Dosierung soll ja kritisch sein.
Die dritte Frage ist eine sehr heikle Frage, da das eigenmächtige Absetzen der Neuroleptika nach hinten los gehen kann und einen Rückfall mit erneutem Klinikaufenthalt auslösen kann. Deshalb wollen wir dies nicht eigenmächtig tun. Allerdings findet man auch keinen konventionellen Psychiater der Schulmedizin, der überhaupt bereit ist, das Konzept der KPU mit zu tragen. Das haben wir nach Versuchen aufgegeben.
Die positive Wirkung von Zink und B6 ist so eindeutig, dass ich an das Konzept der KPU glaube. Etwas merkwürdig ist allerdings, dass mein Sohn keinerlei andere Symptome der KPU hat, die im Allgemeinen noch beschrieben werden, wie z. B. Magen-Darm-Beschwerden. Wir haben auch versäumt, einen Urintest auf Kryptopyrrol durchzuführen. Ich war zu ungeduldig, habe meinem Sohn, als es ihm schlecht ging, zur Einnahme des Zink-Präparates geraten. Jetzt, nach der Einnahme von Zink, B6 und Mangan ist dieser Test wohl sinnlos geworden. Ich glaube aber, dass das Ergebnis des Tests nichts daran ändern würde, dass die Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel einen positiven Effekt hat. Die Dosierung von Zink, Mangan und B6 muss man ohnehin individuell einstellen, hierfür ist die ausgeschiedene Kryptopyrrolmenge im Urin nicht direkt verwendbar. Deshalb wäre das Ergebnis des Tests meiner Meinung nach nur eine gewisse Unterstützung der KPU-Hypothese, würde aber nichts Grundlegendes ändern.
Es gibt zu dem Problem der psychischen Symptome bei KPU eine Reihe sehr nützlicher Internetseiten. Hier will ich zwei für mich sehr aufschlussreiche Artikel nennen.
Kryptopyrrolurie:
Kleine Stoffwechselentgleisung mit verheerender Auswirkung
von Matthias Badzun
https://badzun.de/download/kpu-vortrag.pdf
Pyrrolurie, Vitamin B6 und Zink
therapeutische Erfolge und offene Fragen
von Hannes Kapuste
www.hpu-info.gmxhome.de/pdf/Kapuste%20H
Ich wäre sehr dankbar, wenn ich die Meinung anderer zu den oben genannten Fragen erfahren könnte. Besonders möchte ich gern hier auch wieder Beat ansprechen, der stets eine Reihe guter Tipps gegeben hat.
Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Thomas57