Psychose oder nicht?

Hallo ramina,

und es ist doch ein Denkmuster :holzhack:! Das Problem dabei ist ,daß Du sehr offene Augen und Ohren für alle Anzeichen hast, daß Du "nichts taugst"; - die sammelst Du gewissermaßen ständig.
Wenn Du daran gehst, einmal ganz bewußt, auch die ganz kleinen Anzeichen dafür zu sammeln, daß Du ok bist, wird sich das ändern. Es ist eine Frage des Fokus: Du kannst immer nur eine Seite der Medaille ansehen oder sie immer mal umdrehen und die andere ansehen. Am Ende wirst Du erstaunt eine Banalität erkennen: jede Medaille hat zwei Seiten und nur beide Seiten zusammen machen sie aus :eek:).

Wie gesagt TSH erhöht, alles andere dann wohl in Ordnung (ist glaub ich alles untersucht worden), dann Überweisung zum Radiologen für Ultraschall, da keine Auffälligkeiten. Also ist es wohl doch nicht die Schilddrüse? Kann der TSH auch "grundlos" mal erhöht sein und sonst ist alles ok?

Der TSH kann sicher mal erhöht sein und dann wieder normal. Aber auch solche Schwankungen sollte man beobachten
- durch wiederholte Messungen
- durch eine erweiterte Diagnostik, also TSH + fT3 und fT4, Antikörper und Ultraschall. Der TSH allein genügt nicht, weil z.B. Hashimoto erst durch die Bestimmung der Antikörper + Ultraschall gefunden werden kann.

Grüsse,
Uta
 
Es ist eine Frage des Fokus: Du kannst immer nur eine Seite der Medaille ansehen oder sie immer mal umdrehen und die andere ansehen. Am Ende wirst Du erstaunt eine Banalität erkennen: jede Medaille hat zwei Seiten und nur beide Seiten zusammen machen sie aus

Das ist die gute alte Buddistische Weisheit ! Da gibt es kein Gut und kein Böse - schon gar nicht so extrem wie in der westlichen Welt, wo es sogar den lieben Gott und den bösen Teufel gibt. Obwohl - eigentlich gibt es das sogar in der Bibel, denn da zieht das Gute das Gute an, während das Böse das Böse anzieht, weil der brave Steuerzahler den bösen Steuerhinterzieher verachtet und der Steuerhinterzieher den blöden Steuerzahler verachtet. Wer verachtet nun wen zu Recht ? Das kommt eben immer auf den eigenen Standpunkt an. Nun spricht die Bibel noch von Gut und Böse, während der Buddismus diese Grenze aufhebt, denn in der einen Situation ist das Gute schlecht und in der anderen das Schlechte gut.

Zu den Genen fällt mir gerade wieder die Schizophrenie ein: Es hat sich herausgestellt, daß Menschen mit Autoimmunerkrankungen wesentlich seltener an Krebs erkranken, weil das Immunsystem entartete Zellen viel schneller entfernt. Sie sind gewissermaßen überaktiv. Und nun die Frage: Ist eine Krebserkrankung besser wie Rheuma ? Wenn nein, dann wären Immunerkrankungen ein gutes Zeichen, denn schließlich werden nur Haptene (also Zellen mit Schadstoffanlagerung ausgesondert). Was ist denn nun gut und was ist schlecht ?

Es wurde ferner herausgefunden, dass in Familien mit schizophrenen Mitgliedern viel häufiger Auto-Immunerkrankungen vorkommen als in anderen. Zum Beispiel kommt eine bestimmte Form von Diabetes sechs mal häufiger in Schizophrenie-Familien als in nicht betroffenen Familien vor. Man stellte die Hypothese auf, dass genetisch ein bestimmtes Gen Autoimmunerkrankung (eine verstärkte Aussonderung von defekten Zellen) hervorruft. Dabei ist auffällig, dass jemand, der an Schizophrenie erkrankt, nicht auch noch andere Immunstörungen wie z.B. Diabetes bekommt. Allgemein haben Schizophrene bedeutend weniger Auto-Immunerkrankungen. Rheumatoide Arthritis tritt bei ihnen absolut selten auf, praktisch überhaupt nicht! Dasselbe ist bei Diabetes oder Rheuma der Fall. Wenn sie also an Schizophrenie erkranken, sind sie vor vielen Auto-Immunerkrankungen geschützt. Ist das nun gut, oder schlecht ?

Das klingt erstmal schlecht, denn Schizo wird in der westlichen Welt mehr diskriminiert wie z.B. Rheuma. Aber: Die genetischen Voraussetzungen allein reichen nicht aus um Schizo auszulösen. Es müssen immer übermäßiger (es existiert immerhin eine Hirnschranke) Streß oder Umweltschadstoffe dazukommen, um es auszulösen. Meiden Betroffene nun diese Faktoren, dann bildet sich Schizio zurück und man bleibt trotzdem vor all den anderen Autoimmunerkrankungen oder vor Krebs geschützt. Ist das dann immer noch etwas Schlechtes oder ist es dann doch etwas Gutes ?

In dieser Weise kann man bei den Genen endlos weitermachen und letztlich stellt man fest, daß es kein Gut und kein Schlecht gibt. Jeder Mensch ist lediglich anders und muß den Platz finden, der für ihn geeignet ist. Nur dort kann es ihm gut gehen. Man kann ja auch keine Sumpfpflanze in die Wüste pflanzen und keinen Kaktus in ein Sumpfgebiet. Insofern:

Ein Nashorn und ein Nilpferd,
lustwandeln in die Wüste.
Das Nilpferd das verdurstet,
da sagt das Naßhorn: Siehste !
 
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